'Besetzung' des Hamburger Schanzenparks

dem Melancholiker 01.06.2004 00:24 Themen: Freiräume
Um gegen den bevorstehenden Umbau des Wasserturms zu einem Vier-Sterne-Hotel Baubeginn August) zu demonstrierten, hingen ca. 50 Personen am Freitag (28.5.04) Transparente auf und 'besetzten' einen Baum.
Das Aufhaengen der 3 Transparente und Errichten der Plattform begann ab ca. 21 Uhr, ungefaehr eine dreiviertelstunde spaeter folgte dann das Erscheinen der Staatsgewalt, noch ca. eine halbe Stunde spaeter waren mindestens so viele Polizisten wie Demonstranten im Park, wenn nicht sogar mehr und beim U-Bahn-Ausgang parkten die Straße entlang Copkonserven.
Alle Transparente mussten heruntergenommen werden (an eines hat die Polizei selbst Hand angelegt), die Plattform musste ebenfalls verschwinden, die Personen durften jedoch im Park bleiben, da das Ganze dann als etwas wie 'Grillen' durchgeht. Es wurden aber keine Personalien aufgenommen. (Das sollte erst am naechsten Tag geschehen. Siehe Hyperlinks)
Wer um 22 Uhr FSK gehoert hat, wird vielleicht den Aufruf gehoert haben, der gestartet wurde, um etwas Unterstuetzung zu erhalten. In der Flora wurde auch Bescheid gegeben.
Es ist aber niemand gekommen.

 http://de.indymedia.org/2004/05/84522.shtml
 http://de.indymedia.org/2004/05/84467.shtml
 http://de.indymedia.org/2004/05/84523.shtml
 http://de.indymedia.org/2004/05/84517.shtml
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Ergänzungen

aktionen gehen weiter !!!

hanseviertelgeher 01.06.2004 - 13:52
die aktionen gehen weiter. und zwar jeden donnerstag am 03.06 / 10.6 / 17.06. aktionstage bei mövenpick im hanseviertel. 16,00 uhr geht es los. seit kreativ!!! es gibt bestimmt möglichkeiten, mövenpick davon zu überzeugen, dass es sich nicht lohnt im hotel zu investieren....

PRESSESPIEGEL

Lindenberg 02.06.2004 - 03:45
PRESSESPIEGEL VOM 02.06.2004


DIE WELT-HH - 02.06.2004
Anti-Hotelszene radikalisiert sich
Linksautonome steigen in den Protest gegen Mövenpick im Schanzenpark ein
von André Zand-Vakili
Der Protest gegen das Mövenpick-Hotel im Sternschanzenpark wird lauter. Nach Erkenntnissen der Polizei und des Verfassungsschutzes gibt es in der linksautonomen Szene Bestrebungen, das Thema zu besetzen. "Zurzeit wird der Protest von einer bürgerlichen Klientel dominiert. In der Szene gibt es aber Rekrutierungsversuche", sagt Polizeisprecher Ralf Meyer.
Diese Einschätzung teilt auch Hamburgs Verfassungsschutzchef Heino Vahldieck. "Das ist ein Punkt, der sich langsam nach vorne schiebt", sagt Vahldieck. "Der Protest ist aber im Moment nicht durch linksextremistische Aktionen geprägt und deshalb nicht im Blickpunkt des Verfassungsschutzes."
Bislang war der Protest vom Verein "Wasserturm Sternschanze e.V." um die Designerin, Filmemacherin und Energie-Conceptionistin Inga Di Mar kontrolliert. Sie will eine alternative Nutzung, schwärmt von der einmaligen Architektur und dem Klang in dem Turm. Gleichzeitig wird von ihrer Seite befürchtet, dass der Turm bei dem Umbau einstürzt. Bislang waren dafür Protestbriefe verschickt und Unterschriften gesammelt worden.
Jetzt scheint sich der Protest unkontrolliert zu ändern. Am vergangenen Wochenende nahmen Polizisten drei Demonstranten fest, die am Sonnabend im Park Transparente gegen das Hotelprojekt aufgestellt hatten. Gegen sie wird wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Insgesamt hatten sich rund 80 Demonstranten an der Aktion beteiligt. In der Nacht darauf besetzen etwa 40 Demonstranten den Sternschanzenpark. Sie flüchteten, als starke Polizeikräfte auftauchten. Mitte Mai war es zu Gewalttaten gegen Polizisten gekommen, als rund 500 Menschen gegen die Hotelnutzung des alten Wasserturms demonstrierten.
Beim Investor, der "Patrizia Projektentwicklung GmbH" aus Augsburg, die bis Mitte 2006 das Vier-Sterne-Hotel mit 226 Zimmern fertig stellen und anschließend an die Mövenpick-Gruppe verpachten will, setzt man auf Deeskalation. Man lege Wert darauf, dass die Menschen in dem Viertel das Projekt mittragen, sagte Sprecherin Astrid Schüler. Nachdem bereits für den Hotelbau einige Bäume gefällt worden waren, will man kein weiteres Grün abholzen. Im Sommer soll es keine Bauarbeiten geben. Das Sommerkino kann wie geplant stattfinden. Die öffentliche Nutzung des Parks bliebe auch nach Fertigstellung des Hotels voll erhalten. Bislang liegen die Arbeiten im Zeitplan.
Artikel erschienen am 2. Juni 2004  http://www.welt.de/data/2004/06/02/285785.html

MOPO 02.06.2004
TITELSTORY
Seite 1:
Streit um Wasserturm eskaliert
SCHANZE VOR DEM NÄCHSTEN KAMPF?
Im Hamburger Schanzenpark droht neuer Krawall - Streitpunkt ist der Umbau des Wasserturms zu einem Hotel. Nach den Auseinandersetzungen
um die "Rote Flora" vor rund zehn Jahren stellt sich die Polizei nun wider auf einen Dauereinsatz im Stadtteil ein - bei ersten Protesten gab es bereits Verletzte und Festnahmen.
weiter
S.16
WASSERTURM IM SCHANZENPARK Ist das die neue Hafenstraße?
Wird der Schanzenpark zu einem neuen Symbol der linken Szene, wie früher die Hafenstrasse?
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(Foto: halbseitig - Luftaufnahme vom Wasserturm - militanter Steinewerfer
...genau HINTER dem Wasserturm befindet sich der Kahlschlaghang
- warum werden Kahlschlag-Fakten in der Mopo unterschlagen?
In das Foto ist ein Vermummter mit Steinen im Anschlag hineinmontiert.
Vorbild? - warf wohlmöglich hiermit der verantwortliche, rechtsaußen-hardliner? Mopo-Redakteur: THOMAS HIRSCHBIEGEL den ersten Stein?)
Mopo im Sinkflug?
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Proteste gegen das geplante Hotel reißen nicht ab / Polizei plant dauerhafte Präsenz

Demos, "Parkbesetzungen", Festnahmen und eine Schlägerei mit der Polizei: Der Kampf um den Wasserturm im Schanzenpark wird härter. "Mövenpick" will im historischen Bau 40 Millionen Euro investieren und 2006 ein Hotel eröffnen. Gegner des Projekts befürchten, dass deswegen den Schanzen-Bewohner der Park verloren geht. Ein erbittert geführter Streit um eine prominente Immobilie - da werden Erinnerungen an die Kämpfe um die Hafenstraße wach.

Aktuell kam es zu Pfingsten zu Protestaktionen. So gingen in der Nacht zum Sonnabend rund 40 Personen, die nach Polizeiangaben der linken Szene angehörten, in den Park und entrollten Transparente: "Der Park ist besetzt!" Die Polizei zog 30 Beamte zusammen und forderte die "Besetzer" auf zu gehen. Die gehorchten.

Sonnabend dann ein "Protest-Grillen" am Turm, auf einem Transparent war zu lesen: "Hände weg vom Wasserturm!" Die Polizei nahm drei Personen wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz fest. Erst vor zwei Wochen hatten knapp 400 Menschen gegen die Hotelpläne demonstriert, bei der Abschlusskundgebung am Park wurden Polizisten angegriffen. Zwei Beamte erlitten leichte Verletzungen.

Intern richtet sich die Polizei auf einen Dauereinsatz im Park ein. Laut Investor, der "Patrizia-Immobilien AG", soll spätestens im September mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Polizei befürchtet dann Anschläge auf Baumaschinen und Material. Astrid Schüler von der "Patrizia" appelliert an die Protestler, friedlich zu bleiben: "Der Protest ist legitim, wir haben für die Gegner des Projekts volles Verständnis. Eines möchten wir aber nochmals klarstellen: Der Park bleibt den Anwohnern in vollem Umfang erhalten. Das ist uns ganz wichtig!"

So würden die ersten Bauarbeiten erst nach dem Sommer starten, damit vorher noch das Open-Air-Kino im Park stattfinden kann. Bezirksamtsleiter Jürgen Mantell bestätigt : "Es geht kein Quadratmeter verloren, der jetzt öffentlich ist." Verschiedene Initiativen, die sich zum Bündnis "Hände weg vom Wasserturm" zusammengeschlossen haben, bezweifeln die guten Absichten des Investors. Sie haben 7000 Protestunterschriften gesammelt.

Turm-Gegnerin Inga di Mar: "Ein Luxus-Hotel passt hier nicht hin. Die zwangsläufige Verdrängung der bisherigen Parknutzer forciert unnötige Krawalle, die dem angestrebten Image der Stadt schaden." Die Protestlerin unterstellt den Hotel-Investoren, dass sie das alte Turmgemäuer einstürzen lassen wollen, damit sie die 3000-Quadratmeter-Fläche für einen profitableren Neubau nutzen können. Weitere Demos sind angekündigt.
 http://www.mopo.de/nachrichten/101_politik_58744.html

taz-hh 02.06.2004
Für den Turm
Die Gegner des geplanten Mövenpick-Hotels im Sternschanzenpark suchen Unterstützer. Mit Informationsständen und Protestaktionen wollen sie an den nächsten drei Donnerstagen in der Innenstadt über die Umwandlung des Wasserturms aufklären, wie Hotel-Gegner gestern ankündigten. Gegen den Umbau protestiert zudem seit Sonntag ein Mahnwache im Park.
taz Hamburg Nr. 7372 vom 2.6.2004, Seite 22, 13 Zeilen (TAZ-Bericht)
 http://www.taz.de/pt/2004/06/02/a0309.nf/text.ges,1


taz-hh 01.06.2004
Festnahmen im Schanzenpark
Proteste gegen das geplante Hotel im Sternschanzen-Wasserturm haben am Wochenende die Polizei auf Trab gehalten. Drei Menschen sind dabei am Samstag in Gewahrsam genommen und mehrere Stunden lang festgehalten worden. Demonstrationsteilnehmer werfen der Polizei vor, sie habe diese Leute willkürlich aufgrund von Merkmalen wie "Wursthaare" und "bloßer Oberkörper" ausgewählt. Am Sonntagabend begann deshalb im Park eine Mahnwache.
Bereits am Freitagabend hatten einige Dutzend Menschen im Park gegen das Hotel-Projekt von Mövenpick protestiert und dazu Transparente aufgespannt. Die Demo habe sich aufgelöst, nachdem ein Beamter die Rechtslage erläutert habe, sagte Polizeisprecher Ralf Kunz.
Am Samstagnachmittag veranstalteten Hotel-Gegner ein ebenfalls nicht als Demonstration angemeldetes Grillfest mit einem Transparent: "Hände weg vom Wasserturm!". Die drei Festgenommenen würden verdächtigt, die Versammlung initiiert zu haben, sagte der Polizeisprecher. Wegen der vielen Festbesucher hätten die Personalien der Verdächtigen nicht vor Ort festgestellt werden können. Deshalb seien sie zur Wache und später ins Polizeipräsidium gebracht worden. Die Staatsanwaltschaft ermittle wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. "knö
taz Hamburg Nr. 7371 vom 1.6.2004, Seite 21, 44 Zeilen (TAZ-Bericht), knö
 http://www.taz.de/pt/2004/06/01/a0306.nf/text

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