Interview mit Ilka Schröder

TK 10.09.2004 15:26
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Ralf Fischer, Redakteur des Magazins CAMPO de Criptana – www.campodecriptana.de befragte für die gerade erschienene, neue Ausgabe der Zeitung, die im Juli 2004 aus dem Europäischen Parlament ausgeschiedene Ilka Schröder (bis 2001 Mitglied der Grünen) –

R.F.: Sie haben sich hauptsächlich gegen das Aufkommen eines europäischen
Nationalismus, in Konkurrenz zur USA, engagiert. Wie werten sie die derzeitigen Entwicklungen? Hat sich die Konkurrenz in den letzten Jahren verschärft?

IS: Die Konkurrenz hat sich in der Tat verschärft - sowohl ökonomisch,
währungspolitisch als auch ideologisch. In der Außenpolitik ist es am
deutlichsten: Old Europe hat es gewagt, nicht mehr Juniorpartner, sondern
offener Konkurrent der Vereinigten Staaten zu sein. Im Nahost-Konflikt versucht die EU gerade - und das zunehmend erfolgreich - die USA als Vermittlungspartner zu verdrängen und sich selbst als ehrlicher Makler darzustellen. Das schließt allerdings nicht ihre Unterstützung der Kriegskasse Arafats aus, mit der er seinen antisemitischen Krieg - meist “Intifada" genannt - finanziert.

In anderen Ländern war der Antiamerikanismus über die Jahrzehnte und
Parteigrenzen hinweg hipp. Kanzler Schröder holte ihn 2002 aus der Mottenkiste, um seinen Wahlkampf zu gewinnen. Das war kein Problem - das deutsche Staatsvolk erinnerte sich seiner Ablehnung von schnellem Essen, von zuviel Rassismus im Ausland und der Begeisterung für deutschen Frieden.
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gaaaeeeehn — gaaaeeehn

Da haben sich zwei gefunden... — Bonny´s Ranch reception