Infos zum Bremer Neonazi Andreas Hackmann

www.antifa-bremen.de 02.07.2004 20:22 Themen: Antifa
Am 29. Mai fand in Achim bei Bremen ein Infotisch örtlicher antifaschistischer Gruppen in der Fußgängerzone statt. Gleichzeitig hatte sich der lokale NPD/JN-Haufen versammelt und verteilte unter starkem Polizeischutz Infomaterial an sich selber.

Anwesend war auch der Neonazi Andreas Hackmann aus Bremen, der sich zunächst am Rande des Antifa-Standes aufhielt und diesen beobachtete. Nachdem er erkannt wurde, trollte er sich zu seinen Gesinnungsgenossen am anderen Ende der Fußgängerzone.

Wir möchten deshalb an dieser Stelle anhand eines aktualisierten Textes unserer Internetseite über Hackmann und seine - auch überregionalen - Aktivitäten hinweisen.
Wir möchten die Gelegenheit nutzen, auf einige unserer Seiten hinzuweisen und bitten insbesondere Antifas aus dem norddeutschen Raum, sich die zahlreichen Fotos einmal anzuschauen und uns Informationen zu den abgebildeten Nazis zukommen zu lassen, z.B. über ein anonymes Mail-Formular (Link "Kommentare, Hinweise, Ergänzungen?" am Ende jeder Seite).

Achim - Bremens rechter Rand?
 http://bremen.antifa.net/enemy/achim.php

Nazi-Kundgebung in Verden am 07. Februar 2004 auf dem Rathausplatz:
 http://bremen.antifa.net/was_ging/verden_070204.php

Fotos der Nazi-Kundgebung am 13. März 2004 in Rotenburg:
Teil 1
 http://bremen.antifa.net/was_ging/rotenburg_130304_a.php

Teil 2
 http://bremen.antifa.net/was_ging/rotenburg_130304_b.php

Fotos vom Nazi-Aufmarsch in Wilhelmshaven am 20. März 2004:
 http://bremen.antifa.net/was_ging/wilhelmshaven_200304.php

Fotos von Bremer Nazis am 1. Mai 2004 in Berlin:
 http://bremen.antifa.net/was_ging/berlin_010504.php


Vorsicht Überzeugungstäter!
Informationen zum Bremer Neonazi Andreas Hackmann.

Noch immer ist der Andreas "Hacki" Hackmann einer der aktivsten Nazis in der Bremer Region. Er tanzt auf allen Hochzeiten im rechten Lager, nimmt z.B. als Ordner an Aufmärschen teil, diskutiert als Besucher von rechtskonservativen Vorträgen mit dem Publikum, ist bei vielen von Nazis organisierten Konzerten und Parties zu finden und ist bei vielen Events anzutreffen wie z.B. Werder-Spielen, der "Vision-Parade" und anderen öffentlichen Großveranstaltungen.

Sein Spezialgebiet ist jedoch die sogenannte "Anti-Antifa"-Arbeit. Dazu beobachtet und fotografiert er bei jeder Gelegenheit vermeintliche Linke, speziell AntifaschistInnen (wie z.B. Leute an einem antifaschistischen Infostand am 29. Mai in Achim). Er besucht aber auch bürgerliche Informationsveranstaltungen zu diesem Themenbereich oder versucht mit Hilfe anderer Personen an Informationen über "politische Gegner" zu gelangen. Dieses Wissen dient als Grundlage für gezielten Nazi-Terror gegen antifaschistisch denkende und handelnde Menschen. Mittlerweile leungnet er sein faschistisches Weltbild im Gegensatz zu früher immer selterner, legt aber Wert darauf, als "gemäßigter", "eigentlich friedlicher", Nationalist gesehen zu werden. Er gibt sich offen, freundlich, zuvorkommend, harmlos und zum Dialog bereit . Und immer wieder gehen ihm Menschen auf den Leim und führen ausgiebige Diskussionen mit ihm, nicht nur im Internet, sondern auch in Szene-Kneipen, auf Konzerten oder sonstwo. Bei diesen Unterhaltungen gibt er sich meist zuerst nicht als Hardcore-Nazi zu erkennen. Wird er allerdings erkannt, zieht er die Aussteigernummer aus dem Ärmel, im Zweifelsfall aber auch mal das Messer.

Im World Wide Web tritt er unter den verschiedensten Pseudonymen auf. "Rudi Rumpel", "Vacuna" oder "Ricardo Clement" (diente bereits dem NS-Verbrecher Adolf Eichmann jahrelang als Pseudonym) sind nur einige davon. Sein bevorzugtes Betätigungsfeld sind Gästebücher und Foren, vorwiegend auf linken Seiten. Hier sucht er das Gespräch mit dem "Gegner", den "Zecken", "Antifatzkes" oder "Kampflesben" wie er sie zu nennen pflegt, außerdem versucht er auch hier Informationen über linken Aktionen und AktivistInnen zu bekommen.

Hackmann ist bemüht, einen Mythos um sich aufzubauen, bei allen anerkannt zu sein, er versucht sich in allen Szenen zu bewegen. Die meisten seiner "GesprächspartnerInnen" wissen jedoch vermutlich nicht wer Hacki ist, gibt er sich doch selten bis gar nicht als das aus, was er ist:
Er ist ein überzeugter aktiver Neonazi!
Politisch ist er fest bei den "Freien Nationalisten" organisiert, er pflegt enge Kontakte zum gesamten rechten Spektrum. Obendrein ist er ein mehrfach verurteilter Gewalttäter, der selbst in Berliner Neonazikreisen Anfang der 90er Jahre durch seine extreme Brutalität aufgefallen ist. Ganz so hartgesotten scheint Hacki denn allerdings doch nicht zu sein. Sobald ihm nämlich schwere Sanktionen aufgrund seines Verhaltens drohen, mimt er alle Jahre wieder den Aussteiger. Diese zwei Extreme prägen Hackis bisherige Karriere. Und die ist schon reichlich lang:

Andreas Hackmann stammt aus der Nähe von Bremen, wurde bereits 1983 mit 14 Jahren Skinhead, kam dadurch Mitte der Achtziger in Kontakt mit Neonazis. Seine Karriere in der Neonazi-Szene begann im August 1990 als er nach Berlin in ein von Nazis besetztes Haus zog, wo er bald Pressesprecher wurde. "Ein neuer Nationalsozialismus ist das Einzige, was ich mir vorstellen kann", sagte er in einem Interview.

Hacki fiel hier durch besondere Brutalität auf. Ein Mitbewohner über ihn: "Mehrmals die Woche zog er zum Bahnhof Lichtenberg Ausländer zusammenschlagen...". In Hackis Jargon hieß das "...den Bahnhof säubern..." oder "...Zigaretten holen...", weil er den vietnamesischen Zigarettenhändlern ihre Ware abnahm, nachdem er sie blutig geschlagen hatte. "Einmal brachte er eine linke Hausbesetzerin aus der Mainzer Straße angeschleppt. Er fesselte sie an einen Stuhl und begann damit, sie zu verhören... Ab und an brachte er Frauen mit, wenn sie sich wehrten, mit ihm zu schlafen, zwang er sie, wenigstens seine Wohnung sauberzumachen...". Er nahm an Wehrsportübungen teil und schoss mit Luftgewehren auf linke DemonstrantInnen.

1992 wurde Hacki wegen schwerem Raubüberfall und Körperverletzung zu vierzehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Danach zog er zunächst nach Oldenburg und schließlich Ende 1992 zurück zu seinen Eltern nach Syke, in der Nähe von Bremen. Damals hatte er sich nach eigenen Aussagen von der rechten Szene "und teilweise auch von den rechten Ideen" gelöst. Die Realität will allerdings nicht so recht zu dieser Aussage passen. Im Januar 1993 beteiligte er sich an einer Schlägerei gegen Punks und im Mai 1993 war er als Haupttäter an einem der brutalsten Überfälle der letzten zehn Jahre im Bremer Raum beteiligt:

An einem Strand in Achim, einer Kleinstadt nahe Bremen, zelteten vom 19. auf den 20. Mai 1993 SchülerInnen eines Achimer Gymnasiums. Hacki tauchte dort mit einigen "Kameraden" auf und provozierte mit Naziliedern. Sie wurden von der Party verwiesen. Das ging allerdings nicht ganz ohne Gewalt ab: Hacki schoss einem der Schüler mit Signalmunition ins Gesicht und zertrümmerte die Heckscheibe eines Fahrzeugs. Ihre Drohung: "Wir kommen wieder und holen Verstärkung!", machten sie schließlich wahr. Zirka 25 Nazis demolierten kurze Zeit später zunächst die geparkten Autos und Fahrräder. Danach wurden die SchülerInnen mit Totschlägern, Baseballschlägern, Stahlrohren mit aufgeschweißten Muttern, Ketten, Messern, Flaschen und Leuchtspurmunition angegriffen. Bilanz: 15 Schwerverletzte die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Besonders hervorgetan hat sich auch hier wieder Andreas Hackmann. Er stach einem weglaufenden Mädchen ein Messer in den Rücken, knapp neben die Niere.

Für diese Taten wurde er im März 1994 wegen gefährlicher Körperverletzung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Dort verkündete er seinen angeblichen Ausstieg, wie bereits 1992. Nach zweieinhalb Jahren wurde Hacki wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen. Danach tauchte er ab 1996 in der Punk/Oi/Ska-Szene auf, wurde dort aber bald wieder rausgeschmissen. Im gleichen Zeitraum wurde er wiederholt mit Nazis gesehen, obwohl er nach wie vor behauptete ausgestiegen zu sein.

Spätestens 1999 wird dann endgültig klar, dass dieser angebliche Ausstieg nie stattgefunden hat. Hacki ist Hammerskin, nimmt an Naziaufmärschen teil, im hiesigen Raum unter anderem am 23.05.99 in Bremen-Blumenthal und am 23.06.01 in Bremen-Vegesack (hier als Ordner). Er beobachtet linke Demos und fotografiert deren TeilnehmerInnen. Er bildet mit anderen Nazis eine sogenannte Anti-Antifa-Gruppe, die gezielt versucht, Informationen über politische GegnerInnen zu sammeln. Diese Informationen wurden zum Beispiel im Sommer 2000 für Anschläge auf linke Zentren und Fahrzeuge genutzt. Ansonsten ist er nach wie vor Gewalttätigkeiten nicht abgeneigt. Mehrmals hat er im letzten Jahr Leute mit Messern und Schlagstöcken bedroht und einen Diskobesucher am Rembertiring zusammengeschlagen.

Trotz dieser eindeutigen Aktivitäten taucht er weiterhin in Szene-Kneipen, bei Szene-Veranstaltungen und Konzerten auf. In Gesprächen gibt er vor, viele Leute zu kennen und fragt gezielt nach ihm bekannten Namen von vermeintlichen Linken oder AntifaschistInnen.
Bei Nachfragen nach seiner vielen Leuten durchaus bekannten Nazi"vergangenheit" schafft er es immer wieder mit der Aussteigernummer zu landen. Er behauptet fleißig, heute nichts mehr mit Nazis zu tun zu haben. Die Realität sieht jedoch erkennbar anders aus: Hacki nutzt und betreibt diese Gespräche und Kontakte, um weitere Informationen über seine "Feinde" zu sammeln, um seine persönliche Profilneurose zu putzen und er versucht bei allen sich bietenden Gelegenheiten Frauen abzuschleppen.
Beliebte Aufenthaltsorte von Hacki sind unter anderem der Schlachthof, der Tower, diverse Lokalitäten in der Bahnhofsvorstadt und - natürlich - das Weserstadion. Nach den Fußballspielen geht er besonders gerne mit SHARP-Skins saufen.

Ein eindeutiger Nazi muss nicht immer mit Glatze und Bomberjacke oder Seitenscheitel und Parteibuch rumrennen und ständig seine Intoleranz nach Außen tragen. Wie das Beispiel Hacki zeigt, kann er auch offen, stark an Subkulturen orientiert sein und im Autonomen- und HipHopper-Outfit rumrennen. Aber bekanntermaßen kommt es auf den Inhalt an.

Aufgrund seiner Anti-Antifa- und sonstigen politischen Aktivitäten empfehlen wir noch einmal ausdrücklich, Gespräche mit ihm zu meiden, Unwissende über ihn aufzuklären und - falls möglich - ihn aus den Locations zu entfernen. Wir sind der Meinung, dass solchen Leuten eindeutig gezeigt werden muss, dass ihre Meinung nicht akzeptiert ist und sie sich nicht wie ein Fisch im Wasser im Umfeld von fortschrittlichen Subkulturen bewegen können.
Er war und ist ein Neonazi!

Zum Schluss soll nochmal Hacki zu Wort kommen:
"Mein Wunsch? Was ich gerne möchte? Ein nationalsozialistisches Deutschland. Nee echt, so'n SA-Sturm, wo ich mitmarschieren kann, das wär's. Dann würd ich auch kein Skinhead mehr sein. Dann hab ich meine Aufgaben, Parteiarbeit, andere Leute irgendwie überzeugen. Übungen machen, alles, was so ein SA-Mann halt macht." (Aus einem Interview mit dem "Skinhead-Experten" Klaus Farin).

Wir sind natürlich für alle Informationen über Hackmann dankbar.

byte back!
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Ergänzungen

Das Nazi-Haus

Antifaschist 03.07.2004 - 14:19
Zu dem oben genannten Haus in Berlin, welches von Nazis besetzt wurde, möchte ich an dieser Stelle einen kurzen aber sehr informativen Abschnitt aus dem Buch "Autonome in Bewegung - Aus den ersten 23 Jahren" von A.G. Grauwacke zitieren:

"Schon im März [1990] werden in der Kreutziger Straße 22 HausbesetzerInnen im eigenen Haus von etwa 30 Nazis überfallen, die durch die Fenster einstiegen. Immer wieder kommt es auf der Straße zu Übergriffen. Nicht nur gegen Linke, sondern vor allem gegen Roma und Sinti und vietnamesische MigrantInnen. Auch hier schaut die VoPo lieber weg, als sich einzumischen. Die Nazis besetzen sogar selber ein Haus und bekommen im Tausch dafür von der Wohnungsbaugesellschaft ein Gebäude in der Weitlingstraße 122 in Lichtenberg zugesprochen - gar nicht weit von Friedrichshain entfernt.
Das Haus wird zur wichtigsten Schaltstelle der bundesdeutschen Neonazis. Pfingsten überfallen einige Dutzend Nazis die Mainzer Straße [Anm.: die Mainzer Straße war zu der Zeit in Ostberlin die wohl wichtigste Straße der HausbesetzerInnen, da fast alle Häuser der Straße besetzt waren]. Sie beschießen die Häuser mit Leuchtspurmunition, werfen steine auf Fassaden und Fenster und grölen Parolen. Schließlich werden sie von den BesetzerInnen verjagt, während die Volkspolizei zuschaut.
Als Reaktion auf diesen Überfall gibt es am 23. Juli eine AntiFa-Demo zur Weitlingstraße. Das erste und letzte Mal in der deutschen Geschichte kommt es zu einer größeren militanten Auseinandersetzung zwischen Autonomen und der Volkspolizei. Diese hat jedoch Schwierigkeiten, ihre Autorität durchzusetzen. Als es vor dem Nazi-Haus zu Auseinandersetzungen kommt, findet sie sich zwischen den Fronten wieder:
Auf dem Dach stehen rund 300 Nazis, schießen mit Leuchtspurmunition, werfen Steine herunter. Dasselbe tun unten auf der Straße die AntiFas in umgekehrte Richtung. Die VoPo versucht, die Demo davon abzuhalten, das Haus zu stürmen, hat aber eigentlich nur ihre Hundestaffel, mit der sie bei den zahlreichen Westautonomen ein wenig Eindruck schinden kann. Als die VoPo ihre beiden Wasserwerfer einsetzt, die eher an Feuerwehrspritzenwagen aus alten Zeiten erinnern, können sich die meisten Autonomen das Lachen nicht verkneifen. Am Ende sind mehrere VoPo-Lastwagen ausgebrannt und demoliert.
Die Stürmung des Nazi-Hauses findet vor allem deshalb nicht statt, weil die Nazis als unberechenbar gelten und man ihnen auch den Besitz von Schusswaffen zutraut. Diese Befürchtungen waren durchaus angemessen, denn wie man später erfur, hielten sie oben 400 Liter Benzin bereit, das sie auf uns herunterkippen wollten.
Dem Buch "Die Abrechnung" des ehemaligen Nazi-Kaders Ingo Hasselbach ist zu entnehmen, dass sogar eine Hausbesetzerin in die Weitlingstraße entführt, dort "verhört" und gefoltert wurde."
(Seite 254 bis 256, "Mainzer lebt! Ost-Berlin nach dem Mauerfall")

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Später erkannt! — Andrea Röpke

platt — ergänz-beerchen

na toll — harry

Interessanter Beitrag — Sven Scharf

HAHA — Svenja