Zum letzten Stand der Dinge in Wunsiedel 2004

NS-Verherrlichung stoppen! 15.08.2004 15:11
Das "Gedenken" an Rudolf Heß hat sich seit dessen Tod im Jahr 1987 zu dem wichtigsten „Ereignis“ für die neonazistische Bewegung entwickelt, in dem – ähnlich wie bei den jährlichen Aufmärschen in Halbe und in Dresden - unverhohlen auf den historischen Nationalsozialismus Bezug genommen wird. Die Rudolf-Heß-Gedenkmärsche sind mittlerweile eine feste Institution, die frühzeitig und bundesweit geplant werden. Sie sind Schauplatz einer Selbstpräsentation der neonazistischen Szene und der Popularisierung ihrer Geschichtsdeutungen.

Das Verwaltungsgericht Bayreuth hob am 10.08. das Verbot des Naziaufmarches in Wunsiedel mit Auflagen auf.
NS-Verherrlichung stoppen!

Das Bündnis Kampagne NS-Verherrlichung stoppen! ruft für den 21. August 11 Uhr zur Teilnahme an einer ganztägigen antifaschistischen Kundgebung im bayrischen Wunsiedel auf. Dort gedenken mehrere Tausend Alt- und Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet und zahlreichen europäischen Ländern dem Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß: es handelt sich um einen der größten Neonazi-Aufmärsche in Europa. Nachdem der jährliche Aufmarsch in Wunsiedel von Mitte bis Ende der 90er Jahre verboten war, wird er seit 2001 von dem prominenten Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger angemeldet.
Das "Gedenken" an Rudolf Heß hat sich seit dessen Tod im Jahr 1987 zu dem wichtigsten „Ereignis“ für die neonazistische Bewegung entwickelt, in dem – ähnlich wie bei den jährlichen Aufmärschen in Halbe und in Dresden - unverhohlen auf den historischen Nationalsozialismus Bezug genommen wird. Die Rudolf-Heß-Gedenkmärsche sind mittlerweile eine feste Institution, die frühzeitig und bundesweit geplant werden. Sie sind Schauplatz einer Selbstpräsentation der neonazistischen Szene und der Popularisierung ihrer Geschichtsdeutungen. So heißt es in einem der zahlreichen Aufmärsche für den diesjährigen Aufmarsch eindeutig: „Rudolf Heß – Brücke zwischen gestern und morgen“. Eine Sprecherin des Bündnisses Kampagne NS-Verherrlichung stoppen! erklärt hierzu: „Es ist nicht hinnehmbar, dass Neonazis unter dem Mantel der Meinungsfreiheit jedes Jahr einem führenden Protagonisten des NS-Staates huldigen, die Verbrechen des historischen Faschismus leugnen und die Opfer beleidigen und verhöhnen. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.“ Aus diesem Grund beteiligt sich die Kampagne NS-Verherrlichung stoppen! an der antifaschistischen Kundgebung in Wunsiedel. Die Kampagne NS-Verherrlichung stoppen! ist im Jahr 2004 von einem Bündnis verschiedener antifaschistischer Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet mit der Zielsetzung gegründet hat, der offenen und öffentlichen Parteinahme für den Nationalsozialismus, aber auch dessen Relativierung entgegenzutreten. Denn ein Grund dafür, dass inzwischen toleriert wird, dass auch offen nationalsozialistische Anschauungen in der Öffentlichkeit vertreten werden, liegt nach Auffassung des Bündnisses daran, dass die Relativierung des Nationalsozialismus die Mitte der Gesellschaft längst erreicht hat: sei es durch die Gleichsetzung „aller Opfer von Krieg und Gewalt“ wie sie jüngst am Beispiel der alliierten Bombenangriffe, sei es durch einen wachsenden und offen formulierten Antisemitismus, sei es – als Höhepunkt politischer Demagogie – die Rechtfertigung des Nato-Angriffs auf Jugoslawien mit Auschwitz durch den Bundesaußenminister.
Das Bündnis Kampagne NS-Verherrlichung stoppen! wehrt sich gegen jede Form von Geschichtsrevisionismus und lehnt die Umdeutung deutscher Täter in Opfer entschieden ab. Dieses Anliegen ist langfristig angelegt und bezieht sich nicht allein auf die Aktivitäten anlässlich des Heß-Gedenkmarsches 2004.

Zum letzten Stand der Dinge:
-Das Verwaltungsgericht Bayreuth hob am 10.08. das Verbot des Naziaufmarches in Wunsiedel mit Auflagen auf.


-Laut der Nazimobilisierungsseite will die Stadt Wunsiedel wohl dieses Jahr den Platz Burgermühlweil nicht den Nazis zu Verfügung stellen .Anreisende AntisfaschistInnen sollten sich im Laufe der Woche weiter informieren.

-AntifaschistInnen verschönerten die Tage den Grabstein und die Nazis reagieren mit Drohungen gegen anreisende AntifaschistInnen. Also passt auf Euch auf und zieht Euch dem entsprechend an ! Es ist auch zu erwarten ,dass Ihr bei der Anreise auf den Rasten auf Nazis trefft,denn sie sind zu tausenden unterwegs.

-Am 13.08. wurden laut einem Naziportal an Brücken der Berliner Stadtautobahn sowie der Stadteinfahrt Transparente mit Sprüchen wie
"Wahrheit siegt! - Gebt die Hess-Akten frei!",
"Rudolf Hess - Es war Mord",
"Den Besatzern die Lügenmaske vom Gesicht reißen"
usw aufgehängt. Anschliessend sollen noch 7000 Flugblätter in Briefkästen verteilt worden sein.


-Wunsiedel: Antifaschistische Kundgebung am 21.08.04 - Gegen deutsche Opferlügen - Gegen nationalsozialistisches Heldengedenken- http://www.nadir.org/nadir/kampagnen/ns-verherrlichung-stoppen/index.html

-Bus aus Süddeutschland
Die genaue Route ist noch nicht klar. Wenn Ihr Interesse habt mitzufahren, wendet Euch bitte an  akantifa@juz-mannheim.de.

-Bus aus Norddeutschland
Abfahrten wahrscheinlich um 21:00 in Kiel, 22:00 in Lübeck und 23:00 in Hamburg am Freitag den 20.8.2004. Während der Fahrt gibt es eine Veranstaltung zu "Rechtsrock - eine Bestandsaufnahme". Fahrpreis ca. 25 Euro (erm. 15 Euro).

-Bus ab Berlin
Fahrkarten in den Buchläden Schwarze Risse (Prenzlauer Berg und Kreuzberg) und im OH 21 (Kreuzberg). Der Fahrpreis beträgt 5 Euro.

-Neue Ausgabe der Lotta - antifaschistische Zeitung aus NRW
Themenschwerpunkt: Rudolf-Heß-Märsche, 2,50 Euro,  http://www.free.de/lotta


-17.8.2004 Berlin
Kundgebung vor dem ehemaligen Kriegsverbrecher- Gefängnis ab 15:00 Uhr - danach Punx-Picknick mit lecker Mucke. Anfahrt: vom Rathaus Spandau mit dem Bus 131, 135 bis Haltestelle Melanchthonplatz.

-21.8.2004 Wunsiedel
Infostände in der Stadt ab 9:00. Kundgebung ab 11:00 in der Theresienstraße vor dem Gymnasium. 12:00 Podiumsdiskussion: "Opfer werden zu Tätern - Täter werden zu Opfern" mit Elke Pudszuhn, Angelo Luzifero und Avanti Kiel.
Außerdem wird es Aktionen einer Wunsiedeler Jugend-Initiative und um 13:30 eine Kundgebung der Stadt geben.

Infos von vor Ort und zur Anreise gibts unter 0177 / 388 50 85




Material:
Broschüre gegen das Nazigedenken in Halbe-
 http://inforiot.de/material/halbe04.pdf
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

watch this!

nochn link 15.08.2004 - 16:31
auch interessant:

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige den folgenden Kommentar an

Klamotten — Frager