Erich-Mühsam-Gedenkdemo in Oranienburg

klassenbewusster Anarchist 11.07.2004 18:41 Themen: Antifa
Trotz des Naziübergriffs in Schweden, konnten Faschisten trotz zahlenmässiger Stärke die Antifa-Demo nicht angreifen. Die Antifa-Demo dafür war keine Gedenkdemo an Erich-Mühsam sondern eine Beleidigung an alle die Erich Mühsam schon einmal gelesen haben. Ausserdem wurden zum Grossteil nur Lügen über ihn verbreitet und die "AntifaschistInnen" machten nur grosse Angebersprüche gegen die dort heimische Bevölkerung und gedachten Mühsam gar nicht. Ein Bericht aus Anarchistischer Sicht.
Wir kamen mit als erste an in Oranienburg (bei Berlin) an. Ich lief die Treppe herunter da kam mir schon ein Nazi aus "East Berlin" entgegen. Ich fragte ihn im vorbeigehen ob er aus Hohenschönhausen käme, da nervte mich schon ein Potsdamer Bulle das ich hier lang zu gehen hätte.

Ich wurde durchsucht und mir wurde gesagt das ich alle "Fahnenstangen" auf 1,50 m zu brechen hätte. Also die Polizei war von vornherein aggressiv. Nun standen wir zu zehnt aufm Bahnhofsvorplatz. Um uns herum waren circa 25 bis 30 Nazis die sich das ganze mal anschauen wollten. Mensch kann nicht sagen das sie besonders aggressiv waren. Zumindest verzogen einige von ihnen die Miene.

Als sie immerwieder an uns vorbeiliefen rief Ich ihnen zu: "Schwarz Front! Es lebe die Anarchie!" und wollte sie provozieren indem ich sie als "Genossen!" ansprach, doch die vierer Gruppen antworteten nicht. Naja das war alles relativ langweilig, weil die Nazis alle ca 50 Meter weit weg waren, aber verteilt standen und nicht zusammen. Insgesamt 4 Gruppen. Vom Bahnhof ganz links ca 7 bis 10 Black Block Nazis, einer mit grossem Anarchie "A" aufm Sweatshirt, weiter rechts an der Ampel zwei bis drei Beobachter. Noch weiter rechts wieder eine andere 10er Gruppe "classic style" und am Bahnhof direkt in der Bus-Halte-Stelle 5 einheimische Nazis. Die meisten Oranienburger Nazis waren wohl "Spass haben" in Berlin bei der Love-Parade-Ersatz Demo.

Einen Zug später kamen Poser-AntifaschistInnen. Eine zehner Gruppe ging zu den Black-Block Nazis und rotzte sie an.

Die Demonstration ging erst circa halb vier oder später los. Es waren insgesamt 200 Menschen. Vorne waren eine Schwarze, eine Rote und eine Schwarz-Rote Fahne. Und ein Bündnistranspi. Hinten lief ein 10 anarcho-syndikalistische Fahnen und ein circa 30 bis 50 Menschen starker anarcho-syndikalistischer Block der FAU (Freie ArbeiterInnen Union). Zur Demo aufgerufen hatten ja Gruppen wie: die Antifaschistische Gruppe Oranienburg, VVN-BdA Berlin-Pankow, JungdemokratInnen/Junge Linke Brandenburg, Antifa Weißensee, Naturfreundejugend Berlin, Jugend Antifa Friedrichshain, das Allgemeine Syndikat Berlin (FAU), Antifaschistische Aktion Potsdam (AAPO), Novo Berlin, Antifaschistsiche Initiative Reinickendorf (AIR), Kleine Fiese Antifa (KFA) Bernau, Jugend Antifa Belzig (JAB), HUmmel Antifa Berlin, AK Antifa Potsdam, Antifa Erkner, Zeuthener Antifa Gruppe (ZAG), Antifa Wedding (AKW), Autonome Antifa Frankfurt/Oder (AA-FO) usw.usf.

Eine Gruppe die ich unbedingt noch erwähnen möchte ist eine Greifswalder Antifa-Gruppe. Mensch kann ein Grossteil der Gruppen zu dem Anti-Nationalen und auch ein paar andere (auch vertretene) zu dem (gemässigteren) Antideutschen Spektrum zurechnen. Da Zeitgleich in Kreuzberg eine Antideutsche Demo stattfand waren keine Israelisch-Nationalistischen Fahnenschwenker in Oranienburg.

Die Demo hieß "Game Over Oranienburg!" und der Grundtenor war: Alle Oranienburger sind Nazis. Das wurde den OranienburgerInnen auch so die ganze Zeit über vermittelt. Leute wurden als Nazis angepöbelt, die keine waren und andere "offensichtliche" Nazis nicht beachtet.

Die Demo ging die Stralsunder Strasse hoch zur Bernauer: "Wir sind toll, wir sind krass! Antifa da geht noch was.". Wir liefen vorne und aussen. Da riefen Kommunisten zu uns: "Reiht euch in den Block ein!"

Ich brüllte ihnen zurück ich sei Anarchist und würde nicht darauf achten was mir das ZK der Kommunisten befehle!

Ich lief die ganze Zeit mit einem Oranienburger Anarchisten, der mir zeigte wer Nazi ist und wer nicht. Wir liefen die meiste Zeit ausserhalb der Demo, mussten uns aber immerwieder von irgendwelchen "Schwarzen Kaputzen" die sich wohl selber auch als AnarchistInnen sehen sagen lassen was wir zu tun hätten und was nicht.

Die grab [Gruppe Raus Aus Berlin] hatte einen "Offenen Brief an die Berliner Linke" rausgeschickt, indem sie empfahl auf "Linke Strukturen" vor Ort einzugehen und ihr Anliegen zu berücksichtigen. Das ist überhaupt nicht geschehen. Die A.G.O., selber Sympathisierend mit den Antideutschen Kommunisten, hielt entgegen Bündnis-Absprachen eine "Solidaritäts-Erklärung" mit der Berliner Antideutschen Demo in Berlin-Neukölln-Kreuzberg obwohl in dem Bündnis ganz klar Anarchistische Gruppen dagegen waren. Die Oranienburger AnarchistInnen mit denen ich unterwegs war, waren zum Anfang der Antifa aufgeschlossen gegenüber. Zum Schluss schmissen sie alle "Antifa-Sticker" in den Dreck und meinten, das die Antifa nicht wesentlich besser sei als die Rechten in Oranienburg. Warum? das erfahrt ihr gleich!

Die ganze Demo über schwirrten circa 70 bis 100 Nazis um die Demonstration herum sie waren zum grossteil zwischen 14 und 18 Jahre alt. Die Demo lief die Bernauer Strasse und die Berliner Strasse. Bog bei der Polizeiwache in die Erich Mühsam-Strasse und lief durch den Plattenbau. Immerwieder hielten uns nicht nur Bullen, sondern auch Antifas davon ab, zu den Nazis zu gehen.

Der FAU-Block sang "A las Barricadas" auf Deutsch und Ton Steine Scherbens "Die letzte Schlacht gewinnen wir" als die Demo bei fünf 16 jährigen Nazis stehen blieb und gegen sie Protestierte.

Mit dem Oranienburger sah ich viele Interessierte Jugendliche am Rand stehen, die "unpolitisch" angezogen waren. Als sie aber Sprüche wie "Wir hauen alles kurz und klein!" und Anti-Deutsche Sprüche hörten waren sie ziemlich angepisst und gegen die Demo.

Nun nahm die Demonstration eine "hemmungslose" Wende. Als wir aus dem Plattenbau wieder raus kamen und die Berliner Strasse nach Norden gingen lief die Demonstration am Erich-Mühsam-Denkmal vorbei. Nur der FAU-Block blieb stehen und ehrte Mühsam. Als einige FAUistas "Ihr seid Doof!" riefen blieb auch ser Rest der Demo 30 Meter weiter stehen. Beim Denkmal standen Leute aus dem FAU-Block und machten "Schweige-Minuten". Endlich legte der "VVN-BdA" seinen Kranz nieder.

Die Dummen Menschen im Lautsprecherwagen erzählten: "Erich Mühsam war ein Antideutscher Kommunist. Der die Deutsche Gesellschaft abgrundtief hasste...ausserdem war er gegen die Deutsche Volksgemeinschaft" Es waren Proteste der AnarchistInnen von der FAU zu hören. Es wurde erzählt das Erich Mühsam "vergasst" worden sei und dann (in meinem Gedächtnis) mit einem Lachen: "Hihihihi, tschuldigung" wieder revidiert.

Erich Mühsam sei nätürlich nicht nur Kommunist sondern auch noch "JUDE" gewesen. Soweit ich weiss war er Anarchist und das schliesst das "religiös sein" aus. Jeder Historiker weiss das Erich Mühsam nach ein paar Wochen KPD-Mitgliedschaft anfang der Weimarer Zeit sich den "kommunistischen Anarchisten" Kropotkins anschloss, dort Auseinandersetzungen mit dem späteren Stalinisten und Sozialdemokraten Herbert Wehner hatte. Im letzten Jahr der Weimarer Republik ging er mit der Begründung: "Er gehe zu den Arbeitern" nicht zur KPD sondern zur FAUD/AS (Freie Arbeiter Union Deutschlands /Anarcho-Syndikalisten) ist dort eingetreten und im Zuge des sogenannten "Röhm Putsches", der auch vor 70 Jahren war, von der SS in Oranienburg ermordet worden. Der kommunistische Anarchismus hat nichts mit "marxistischem" Kommunismus wie ihn die Antifa versteht zu tun!!!

Die Demo ging los und erst als die Antifa-Demo 100 Meter weitweg war gingen die Leute mit den Schwarz-Roten und FAU-Fahnen los. Allerdings auf Drängen der Polzei: "Der Veranstalter habe gesagt..." Nun lief die FAU mit einem 50 Meter Abstand zur Antifa-Demo.

Die Antifa-Demo, die aus dem LAUTI erfahren hatte, dass Mühsam: Ein Jude und Ein Antideutscher war der "vergasst" wurde, wurde nun Belehrt das Mühsam ein Anhänger des "Proto-Faschisten Silvio Gesell" gewesen sei...

Es ist wahr, dass Mühsam und Gesell sich aus der Münchener Räterepublik kannten, wo Gesell ja Finanzminister war. Aber genauso gut könnte mensch behaupten Mühsam und Landauer seien Anhänger vom Führer des "National-Revolutionären Widerstandes" Ernst Niekisch gewesen. Denn der "National-Bolschewist" Niekisch war ja eine Zeit lang Vorsitzender der Münchener Räterepublik wo Mühsam und Landauer beteiligt waren. Gustav Landauer wurde ja schon bei der Zerschlagung der Münchener Räterepubik bestialisch gefoltert und abgeschlachtet. Etwas ähnliches geschah ja auch mit Erich Mühsam in Oranienburg.

Aber Erich Mühsam noch nicht genug durch den Dreck gezogen wurde jegliche Kompetenz abgesprochen. "Schliesslich war er ja nur ein Künstler und kein Theoretiker". Aus dem weiter hinten entfernten FAU-Block kamen immer wieder Protest-Rufe und "Lügner" rufe, ausserdem Buchtitel wo er programmatisch war: "Ihr habt Mühsam ja gar nicht gelesen!". Wenn das Demo-Motto: "Sich fügen heisst Lügen!" war, so kann doch festgestellt werden das sich die Antifa-Demo gefügt hat. Trotz weitervermittelter Erfahrung aus der Gruppe Raus Aus Berlin benahm sich die Berliner Linke (aber auch die andere Auswärtige Linke) voll daneben. Und kippte die Stimmung nicht FÜR SICH sondern GEGEN SICH! Der FAU-Block lief bis zum Bahnhof in relativem Abstand zum Rest der Demo.

Breite-Berliner-Bernauer beschlossen AnarchistInnen, einer sogar mit Krücken die von den Nazis am Vorabend zerstörten "Geschichtstafeln" wieder aufzustellen um die "Ehre" von Mühsam wieder herzustellen. Als diese Gruppe wieder zur Demo wollte, war diese schon 200 m entfernt. Die Potsdamer Einsatzhundertschaft schubste und pöbelte die Gruppe von 10 Leuten an und wollte dem mit den Krücken anzeigen, weil er nicht schneller konnte. Immer wieder schubsen und abfällige Bemerkungen.

Es muss wohl Lehnitz-Strasse gewesen sein das diese Gruppe die Demo wieder einholte. Inzwischen erfuhren wir vom Lautsprecherwagen, das Erich-Mühsam auch nur ein Mensch war. Die Oranienburger AnarchistInnen und Normal-Jugendliche mit denen ich die Ganze Zeit lief waren von der Antifa angekotzt und sangen Parolen gegen die "Antifaschos" weil die ja meinen "dass alle Oranienburger Menschen Nazis seien". Sie liefen mit mir auf den Rückweg im FAU-Block (oder Demo) und sahen schon einen Unterschied zwischen "der FAU" und "den Antifas".

Kaum war die Demo am Bahnhofsvorplatz schon war sie in den S-Bahn-Zügen und der Albtraum fuhr wieder Richtung Berlin.
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Ergänzungen

Ergänzung

Anarcho 11.07.2004 - 18:59
Infos zu Mühsam:
 http://www.erich-muehsam.de
 http://www.muehsam.de
 http://www.graswurzel.net/235/concert.shtml
 http://www.anarchismus.at/txt1/muehsam.htm
 http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_M%FChsam

Kleine Kritik noch: Das mit Schweden im ersten Satz kommt irgendwie nicht ganz verständlich rüber.

Zu den Nationalisten: Seid froh, daß die in Kreuzberg waren, war echt übel gewesen.

Schade, daß es mittlerweile bei fast allen Antifas üblich ist, gesellschaftliche Verhältnisse schwarzweiss-vereinfacht wiederzugeben und sich selbst identitätspolitisch als "Die Guten" zu verklären. Dadurch schafft man das, was man selbst eigentlich bekämpfen will.

Naziübergriff in Schweden

klassenbewusster Anarchist 11.07.2004 - 19:12
Wie auf der Startseite von freier-widerstand zu lesen ist wurde ja am 6.7. dazu aufgerufen, künftig auch in Dtl so etwas zu machen. Das kann auch als ein misslungener Versuch in O-Burg gewertet werden.

kritik ist wichtig

bernauer 11.07.2004 - 19:18
also dazu kann ich nur noch sagen von wegen anarschisten(anarcho kommunisten) also die leute die im lauti waren wollen uns die ganze zeit sagen was wir machen sollen (lauft schneller lauft langsamer blablabla) und wir sollen kämpferisch seien. also bei der musik kann mensch schon mal keine kämpferische demo durchführen. aber das jetzt auch zu spät ich hoffe beim nächsten mal wird es besser!

gegen jeden antisemitismus, jeden staat

für den anarcho kommunimus!

noch was

ex antifa bernau 11.07.2004 - 19:22
die [kfA] bernau ist nicht mehr vorhanden!


antifa statt antideutsch

ja was denn?

karl otto 11.07.2004 - 19:36
"Bullen und Nazis haben in keinem Moment die Demo angegriffen. Wir waren draussen um solche Angriffe von Aussen abzuwehren."

hihi genau. diese "sicherungs"taktik ("ausschwärmen-und-verstreuen") hat in der vergangenheit schon so oft hervrorragend geklappt :D. weshalb macht man eigentlich blöcke und ketten auf demos? um die autoritären bedürfnisse der fiesen, niederträchtigen "kommunisten" zu befriedigen?

"usserdem hatten die Nazis in Oranienburg keine Lust gehabt anzugreifen. Umgekehrt wird eher ein Schuh draus. Ich kann doch wohl selber bestimmen wie ich gegen Nazis vorgehe, schliesslich bin ich ja schon ein Jahrzehnt in dieser Richtung aktiv!!!"

Nö, auf einer Demo hat der Schutz der TeilnehmerInnen Vorrang vor Deinen individualpubertäranarchistischen Bedürfnissen. Deshalb hätten die Ordner auch keinen Angriff von Teilen der Demo auf die Provo-Nazis in den Seitenstrassen zugelassen.
Was die Bullen angeht: ich weiss ja nicht, was Du so gesehen und gehört hast, die waren jedenfalls nicht so harmlos drauf, wie du es hier darstellst. Habe Statements wie "ich mach schon mal die Koppel auf" gehört. Offenbar warens schon heiss darauf, den linken Chaoten eine drüberzusemmeln. Und von dieser Motivation kannst Du gerade bei Potsdamer Bereitschaftsbullen IMMER ausgehen. Deshalb: Ketten bilden, in die Demo einreihen!

@ klassenbewusster anarchist

lachmann 11.07.2004 - 19:41
ach ja, wo du recht hast, hast du recht: die platten antideutschen parolen a la "ihr seid alle nazis" waren in der tat scheiße. ein beitrag zu agenda 2010, hartz etc. pp. wäre hingegen wünschenswert gewesen.

poser antifa....

poser antifa.... 11.07.2004 - 20:40
Da ich mich zu dieser benannten 10 Gruppe Antifas dazuzählen darf muß ich Fragen warum diese benannte Gruppe "poser" waren?????Und wenigstens hat diese Gruppe versucht was gegen Faschos in der Umgebung zu machen und wenn es nur "Anrotzen" war.Während nähmlich der nazi mit dem schwarzen Anarchie T-shirt immer wieder die Demo und einzelne Antifas mit seinem fotohandy aufnahm tat von der Demo keiner was bis auf diese kleine Gruppe die sich trotz des martialischen Bullenaufgebots mal zu den Fascos "gesellte" und sich mit ihnen "unterhielt".

Zur Person Erich Mühsam

Syndikalist HB 11.07.2004 - 21:35
Moin,

hier ist ein Artikel zu Erich mühsam aus der "Direkten Aktion" Nr. 158, welcher im Gegensatz zu auf der Demonstration geäußerten Parolen wie "Für den Kommunismus" und die Beteiligung der kommunistischen VVN u.a steht:

 http://www.geocities.com/syndikalist2002/erichda.htm

War zu erwarten

Kritiker 11.07.2004 - 21:43
Mich wundert es nicht,was da auf der Demo abgelaufen ist. Nehmen wir uns mal ein, zwei teilnehmende Gruppen:
Zur JD/JL ist zu sagen, daß sie als eher dogmatisch-autoritäre K-Gruppe bekannt ist, die sich darüber definiert, andere Ansätze (besonders libertäre und anarchistsche) pauschal abzudissen. Ihre Kampfschrift gegen Anarchismus (www.junge-linke.de/kritik_der_linken/kritik_am_anarchismus.html) beispielsweise verzichtet ganz auf Fakten und Belege, der Hauptvorwurf (verkürzte Kapitalismuskritik durch Darstellung des "bösen Kapitalisten mit Zylinder") beschreibt eigentlich Vulgärmarxismus und nicht Anarchismus (dieverse von der Praxis abgeleitete Theorien, die eine herrschaftsfreie Welt anstreben). Kritik und Hinweisen diesbezüglich werden von JD/JL-Mitgliedern gern mit aggressiver Beschimpfung und weiteren Diffamierungen gekontert. Inhaltliche Kritik am Anarchismus oder eine Begründung, warum nur der autoritäre Weg richtig sein, liefern sie nicht. Daher ist es nicht verwunderlich,w enns auf der Demo nur Spinnereien und Dogmatismus von ihnen gab.
Oder nehmen wir die antideutschen Gruppen: die sind bekannt dafür, ständig alles und jeden als "Nazi" zu bezeichnen.

Ich bin bestimmt nicht dafür, nur noch mit Anarchisten und nicht mehr mit Kommunisten zusammenzuarbeiten. Aber wenigstens mit dogmatischen Gruppen sollte sich Zusammenarbeit auf ein Minumum beschränken.

JD/JL ist nicht Junge Linke

123 11.07.2004 - 23:30
Nur, um die falsche Kritik von "Kritiker" zu korrigieren. Jungdemokraten/Junge Linke haben nichts mehr mit "Junge Linke" zu tun. Warum:

 http://www.junge-linke.de/vermischtes/zur_sozialdemokratisierung_des.html

Es gibt eine gute Kritik am Anarchismus, die sich aber nicht auf den Anarcho-Syndikalismus (wie z.B. die FAU) bezieht.

 http://www.junge-linke.de/kritik_der_linken/kritik_am_anarchismus.html

Selbst Anarcho-Syndikalisten grenzen sich oftmals von Anarchisten, genau so wie von "Staatskommunisten" ab. Und das übrigens zu recht!

@ Nazi-Jäger

klassenbewusster Anarchist 12.07.2004 - 02:06
Ich bin am Wochenende nach Oranienburg gefahren um Erich-Mühsam dem Anarcho-Syndikalisten zu Gedenken. Als klassenbewusster Arbeiter, der mit gewerkschaftlichen Methoden für die Anarchie kämpfte wurde er von den Nazis im Zuge des Röhm-Putsch ermordet.

Ich werfe der 10er Gruppe doch nicht vor das sie zuwenig getan hätte. Aber überlegt doch mal. Die Black-Block-Nazis waren Schwarz und Vermummt und ihr waret schwarz und vermummt und disst euch gegenseitig im Kindergarten-Style. Was soll ein NORMALER Mensch von euch denken. Martialisches auftreten kommt einen Gedenken nicht gerecht.

Ich war NICHT Nazis Jagen. Wer hat euch denn das gesagt. Ihr KommunistInnen zitiert doch immer Marx. Bei mir stand, dass ich zu den Nazis gehen wollte. Das waren doch noch Kinder. Es waren vielleicht zwei oder drei Kader vor Ort, die vielleicht überzeugte National-Sozialisten waren. Wir vom Leben überzeugte AnarchistInnen waren zig mal mehr. Wir hätten also in jenen Momenten, wo wir mit Normalen in Berührung gekommen wären die Meinungsführerschaft gehabt. Die Kiddies sind doch einfach nur Mitläufer, ihr Stilisiert sie zu krassen Nazis. IHR HABT IHNEN JETZT EINE IDENTITÄT GEGEBEN. Herzlichen Glückwunsch Ihr Nazizüchter!

Korrektur meiner Ergänzung

Kritiker 12.07.2004 - 03:56
Ich meinte natürlich die "Junge Linke" mit dogmatischer Sekte. Ihre Hasschriften gegen Andersdenkende enthalten keinerlei Fakten oder Herleitungen. Es sind nur ideologisch begründetete Behauptungen. Auf Kritik reagieren sie äusserst aggressiv.

Weiterer Bericht

egal 12.07.2004 - 11:39
Auf dem linken Brandenburger Infoportal Inforiot wird die Demo gänzlich anders dargestellt. Von nur 100 TeilnehmerInnen wird gesprochen und auch explizit geschrieben, dass es "keine Vorfälle" mit Nazis etc. gab:

 http://www.inforiot.de/news.php?topic=news&article_id=3251

Kämpferisches Gedenken
100 Antifas demonstrierten in Oranienburg

INFORIOT Rund 100 AntifaschistInnen aus Brandenburg sowie aus Berlin haben am Sonnabend in Oranienburg demonstriert. Anlass war der 70. Todestag des linksradikalen Dichters Erich Mühsam, der im Juli 1934 im Konzentrationslager Oranienburg ermordet worden war. In Anlehnung an Mühsam stand die Demo unter dem Motto Sich fügen heißt lügen. Aus dem Vermächtnis Mühsams wurde die Verpflichtung abgeleitet, auch heutzutage gegen Faschismus und für eine andere, freie Gesellschaft zu kämpfen.

Die Demonstration wurde auf ihrer eineinhalbstündigen Wegstrecke von einem großen Polizeiaufgebot begleitet und verlief ohne größere Zwischenfälle. In Redebeiträgen wurde Mühsams Werk und Leben gewürdigt, über aktuelle neonazistische Organisations-Bemühungen in Oranienburg berichtet sowie die mangelhafte NS-Gedenkpolitik in der Stadt kritisiert. An einem Mühsam-Gedenkstein wurde von DemoteilnehmerInnen ein Kranz niedergelegt.

Die Demo war der Abschluß eine Reihe von antifaschistischen Aktionen zum Todestag von Erich Mühsam, die maßgeblich von der Antifa Gruppe Oranienburg organisiert worden war. Daneben gab es in Oranienburg und Berlin weitere Veranstaltungsreihen zum gleichen Thema.

artikle aus der maz

anna (oranienburg) 12.07.2004 - 12:30
hier ein artikle aus der lokalen tageszeitung maz. auch dort wird die demo ganz anders geschildert.

12.07.2004
Sich fügen heißt lügen
Demo und Liederabend zum Todestag von Erich Mühsam

DENNIS STIELER ORANIENBURG
Grün und Schwarz waren am Sonnabendnachmittag für zwei Stunden die bestimmenden Farben in Oranienburg. Das Schwarz kleidete die meisten der Autonomen und Antifaschisten, die demonstrierend durch die Stadt zogen, das Grün die Polizisten, die diesen Zug begleiteten. Die Demonstration stand im Zeichen des Gedenkens an Erich Mühsam. Der anarchistische Schriftsteller war am Sonnabend vor 70 Jahren im Konzentrationslager Oranienburg von SS-Leuten ermordet worden.

"Sich fügen heißt lügen", mit dieser Zeile des Dichters als Motto zogen rund 160 Demonstranten vom Bahnhof bis in die Nähe der Stelle, an der Mühsam 1934 erhängt gefunden worden war. Organisiert wurde die Demo von der "Antifaschistischen Gruppe Oranienburg". Deren Mitglieder nutzten die Gelegenheit, um auf die gegenwärtigen Aktivitäten rechter Kräfte in Oranienburg hinzuweisen. So sei die Jugendkultur in der Stadt von Rechten dominiert und rechte Organisationen wie der "Märkische Heimatschutz" würden immer offener agieren. Die Demo-Organisatoren kritisierten aber auch die Stadt Oranienburg, die es erlaubt habe, dass an der Stelle, an der Erich Mühsam starb, ein Supermarkt errichtet wurde.

Begleitet wurde die Kundgebung von einer großen Zahl von Polizisten. Die Einsatzkräfte kamen aus Potsdam und vor allem aus Berlin. Von dort hatte man die Beamten rekrutiert, die Erfahrungen mit den Demonstrationen und Ausschreitungen am 1. Mai haben. Dieses Know-how allerdings brauchten die Polizisten kaum. Denn in Oranienburg blieb am Sonnabend, ganz im Sinne des Pazifisten Erich Mühsam, alles friedlich.

Doch nicht nur die autonomen Antifaschisten gedachten des ermordeten Dichters. Auf einer Festveranstaltung in der Gedenkstätte Sachsenhausen sprach Wolfgang Kröske, bekannter unter seinem Pseudonym "Dr. Seltsam", über die Gründe, aus denen die SS Mühsam hasste. Kröske ist Mitglied der Mühsam-Gesellschaft und initiierte die alljährlichen Lesungen an Mühsams Grab in Berlin-Dahlem.

Die Historikerin Christl Wickert, Mitarbeiterin der Gedenkstätte KZ Neuengamme, referierte über die Rolle der SS in den Konzentrationslagern Oranienburg und Sachsenhausen. Und Gerhard Leo, während des Krieges Widerstandskämpfer in Frankreich, beeindruckte die Gäste mit der Erzählung von seinen damaligen Erlebnissen.

Und es gab viel Musik. Die Veranstaltung in Sachsenhausen begleitete die Pariser Sängerin Corinne Douarre, sie sang eigene Lieder und vertonte Mühsam-Texte. Im Regine-Hildebrandt-Haus gaben Isabel Neuenfeldt und der Magdeburger Sänger Gregor Hause Mühsam-Lieder zum Besten. Dr. Seltsam las Passagen aus "Der Leidensweg der Zenzl Mühsam", der Tag endete mit einer Filmvorführung.


zum schluss noch ein wort an den letzten fau'ler block:
habt ihr schon mal mühsam kritisch reflektiert? bei jedem ansatz der kritik an der person mühsam habt ihr euch aufgeregt ohne darüber nachzudenken, ob die ein oder andere kritik nicht doch berechtigt war. t'schuldigung dass wir nicht so unkritisch sind. übrigens wurde bei jeder mobilsieurng daraufhin gewiesen dass es nicht um eine mühsam gedenkdemo geht, sondern dass mühsams 70 todestag als anlaß für die demo etc. genommen wurde, dass es aber auch die eheutige situation in oranienbrug thematisiert wird. und t'schuldigung das wir sehr weit auf die linken strukturen vor ort eingegangen sind, aber neben der ag gegen rechts, dem forum gegen rassismus und rechte gewalt und uns gibt es dort sogut wie nichts. ansonsten zum brief der gruppe raus aus berlin, wir finden das was darin steht richtig und wichtig und haben uns gefreut das dies endlich mal angesprochen wurde.

Fotos zur Demo

[red-media.net] 12.07.2004 - 12:41

annas kleine korrektur

anna 12.07.2004 - 12:47
kleiner tipp fehler, ich meinte t'schuldigung das wir NICHT (dieses wort vergass ich) auf die dortigen linken strukturen eingegangen sind.

Warum keine Rede gegen Sozialabbau

Susi 12.07.2004 - 13:00
Redebeiträge zu Agenda 2010 und Sozialkahschlag wurden in der Vorbereitungsphase der demo von einigen antifa mit der Begründung abgelehnt, die Massenproteste gegen Sozialabbau hätten einen "progromartigen Charakter". Überhaupt stehen viele antifa, da antideuscth beeinflusst, oder rich-kid und daher nicht vom Sozabbau betroffen, dem Kampf gegen Sozialabbau ablehnend gegenüber. Wenn man aber die Nazis wirkungsvoll bekämpfen will, müssen antifaschisten versuchen die Bwevölkerung für sich zu gewinnen und verhindern, daß sie sich den Nazis anschließen. Und das geht nur über die Verbindung von Antifaschismus mit dem Kampf gegen Sozialkahlschlag. Wenn die antifa weiterhin in die ADS Richtung abdriftet, sehe ich schwarz. "Was macht den Faschisten dampf ? Klassenkampf!" Aber dann muß man ihn auch führen! Kapitalismus und Antideutsche bekämpfen!

Lauti

Star 12.07.2004 - 15:00
Unter den -zig Redebeiträgen war nur einer, der nicht ganz antiantideutsch war. Daraus jetzt den ganzen Bericht so zu schreiben, als habe sich eine riesige antideutsche antifagruppe gegen die FAU gestellt, ist falsch. Da waren zumeist viele junge Leute, die halt zu einer Demo gegangen sind, zu der aufgerufen wurde. Die FAU lief von Anfang an mit geringem Abstand hinter den Demo her. Auf einmal lief sie weg - wie sich herausstellte, um zu gedenken - und die Demo wartete etwa 10-15 MInuten. In dieser Zeit hätte ja jemand von der FAU mal zum Lauti kommen können, um zu sagen, was gerade passiert, da es niemand wusste, und so ging's irgenwann ohne FAU weiter.
Der Lauti war zwar eh ziemlich inkompetent (hintereinander "lasst bitte den transpischutz um den lauti" und kurz darauf "lauft schneller", was zum gegenteiligen Effekt führte; sowie das zu launig vogetragene Martyrium Mühsams), aber das macht doch nicht wirklich was!
Alles in allem eine gelungene Latschdemo mit einem unerfreulichen Regenguss, mehrfacher neutraler Ansprache der Bevölkerung "der Bahnhof, die Kegelbahn (...) sind fest in rechter Hand und no-go areas für Andersgekleidete"), und den erwähnten Unfähigkeiten des Lautis.
Fazit: Lautis abschaffen.

Liebe A.G.O. und Kommies,

klassenbewusster Anarchist 12.07.2004 - 17:05
In der DDR haben 1987 Anarcho-SyndikalistInnen auch eine Gedenkdemo in Oranienburg gemacht. Nicht gegen die Bevölkerung und trotz einer starken STASI-Präsenz. Als sie erfuhren was ihr für Linke seid, sind sie dieses Jahr gleich zu Hause geblieben.

IHR SEID NICHT AUF DIE STRUKTUREN VOR ORT EINGEGANGEN!!!! Vielleicht habt ihr antideutschen KommunistInnen nicht gemerkt das es ausserhalb EURER so glorreichen Antifa auch noch "anarchistische" und "linke" Strukturen gibt. Ihr seid wohl einfach nur ANTI-Oranienburg. Diese anarchistischen Strukturen haben bei der Demo erfahren, was ihr für Linke seid, denn sonst tretet ihr ja nie in Erscheinung.

Ich traf diese Leute sofort, obwohl ich sie nie vorher gesehen hatte! Aber das ihr sie nicht trefft wundert mich nicht, schliesslich gibt es euch in der "REALEN" Welt gar nicht.

Nochwas liebe KommunistInnen: Jemanden als "JUDEN" zu bezeichnen trotz seiner anarchistischen Überzeugungen ist keine Kritik sondern Beleidigung. Jemandes mit "Proto-Faschisten" auf eine Stufe zu stellen, der im KZ von der SS bestialisch ermordet wurde, hat nichts mit Kritik zu tun.

Alle OranienburgerInnen, ausser sich selbst, als Nazis zu bezeichnen ist keine Kritik der bestehenden Verhältnisse, sondern eine Beschönigung der Demokratie.

@syndikalist HB

Henry 12.07.2004 - 22:02
"Vom Lautsprecherwagen wurde der Kommunismus immer wieder verharmlost, obwohl unsere und Mühsams Genossen inhaftiert und ermordet wurden."

Ich möchte mal wissen, wie du darauf kommst, das alle mit dem Wort Kommunismus die realsozialistischen Regime meinen und nicht eben die herrschaftsfreie Gesellschaft jenseits von Staat und Kapital, die auch Anarchosyndikalisten anstreben und zwar nicht MIT, sondern GEGEN den Staat. Ich habe jedenfalls nicht vor, meine Wortwahl in Zukunft zu ändern.

zum offenen brief gruppe raus aus berlin

jemand der gruppe raus aus berlin 13.07.2004 - 15:20
werter "klassenbewußter anarchist", es ist ja schön, dass du den offenen brief, den die gruppe raus aus berlin an die berliner linke geschrieben hast, auch gelesen hast. allerdings: was du daraus machst ist wahrlich nicht in unserem interesse -glaube ich, zumindest nicht in meinem, der den brief mit verfasste-. mit organisierten strukturen in oranienburg meinen wir vor allem wirkliche strukturen, wie die antifaschistische gruppe oranienburg, die du hier andisst. wir haben, wie du vielleicht schon gelesen hast, auf kontinuität, verlässlichkeit und langerfristige planung bei politischen aktionen als grundvoraussetzungen für politische arbeit hingewiesen. das musst du irgendwann überlesen haben.

auf strukturen eingehen, heißt nicht geschichtsklitternd einen mühsamkult oder unreflektierten totalitarismusbegriff zu unterstützen, weil es ein, zwei leute gibt, die vor ort solcherlei lieben. es heißt auch nicht, den rassistischen konsens der bevölkerung unter den teppich zu kehren, weil sich einige (pseudo-?)anarchos nicht vorstellen können, das die unterdrückten sooooooooo böse sind. und vor allem: als anarchosyndikalist würde ich nach dieser demo mal lieber schweigen. ein solch unsolidarisches verhalten, wie von der fau habe ich ja wohl selten erlebt. wenn man eine demonstration in einer kleinstadt macht, in der mit angriffen von nazis und anderen rechten gerechnet werden muss, dann ist es einfach unglaublich, wenn eine kleine anzahl menschen die demo stoppen und verlangsamen, in dem sie einfach mal die demonstartion ewig lang ziehen. vielleicht schon mal darüber nachgedacht, warum diese demo zusammen laufen sollte? offenbar nicht. wenn ihr euch bei einem spaziergang durch oranienburg der gefahr von angriffen aussetzen wollt: bitteschön, aber dann nicht in einer demo, wo trotz aller diffenerenzen immer noch alle aufeinander angewiesen sind. (wäre übrigens auch in artikeln mühsams nachzulesen, aber damit fange ich jetzt nicht an).

wenn ihr -als block- dann auch noch mitten in der demo, eher von anfang bis ende, aus offenar nur aufgeschnappten und selbst weitergedichteten fetzen der redebeiträge feststellt, dass ihr dem nicht zustimmt, was gesagt wird, und das dem schutz vorheulen müsst, dann frage ich mich schon danach, ob ihr eigentlich realisiert wo hr seit. ihr könntet euch ja später aufregen. ihr hättet euch auch vorher aufregen können, schließlich gab es die redebeiträge schon längst im netz einzusehen. statt dessen mitten auf der demo auch noch die falschen anzugehen, zeugt von einer unglaublichen politischen naivität. und das, obwohl die fau es offenbar trotz mehrerer anfragen nicht einmal geschafft hat, am bündniss zu dieser demo teilzunehmen...

nein, nein, an deiner stelle würde ich schweigen. mir ist klar, das solchen "überzeugten" anarchos wie dir denken und eingestehen von fehlern einigermaßne fremd ist (was nicht heißt, dass es nicht anarchas/os gäbe, die dazu in der lage sind, das ganz bestimmt nicht), mir ist auch klar, dass wenn ihr auf eurem "mühsam ist mein idol und niemand darf ihn kritisieren oder auch nur anders interpretieren" tripp seit, ihr davon mit den besten argumenten nicht herunterkommen werdet, aber bitte bitte bitte, lasst den brief der gruppe raus aus berlin da raus. es ist peinlich dein gejammer, niemand mag mich und alle haben andere ansichten als ich und huhu, mit den namen gruppe raus aus berlin verbunden zu sehen.

um es genau zu sagen: ihr habt es den strukturen vor ort so schwer als möglich gemacht und solltet das nächste mal einfach eine eigene sekten-aktion machen. darauf läuft euer verhlaten hinaus. dabei wünsche ich euch viel spaß und das ihr nichtgegriffen wird. ansonsten: lies ein buch oder so.

Berichtigung der "Anarchisten"

Roland Peters 13.07.2004 - 15:43
Die darstellung des "klassenkämpferischen Anarchisten" ist falsch. Sämtliche redebeiträge der mühsam-demo am 10.07.04 sind unter

 http://www.inforiot.de/muehsam

nachzulesen. Es wurde weder behauptet, Mühsam sei "antideutscher Kommunist" gewesen, noch wurde er für den "marxistischen Kommunismus" versucht zu vereinnahmen. Vielmehr wurde sein emanzipativer gehalt dargestellt und gewürdigt. Die berechtigte kritik an Mühsams anhängerschaft an silvio gesell und seinen sexismus ließ manche dummen anarchos durchdrehen. Wollen die lieber kritik- und geschichtslosen personenkult wie bei den stalinos? Kritik an "großen männern" sollte doch in anarchistischem sinne sein?!
Alle vernünftigen genossInnen, die sich eine meinung über die redebeiträge bilden wollen, können dies tun.
Es gibt nichts autoritäreres, dümmeres, dogmatischeres als das identitätsanarchistische geprolle einiger fau-lerInnen auf der mühsam-demo und jetzt hier auf indy.

Für den libertären, kosmopolitischen kommunismus!
Für die blockfreie assoziation anarchistischer und kommunistischer revolutionäre!
Gegen jeden Dogmatismus und Autoritarismus!
Argument statt Identität!

@ jemand der grab

klassenbewusster Anarchist 13.07.2004 - 17:01
Lieber GRABer,

Ich stehe auf null Personenkult, bin gegen Hannah Arendts Totalitarismusbegriff, kehre keine rassistischen Konsense unter Teppiche, sondern versuche dem Nationalismus und Rassismus der Nazis den Anti-Nationalismus bzw die Internationale Solidarität und den Klassenkampf gegenüberzustellen. Gleichzeitig differenziere ich zwischen allgemeine Bevölkerung und Nazis.

DU HAST GESCHRIEBEN:

"und vor allem: als anarchosyndikalist würde ich nach dieser demo mal lieber schweigen. ein solch unsolidarisches verhalten, wie von der fau habe ich ja wohl selten erlebt. wenn man eine demonstration in einer kleinstadt macht, in der mit angriffen von nazis und anderen rechten gerechnet werden muss, dann ist es einfach unglaublich, wenn eine kleine anzahl menschen die demo stoppen und verlangsamen, in dem sie einfach mal die demonstartion ewig lang ziehen.... und das, obwohl die fau es offenbar trotz mehrerer anfragen nicht einmal geschafft hat, am bündniss zu dieser demo teilzunehmen... "

Erstens waren wir auf vielen Bündnistreffen du LÜGNER! Zweitens war auf den Bündnistreffen eine Kundgebung an genau der Stelle geplant und abgesprochen, wo die bösen SyndikalistInnen stehen geblieben sind!!! Also haben sie sich im Gegensatz des verpeilten Rests schon an Absprachen gehalten.

Offenbar könnt ihr euch an eure eigenen Beschlüsse nicht halten. Ich bin Kritikfähig ihr seid es nicht!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Anarchos und Kommies — Anarcho-TÜV

Scheibenkleister — Antifa

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Nazis??? — Parce

Hallo Anarchos — kommie