Hamburgs Polizei entert Schanzenpark

hund 29.05.2004 18:55 Themen: Repression Soziale Kämpfe
Ein einziges an zwei Bäumen befestigtes Transparent war für die Hamburger Polizei Grund genug ein bis dahin vollkommen ruhiges und friedliches Grillen im Schanzenpark zu stören.
Eins muss man den Verantwortlichen der Polizei an diesem Tage wieder einmal zugestehen: Sie lassen es wirklich immer wieder bereitwillig darauf ankommen und schrauben soziale Proteste innerhalb der Stadt auch jederzeit gern selbst in die Höhe.

So auch heute gegen 17 Uhr, als etwa zweihundert Personen - wie an jedem Tag mit so hoher Sonneneinstrahlung - auf den Rasenflächen des Schanzenparks des (seltenen) guten Wetters fröhnen. Irgendwo sind immer wieder Menschen am Ball-/Frisbee-/etc-spielen, hin und wieder grillen welche oder liegen einfach nur rum. Am Rande wird ein Transparent aufgespannt: "Hände weg vom Wasserturm!" - eine häufig anzutreffende Meinung im Viertel - und insbesondere unter den ParknutzerInnen - angesichts der drohenden Umbauten. [1]

Dann plötzlich taucht zuerst eine Hand voll Beamter dazu, fordert von willkürlich ausgewählten Personen die Personalien (Es wurde eine Person mit Wursthaaren und freiem Oberkörper - wie Sie - dabei beobachtet [..]) herauszugeben. Als es nach Sekunden gerade beginnt vollkommen blamabel für die Einsatzkräfte zu werden erscheint auch schon die Verstärkung in Gestalt von zwei Dutzend gut ausgestatteten BereitschaftspolizistInnen, allesamt darauf aus das Transparent, "das aus der harmlosen Grillparty eine unangemeldete politische Versammlung" mache, samt potentiell Verantwortlichen dingfest zu machen. Obwohl dies angesichts der passiven Kooperation der Anwesenden natürlich kein Problem für die Streitkräfte darstellt, rauschen noch eilig alle verfügbaren Streifenbeamten des Reviers zur Unterstützung herbei.

Wieder eine interessante Episode der örtlichen Polizeitaktik, die den Protest der AnwohnerInnen gegen das Hotel im Wasserturm etwas ernster werden lässt [2]. Eigentlich eine frohe Kunde, da sie auch zeigt, dass der Protest gegen ein Hotel im Wasserturm durchaus ebenso Ernst genommen wird.

[1]  http://mitglied.lycos.de/FutureCityHamburg/wasser_turm.html
[2]  http://de.indymedia.org//2004/05/83697.shtml
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Spontandemonstration

tut nichts zur sache 29.05.2004 - 19:22
aufgrund der willkürlichen festnahmen (ingewahrsamnahmen?) gibt es heute abend (samstag) ab 20 uhr eine spontandemonstration ... treffpunkt ist vor der roten flora im schanzenviertel ...
kommt zahlreich!
seid laut!
sagt allen bescheid!

der senat hat angst! nutzen wir die möglichkeit, ihnen zu zeigen, dass wir nicht alles mit uns machen lassen!!!

wenn uns die bullen jetzt schon beim grillen stören, stören wir den ausverkauf des schanzenparks!!!

kein mövenpack im wasserturm!!!

... sorry, ich nochmal

s.o. 29.05.2004 - 19:43
... und am 03. und 10. und 17. juni aktionstage vor dem mövenpick-restaurant im hanseviertel (ab eingang poststrasse) ...

werdet kreativ und bringt eigene ideen und leute mit!!!

schanzenturm.de

sunflower* 30.05.2004 - 09:49
es gibt eine neue web-site in der stadt !
 http://www.schanzenturm.de

create power for the tower. reclaim the park.
heute, sonntag ab 15°° kaffee, kuchen, musik am kahlschlaghang.
bringt alle was mit...

MAhnwache im Schanzenpark

egal 30.05.2004 - 18:14
Im Sternschanzenpark findet seit heute eine Mehnwache statt.
Kommt zahlreich...

Die BUllen haben die Mahnwache noch mit sämtlichen auflagen bestückt:
KEIN ZeLt, KEIN Feuert, nur 3 Transpis...

Bis dienstag is sie schon angemeldet.
Ab dann wollen wir weiter machen, wenn nich heute schon mit zelt spätestens dann!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige den folgenden Kommentar an

Die seide — ...