Nazi-Hartz-Demo in Weimar

Für den 30.08.2004 rief das Nationale Mädelbündnis Weimar zu einer eigenen Hartz-Demo auf. Vorrausgegangen war der bisherige Ausschluss der Nazis aus der Montagsdemo. Der Aufruf dafür wurde neutral gehalten und nur durch das Internet war der wahre Charkter der Demo erkennbar.

Die Nazi-Demo sollte um 16.30 auf den Theaterplatz beginnen. So machte sich bereits um 16 Uhr ein Grüppchen Antifas auf den Weg. Als wir ankamen waren nur Streifenpolizei sichtbar. Also entschlossen wir uns spontan zu einer Kundgebung gegen die faschistische Sinnlospropaganda. Nach langen Hickhack um die Anmeldung wurde die Kundgebung genehmigt.
In der Zwischenzeit tröpfelten auch einzelne Nazi-Grüppchen ein, und zu unsere Überraschung auch Ralf (Ralle) Wohlleben aus Jena. Bis 16.30 waren ungefähr 30-40 Nazis anwesend. Auf unserer Seite befanden sich inzwischenzeit um die 50 Leute.
Als die Nazis mit ihrer Kundgebung beginnen wollten, wurden sie gnadenlos niedergepfiffen, so dass kein Wort zu verstehen war. Völlig fassungslos zogen sie mit ihrer Demo ab. Um auch Inhalte gegen die Nazis zu vermitteln und nicht nur durch Geschrei aufzufallen wurden Flugis ausgeteilt, die über die wirklichen Ziele der Nazis aufklärten und auch auf die Lage der Migranten bei Hartz IV aufmerksam machten.
Nachdem unsere Kundgebung aufgelöst wurde zogen Kleingruppen den Nazis hinterher. So kam es noch in einer Gasse zu einer Sitzblockade von ungefähr 30 Antifas die von den Bullen aufgelöst wurde. Dabei hagelte es zahlreiche Anzeigen. Gleichzeitig wurden aber auch einige Nazis von Eiern getroffen.
Insgesamt war es ein erfreulicher Montag für uns. Die Nazis konnten ihre platten Parolen auf einen zentralen Weimarer Platz nicht verkünden und trotz Sitzblockade beendeten sie ihre Demo vorzeitig.

Lieber solidarisch als solide und arisch
Gegen faschistische Sinnlospropaganda

P.S. ein kleiner erfreulicher zwischenfall ereignete sich noch auf der nazi-nemo. eine frau um die 40 ging zielgerichtet auf die nazis zu und spuckte ihnen voll vor dir Füße, so verdutzt habe ich die nazis lange nicht gesehen.