Wahlbusting in Berlin

AdbusterIn 07.06.2004 18:14 Themen: Soziale Kämpfe
aktuelle Bilder von Adbusting auf Wahlplakaten.
In der Nacht zum Montag (7.6.2004) sind mehrere Gruppen losgezogen um die lügenhaften Groß-Wahlplakate umzugestalten. Ziel der Aktion war es darauf aufmerksam zu machen, dass Wahlen allein keine Veränderung bringen. So haben die Aktivisten sich nicht in inter-Parteiliche Angelegenheiten eingemischt sondern Plakate aller Parteien gebusted (umgestaltet), um die wahren Aussagen dahinter zu entlarven.

Es ist noch eine Woche Zeit, eigene Versäumnisse nachzuholen!

Viel Spass
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Ergänzungen

Begriff "Adbusting"

@Leronoth 07.06.2004 - 20:25
1. Der Begriff "Adbusting" kommt von "Ad" -> Anzeige und "to bust" -> kaputtmachen.

2. Dass die Personen in Nordamerika, die den Begriff geprägt haben, meist versuchen, sich am Stil der Werbung zu orientieren und somit deren Methoden von Manipulation und Verblendung nur selbst benutzen und nicht in Frage stellen, bedeutet ja nun nicht, dass alle Adbusters erdweit das selbe tun müssen.

3. Findest du die Sachen wirklich so unprofessionell?

4. Zeig uns mal Deine "Professionellen" Arbeiten?

Reaktionen

Alice 07.06.2004 - 20:50
Mir persönlich gefällt diese Art von "Richtig"stellung.

Ich frage mich aber ob weite Teile der Bevölkerung überhaupt etwas mehr davon wahrnehmen als "beschmierte Plakate". Zumindest sehe ich meist abwertende Reaktionen wenn Menschen an ähnlichen Aktionen vorüber gehen.
Habt ihr konkrete Beobachtungen gemacht?

toll

yoyoyo 07.06.2004 - 21:41
sehr schön.
noch 5 tage
macht mit - machts nach - machts besser!

und am 13. juni ungültig wählen.

cool ... und weitere ideen

Quaaak 07.06.2004 - 22:53
Viele weitere Ideen, Wahlen zu Aktionen zu machen siehe unter dem Link ...

eine ganz tolle idee

mastermindchaos 07.06.2004 - 23:38
das pds-plakat "es reicht" --> zu "wir reichen" umgestalten.

Positive Reaktion

AdbusterIn 08.06.2004 - 14:23
Als wir gerade fertig waren ein SPD- und ein CDU-Plakat, die nebeneinander standen, umzugestalten, kamein ca. 50-jähriges Pärchen auf uns zu, die gerade mit dem Auto geparkt hatten. Sie sagte sinngemäss:

"Das finden wir wirklich ganz toll, was ihr da macht. Hat uns schon das letzte mal so gut gefallen."

[Die Plakate waren vor drei Wochen schon mal umgestaltet ("MACHT MACHT HÄSSLICH" u.ä.)]

Als ich etwas verdutzt guckte, sagte sie weiter: "Ne ehrlich. Ihr tut damit ganz vielen Leuten einen Gefallen. Wir haben doch alle dieses System satt. Aber eines Tages werden wir es schaffen..." Und die sahen wirklich ganz normal aus. Durchschnittliche Friedrichshainer "Bürger".

Auch sonst haben wir durchaus positive Erfahrungen mit PassantInnen und vorbeifahrenden AutofahrerInnen.

Dass im Eifer des Gefechts auch manchmal doppeldeutige (negativ auslegbare) Ergebnisse entstehen, macht die Sache insgesamt nicht schlecht für mich. Die AktivistInnen müssen halt etwas aufpassen, dass vermeintliche "Schockwirkungen" nicht einfach als übliche Wahlpropaganda wahrgenommen werden. (wie z.B: zu ungerecht im deutschen interesse)

Nett

.,- 08.06.2004 - 23:43
Merci an die Aktivisten! Einige Bilder sind ja, wie der ortskundige Leser erkennt, von der Karl-Marx-Allee in Berlin. Diese ist in Wahlzeiten wegen den phantasievollen Wahlplakatumgestaltungen immer besonders sehenswert. Und unterschätzt nicht den "normalen" Friedrichshainer...

Deiner ist aber auch ganz nah

Harald 09.06.2004 - 00:53
Jo gut da wären noch die schwarzen Konten, Atom Freunde, Rechtspopulistisch, Kriegstreiber, Christlich, Politisch, Nichtssagend, Unterdrückermentalität, Ausländerfeindlich, Nationalistisch, Genfutterer, kontra Zukunftsorientiert, unrealistisch, Vergangenheitsverdrücker und alte Zeiten wieder herhoff Partei CDU!.


Wenn du weißt das die CDU der ableger der NSDP ist dann wirst du wohl verstehen warum sie so verhasst ist!!! und Ihren alten "Komm aus deiner linken Ecke" und "Volknah" Plakate sind sie politisch wie jede andere Partei untragbar für uns Arbeiter und die heutige Zeit. Schon deshalb sollte man die Bonzen mit Sack und Pack vertreiben. Ede Stoiber, so hat man manchmal das gefühl ist (jaja ich weiß CSU ist nicht CDU nur nickt Merkel ja immer artig ab was Onkel Stoiber predigt) schwelgt noch in längst vergangenen Tagen in seinen Reden der Sudetendeutschen. LESEN BILDET kann ich da nur sagen vielleicht solltest du dir mal mehr neutrale Literatur zu Gemüt ziehen anstatt des Spiegel, Stern und Co Pro- Kapitalistischer Abführmittel.

Aktion und Inhalt

Iiih, Arbeit! 10.06.2004 - 12:27
Allemal eine bessere Form von Adbusting, als die, die normalerweise hier bei Indymedia zu bewundern ist (Konsumkritik = Kapitalismuskritik, usw.). Gerade die "Friedensmacht" Plakate der SPD zu verfremden, ist mal angesagt gewesen, um klarzustellen, dass es weder der SPD, noch Deutschland, noch der EU jemals um Friedenspolitik, sondern immer nur um Interessenpolitik in der kapitalistischen Staatenkonkurrenz ging und gehen wird/kann. Aber auch bei dieser Aktion muss man sich über manche Inhalte doch schon wundern. So zum Beispiel der Slogan "Zukunft ohne Arbeit?". Das, was da stört, ist eindeutig das Fragezeichen, da damit wohl die Arbeitsmarktpolitik und der sogenannte Sozialraub kritisiert werden sollen. Es ist ja auch zweifellos richtig, dass es Menschen ohne Arbeit, d.h. ohne Lohn im Kapitalismus allemal noch viel dreckiger geht als mit. Erfreulicher wäre jedoch, wenn man sich bei einer als subversiv verstandenen Aktion wie dieser über diese immanente Logik erheben und das Fragezeichen durch Ausrufezeichen eintauschen würde. Denn "Zukunft ohne Arbeit!!!" (oder mit so wenig Arbeit wie möglich) sollte doch für KritikerInnen der kapitalistischen Gesellschaftsordnung eher ein großes Ziel als ein Grund zur Trauer sein.

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