3. Montagsdemo in Duisburg: Wie gehabt
In Duisburg waren es mit rund 250 Leuten etwas mehr als beim letzten Mal. Allerdings leider meistens Leute, die man sonst auch auf Demos trifft, wenn auch zum Teil andere als bei der Demo letzte Woche. Aber mehr Spass gemacht hat es allemal.
Ähnlich wie in der letzten Woche bestand die Aktion zu drei Vierteln aus "Offenem Mikrofon" und zu einem Viertel aus einer anschließenden Demonstration. Von den Rednern kannte ich alle bis auf vier noch aus meiner Zeit bei REBELL, sprich sie waren alle von der MLPD, auch wenn manche das nicht sagen wollten. Die Demonstration war dann viel lustiger als beim letzten Mal, denn dieses Mal gingen vorneweg ein oder zwei Dutzend Leute mit schwarz-roten Fahnen (FAU oder so ähnlich). Die haben total Fez gemacht und hatten flotte Sprüche, die offensichtlich vielen anderen auch gefallen haben, denn viele haben die mitgerufen. Es gab Sachen wie "Gegen die Armut, gegen die Hetze, gegen die Hartz-Gesetze", "Niedriglohn und Zwangsarbeit, dafür hamm wir keine Zeit", "Kampf auf der Strasse, Streik in der Fabrik, das ist unsere Antwort auf ihre Politik". Und das von meinen MLPD-Ex-Genossen favorisierte "Weg mit Hartz IV, das Volk sind wir" wurde flugs umgedichtet, in "Weg mit Hartz IV, die Klasse, die sind wir". Ist ja auch definitiv besser als diese Volks-Kacke. Wie gesagt, nicht viel mehr los als beim letzten Mal, dafür aber weniger dröge und mit mehr Spass dabei. Aber schließlich sind hier noch Sommerferien und da die Reaktion vieler PassantInnen sehr positiv und interessiert war, kann das ja noch mehr werden.
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Ergänzungen
Wenn man
ps: besonders lustig waren die beiden doofs von der t-34 mit ihren ultrabrutalen mac doof mützen. wenn das der adorno wüßte...
hmm
Zum arbeitsamt oder so
let start the violent revolution - the only solution!
Nicht meckern
400 DemonstrantInnen
Neben der MLPD und einer Handvoll FAUlern waren zahlreiche andere Initiativen vertreten, erfreulich ist aber vor allem, das sehr viele Leute, die keiner Organisation angehören, da waren, weil sie einfach sauer sind. Es waren mindestens 400.
@demonstrant
Bilder zu der Duisburg Montagsdemo...
http://de.indymedia.org/2004/08/90540.shtml
@franz münte
Und tatsächlich viele Organisierte.
Die Frage ist nur: wie und von wem werden sie organisiert und eingebunden
Über die MLPD am Mikro kann mensch noch so lange schimpfen, selber ran und den Leuden erklären, wat dat mit Kapitalismus zu tun hat. Da muss dann nen redebeitrag auch mal besser und länger sein als "Smash Capitalism" oder "revolution!"
Arbeitsamt, rot/grün (schwarz nicht vergessen), PersonalServiceAgenturen und und ... gute Ideen umsetzen!
Bündnis gegen Sozialabbau - Nächstes Treffen: 2.September 2004 18:30 h Dietrich Bonhoefferhaus in der Johanniterstr. 145
FAU Duisburg war anwesend & hat gut gerockt
am offenen Micro gabs ne lange schlange, außer dem "Oberbürgermeisterkanditaten" der PDS, einem DKP'ler und des FAU-Redners (seine name war HASE) waren alle RednerInnen (seit ich ab ca 18.15 Uhr da war) MLPD'ler (Courage, Rebell)
2: die FAU hatte nen guten Redebeitrag und ein geiles Flugblatt
beides habe ich hier mal dokumentiert
3: die Rufe der FAU waren eindeutig die besten, leider wurden sie nur wenig aufgegriffen, aber das ändert sich ja vielleicht noch
4: mir hat die sache so viel spass gemacht das ich dienstags nach der arbeit direkt mal auf ihre homepage (www.fau.org) gegangen bin
(ich finde einiges ein wenig naiv, aber vom wählen und streiks anfangen um sie abzubrechen bevor mein ziel erreicht ist hab ich echt die schnauze voll!!)
5: nächsten montag werde ich nen paar kollegen mitbringen, mal sehen wie es wirkt wenn mehr leute die gute sprüche rufen
6: (für duisburgerInnen): die demoroute sollte eine andere sein, warum nicht mal vom vogel in's wasserviertel oder in die andere richtung zum dellviertel?? einkaufstrassen lang laufen ist doof
Diese Rede wurde von der FAUDU während der Kundgebung verlesen:
(Tonbandmitschrift)
Caritas & Co machen's möglich: Zwangsarbeitsgelegenheiten - noch nie war Arbeit so billig
Die Sozialverbände Caritas, Arbeiterwohlfahrt, Paritätischer Wohlfahrtsverband, das Deutsche Rote Kreuz und die Diakonie wollen im Zuge der Hartz-Gesetze den Arbeitszwang für ALG II-BezieherInnen nutzen, um billige Arbeitskräfte für einen Euro Stundenlohn zu beschäftigen. Sie haben sich bereit erklärt, den von der Bundesagentur für Arbeit angestrebten Niedrigstlohnsektor mit 600.000 solcher "Arbeitsgelegenheiten" zu organisieren. Immerhin hat die Bunderegierung für die Verwaltungs- und Lohnkosten mehrere Milliarden Euro bereit gestellt, die man gerne abgreifen würde, um die von andersweitigen Kürzungen betroffenen Etats zu sanieren. Wir dokumentieren hier einen Redebeitrag, der auf den Montagsdemonstrationen am 23.8. in etlichen Städten gehalten wird. Bundesweit wird darüber hinaus derzeit über öffentlichkeitswirksame Massnahmen diskutiert, um die erwähnten Verbände davon zu überzeugen, dass es äußerst unsozial ist, von der Zwangsarbeit anderer zu profitieren.
Zwangsarbeitsgelegenheiten - noch nie war Arbeit so billig
Das ab Januar nächsten Jahres gültige Gesetz zum Arbeitslosengeld II gleicht einer brutalen Verarmungsstrategie. Wir sind empört darüber, dass sich die Sozialverbände Caritas, Arbeiterwohlfahrt, Paritätischer Wohlfahrtsverband , das Deutsche Rote Kreuz und die Diakonie als willige Unterstützer und Nutznießer dieses Sozialraubs entpuppen. War man sich bis vor kurzem in deren Reihen noch einig, zumindest den Zwang zu jeder Arbeit bei jedem Lohn eindeutig abzulehnen, wollen diese Sozialverbände den Arbeitszwang nun nutzen, um billige Arbeitskräfte für einen Euro Stundenlohn zu beschäftigen. Sie biedern sich an, den von der Bundesagentur für Arbeit angestrebten Niedrigstlohnsektor mit 600.000 solcher "Arbeitsgelegenheiten" zu organisieren. Immerhin hat die Bunderegierung für die Verwaltungs- und Lohnkosten 6,3 Milliarden Euro bereitgestellt.
Gemeinsam mit Clement preisen die Verbände derartige Zwangsarbeit „zum Gemeinwohl“ als Geste des Entgegenkommens: eine attraktive Möglichkeit, die 345 Euro Arbeistlosengeld II aufzubessern. Herzlichen Dank – vom Zwangscharakter, dem Fehlen von Qualifizierungsmöglichkeiten, und der Auswirkung auf den restlichen Arbeitsmarkt wird dabei nur ungern gesprochen. Erwirbt man damit Anspruch auf Arbeitslosengeld? - Nein, ebenfalls Fehlanzeige. Und so lautet die bittere Prognose: Einmal Zwangsjobber immer Zwangsjobber.
Wer eine solche Zwangsarbeitsgelegenheit ablehnt, bekommt je Verweigerung eine Kürzung des Arbeitslosengeld II um 30%. Jugendliche unter 25 Jahren bekommen die Unterstützung direkt komplett gestrichen -nur noch der Mietzuschuss wird dann (direkt an den Vermieter) überwiesen und Lebensmittelgutscheine können gewährt werden.
Arbeitslose, die sich an jedem Ort, zu jedem Preis verkaufen müssen, werden knallhart gegen die Beschäftigten ausgespielt: der Zwang, jeden noch so miesen Job annehmen zu müssen, schafft ein Heer von flexiblen Zwangs-Jobbern im Niedrigstlohnbereich und beschert den noch Beschäftigten drastische Lohnsenkungen bzw Massenentlassungen. Das Malerhandwerk beispielsweise fürchtet zurecht, dass ein Großteil der Aufträge dann von ungelernten 1 Euro Jobbern erledigt wird. In der Altenpflege werden gelernte PflegerInnen auf einen minimalen Kernbereich beschränkt. Der Rest wird durch moderne Sklaven ersetzt. Damit gilt der soziale Angriff rund um Hartz IV tatsächlich allen - Erwerbslosen und Beschäftigten.
Soziale Gerechtigkeit und das persönliche Selbsbestimmungsgrecht werden offenbar auch bei Caritas & Co. ganz neu definiert. Von diesen Plänen sollten sich die Sozialverbände schleunigst wieder verabschieden! Wir würden das Lippenbekenntnis von Caritas-Geschäftsführer Georg Cremer gerne ernst nehmen:
„Wer zu uns kommt, tut dies freiwillig. Wir werden keine Zwangszuweisung durch Fallmanager der Arbeitsverwaltung akzeptieren. Bei uns handelt es sich um einen Dienst am Menschen, da muss eine eigenständige Motivation vorhanden sein. Damit eignen sich unsere Arbeitsgelegenheiten auch nicht für den im Gesetz vorgesehenen Sanktionsmechanismus. (Rheinischer Merkur 18.8.04)“
Wer sich allerdings öffentlichkeitswirksam gegen die im ALG II -Gesetz festgeschriebene Zwangsarbeit ausspricht, muss sich auch tatsächlich als Kooperationspartner der Bundesregierung für die Schaffung und Verwaltung von Arbeitsgelegenheiten zurückziehen. Wir fordern hier eine klare Absage der Sozialverbände an die Bundesregierung. Dazu gilt es den Druck zu erhöhen. Wir rufen daher zu Aktionen gegen die oben genannten Verbände auf.
* Weg mit der staatlich verordneten Zwangsarbeit!
* Wir wollen keine Beruhigungspillen, in Form von kleinen Nachbesserungen sondern die sofortige Rücknahme der gesamten Sozialräuberpackung Agenda 2010, inklusive Gesundheits-, Rentenreform und Hartz-Gesetze
* Vertraut nicht auf alte oder neue Parteien, sondern organisiert euch selbst, ohne Chef's, Bosse oder AnführerInnen
Das Flugblatt der FAU:
Montagsdemos in Duisburg: Montagsdemos in Duisburg: Unsere Agenda heißt Widerstand
Niedriglohn & Zwangsarbeit?! – Dafür ham’ wa keine Zeit!!
Ein Gespenst geht um in Europa.
Nicht nur in Deutschland gibt es momentan einen Frontalangriff sei-tens Politik und Wirtschaft auf die von uns erkämpften sozialen Rechte. In ganz Europa wird zum Beispiel die Lebensarbeitszeit nach oben ge-schraubt, das Bildungssystem priva-tisiert, die Löhne real gekürzt usw. usf.
„Hauptsache Arbeit – egal zu welchen Bedingungen“.
Wir Lohnabhängigen (mit und ohne Job) haben nichts außer der „Ware“ Arbeitskraft. Und genau diese soll nicht nur immer billiger werden, damit die Profite der Bosse immer noch höher werden. Nein, wir sollen auch gezwungen werden jede Arbeit anzunehmen, die man uns aufträgt, und das zu Niedrigstlöhnen von 1-2 € die Stunde. Dafür werden einer-seits neue Gesetze erlassen (Hartz, Agenda 2010,...) und andererseits setzen uns die Bosse und Ideologen des Kapitals und der Politik verstärkt unter Druck. So werden bei Siemens mittlerweile Menschen zur 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich gezwungen. Bei der Firma NAPPO (Krefeld) versuchen die Chef’s eine 60-Stunden-Woche zum Lohn einer 38,5-Stunden-Woche durch zu setz-ten. Und dies sind gerade mal zwei Beispiele aus der Region.
Was tut der Deutsche Gewerk-schaftsbund - DGB?
Mensch könnte annehmen der DGB würde bei solch heftigen Attacken duch Regierung, Opposition und Wirtschaftsverbände zu seiner mäch-tigsten Waffe, den Streik, greifen. Einige hoffen vielleicht sogar auf den unbefristeten Generalstreik zur Verteidigung unserer sozialen Rech-te. Aber: nichts dergleichen passiert. Im Gegenteil. Der DGB Chef Som-mer hat den noch im Frühling (3.April) angekündigten „heißen Herbst“ schon längst wieder abge-sagt.
Die Handlungen, oder besser das „nicht eingreifen“ der im DGB or-ganisierten Einzelgewerkschaften ist jedoch sehr verständlich. Einerseits hat der DGB alle diese Gesetze mit entwickelt ( so sind nicht nur Som-mer und Engelen-Käfer Mitglieder des SPD-Parteivorstandes, sondern auch viele andere DGB-Funktionäre in der Partei, den Parlamenten und den Ausschüssen und Arbeitsgrup-pen), andererseits ist der DGB weder in den Tarifauseinandersetzungen, noch sonst, willens oder in der Lage sich gegen die Angriffe zu verteidi-gen.
Zumal viele DGB-Funktionäre in den Aufsichtsräten der Konzerne sit-zen, also selber Bosse sind.
Deshalb müssen wir die Sache in unsere eigenen Hände nehmen!
Es rettet uns kein Gott, kein höheres Wesen, keine alte oder neue Partei oder die alten Gewerkschaften. Es hat keinen Zweck zu warten, dass es besser wird. Nur wenn wir selbst an-fangen uns zu organisieren (ohne Bosse, Chef’s oder AnführerInnen), wird der Widerstand gegen die Un-zumutbarkeiten wie z.B. Praxisge-bühr, Kürzung sozialer Leistungen, Besteuerung der Renten, Einführung von Studiengebühren, der Zwang jede Arbeit annehmen zu müssen,… eine Aussicht auf Erfolg haben. Schlussendlich geht es aber um mehr – Es geht darum das WIR uns allen ein schönes und angenehmes Leben in kultureller Vielfalt, sozialer Si-cherheit, ökonomischer Unabhän-gigkeit und ökologischer Verträg-lichkeit ermöglichen. Darum müssen wir, die direkt und indirekt Lohnab-hängigen, egal ob mit oder ohne Job, die Ursachen der heutigen Miesere abschaffen, wenn wir nicht alle paar Jahre die gleichen alten/neuen Ab-wehrkämpfe führen wollen.
Alles für alle!
Wovon die Menschen vor hundert Jahren nur träumen konnten ist heute längst möglich.
Verteilen wir die „gesellschaftlich notwendige Arbeit“ auf alle und las-sen Maschinen überall wo es mög-lich und sinnvoll ist die unnötige Plackerei übernehmen.
WIR können die so gewonnene Freie Zeit dazu nutzen
• zu bestimmen was, wie, wo, wie viel und wann herge-stellt, verteilt und verbraucht wird.
• unser soziales und kulturel-les Leben auf Basis der „Gegenseitigen Hilfe“ schön, anregend und span-nend selbst bestimmt zu ges-talten.
Termine:
# jeden ersten Donnerstag im Monat: offenes & öffentliches Treffen der FAU-Duisburg, DJÄZZ, Börsenstr. 11, ab 19.oo Uhr
# 18.09.04 Demonstration gegen So-zialabbau in Düsseldorf, Treffpunkt: 11 Uhr am Hauptbahnhof, Beginn: 12 Uhr
# 06.11.04 Demonstration gegen die Bundesagentur für Arbeit in Nürn-berg
# jeden Montag 18 Uhr Kundgebung in Duisburg, am Lebensretter
VISDP: Emma Goldman, Friedenstr.3, Duisburg
FAU-Duisburg
faudu@fau.org www.fau.org Tel: 0179-3258648 jeden ersten Donnerstag im Monat: offenes & öffentliches Treffen der FAU-Duisburg, DJÄZZ, Börsenstr. 11, ab 19.oo Uhr
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@Errorzelle — jemand