Aktionstag in Bramsche-Hesepe am 24.08.

nolager 27.08.2004 14:43 Themen: Antirassismus
Am Dienstag fand im Rahmen der Anti-Lager-action-Tour ein Aktionstag in Hesepe bei Bramsche bei Osnabrück statt. Dort steht mit 550 Plätzen das größte Abschiebelager Deutschlands und eines der größten Europas.
Das reichhaltige Frühstücksbuffet wurde um 10.30 Uhr auf dem Parkplatz der sogenannten Landesaufnahmestelle aufgebaut, die Polizei schaute erstmal nur überrascht zu. Nach und nach versammelten sich immer mehr Menschen, zum Schluss waren es so ca. 100 Personen.
Das mittlerweile schon festintegrierte Bolzenschneider-Stelzen-Ballett wurde wieder aufgeführt und die Strasse ebenso wie die Eingangsschilder des Lagers wurden malerisch umgestaltet. An dem Frühstuück nahmen zunächst nur recht zögerlich Flüchtlinge teil.Möglicherweise aus Furcht vor Repression, denn es wurden 2 Polizei-Hundertschaften in dem Lager während der Aktionstage in Hesepe stationiert, sowie die Belegschaft des Lagers wurde verdoppelt. Schockierend und zugleich entlarvend war, dass einige Kinder und Erwachsene aus dem Lager fragten, ob wir sie denn "nicht tot machen" wollten. Die Angestellten hatten ihnen gesagt bei dem Camp handele es sich um eines der Rechten und sei gegen die Flüchtlinge gerichtet. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Geflohenen im lager nur noch weiter eingeschüchteret werden sollen und dass eine Isolierung der Menschen stattfindet, die im Schreibtisch-Täter-Deutsch der Behörden eine "freiwillige Rückreise" garantieren soll. Bei dem morgendlichen Frühstück konnten sich die Flüchtlinge ihr eigenes Bild über sdie AktivistInnen machen. Das Frühstücken endete um 12.30 Uhr.

Am Nachmittag wurde Fussball gespielt, neben dem Campgelände spielten auf dem Fussbalplatz Flüchtlinge und CampteilnehmerInnen. Das Spiel ging 2x45 Minuten, was häufige Auswechselungen erfordete und endete mit 4:5 für eines der beiden Teams. Die heimische A-Jugend glänzte durch Abwesendheit, möglicherweise war die Anfrage zu kurzfristig. Die Polizei glänzte durch Teilnahme mit einer Doku-Wagen und zwei weiteren.

Am späteren Nahmittag fand eine Informations- und diskussionsveranstaltung über die Situation in Nepal statt. Ein Aktivist berichtete über die Menschenrechtsverletzungen und den Wiederstand der Bevölkerung. Danach wurde über frauenspezifische Fluchtgründe referiert.

Am Abend spielte eine Punkband im Zirkuszelt auf dem Campgelände und anschliessend gab es noch Disko-Musik als Ausklang des 5-tägigen Aufenthaltes der Tour in Hesepe.
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Ergänzungen