EU-Lateinamerika-Gipfel von brutaler Polizeigewalt begleitet

Eine Zusammenfassung der 3 Tage wurde bei Indy.SF gepostet:
 http://www.indybay.org/news/2004/05/1682583.php

Darin heisst es:

"In Guadalajara, Mexico, violent repression and torture is occurring during protests of the meeting of Latin America and the Caribbean and the European Union May 26-29th. Activists are protesting the meetings of an exclusive group of heads of state who do not represent needs of their communities, who are signing agreements that will increase poverty and exploit resources and labor.

Police harassment and brutality has been rampant during the protests. On
May 27, after a camp where out-of-town protesters were staying, was
surrounded by police and no one was allowed to enter or exit for five hours.
The following day, Friday, May 28th, serious confrontation broke out
during the main march of the conference. The police unnecessarily attacked
protesters with tear gas, pepper spray and physical aggression. After
standing their ground for over an hour, protesters were forced to flee the
area. The majority of arrests were made after the confrontation had ended,
as protesters attempted to reach a safe place.

Over 100 activists and bystanders have disappeared. Protesters are being
held in 5 different jails and 2 different hospitals and the authorities have refused to release their names . Witnesses in the jails have reported
torture inside the jail. Women have been forced to strip naked, and men
have been brutally beaten while handcuffed on the ground. Nine of the
people being held are foreigners, one of them severely injured. Her physical condition is unknown and no visitors, including lawyers, have been allowed to visit any detainees.


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Hab eben ausserdem mal bei Google.News geguckt, ob deutsche Presse über die Ereginisse berichtet: KEIN Wort! Während beim Treffen der EU- und Lateinamerika-Minister Menschen schwer verletzt und gefoltert werden (weil sie Protestieren), verbreiten deutschen Medien die Mär von den aufrechten humanistischen Ministern, die die Folter der USA schlimm finden...

Quelle: Super Sonntag (  http://www.supersonntag.de/ )

"Krawalle in Mexiko
Polizisten mit Steinen beworfen
Guadalajara (red). Polizei und Demonstranten haben sich am Rande des EU-Lateinamerika-Gipfels im mexikanischen Guadalajara heftige Auseinandersetzungen geliefert. Globalisierungsgegner, die versucht hatten eine Polizeisperre zu durchbrechen, um zum Kulturinstitut vorzudringen, bewarfen die Polizisten mit Steinen, Flaschen und Stöcken. Zudem zertrümmerten sie Glasscheiben. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Unruhestifter vor. Zehn Demonstranten wurden festgenommen. Etliche wurden verletzt.
An dem Gipfeltreffen nahmen Vertreter der 58 Staaten der EU, der Karibik und Lateinamerikas teil. Es galten umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen."

hab vorgestern eine email aus guadalajara bekommen... will sie hier
mal auszugsweise wiedergeben, ist zwar sehr konfus, aber hey, die email
wurde direkt nach der demo geschrieben und war eigentlich privat...
ich finde es jedoch ziemlich authentisch und will es euch deswegen
nicht vorenthalten:

nach guadalajara -
treffen eu-la-caribe... wow, nach 48 stunden angekommen (endlos pannen,
polizeikontrollen, stundenlanges verfahren...), am ersten tag das gerede des
contracumbres angehoert (hatten direkt als es anfing den endbericht schon
fertig - freierhandel mit conditioen etc...) naja, die chiapaneken haben das
dann (verbuendete sammelt) umgeschmissen... naja, geben den bericht dann den
regierungen... aber jedenfalls wars eine nette erfahrung und netter erfolg
fuer die indiginas. wir sind mit ein paar leuten am zweiten tag auf suche
nach anderen gruppén durch die stadt gelaufen - und nix... dann die
anarchopunks aus guadalajara und dem df (guerreros todos). hast du das
mitbekommen mit "pavel" - dem studenten der UNAM, der, weil aktivist
(verbindung mit zapas etc), vor einigen wochen von einer rechtsextremen
gruppe der uni gefoltert, umgebracht und an einem kreuz aufgehangen wurde???
viel zu krass... die drohungen gegen andere aktivisten folgen - mit der
forderung, sie von der uni zu schmeissen... der direktor scheint die loesung
ganz passabel zu finden...
na, am abend zog la banda los zum cacerolazo. auf dem weg zum treffpunkt
wurde uns der weg von einem haufen polizisten abgeschnitten und die demo
durch kleine seitenwege (ohne leute) zurueck zum camp geleitet. obwohl nicht
geschlagen wurde, waren die leute recht nervoes und alles war ein
chaosrennen. am campplatz dann (vorher von der polizei bestimmt - auch
krasse geschichte, war ich aber nicht dabei) wurde alles von nem haufen
polizisten abgeschlossen - keiner rausgelassen (auch nicht zwei frauen mit
knatschenden kindern, die nur zur solidaritaetsbekunndung reingekommen
waren), zwischen durch kam ein haufen comunisten und so mit trommeln und
kurzfristige fiesta (polizeireihe von tanzenden leuten eingeschlossen), dann
weiter warten bis wir um halb drei nachts dann rausgelassen wurden... und
nixnix war vorgefallen... aber stimmungsmache fuer die demo am freitag. war
am anfang unerwartet nett - unterschiedlichste gruppen (2500-10000 leute,
sorry verschiedene angaben, eher im unteren bereich + ich kann nicht
schaetzen), indios, parteien, laender, und zum schluss der schwarze block,
am anfang no-violencia-aktionen, bis vor dem endplatz, die polizei (von zwei
seiten kommend) auf barrikaden-brech-aktionen mit traenengas, pfefferspray,
komischen schaum (keiner weiss, was's war) und viel schlagen reagiert hat...
ich sass mit einem typen am platzrand, mit traenenden augen zugucken
(superkrass, von oben bis unten geschuetzte polizisten gegen typen mit
gitarren, fotoschiesser etc...) als wir dann in eine strasse gedraengt
wurden, hingen auf einmal drei mit schlagstoecken ueber dem typen... puh,
und nur vorbeigegangen. na, dann allgemeines weglaufen- wir mit glueck mit
einer grossen gruppe zu einem oeffentlichen platz... in der anderen richtung
wurden leute in seitenstrassen gedraengt, da eingeschlossen und wer raus
wollte, verpruegelt... kleine gruppen eingesackt... die zahl der
festgenommenen stieg waehrend der nacht auf ueber hundert (davon anscheinend
7 auslaender, 12 frauen)und 30 verletzte (zwei schwer mit
schaedelfrakturen...). heute den ganzen tag in einer infostelle gehockt -
kurzfristig stiegen die zahlen der auslaender mit geruecht, dass sich zwei
spanier schon am flughafen befinden. stimmt aber nicht. gestern nacht wurden
schon einige aus guadalajara freigelassen (ein maedel hat erzaehlt, dass
jungen und maedchen getrennt wurden, die jungen mussten drei stunden am
boden liegen mit haende im nacken, die maedels nackt irgendwelche
verrenkungen machen... dazu viele schlaege und beschimpfungen auf dem weg
zum hab-vergessen-welche-stelle-das-war (jedenfalls nicht die zustaendige).
mittlerweile (halb acht) wurden von den verbliebenden 85 -35 freigelassen -
43bleiben wegen angeblichem beweismaterial und die 7 auslaender sind in der
migra und da wird bestimmt... aber die angaben aendern sich staendig.