Soziales Zentrum Pingutopia Köln Update

Am Freitag verbreitete die Projektgesellschaft Eifelplatz die Antwort auf unsere wohlbegründete Bitte um Duldung: nix Neues, es wird mit der 'möglichen' Nichteinleitung rechtlicher Schritte, sollte das Projekt freiwillig aufgegeben werden, gedroht - ein selten blöder Bluff, auf den vielleicht vor 30 Jahren mal Leute hereingefallen sind.

Die PG Eifelplatz gehört der LEG und dem Immobilienkonzern ZAWD www.zawd.de/, ebenso wie die Rotonda Immobilien, deren Name bereits in diesem Zusammenhang fiel. PGE und Rotonda sind von den Besitzverhältnissen und ihrer Rolle bei dem miesen kleinen Spielchen, das hier mit Allgemeingut getrieben wird, ungefähr identisch, bedienen aber unterschiedliche Aspekte des Neubauvorhabens.
LEG, Rotonda, PG Eifelplatz und ZAWD sind untereinander in ziemlich unappetitlicher Weise personell und infrastrukturell verbandelt; alles, was an der Zerschlagung des Sozialen Zentrums Pingutopia interessierert ist, teilt sich die Adresse Saliererring 32, 50677 Köln (also lustigerweise genau gegenüber vom SSK) und die Fäden laufen in der Hand von Herrn Bernd Christian Schlüter (oder seinem Bruder/Schwager/wasweißich) bei der PG Eifelplatz Vermögensverwaltung GmbH zusammen. Wenn ihr meint, das bringt etwas, könnt ihr den Jungs ja mal 'ne Karte schreiben.

Seit Montag liegt eine Abrißgenehmigung vor, die sich pauschal auf alle Gebäude des Geländes erstreckt. Gleichzeitig ist jedoch weder die Legalität dieser Genehmigung noch des gesamten Bauvorhabens gesichert, aus verschiedenen Gründen gibt es starke Zweifel. Es kann also sehr gut sein, daß ein Abriß in den kommenden Wochen sich im Nachhinein als strafbare Handlung herausstellt, und in Anbetracht der vielen Dutzend bis einigen Hundert Personen, die das Projekt täglich nutzen und der generell eher renitenten Stimmung in der Nachbarschaft bezüglich des Bauvorhabens (und der damit vorhandenen Belastungen) wäre die PG Eifelplatz ganz gut beraten, erst mal eine Auszeit zu nehmen, das Gebäude stehen zu lassen und ihre Unterlagen noch mal gründlich durchzugehen, ob sie nicht ein paar Details übersehen haben (obwohl ehrlich gesagt sich niemensch vorstellen kann, daß den Typen ihre, zumal *solche*, Fehler auffallen).

Interessant ist auch das Verhalten der Kölner 'Grünen'. Es scheint so zu sein, daß zumindest gewisse Kreise innerhalb der Führung aus Gründen, über die man nur mutmaßen kann, jegliche ökologische Verantwortlichkeit über Bord geschmissen haben und nunmehr, nichts als den kalten Profit im Auge (oder besser gesagt, einen fiktiven Profit, der die im Wandel begriffene Lage auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt gar nicht berücksichtigt und wahrscheinlich davon ausgeht, daß der 'Aufschwung' schon seit Jahren Realität ist), a) hinter dem Abriß und der Vernichtung des Biotops stehen und b) diese eher ungrüne Ansicht vor der Basis und der Wählerschaft gezielt verheimlichen. In einem guten Monat sind ja auch in Köln Kommunalwahlen, und die Grünen erhoffen sich in diesem Wahlbezirk die absolute Mehrheit.

Die Infrastruktur ist mittlerweile ziemlich eingespielt. Im Haus kann wie gesagt leider nicht mehr viel gemacht werden, aber was gemacht werden kann, wird natürlich gemacht und genutzt, so wie es sein soll.

Am Sonntag gibt es nachmittags von 15-18 Uhr ein natur- und umweltpädagogisches Programm für Kinder und Jugendliche (so bis 12, 13 Jahre würd ich sagen).
Abends so gegen 21 Uhr ist eine Filmvorführung angesetzt, und zwar 'Mononoke Hime' (Prinzessin Mononoke), der Kultklassiker im japanischen Original mit englischen Untertiteln. Dieser Film ist ja nur als Import zu bekommen, und Leuten von Independent-Kinos oder Filmclubs bietet sich hier eine Gelegenheit, den Streifen zu evaluieren, ehe mensch ihn für teures Geld bestellt. Hängt natürlich ganz davon ab, ob wir einen Beamer organisiert bekommen...

Am Dienstag ist ein weiteres Konzert geplant, diesmal mit 2Lhud + Shitfuckers Dick & The Burning Assholes, um 20 Uhr

Wie immer ist täglich am späten Vormittag Früh/Spätstück und gegen 20:00 Uhr vegane Volxküche. Es ist nicht so, daß es ein totales Fleischverbot auf dem Gelände gibt, nur wird in der Vokü weiterhin vegetarisch und vegan gekocht werden. Viele Leute stehen nicht drauf, wenn ihr euch demonstrativ ein Stück totes Tier auf den Rost knallt (wenn ein Rost da wäre), aber die Prinzipien sind eben immer noch neben der 'offiziellen' Linie der Vokü auch Respekt und Toleranz.

Wir sehen uns! Und wenn ihr aufs S.O.M.A. oder so geht, haltet die Augen nach unserem Infopunkt (S.O.M.A.) offen und vergeßt nicht, daß es sich in Pingutopia prima chillen läßt!