Es gibt nichts zu feiern in Halberstadt

mkm 23.06.2004 08:17 Themen: Antifa Antirassismus
Festwochenende in Halberstadt
Halberstadt feiert, sich selbst. Willkommen sind Gäste, zahlende wohlbemerkt.Ottonenscheiße, Mittelalterspektakel und Nationenklimbim, die Stadt macht sich fein, fürs Geschäft mit den Touristen. Andre sind ebenfalls willkommen. Seit über zwei Jahren, gleich schräg gegenüber vom Rathaus, gibt es den Nazi - Laden Raknarök. Die NPD sitzt inzwischen im Rathaus.
Flüchtlinge hingegen werden verbannt. Ca fünf Kilometer von der Stadt entfernt, befindet sich die ZAST. In einer ehemaligen Kaserne der NVA werden die Menschen, die aus Not und Verfolgung zu uns kommen, untergebracht.
 http://abschiebelagerhalberstadt.net.tf/
Im Januar 2002 wurde in der ZAST, von einem sozialdemokratischen Innenminister, ein sogenanntes Ausreisezentrum eingerichtet. Der Ort war gut gewählt. Widerstand und Solidarität mit den Menschen, die dort interniert wurden, war nicht zu befürchten, und ist auch nicht erfolgt. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, in denen sich VertreterInnen der Gewerkschaft und Kirche gegen das Ausreisezentrum aussprachen, herrscht hier Schweigen. Der Oberbürgermeister der Stadt Halberstadt, Dr.Hausmann, der es liebt, das Volk durch das Organisieren von Events zu belustigen, verweigerte sich genau so, wie sein christliches Gegenüber, Superintendant Hackbeil, der offensichtlich nur seine einheimischen, deutschen Schafe behütet. Der DGB Sachsen /Anhalt schweigt. Der Flüchtlingsrat verhält sich defätistisch.
Und wir alle haben, wie immer, von allem nichts gewußt.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen