FIES - das spanische Foltersystem

Z(11#) 07.09.2004 01:32 Themen: Repression
FIES ist das Knastsystem permanenter physischer und psychischer
Folter in Spanien ( EU , 2004 ) Die sich zu verschleppen drohenden
Ermittlungen wegen Mißhandlungen von Gefangenen nach der Knast-
Revolte im April machen eine Darstellung dieses Systems notwendig
Am 30.April 04 kam es zu Aufständen gegen das Haftsystem FIES und sonstige Missstände im berüchtigten Knast " Quatre Camins " in Barcelona .Sechsundfünfzig Personen wurden zwangsverlegt. Von ihnen zeigten 26 schwere Mißhandlungen an , siehe Bericht :  http://www.de.indymedia.org/2004/07/87515.shtml

Zwanzig der Fälle werden nun " untersucht " - von ca. 40 ev. Verantwortlichen der Knastmaschinerie wurden 4 Personen , ein Subdirektor der ÄrtztInnenschaft ; zwei Subdirektoren des Zentrums und ein Chef der Diensteabteilung der möglichen Verantwortung für die angezeigten Mißhandlungen belastet, Gerichtsabteilung , 3 ; Granollers ,Barcelona. Von diesen vier wurde bislang nur einer , der Arzt Xavier Martinez vom Dienst suspendiert. Dieser aber spricht von einer konspirativen Verschwörung wider seine Person. Laut Richter ist es , trotz der zahlreichen Zeugenaussagen , bislang nicht möglich Verantwortliche zu idendifizieren. Eine Liste der belasteten Knastfunktionäre soll ihm im Oktober zur Prüfung vorgelegt werden .  http://www.foronuevaeconomia.com/principal.asp?cod=20040903123910 ( Europa Press )

Derzeit sitzt in der BRD der spanische Anarchist Gabriel Pombo da Silva im Aachener Knast ein . Da Silva beschreibt in einem ( noch nicht übersetzten ) Kommunique seinen / den Kampf gegen das spanische Haftsystem FIES. Er beschreibt aber auch dato in einem Brief Isolation ; 23 Stundeneinschluß und die Störung von Schlaf im deutschen Knast in Aachen :
 http://www.de.indymedia.org/2004/09/92362.shtml
 http://de.indymedia.org//2004/08/90167.shtml
i Der Kampf gegen Folterhaftsysteme kann nur ein international gemeinsamer sein !

FIES
Der Knast im Knast

FIES ( Ficheros de interno de especial sguimento / Interne Registrierungen zur Bestimmung von Sonderbehandlungen ) , eingeführt 1991 ( ! ) gegen Gefangenenrebellion wider unmenschliche Haftbedingungen , gliedert Verurteilte in fünf verschiedene Kathegorien :

 FIES 1 - Direkte Kontrolle der als " besonders gefährlich " eingestuften Gefangenen , d.h. mutmaßliche OrganisatorInnen von internen Aufständen ; Fluchtversuchen und gravierenden Aktivitäten zur Verän- ung des herrschenden Haftsystems
 FIES 2 - Drogendelikte ; Geldwäsche ; Devisenschmuggel usw.
 FIES 3 - Zugehörige bewaffneter Gruppierungen ( wie ETA ; GRAPO ) und als deren Unterstützende verdächtigte Personen
 FIES 4 - Mitglieder der Sicherheitsdienste oder des Gefängnisswesens die jedoch eine Immunität nach außen genießen ( ein Schutz aufgrund königlichen Erlasses )
 FIES 5 - Politische Gefangene der sozialen Kämpfe ; Aufstände und Überzeugungen ( z. B AnarchistInnen ; Gewissensgründe ec.)

FIES ist ein Haftsystem durch welches , zur Niederschlagung jeglicher Kritik sowohl intern als auch von aussen , massivste Unterdrückungsmaßnahmen von Isolation , Abschottung und jede Art von Mißhandlung zur Anwendung kommen.
AnarchistInnen ; ETA - Militante ; Anti - MilitaristInnen ; Sozial - RebellInnen fallen alle unter FIES und werden in speziellen Registern geführt die zur Konsequenz haben , für die gesamte Dauer der anverurteilten Haftzeit den Maßnahmen repressivster Sonderbehandlung ausgesetzt zu sein : jede Art von Entwürdigung bis zu Mißhandlungen ; Verweigerung der Besuchserlaubnis ; Kontrolle und Beschlagnahme der Korrespondenz , Durchsuchungen und Leibesvisitationen ;systematisch angewandte Schläge von WächterInnen ; physische und psychische Folter .

Viele Gefangene unter diesem System verloren ihr Leben ( mind.10 Personen ) FIES ist der moströse Schatten des Gefängniswesens durch den sich in konkreter Klarheit der ganze Horror von Macht , bzw. Jener die ihn ausüben , ausdrückt.
Es gab viele Solidaritätsinitiativen mit den Gefangenen und Hilfe im Kampf gegen die spanischen Institutionen. Die Aufstände diesen Jahres ( April 2004 ) waren unumgänglich notwendig um diesen fortlaufenden Mechanismus von Tödlichkeit und Unterdrückung zu versuchen zu brechen. Die Inhaftierten können in diesem Kampf nur die Mittel verwenden die ihnen übrig bleiben : Verweigerung der Nahrungsaufnahme - des Hofganges - der Arbeit ..... Die Reaktionen geben keinen Anlass zur Hoffnung .....
DOCH DIE AUFSTÄNDE HABEN NICHT AUFGEHÖRT
Asamblea de apoyo a los preS.O.S ( Vereinigung zur Unterstützung der Gefangenen )
www.lahaine.org/espana/debatefies/htm

Dieses Jahr besuchte die Generalsekretärin von Amnesty International , Irene Khan , den spanischen Regierungschef Zapatero um ihn zu bitten doch Videokameras in den Knästen zur Überwachung gegen Foltervorkommnisse zu installieren. Auch gegen rassistische Übergriffe auf Häftlinge könnten diese dienen und zudem schützten sie doch auch das Anstaltspersonal vor falschen Anschuldigungen der Mißhandlung. " Wenn die Regierung sich so sicher ist , dass alle Anzeigen von Folter der Unwahrheit entsprechen , so muß sie ja die Installation von Überwachung nicht fürchten .... " ( Tageszeitung 2 El Mundo " , 2004 )
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Ergänzungen

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0 07.09.2004 - 01:44
Hausdurchsuchung bei Dresdner Anti-Knast-Aktivistinnen

Am Morgen des 4. August 2004 gegen 8 Uhr durchsuchten Aachener Polizei und LKA Sachsen die gemeinsame Wohnung zweier Anti-Knast-Aktivistinnen in Dresden. Nach dem Eintreten der Wohnungstür begann die Durchsuchung mit Bewilligung des Amtsgerichtes Aachen. Beschlagnahmt wurden die jeweiligen Rechner und Handys, als auch verschiedener privater Schriftverkehr mit Gefangenen. Unter dem Vorwand des vermeintlichen „Verdachtes der Verabredung zu einem gemeinsamen bewaffneten Raubüberfalls“ mit Inhaftierten in Aachen ging die Durchsuchung vonstatten. Die beiden Aktivistinnen engagieren sich seit mehreren Jahren gegen die Isolierung von Gefangenen, indem sie in Briefwechsel mit Gefangenen und deren Angehörigen treten, als auch regelmäßig Menschen in Haft besuchen, und so den sozialen Kontakt zu Gefangenen aufrechterhalten und die auferlegte Isolation thematisieren. Anderer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist, die Notwendigkeit von Gefängnissen zu hinterfragen.
Nach einer spektakulären Festnahme in Aachen am 28. 06.04 wurden drei Spanier und ein Belgier in Haft verbracht.
Im Rahmen ihrer üblichen Anti-Repressions-Arbeit engagierten sich die beiden Dresdnerinnen um Anwälte für die Verhafteten in Aachen. Ebenfalls bemühten sie sich um Besuchserlaubnisse und Briefverkehr. Im Folgenden konstruierte die Staatsanwaltschaft Aachen, aufgrund eines während der Festnahme gefundenen Dresdner Stadtplans mit markierten Polizeirevieren und Waffenläden, einen zwischen Häftlingen und Dresdner Aktivistinnen gemeinsam geplanten Raubüberfall im Raum Dresden mit anschließender Flucht nach Tschechien. Somit wird das Engagement für Menschen in Haft zum kriminellen Akt diffamiert. Die Begründung für das eingeleitete Ermittlungsverfahren lautet wie folgt: „Es bestehen ausreichend konkrete Anhaltspunkte für die Annahme, dass die in Aachen festgenommenen Beschuldigten die örtlichen Verhältnisse in Dresden nicht selbst ausgekundschaftet haben, sondern dass sie insoweit Unterstützung durch weitere Personen erfahren haben. Aufgrund polizeilicher Erkenntnisse sollen sowohl einer der in Aachen Inhaftierten als auch die Dresdenerinnen der linksextremen Szene zuzurechnen sein. Beide [Dresdnerinnen] meldeten sich unmittelbar nach der Festnahme der Tätergruppe bei der Staatsanwaltschaft Aachen, um eine Besuchserlaubnis für die Gefangenen zu erhalten.“
Eine Betroffene kommentiert die Hausdurchsuchung wie folgt:
„Die Infragestellung einer Gesellschaft, die Gefängnisse nutzt und als legitimes Mittel der Repression erachtet, um Menschen zu funktionstüchtigen BürgerInnen zu erziehen, kriminalisiert ihrer Logik folgend legale Anti-Repressionsarbeit.“
Die Betroffenen werden Rechtsmittel einlegen und die polizeiliche Aktion offensiv thematisieren.

Rote Hilfe, OG Dresden
e-Mail::  dresden@rote-hilfe.de ¦

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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@ O

ö 07.09.2004 - 12:14
ich finde es ebenfalls ungeheuerlich, dass menschen nach begangenen straftaten in gefängnisse einkehren müssen...

bitte nicht löschen

win 08.09.2004 - 00:40
als repräsentatives beispiel grenzenloser "volks"dummheit bitte ich, das in den grauen bereich verschobene posting über mir nicht zu löschen ;-)