Genfood:1500 Aktivisten auf dem Schlachtfeld

Französin 23.08.2004 23:41 Themen: Biopolitik Repression Weltweit Ökologie
Protest gegen Genfood in Frankreich. 1500 Aktivisten melden sich als
freiwilige MäherInnen und mähen ein Getreidefeld ab. Dies Aktionen sind öffentlich und gewaltfrei. Es ist bein den Gerichtsverfahren mit starker Repression zu rechnen.
Es ist schon längst bekannt: die Genfoodindustrie will den Anbau von genetisch manipuliereten Getreide trotzt straker Widerstand von Seite der Bauern und allgemein der Bevölkerung durchsetzen. Der Anbau ist in Frankreich bisher verboten, aber Experiment dürfen durchgeführt werden. Der Weg zum Anbau wird dadurch geöffnet. Das Lobby setzt sich im Name von Globalisierung und freiem Handel durch. Und die Regierenden machen mit. Tausende von Experiment unter freiem Himmel wurden dieses Jahr vom Ministerium genehmigt.

Schon seit Jahren wird Widerstand geleistet: 1997 schon wurde ein Getreidefeld abgemäht, die Kommunen sprechen Verbote für Genfoodanbau aus ( diese Verfügungen werden aber meistens vom Prefet als ungültig erklärt... und der Prefet ist der Vertreter vom Staat in den Regionen... er wird net vom Volk gewählt, sondern vom President ernannt...).
Eine Wende findet Heute statt, Widerstand wird jetzt zu Massenwiderstand!!! Aktionen des Zivilen Ungehorsams finden immer häufiger statt.


Widerstand keimt auf: Ziviler Ungehorsam

Am 25. Juli dieses Jahres hat die erste grosse riesige öffentliche direkte Aktion des zivilen Ungehorsams gegen Genfood in der Nähe von Toulouse stattgefunden. Ein Getreidefeld wurde von 1500 „freiwilige MährInnen“ (faucheurs volontaires) abgemäht. Die Aktivisten haben den Aufruf des alternativen Bauernverbands Confédération paysanne gefolgt.
Schon am vorheriger Tag sind die Leute angekommen. Die Aktion wurde sogfältig vorbereitet: Hintergründe zur Genfoodproblematik. Die Problemen, Folgen wurden in Workshops un Plenum diskutiert: Gewaltlosigkeit, Öffentlichkeitsarbeit, Gewahrsam und juristrischen Folgen...

Und am Sonntag 10 Uhr ging es los! Die Aktion war öffentlich, die gesamte Nationalpresse war dabei. Es ging nicht darum sich zu vermummen (ist in Frankreich genehmigt), sondern sie Aktion in der öffentlichkeit zu erreichen. Dieses Ziel wurde erreicht.

Schon auf dem Weg zum Feld haben die Aktivisten Beifall von Seite der AnwohnerInnen bekommen. Es wurde beim Mähen gesungen , Jugendliche, Kinder, Eltern, Bauern waren dabei... Eine fröhliche Stimmung! !

Weitere Aktionen dieser Art haben seitdem in Verschidenen Regionen Frankreichs stattgefunden. Am 8. August fande 2 Aktionen statt mit jeweils 500 Leute. Die Bullen haben waren immer vor Ort, aber sie haben die Aktionen bloss durch Fotographieren und Polizeisperre auf der Strasse am ende der Aktion „dokumentiert“. Bei einer Aktion wurden jedoch Leute verletzt und zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen. Prozesse kommen noch... Die Polizei konnte sowieso nicht eingreifen, wegen der Anzahl an freiwiligen MäherInnen!!! (1500 Aktivisten/ 600 Bullen)

Repression

Wer sich politsch durch Aktionen des zivilen Ungehorsams engagiert hat meistens mit Repression zu rechnen. 10 Personen wurden von der Staatsanwaltschaft Toulouse schon mal vorgladen. Betreff: Sachbeschädigung am 25. Juli...

Das sind nicht die ersten Verfahren zum Thema. Aber die bisherigen Aktionen veliefen meistens geheim und die Leute haben den Tat nicht zugestanden. Sie wurden meistens zu Geldstrafen verurteilt und kriminalisiert.

Die Strategie ist heute anders. Die Aktivisten wollen die Aktion verteidigen und die Genfoodproblematik vor Gericht erlaütern. Nur 10 Personen (vor allem Grüne Abgeornete und Bauer der Confédération paysanne) wurden bisher vorgeladen. Wietere Vorladungen folgen noch, Willkür herrscht bei der Auswahl der Vogeladenen. Die Behörde will nicht gegen alle TeilnehmerInnen ermitteln, sie hat nicht genügend Kräfte dafür, sie will dazu die Aktivisten vereinzeln und einschüchtern.

Weitere Personen wollen sich jedoch als freiwilige MäherInnen bei der Staatsanwaltschaft melden. Dadurch wollen sie Sand ins Getriebe der Justiz stecken und die Öffentlichkeit durch Zusammenhalt der Bewwegung erreichen. Unter dem Moto „ Wir haben das feld abgemäht, wir sind stolz darauf, unsere Aktion ist gerecht, wir handeln sebstbewusst und akzeptieren es nicht kriminalisiert zu werden, wir werden uns verteidigen.“
Der Minister hat aber der Justiz mitgeteilt, sie müsse streng gegen die Aktivisten vorgehen.
Ob das freiwilig Melden eine gute Idee ist, bezweifeln einige Aktivisten, mal sehen was noch von Seite der ungerechten Justiz kommt...


A bas les OGM!!!
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

ABIC 2004: Biotec-Treffen in Köln

heinrich-p 24.08.2004 - 11:57
ABIC 2004:

Die internationale Biotechnologie-
und Saatgut-Lobby trifft sich in Köln
wir treffen uns auch!

Gegenkonferenz
mit Vandana Shiva und anderen ReferentInnen
am 12.9. 2004
Protestaktionen an der Kölner Messe am 13.9. 2004

Vom 12. bis 15. September findet in der Kölner Messe die Agricultural Biotechnology International Conference (ABIC 2004) statt. Die ABIC gehört nach eigenen Angaben zu den ?weltweit wichtigsten Konferenzen zur Bio- und Gentechnik? und richtet sich an ?Wissenschaftler, Industrie-Vertreter, Investoren und Politiker?. Neben Philippe Busquien (EU-Forschungs-kommissar), NRW-Ministerpräsident Steinbrück, Robert Zoellik (US-Handelsbeauftragter) nehmen die 20 Agrar- und Nahrungsmittelmultis der Welt teil: Monsanto, Nestlé, Bayer CropScience, Pioneer Europe, Syngenta und BASF. Mit von der Partie sind Professoren, die in gesponserten Universitäten Weltmarkt-Innovationen fabrizieren und die Lobby des Biotech-Business, die zweifelnden KonsumentInnen Gen-Food schmackhaft machen sollen.

Wir treffen uns auch.
Am Sonntag eine Konferenz mit TeilnehmerInnen aus (fast) allen Kontinenten.
Am Montag Aktionen und Demonstration in Köln
mehr:
 http://www.attac-koeln.de/2004-09-12.html

Wissenschaftliche Belege für Schädlichkeit?

Micha 31.08.2004 - 13:48
Hallo,

an alle Sympathisanten / Beteiligten von Zerstörungen gentechnisch veränderter Pflanzen:
Habt ihr wissenschaftliche Belege für Umwelt- und Gesundheitsgefahren? Oder hat sich bereits eine irrationale Gruppendynamik verselbstständigt, die jegliche rationalen Argumente (die möglicherweise in einigen Fällen auch pro Gentechnik sprechen könnten) ignoriert und lediglich mittels des Hinweises "gentechnisch verändert" die Emotionen vieler Menschen zu schüren in der Lage ist?

Fotobericht Gegenkundgebung ABIC-Konferenz

li 17.09.2004 - 00:21

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

tolle aktion — nativegenbased