Noch ein Bericht von der Demo in Bramsche
Auftaktdemonstration der anti-lager-action-tour in Bramsche-Hesepe (Niedersachsen)
Am Samstag, 21.08. fand um 12 Uhr die Auftaktdemo der anti-lager-action-tour in Bramsche-Hesepe bei Osnabrück am dortigen Abschiebelager statt...
Am Samstag, 21.08. fand um 12 Uhr die Auftaktdemo der anti-lager-action-tour in Bramsche-Hesepe bei Osnabrück am dortigen Abschiebelager statt...
Die Demonstration begann am Bahnhof und führte durch das Dorf bis hin zu der so genannten Landesaufnahmestelle, dem mittlerweile grössten Abschiebelager in Deutschland das bis zu 550 Flüchtlinge aufnehmen kann. An der Demonstration nahmen 600 Personen teil.
Um 12 versammelten sich die ersten antirassistischen DemonstrantInnen am Bahnhof des kleinen Ortes Hesepe, der sich ca. 15 nördlich von Osnabrück befindet. Dem meist regnerischen Wetter trotzend, machten sich die bei Demo-Start ca. 600 Menschen auf den Weg zur - in beamten-deutsch euphemistisch genannten - Landessaufnahmestelle. Dieses Abschieblager befindet sich, wie so oft, abgelegen in einem Wald ausserhalb des Ortes Hesepe. Zum Hintergrund und zur Funktionsweise des Lagers hier ein Zitat aus der no-lager-tour-Zeitung:
„Laut amtlichem Beschluss werden in Bramsche nur Flüchtlinge eingewiesen, deren Asylanträge ohnehin keine Chance auf Erfolg hätten. Konkret bedeutet das: Von Anfang an werden Flüchtlinge in Bramsche geziehlt unter Druck gesetzt, “freiwillig“ auszureisen. Zum Einsatz kommen verschiedene Druckmittel, z.b. die Kürzung von Leistungen, in der Kantine gibt es 6 mal pro Woche dasselbe essen. [...] Schon seit längerem rebellieren vor allem tschetschenische Familien gegen die unzumutbaren Bedingungen in Bramsche. Die Anti-Lager-action-Tour unterstützt diesen Kampf.“
Die Demo war laut und bunt, es gab einen blue-silver-Block mit Samba-Trommeln. Es wurden viele Sprüche gerufen und die Stimmung war recht kämpferisch. Nach einigen Redebeiträgen am Bahnhof ging es Richtung Abschiebelager. Verbal wurde der Zaun des Lagers schon mal angegriffen, es wurde zum Aufscheiden desselben aufgerufen. Auch die Stelzentheater-Einlage von Menschen im Bolzenschneider-Outfit liess die Stimmung etwas wärmer werden und der Wille Solidarität mit den Flüchtlingen praktisch werden zu lassen wurde sichtbar. Im Dorf war von Solidarisierungs-Effekten nichts zu merken, eher das Gegenteil...
Die Stimmung war nicht die Beste, die BewohnerInnen verunsichert und zum Teil voller Resentiments. In den vergangen Tagen scheint es mittels der bürgerlichen Presse eine Hetzkampagne gegen das Camp und seine linken, antirassistischen CamperInnen. Es scheint sich sogar eine Bürgerwehr gegründet zu haben, die den Besitz der Dorbewohner vor den CampbewohnerInnen schützen will. Der Lagerleiter hetzt mit unhistorischen „Wehret den Anfängen“ Sprüchen gegen den Protest und rechtfertigt so die Aufstockung seines Personals und die Unterbringung der Polizei auf dem Lagergelände während des Camps.
Am Lager angekommen konnten wir eine recht grosse Anzahl von Polizei, recht viele ohne und einige mit Pferden, sehen und es gab eine Flatterband-Absperrung des Zaunes. Der Zugang zum Lagergelände war durch mehrere Fahrzeuge versperrt und die Polizei schien in zurückhaltender Lauerstellung zu sein. Nach der Ankunft am Lager machten sich einige Aktivistinnen an dem Drahtzaun zu schaffen und es fehlte nicht viel, dann wäre er auch gefallen. Wo waren die Bolzenschneider, die vorher schon beschworen wurden ? Als der Zaun schon fast kaputt war, schritt die Polizei mit aller Brutalität ein und drängte so die DemontiererInnen auf den Parkplatz des Lagers zurück, wo dann eine Abschlusskundgebung mit Redebeiträgen von Flüchtlingen stattfand. Während der Kundgebung durften weder die LagerbewohnerInnen, die sich auf der Demo befanden in das Lager, um etwas zu essen, o. ä. noch durften diejenigen, die sich im Lager befanden hinaus. Gegen 16 Uhr wurde die Demo beendet und die TeilnehmerInnen gingen zum Großteil zurück ins Camp, wo es essen und trinken zur Wiedererstarkung gab. Es gab eine Festnahme unter dem Vorwurf von Körperverletzung und Widerstand ...
www.nolager.de
Um 12 versammelten sich die ersten antirassistischen DemonstrantInnen am Bahnhof des kleinen Ortes Hesepe, der sich ca. 15 nördlich von Osnabrück befindet. Dem meist regnerischen Wetter trotzend, machten sich die bei Demo-Start ca. 600 Menschen auf den Weg zur - in beamten-deutsch euphemistisch genannten - Landessaufnahmestelle. Dieses Abschieblager befindet sich, wie so oft, abgelegen in einem Wald ausserhalb des Ortes Hesepe. Zum Hintergrund und zur Funktionsweise des Lagers hier ein Zitat aus der no-lager-tour-Zeitung:
„Laut amtlichem Beschluss werden in Bramsche nur Flüchtlinge eingewiesen, deren Asylanträge ohnehin keine Chance auf Erfolg hätten. Konkret bedeutet das: Von Anfang an werden Flüchtlinge in Bramsche geziehlt unter Druck gesetzt, “freiwillig“ auszureisen. Zum Einsatz kommen verschiedene Druckmittel, z.b. die Kürzung von Leistungen, in der Kantine gibt es 6 mal pro Woche dasselbe essen. [...] Schon seit längerem rebellieren vor allem tschetschenische Familien gegen die unzumutbaren Bedingungen in Bramsche. Die Anti-Lager-action-Tour unterstützt diesen Kampf.“
Die Demo war laut und bunt, es gab einen blue-silver-Block mit Samba-Trommeln. Es wurden viele Sprüche gerufen und die Stimmung war recht kämpferisch. Nach einigen Redebeiträgen am Bahnhof ging es Richtung Abschiebelager. Verbal wurde der Zaun des Lagers schon mal angegriffen, es wurde zum Aufscheiden desselben aufgerufen. Auch die Stelzentheater-Einlage von Menschen im Bolzenschneider-Outfit liess die Stimmung etwas wärmer werden und der Wille Solidarität mit den Flüchtlingen praktisch werden zu lassen wurde sichtbar. Im Dorf war von Solidarisierungs-Effekten nichts zu merken, eher das Gegenteil...
Die Stimmung war nicht die Beste, die BewohnerInnen verunsichert und zum Teil voller Resentiments. In den vergangen Tagen scheint es mittels der bürgerlichen Presse eine Hetzkampagne gegen das Camp und seine linken, antirassistischen CamperInnen. Es scheint sich sogar eine Bürgerwehr gegründet zu haben, die den Besitz der Dorbewohner vor den CampbewohnerInnen schützen will. Der Lagerleiter hetzt mit unhistorischen „Wehret den Anfängen“ Sprüchen gegen den Protest und rechtfertigt so die Aufstockung seines Personals und die Unterbringung der Polizei auf dem Lagergelände während des Camps.
Am Lager angekommen konnten wir eine recht grosse Anzahl von Polizei, recht viele ohne und einige mit Pferden, sehen und es gab eine Flatterband-Absperrung des Zaunes. Der Zugang zum Lagergelände war durch mehrere Fahrzeuge versperrt und die Polizei schien in zurückhaltender Lauerstellung zu sein. Nach der Ankunft am Lager machten sich einige Aktivistinnen an dem Drahtzaun zu schaffen und es fehlte nicht viel, dann wäre er auch gefallen. Wo waren die Bolzenschneider, die vorher schon beschworen wurden ? Als der Zaun schon fast kaputt war, schritt die Polizei mit aller Brutalität ein und drängte so die DemontiererInnen auf den Parkplatz des Lagers zurück, wo dann eine Abschlusskundgebung mit Redebeiträgen von Flüchtlingen stattfand. Während der Kundgebung durften weder die LagerbewohnerInnen, die sich auf der Demo befanden in das Lager, um etwas zu essen, o. ä. noch durften diejenigen, die sich im Lager befanden hinaus. Gegen 16 Uhr wurde die Demo beendet und die TeilnehmerInnen gingen zum Großteil zurück ins Camp, wo es essen und trinken zur Wiedererstarkung gab. Es gab eine Festnahme unter dem Vorwurf von Körperverletzung und Widerstand ...
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Ergänzungen
GfbV war auch da - kurz
Hätte schöner sein können...
All das soll nicht heißen, daß diese Demo scheiße war, im Gegenteil, gerade der Abschluss hat vieles wieder gut gemacht und trotzdem wäre es schön gewesen auch mit dem Gefühl nach Hause zu gehen eine gemeinsame Aktion gemacht zu haben und sich nicht wie die Unterstützungsgruppe der Lauti-Männer gefühlt zu haben.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Was ist mit Neuss?? — horst
@horst — asdf
@ lisa — dein name