Carta abierta de la oficina 2004

barna 24.05.2004 19:01
Das Forum Barcelona 2004, welches ihr so anpreist, ist ein konfuses und unglückliches Spektakel.
Ãœber einen langen Zeitraum, rief es in keinem auch nur das geringste Interesse hervor, an genanntem Projekt teilzunehmen, welches noch nicht einmal definiert war. Erst als die Gefahr des
Sehr geehrte Damen und Herren!

Das Forum Barcelona 2004, welches ihr so anpreist, ist ein konfuses und unglückliches Spektakel.
Über einen langen Zeitraum, rief es in keinem auch nur das geringste Interesse hervor, an genanntem Projekt teilzunehmen, welches noch nicht einmal definiert war. Erst als die Gefahr des Niedergangs drohte, halfen alle politischen Parteien zusammen, um es zu retten. Aber im kritischen Moment, in dem man versuchte, das Forum 2004 wieder flott zu machen, stürzten die Zwillingstürme ein und der Krieg begann.
Nach anfänglicher Unordnung, reagierte einer der ersten Initiatoren des Projektes, mit folgenden Worten:
„Das Forum Barcelona 2004, ist wichtiger als je zu vor“, und das Projekt begann sich zu entwickeln.
Dass der Startschuss fiel, also das Feuer zu brennen begann, war kein Zufall, sondern hat eine erleuchtungsbringende Erklärung. Ausgerechnet jetzt ist das universelle Forum der Kulturen wichtiger als je zuvor, weil der Kriegsstaat sich verkleiden muss, um seine kalte und kriminelle Nacktheit nicht zeigen zu müssen. Für ihn ist der kulturelle Diskurs unerlässlich.

Das Forum 2004 spricht von Nachhaltigkeit, während sich der Gemeinderat in einen der größten Spekulatoren verwandelte. Man privatisierte öffentlichen Raum, man erlaubte die Konstruktion von Wolkenkratzer, man verwandelte die Stadt in einen großen thematischen Park, wessen Ziel nichts weiter als ein Touristenanziehungspunkt und die Ankurbelung der Wirtschaft ist.

Das Forum spricht von Vielfältigkeit, Diversität und anderen Werten die es zu verteidigen gilt, währenddessen „der Andere“ ausgerechnet für die Weitertreibung der Ausbeutung bekannt ist. „Der Andere“ ist nicht der Arbeiter ohne Papiere, das ist ein Anderer, ein Ausländer. Das Asylgesetz ist dazu da, um diese Arbeitsbörse von Schwarzarbeitern zu fördern.

Das Forum 2004 spricht von den Kulturen und dem Frieden: die Toleranz und der Dialog sollen sich in jeden von uns verbreiten und sich in allgemeine Erziehung verwandeln. Aber der Kriegsstaat treibt seine hinterlistige Bewachung der Strassen mit Kameras und Privatpolizei und versucht mit einer Art absoluten Kontrolle die Aufspürung des Feindes an x-beliebigem Ort möglich zu machen.

Das Forum 2004 ist sicherlich wichtiger als je zuvor, weil es ein essentielles Instrument des Kriegsstaates ist. Weil sich dank dessen, die bewaffnete Globalisierung mit den Regenbogenfarben färbt. Deshalb sind seine Verkäufer nicht nur Verkäufer von Rauch, sie sind Mörder mit weißen Handschuhen, welche den kulturellen Diskurs als Kriegsinstrument nutzen. Sie sind es, die sich der Umsetzung der Proklamation Bush´s, „entweder sie sind für uns, oder für den Terrorismus“, widmen. Und für sie wollen sie uns in Gefängnisse der Einsicht sperren.
Einleuchtend ist, dass der Frieden, die Vielfältigkeit und die Nachhältigkeit zu verteidigen sind. Wer wird dagegen sein? Wer, welcher bei gesundem Verstand, verteidigt den Tod anstatt das Leben? Demineralisieren wir die Einsicht, bis die Steine wegen uns zu weinen beginnen. Der kulturelle Diskurs soll nicht mehr dazu dienen, den vom Kriegsstaat hervorgerufenen Schmerz und die Enttäuschung zu verbergen.

Vor 3 Jahren gab es in Barcelona eine Hausbesetzung. Am Ende einer Demonstration, besetzte man das alte Finanzamt und das Sozialzentrum und nannte es OFICINA 2004. Die Demonstration, die zur Aussprache brachte: „Wir wollen auch mit in die Feste 2004 einbezogen werden, weswegen wir uns unsere OFICINA konstruieren. In anderen Worten, wollen wir die Möglichkeit stellen, dass, wenn sie so tolerant sind, wie sie es zu behaupten vermögen, unsere Andersartigkeit anerkennen.“ Als im Zentrum der Stadt die OFICINA 2004 geöffnet wurde, stellte man sich die Frage: „Wie lange hält es die Macht aus, dass eine Differenz existiert, dessen einfache Präsenz aufdeckt, wie heuchlerisch und falsch ihre Aktionen sind?“
Im Morgengrauen, die Polizei kommt immer im Morgengrauen, wurde die OFICINA 2004 geräumt. Das große Fest der Toleranz und Diversität, das große Zusammentreffen mit der Welt der Kulturen und des Friedens, das Forum 2004, nimmt einen komplizierten Verlauf ein. Dass man in Barcelona die Vereinigung der Weltbank nicht feierte, war wie ein Luftballon. Aber der Schatten von Genua ist lange, genauso lange, wie das Verweilen der afrikanischen Emigranten auf den Strasse. Man organisierte Razzien, um sie wie Tiere zu jagen. Es wurden mehr und mehr Häuser geräumt.
Barcelona als die Stadt der Unterschiede zu verkaufen, ist ins Unglaubwürdige gerückt.

Wieviel Leid müssen sie noch ertragen, um ihre Kultur des Frieden und der Toleranz durchzusetzen?
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Ergänzungen