Wendebecken ausbauen

Seit mittlerweile zwei Tagen ist der Vertrag des Wendebeckens ausgelaufen. Entstanden ist ein "rechtsfreier Raum" par exellance, der sich seit heute Nachmittag bis auf das an den Wagenplatz anliegende Grundstück ausgeweitet hat. Bis vor kurzem wurde besagtes Gelände vom Gartenbauamt genutzt; die GärtnerInnen lassen sich aber seit einigen Tagen kaum noch blicken.
Die Besetzung wurde heute Mittag feierlich mit einer Einweihungszeremonie begangen. Ein Lebensbaum wurde gepflanzt, ein Grundstein für noch zu errichtende Bauwerke gelegt, Reis gestreut, und alles was sonst noch dazu gehört.
Bis tief in die Nacht wurde geschraubt, gesägt, gehämmert und mittlerweile sind erste Gebäude entstanden. Neben dem Sandstrand findet sich ein Turm in der (vielleicht für die Zukunft noch trocken zu legende) Sumpflandschaft. Außerdem sind Unterkünfte in Form von Hütten gefertigt worden. Nach wie vor gibt es genug Platz für eifrige HandwerkerInnen mit ausgefallenen und -gefeilten Bauideen. Alles was mensch sich jemals vorgestellt hat und was durch jeden Antrag bei der Baubehörde fallen würde, kann hier realisiert werden.
Allerdings werden einige Sachen benötigt um ein zügiges Voranschreiten der Bauarbeiten "sicher zu stellen": Holz, Holz, Holz, sonstige Materialien zum Bauen, Schrauben, Nägel, Werkzeug, Werkzeug, Werkzeug, Klebeband, Decken, Isomatten, Planen, Farben, Radios, Schuhe, vegane Torten, Socken (trocken!), Kabel und Lampen, Essen (!), ...
Auch will für Unterhaltung gesorgt sein. Im Moment ist geplant auf dem Platz wieder ein Freiluftkino einzurichten; vielleicht wird schon bald die erste Vorstellung stattfinden.

Nach wie vor ist der Platz akut räumungsbedroht. Auch wenn sich die involvierten Behörden gerade vor der politischen Verantwortung drücken, die Räumung anzuordnen und damit die Suppe, die ihnen vom Rechtssenat eingebrockt wurde auszulöffeln, heißt das nicht, daß eine Räumung nicht bevorsteht. Ganz im Gegenteil. Es besteht jederzeit die Möglichkeit, daß die Cops auf den Platz rockern und dem kreativen Treiben ein unschönes Ende bereiten.
Eine einvernehmliche Lösung ist im Moment auf jeden Fall nicht in Sicht. Sowohl der Bezirk als auch der Senat haben immer wieder deutlich gemacht, daß an einer Räumung festgehalten wird; weiterhin wurde mehrfach betont, daß "rechtsfreie Räume" keinesfalls geduldet werden.

KEIN ERSATZGRUNDSTÜCK - KEIN GRUND UMZUZIEHEN !!