Anmerkungen von einigen WB`lern zur Räumung

einige vom wendebecken 10.09.2004 19:34 Themen: Freiräume Medien Repression
Da in der Presse und auf Indymedia immerwieder von der "Befreiung" aus den Betontonnen die Rede ist möchten wir uns dazu äußern.
Den Begriff Befreiung halten wir für unangebracht. Die Menschen, die sich entschlossen hatten ihre Körper an die Tonnen zu ketten hatten keinesfalls den Wunsch diese Situation schnellstmöglich zu beenden. Es war eine freiwillige Entscheidung sich festzuketten, von Befreiung kann nur die Rede sein wenn Personen sich in einer Situation befinden, die nicht ihrem Wunsch entspricht. Das Anketten an lock-ons ist eine Widerstandsform. Zudem kann Flexen, Meißeln, die Benutzung von Brechstangen und Bolzenschneidern auch als solches benannt werden.
Häufig ist auch von der guten Ausrüstung und der Professionalität der Cops die Rede. Die vorgefundene Situation bereitete ihnen jedoch durchaus eine Überraschung und Kopfzerbrechen. Ein Großteil des Wekzeuges musste erst nachgeordert werden. Während des Einsatzes wurde diverses Werkzeug verschlissen.
Wo die Unprofessionalität am krassesten zum Ausdruck kam, war der Umgang mit den zweiTripots. Ein Tripot besteht aus drei gleichlangen Stangen (in diesem Fall sechs und acht Meter lange Gerüststangen), die oben „übereinanderlappen“ und in deren Mitte eine Person an einem Seil hängt (siehe Räumungsfotos). Allein um es aufzustellen benötigt es mindestens drei Personen pro Stange. Die Blockade entsteht durch die „Instabilität“ der Tripots und der nötigen Vorsicht mit der sie abgebaut werden müssen. Beim stückchenweise Absägen, so wie die Polizei vorgegangen ist hätte leicht ein Übergewicht entstehen können, was zum umkippen der Tripots geführt hätte. Es bestand eine ernsthafte Lebensgefahrfür die oben hängenden Menschen. Die Cops haben über die Ängste der BlockiererInnen gelacht. Der Polizei stand ein Kran zur Verfügung, mit dem die Menschen aus den Tripots relativ gefahrenlos hätte runtergeholt werden können, was die Räumungsdauer allerdins verlängert hätte.
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Ergänzungen

Instabilität der Tripods?

Egal 10.09.2004 - 23:23
Hi Ihr ...

erstmal möchte ich euch zu euren Aktionen bei der Räumung gratulieren
und über letztere mein Bedauern ausdrücken (direkte Hilfe geht bei
mir leider gerade zeitmäßig nicht)!

Zu den Tripods: letztere sind - wenn vermieden wird das die oben
eingehängte Masse Mensch (Schwerpunkt) in's Schwingen kommt sehr
einfach bezügl. ihres Verhaltens beim Absägen zu berechnen -
8. Klasse Realschule reicht von den Grundlagen her - und
entsprechend einfach ist es beim Sägen zu verhindern, dass das
Teil umkippt. Hierbei muß natürlich drauf geachtet werden, dass die
Konstruktion nicht ruckartig absackt, sondern vorsichtig abgelassen
wird.

Wenn der sägende jetzt Sadist ist, und den oder die gesägte in's
Schwingen bringen will, ohne das die Konstruktion umfällt ist das
schon etwas schwerer, aber mit etwas elementarer Geometrie sowie
Physik locker lösbar ... (solange die Verbindung oben hält)

In diesem Sinne passt eure Aussage von der Instabilität nicht ganz,
die Cops können da (zumindest bei Masse Mensch im Tripod) nicht
einfach durchfahren, aber "absägen" ist kaum ein Problem ...

Trotzdem dürfte es sie ziemlich genervt haben ;)

Grüße,

egal


Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

dickes ende — teuer

stellt Euch mal vor — sympathisand

befreiung.. — zuschauer