Benetton vs. Mapuche (Südargentinien)

Barbarossa 20.05.2004 01:00 Themen: Antirassismus Globalisierung Soziale Kämpfe Weltweit
Am 2.10.2002 wurde eine friedliche und gesetzeskonforme Neugründung einer Mapuchesiedlung gegenüber der Estancia Leleque (Süd-Argentinien, Provinz Chubut, nahe Esquel) nach 2 Monaten von schwerbewaffneter Polizei nach Anklage durch den Besitzer eben jener Estacion: die Firma Benetton (vertreten durch die Compania de Tierras Surargentina), aufgrund von nicht nachgewiesenen Besitzansprüchen geräumt. Damit nicht genug, zieht Benetton nun auch gegen die betroffene Familie vor Gericht.
Die lang und oft verschobene Gerichtsverhandlung soll nun definitiv am 26.05.2004 in Esquel stattfinden.
Ich war letzte Woche in Esquel zu Besuch und habe mit Vertretern der Familie und der Organisation Tehuelche 11 de Octubre über den Fall geredet.
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Wer oder was sind Mapuche?

Mapuche, das sind die Ureinwohner Patagoniens, einem Gebiet, dass sich über Südargentinien und halb Chile erstreckt.
Durch Kriege und Verfolgung, sowie ständiger rassistischer Unterdrückung und Verfolgung seit der Ankunft der Spanier am 12. Oktober 1492 auf knapp 1,5 Millionen Menschen geschrumpft, ist es heute ein Volk, dass sowohl in Städten als auch auf dem "Campo" (Wildniss) lebt, davon allein in Santiagio de Chile (Hauptstadt Chiles) über 600.000.
Doch auch im argentinischen Süden machen sie nach wie voreinen Grossteil der Bevölkerung aus, allein in der mit 25.000 Einwohnern grössten Stadt am Andenrand der Provinz Chubut sind mehr als 60% der Einwohner Mapuche.
Das heisst jedoch leider nicht, dass dadurch hier ihre in der Verfassung Argentiniens und in Pakten der OIT garantierten und festgeschriebenen Rechte respektiert würden - immer wieder kommt es zu Polizeiübergriffen, die dann von rassistischen Richtern legitimiert werden, wie das Beispiel des Richters "Colabelli" zeigt - trotz mehrmaliger Anklagen seiner rassistischen Urteile durch Menschenrechts- und Mapucheorganisationen wurde dieser von der zuständigen Gerichtskammer immer wieder freigesprochen. Erst am 4.5.2004 wurde er (durch einen weiteren illegitimen Räumungsbefehl das Fass zum Überlaufen gebracht) durch die Kammer des Amtes enthoben. Ein Erfolg für die Mapuche, wenn auch einer, der Jahre überfällig war.
Sowohl in Chile als auch in Argentinien wurden und werden sie vom Staat stets als Störenfriede bezeichnet - was in Chile sogar so weit geht, dass ihre Organisationen als Terroristen deklariert werden und Anführer eingesperrt werden.
Das rührt zum Grossteil daher, dass sie sich aufgrund ihrer Kultur und Ideologie weder als Argentinier noch als Chilenen empfinden und betrachten, sondern als ein Volk der Mapuche.
Mit dem Konstrukt eines Staates haben sie dabei wenig gemein, sie wollen auch keinen eigenen aufbauen, sondern kämpfen für Unabhängigkeit ihrer Familien und Gemeinden von eben diesem Konstrukt - egal ob sich der Staat Argentinien, Chile oder anders nennt. So verwundert es nicht, dass vor allem anarchistische Gruppen und Einzelpersonen mit ihnen in Kontakt stehen und in ihrem Kampf beistehen. Mit Esquel beispielsweise stehen viele Gruppen aus Europa (Italien, England, Schweden u.a.) in Kontakt und helfen sowohl finanziell wie auch tatkräftig beim Aufbau eines Zentrums in Esquel, dass eine Botschaft der Mapuche in Chubut darstellen soll, sowie natürlich bei ihrem Kampf gegen Benetton.




Organisacion Communidades Mapuche-Tehuelche Once de Octubre

Als Teil des Widerstandes hat sich vor 10 Jahren hier in Esquel die Gruppe "Organisacion Communidades Mapuche-Tehuelche 11 de Octubre" gegründet (im folgenden nur noch als 11 de Octubre genannt).Der Name erklärt sich folgendermassen: Tehuelche ist Mapuche für all die anderen Ureinwohner Patagoniens, die nicht Mapuche sind, mit denen sie jedoch lange in Eintracht gelebt hatten. Doch bei der Eroberung durch Argentinien und dem darauf folgenden Genozid sind diese Familien fast vollständig ausgelöscht worden, die Organisation will ihnen aber durch den Namen die Ehre erweisen, dass sie auch in Gedenken an jene kämpfen.
Das Datum 11. Oktober ist dagegen der internationale, südamerikanische Feiertag der Ureinwohner - als Gegenreaktion auf den (in Argentinien und vielen anderen Ländern nationalen) Feiertag 12. Oktober, der die Ankunft der Spanier feiert, gegründet und als letzter Tag der Freiheit der Ureinwohner gesehen wird.
Diese Organisation, direkt der Kultur der Mapuche entsprungen, hat sich zur Aufgabe gemacht, eben diese Kultur und Lebensweise zu retten. Dadurch ist ihr Kampf in vielen Punkten radikaler und direkter als der vieler Bürgerinitiativen, Menschenrechtsorganisationen etc.Mit Land- und Bürobesetzungen, Strassenblockaden und bunten Demonstrationen machen sie immer wieder auf nicht nur sie betreffende Missstände in Patagonien aufmerksam.
Denn nur vor Gericht zu ziehen, davon halten sie nicht viel, wie mir Mauro erzählt:
"Sieh dir beispielsweise die ´Autoconvocatoria No a la Mina´ an, sie versuchen alles über Gesetze und Gerichte zu regeln. Das ist uns nicht möglich. Denn was willst du von Gerichten erwarten, die nie gerecht sind?"
Jahrelange Repression, rassistische und bestochene Richter und Polizei - all das hat ihnen gründlich den Glauben an eine Gerechtigkeit innerhalb des Systems genommen. Sie gehen zwar trotzdem immer wieder gerichtlich vor, doch haben sie da keine Hoffnung, sondern wollen wenigstens Ungerechtigkeit aufzeigen, die sich ihnen gegenüber immer wieder auftut.
Auch von Parteien und Regierung halten sie nicht viel und erhoffen sich keinerlei Unterstützung. Denn abgesehen vom angesprochenen Konflikt mit ihrer Kultur sehen sie seit Jahren auch in diesen nur Komplizen und bereitwillige Helfer der Firmen.
Und diese sind es letzendlich, die die kapitalistische Globalisierung und damit den Kampf um Ressourcen, Profit und gegen jegliche Kultur, die der Verwertungslogik im Wege steht, betreiben.
Als ich Mauro frage, was er als mögliche Lösung sieht meint er:"Die einzige wirkungsvolle Waffe gegen diese Art der Globalisierung, die wir sehen, ist die Aufrechterhaltung, Wiederherstellung und Stärkung der Verschiedenheiten der Kulturen und Ideologien. Es muss möglich sein, alternative Ideologien zur bestehenden Verwertungslogik aufzubauen und leben zu können. Und letzendlich muss der Mensch begreifen, dass er Teil der Natur und nicht ihr Besitzer ist." Kämpfen und erhalten soll er dabei "Itrofillmogen" - alles Leben, denn alles Leben ist kostbar und wertvoller als alles Gold der Welt. Um ihre Kultur auch für die Nachwelt zu erhalten haben sie sich 2002 zu einem neuen Schritt entschlossen und eine CD namens "Felay" (So ist es) mit traditioneller, spiritueller Mapuchemusik aufgenommen, die mit Redebeiträgen abgerundet ihre Kultur auch an die kommenden Generationen vermitteln soll.
Denn ob der Kampf in dieser Generation gewonnen wird bleibt fraglich, bei Gegnern wie den multinationalen Konzernen wie YPF/Repsol, Benetton und vielen anderen, sowie deren Handlangern Regierung, Polizei und "Rechtsapparat" wird das ohne internationale Hilfe äusserst schwierig - mit der CD haben sie so ein Erbe für ihre Kinder gewonnen, dass auch diese noch die Kultur spüren können und ihre Stärke, wenn die (inzwischen verstorbene) Carmen Calfupan die mystischen Gebete zu eindrucksvollen Klängen singt um sich in Eintracht mit der Natur und dem Universum zu bringen.
Denn die Kinder, aus vielen Gründen dazu verdammt in Städten zu leben (meist am Stadtrand oder in Elendsvierteln) "verstädtern" im Laufe der Zeit und nehmen so viel von den westlichen Ideologien auf, dass das Verschwinden der ursprünglichen Kultur immer schneller vorranschreitet.
Doch die CD will darüber hinaus auch die Kultur der Mapuche direkt aus der Sicht der Mapuche beschreiben - in all den Texten, die über die Mapuche existieren (was nicht gerade viele sind) wird ihre Kultur aus Sicht der "winka", der weissen Eroberer beschrieben, was der Kultur der Mapuche eben nicht gerecht werden kann. (ebenso wenig wie es mein kurzer Artikel hier vermag.)


Aufbau einer Mapuchesiedlung gegenueber benettons estancia leleque im august 2002

Der Kampf Benettons gegen die Mapuche

Ein gutes Beispiel, das dazu momentan auch noch brandaktuell ist, stellt der Kampf Benettons gegen die Mapuche in der Region Chubut, Provinz in Süd-Argentinien, dar. An ihm wird deutlich, wie die Mapuche auch heute noch unter dem mehr als hundert Jahre vergangenen Feldzug Argentiniens gegen die Mapuche leiden, bei dem sie nicht nur "militärisch besiegt", sondern im folgenden Genozid fast vollständig ausgerottet wurden, um Platz für europäische Siedler zu schaffen. Denn der Kampf, den Benetton dort um Landansprüche betreibt steht nicht nur im historisch-ideologischen Kontext des Vertreibens von einstigen Bewohnern sondern hat darüber hinaus direkte Verbindung und ist die Fortsetzung eben jenes Feldzuges.

Um das näher zu verstehen gehen wir zurück in eben jene Epoche der "Eroberung der Wüste":

1879
General Roca plant, gestützt von Siedlern und Grossgrundbesitzern, Patagonien südlich von Argentinien zu erobern - hauptsächlich der fruchtbaren Gegend und Mineralien am Andenrand wegen und um die "lästigen Indianer" (Mapuche und andere Stämme) endlich zu bändigen und unter argentinische Herrschaft zu stellen. Doch für die Waffen für diesen Krieg fehlt ihm das nötige Geld - auf die Hilfe der Guaraní und anderer Stämme des Nordens wie beim Unabhängigkeitskrieg kann er nicht zählen und um diesen Krieg gegen die äusserst wiederständigen, zähen und starken Mapuche zu gewinnen braucht er modernes Waffenarsenal. Doch gestützt durch englische Geldgeber, die Vertreter der britischen Krone sind, ist dann der Invasionstraum zu verwirklichen.

1885
Mit Hilfe der neuen Waffen war der Feldzug ein "Erfolg" - Argentinien ist fast doppelt so gross wie vorher, die Mapuche durch den Genozid sehr stark geschwächt, andere Stämme fast vollständig vernichtet und es droht keine "Gefahr" mehr aus dem Süden. Bei seiner Rückkehr nach Buenos Aires wird der für dieses Abschlachten von Menschen Hauptverantwortliche General Roca wie ein Held verehrt und kurz darauf auch zum Präsidenten Argentiniens gewählt.

1896
Um die Schulden aus diesem Krieg an die englischen Geldgeber zu bezahlen werden Konzessionen über 900.000 ha "in Patagonien" ausgeschrieben. Verwaltet wird diese Generalkonzession von der eigens dafür gegründeten "Southern Land Company".Wo genau diese 900.000 ha liegen wird nicht festgeschrieben, ob aus Absicht oder aus fehlenden Landabmessungen, wer weiss?

1982
Argentinien, inzwischen in der Militärdiktatur angekommen, beginnt einen Krieg um die vom britischem Königreich besetzten Malvineninseln. Die Beziehung zwischen UK und Argentinien scheint an einem Tiefpunkt angekommen zu sein, der Krieg wird der argentinischen Bevölkerung als "Befreiungskrieg" verkauft - da passt es natürlich nicht, wenn in Wahrheit ein um ein Vielfaches grösseres Territorium mitten im argentinischen Patagonien der britischen Krone gehört. Um davon abzulenken wird die Southern Land Company umbenannt in "Compania de tierras sud argentina" (nicht gerade besonders einfallsreicher Namenswechsel...). Der Besitz des Landes in Patagonien wird dabei von der Militärjunta nie in Frage gestellt.

1991
Neun Jahre später ist es dann soweit, die Textilfirma Benetton mit Firmensitz in Italien kauft die Konzessionen der britischen Krone, lässt sie jedoch in der Verwaltung der Compania de Tierras surargentina. Gekauft wurde das Land um dort Baumwolle für die Eigenproduktion von Textilien anzubauen.
Hier beginnen erste Landauszeichnungen, diese sind jedoch bis heute nicht abgeschlossen, srich wo sich der Grossteil der 900.000 ha befinden ist bis heute nicht geklärt. Eine Auszeichnung ist dabei zwischen Esquel und El Bolson auf der Westseite der Routa Nacional (Bundesstrasse, hier oft einzige Verbindungsstrasse überhaupt), die von Esquel nach El Bolson führt.
Dort fängt Benetton an, Tatsachen zu schaffen, umzäunt ihr Gelände und schliesst so viele Wege zwischen den einzelnen Mapuchesiedlungen.Manche Siedlungen liegen dabei inmitten des Benettongrundstückes und werden mittels Stacheldraht von der Wasserversorgung (Bäche und Flüsse, die von den Anden kommen) abgeschnitten.
Die Wege, die auch zum Teil zum Hauptsitz des Grundstückes führen (Estancia Leleque) werden durch Tore geschlossen, wer passieren will braucht die Erlaubniss des Verwalters der Estancia, im Namen Ronald McDonald (ohne Witz, der heisst wirklich so, hat aber nichts mit der Fast-Food-Kette McDonalds zu tun) um den Schlüssel für die Tore zu bekommen. Doch selbst alte Frauen kriegen diese nicht und müssen unter dem Stacheldraht herkriechen um Wasser zu holen oder Familienangehörige zu besuchen. Ein Wegerecht (wie bspw. in Deutschland) gibt es in Argentinien nicht, so können die Gemeinden auch nicht die Wege zur Versorgung etc. einklagen (was bei den Richtern hier allerdings warscheinlich auch nicht klappen würde...).

23.08.2002
Gegenüber des Grundstückes von Benetton, östlich der Routa nac. beginnt die Familie Curiñanco die Neugründung einer Mapuchesiedlung. Das zuständige Ministeriat konnte vorher keine Landauszeichnungen für dieses Gebiet feststellen und so hatte die Familie ihr durch die argentinische Verfassung zugesichertes Recht auf Gründung einer Siedlung wahrgenommen.
Der Umzug ging zügig vonstatten, dank Hilfe von diversen Organisationen wurden zügig Häuser gebaut und Felder angelegt.Das Grundstück mit dem Namen "Quatro santa rosa" wurde in Mapuchezeremonien eingeweiht und es sah alles nach einer neuen schönen Mapuchesiedlung aus, in dem die alten Lebensweisen wieder angenommen und Mapuchekultur gelebt werden konnte.

02.10.2002
Doch es sollte anders kommen, nicht mal ganz zwei Monate später stürmte schwerbewaffnete Polizei die Siedlung, die Einwohner wurden teils nach Esquel, teils in den Norden der Provinz verschleppt. Auf das Verlangen nach einer Begründung wurde auf die Anklage des Herrn McDonalds verwiesen, eine Besitzurkunde für quatro santa rosa konnte jedoch nicht vorgezeigt werden, auch eine Landauszeichnung im Ministeriat existierte nach wie vor nicht. Auf die Frage, wie denn geräumt werden kann, wenn doch die Besitzerurkunde nicht vorliegt, antwortet der Polizeichef nur mit "um das zu klären ziehen sie doch vors Gericht".
Die Tiere der Siedlung wurden ins Kommisariat El Moniten (Nord-Chubut) verbracht, die Häuser und Felder wurden zerstört.Beschwerde gegen diese Massnahmen, die die Familie beim Gericht einlegte, wurde vom gleichen Richter, der auch den Räumungsbefehl ausstellte und für die Region um Esquel zuständig ist/war, Coballi, abgelehnt.
Ihre Tiere konnten die Mapuche erst wieder im November im Kommisariat abholen.

11.11.2002
Mit Hilfe der Organisation 11.de Octubre (s.o.) und vielen Mapuchemitgliedern aus ganz Patagonien wurde eine Strassenblockade auf der Routa direkt vor der Estancia Leleque durchgeführt. Das Datum wurde dabei bewusst auf den Feiertag der "letzten Freiheit" (s.o.) gelegt, für zwei Tage wird die sehr wichtige, da fast einzige Verbindungsstrasse dichtgemacht.
Lediglich für zwei Stunden wird die Blockade hier geöffnet um eine Mapuchezeremonie durchzuführen.
Die eintreffende Provinzpolizei ist machtlos - liegt doch die Blockade auf der Routa Nacional, die Staatseigentum ist und damit der Gendarmeria und nicht der Provinzpolizei Chubuts untersteht.Selbige trifft hier noch nicht ein.

Ende November 2002
Der Kläger wechselt - war es Anfangs noch die Privatperson McDonald ist es nun die Firma "compania del tierras surargentina", die direkt Benetton vertritt.

08.02.2003
Um den Druck aufrecht zu erhalten wird eine zweite Strassenblockade durchgeführt. Diese kann relativ ungestört stattfinden da zahlreiche Beobachter anwesend waren, die diesesmal eintreffende Gendarmeria beschränkte sich auf Fotos.
Die Blockade mit ihren Zeremonien kann so friedlich über die Bühne gehen und endet einen Tag später ohne nennenswerte Zwischenfälle.

März 2003
Wiederholt klagen die Mapuche gegen Richter Colabelli, da er sowohl rassistisch urteilt, als auch Verbindungen zu Benetton besitzt, bzw. immer im Sinne der Compania Räumungsbefehle ausstellt. Doch wie schon so oft wird ihre Klage von der zuständigen Kammer abgewiesen.

26.11.2003
Es wird ernst: Der Vizepräsident der Compania del tierras surargentina, Diego Perazzo, besucht Atilio Curiñanco um eine aussergerichtliche "Einigung" vorzuschlagen: Wenn die Familie unterschreibt, auf das Grundstück zu verzichten und sich dazu verpflichtet, es nie wieder zu besetzen oder Besitzansprüche geltend machen zu wollen, würde seine Firma die Klage fallenlassen... Ob dies ein erster Erfolg der internationalen Kampagne gegen Benetton ist und der Firma die Knie weich werden?

04.05.2004
Eine Klage einer Mapuchegemeinde nahe el Bolson hat endlich Erfolg, der Richter Colabelli wird von der Kammer des Amtes enthoben.


"weiteres bild der mapuchesiedlung (s.o.)".


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Soweit der Hintergrund.
Am 26.05.2004 soll also nun die erste Verhandlung von Benetton/Cdts gegen die Mapuchefamilie stattfinden. Die internationale Antwort darauf sollte nicht auf sich warten lassen, gibt es doch in fast jeder Stadt eine Benettonfiliale.
Benetton selbst war bisher nie zu Stellungnahmen bereit, selbst ein Treffen, das die Sendung punto-doc arrangieren wollte zwischen Atilio Curiñanco und Benetton in ihrer Geschäftsstelle in Buenos Aires platzte - das Kamerateam inkl. Atilio wurden vor der Tür stehen gelassen und mit billigen Ausreden abgespeist und das Problem versucht auf die Cdts zu schieben - diese ist jedoch nur Verwalter des Grundstückes von Benetton, handelt also in deren Auftrag...Internationale Kampagnen gegen Benetton laufen bereits und wie das Ereigniss vom 26.11.03 zeigt wie ich finde auch nicht ganz ohne Erfolg.
Denn die Werbekampagne von Benetton versucht, Benetton als die Saubermannsfirma schlechthin darzustellen und mit "United Colors" das Image einer Firma, die Menschenrechte akzeptiert und fördert und Rassismus überwindet aufgebaut.
Ihr handeln in Patagonien steht dazu im eklatanten Widerspruch und so dürfte es Benetton nicht erfreuen, wenn darauf vor Geschäften etc. hingewiesen wird.

Wer Solidarität äussern will oder weitere Fragen stellen will:Organizacion de Comunidades Mapucho-Tehuelche "11 de Octubre" - puelweycha@latinmail.com

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