Argentinien: Drohungen und Provokationen

kh. 06.05.2004 14:38 Themen: Indymedia Medien Repression Weltweit
Übersetzung eines Features und Artikels auf Indymedia Argentinien über massive Drohungen und Provokationen im Internet. Recherchen ergaben, daß sie aus dem Umfeld von Tätern der früheren Militärdikatur stammen.
Drohungen und Provokationen aufgedecktFeature von Indymedia Argentina, 21. 4. 2004
Original: Amenazas y provocaciones al descubierto

Bem. d. Übers.: Einige Begriffe sind nicht ganz klar (mit Fragezeichen versehen). Inhalte in runden Klammern (...) gehören zum Originaltext, Einschübe in eckigen Klammern [...] stammen von mir.

Wieviele Male sind wir auf faschistische Artikel und Kommentare gestoßen, die der Aufmerksamkeit der Administratoren dieser Site entgangen sind? Wie oft maskieren sich diese Personen als "anständige Bürger"? und sogar als "radikale Kämpfer", um sich in unsere Diskussionen einzumischen und Streit zu stiften? Bestimmt öfter, als ihr euch gedacht habt.

Ausgehend von den Drohungen gegen Diana Gagliano, Geschäftsführerin der Stadtteil-Zeitschrift Multiflores, stellt eine von mehreren alternativen Medien durchgeführte Untersuchung einen Teil dieser Provokateure bloß.

Es handelt sich um eine Gruppe, die mit der berüchtigten ESMA [Marineschule] in Verbindung steht und die im November vergangenen Jahres die Journalistin per e-mail zu bedrohen begann, die jedoch - zum ersten Mal seit langem - im Januar aus dem virtuellen Raum heraustrat, um sie in ihrer eigenen Wohnung zu bedrohen.

Die Gruppe, deren Existenz durch ihre pathologische Benutzung des Internets auffiel, widmet sich Versuchen, Journalisten und Aktivisten verschiedener Organisationen einzuschüchtern und sogar in die Diskussionen zwischen Organisationen einzugreifen, indem sie Zwietracht sät und Gerüchte ausstreut. ...

(siehe auch: Repressivzensur in Argentinien 8)

Die (kaum) verborgene Intrige der gegen uns gerichteten alltäglichenDrohungenvon Sebastian Hacher und Diana Gagliano - Vs Medios, 21. 4. 2004
Original: La trama (no tan oculta) de las amenazas nuestras de cada día
Reposting:http://argentina.indymedia.org/news/2004/04/190297.php

Früher haben sie Schutzbefohlene [?] in der Dunkelheit der Nacht entführt und gefoltert. Heute schreiben sie von zu Hause aus im Internet und versenden Drohungen, wobei sie versuchen, ihre Identität zu verbergen. Zu anderen Zeiten bedienten sie sich der Hauptfernsehkanäle, um Propaganda zu betreiben; heute maskieren sie sich als "anständige Bürger" und führen wenig subtile Medienoperationen durch, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Es ist eine Gruppe von Fanatikern, die auf verschiedene Weise mit der Schule für Mechanik der Marine (Escuela de Mecánica de la Armada ? ESMA) in Verbindung stehen und die sich seit Monaten damit beschäftigen, Aktivisten und Journalisten vor allem alternativer Medien zu belästigen. Sie sind sogar soweit gegangen, die körperliche Unversehrtheit einer unserer Kolleginnen zu gefährden.

Wenn es auf den ersten Blick auch nur einfache Schmeichler des Massenmörder-Admirals Massera (der sich heute im vegetativen Zustand in einem Krankenhaus befindet) zu sein scheinen, entdeckt man bei näherer Betrachtung und Aufmerksamkeit, daß sie in den Staat integriert sind, im Rahmen von Stiftungen sprechen und sogar Kontakte zu zivilen Journalisten haben, die merkwürdigerweise Mitglieder des Offizierkorps der argentinischen Armee sind.

Wir präsentieren hier eine Untersuchung, die sich aus den virtuellen und physischen Drohungen ergab, die die Journalistin Diana Gagliano erhalten hat, die aber noch darüber hinausging, um diejenigen zu demaskieren, die Mitglieder einer der wiederbelebten Zellen der Diktatur sind, welche noch immer Straffreiheit durch den Staat genießen.

Obwohl es eine umständliche Arbeit ist, scheint es uns doch notwendig, dieses eine Mal die Geschichte einer Intrige zu erzählen, in die Militärs, frei herumlaufende Verrückte und sogar Journalisten mit militärischen Neigungen verwickelt sind. Wir bitten den/die Leser/in, sich die Nase zuzuhalten, um nur für ein paar Minuten mit uns in den Sumpf derer einzutauchen, die durch Straffreiheit geschützt, sich in der Nachfolge des Admirals Massera mit anderen Mitteln gefallen.

Von der virtuellen zur physischen BedrohungDas Internet scheint eine Schattenwelt zu sein. Jede(r) der sich vor einen Bildschirm setzt, kann seinen Namen abändern, kann ungeschminkt sagen was er denkt, kann lügen oder versuchen, jemanden zu umwerben, kann seine potentiellen Leser täuschen und quälen. Wenn das Netz einerseits die Kommunikation unter Gleichen und den Aufbau von Räumen des Austausches enorm erleichtert, hat es doch auch seine Nebeneffekte. Es ist ein Refugium für Verrückte, für Leute, die ihren Halt verloren haben und - in diesem Fall - auch für Folterer.

Diana Gagliano ist Journalistin und tut sich leichter mit Papier als mit Computern; sie gibt seit zehn Jahren die Stadtteil-Zeitschrift Multiflores heraus, deren Geschäftsführerin und Eigentümerin sie ist. Mit viel Energie sicherte sie sich einen Freiraum im Stadtteil Flores, indem sie Investigationen und Öffentlichkeit der Nachbarn miteinander kombinierte, mit dieser Art Journalismus, der heutzutage kaum üblich ist: [unmittelbar] aus den Ereignissen / Tatsachen heraus zu informieren.

Als die Volkstribunal-Bewegung (Mesa de Escrache Popular) und die Gruppierung H.I.J.O.S. den Massenmörder und Arzt Jorge Hector Vidal in dem Stadtviertel ausfindig machten, waren deshalb Diana und ihre Zeitschrift die ersten, die hingingen, um über die Organisation des Tribunals [Escrache] zu berichten.

Am 12. November 2003 erhielt sie die erste Drohung. Das war anderthalb Monate vor dem Escrache, und in ihrer Mailbox erschien eine Botschaft, die vom "Kommando Massera" unterschrieben war. Sie lautete: ?Warum hörst du nicht mit dem Generve auf und machst Firmenich, Perdía, Vaca Narvaja oder Gorriarán* fertig, der sich jetzt mit denen zusammentut, die er entführt hat, um sich zu entschuldigen?! Wir werden Sie schon fertigmachen.- Zu gleicher Zeit gingen Mails ein, die von einer Gruppe "Argentinos por la Memoria Completa" - "Argentinier für lückenlose Erinnerung" unterzeichnet waren und die sich über die Situation lustig machten.

Diana machte sich Sorgen und das mit Recht. ?Kommando Massera? - das war die gleiche Unterschrift, die 1999 auftauchte und mit einer Reihe von Drohungen gegen die Vereinigung der Mütter der Plaza del Mayo verbunden war, unter anderem auf Wandschmierereien, in e-mails und Telefonanrufen, in denen sie damit drohten, ?das Haus der Mütter in die Luft zu sprengen?.

Dies ist auch eine der Gruppen, die sich zu den Drohungen gegen die Teilnehmer eines im Februar 2003 organisierten Escrache gegen den in einem Hospital internierten Admiral Massera bekannt hatten. Bei dieser Gelegenheit erhielten die Betroffenen e-mails, in denen ihre persönlichen Daten, Telefonnummern und Adressen standen, zusammen mit der Warnung: ?wir werden alle in die Luft sprengen?. Auch in diesen, mit ?Tamara Lempicka? (dem Namen einer Nazi-Malerin) und ?Memoria Completa? unterschriebenen e-mails verbreiteten sie damals die persönlichen und familiären Daten von Gimena Sakin, einer der Rednerinnen des Escrache gegen den dahinvegetierenden Admiral.

Als Diana im November die Drohungen vor der Presse und dem nationalen Sekretariat für Menschenrechte anzeigte, hielten sich diese nicht damit auf. Einen Tag, nachdem die Zeitschrift Multiflores die Nachricht in ihrem Leitartikel publizierte, begann sie Botschaften von angeblichen Mitgliedern der Gruppe "Memoria Completa" zu erhalten, die von ihr eine "Richtigstellung" verlangten. Darunter die an Drohung grenzenden Zeilen einer Dame namens Silvia Abagnato - die sich als Sekretärin der Leute mit dem angeblich guten Gedächtnis vorstellte -, während sie zugleich ihre Beteiligung an dem üblen Internet-Trick leugnete.

Trotz der Einschüchterungen fand das Escrache schließlich statt und war ein Erfolg: am 27. Dezember 2003 marschierten mehr als zweitausend Personen durch den unteren Teil von Flores zum Hause Jorge Hector Vidals, um dem Viertel und der Welt zu zeigen, daß dort ein Arzt lebte, der mitgeholfen hatte, wie sich die Massenmörder der in Gefangenschaft geborenen Babies bemächtigt hatten. Vor der Marschsäule, in der die Journalisten liefen, ging Diana mit ihrem Aufnahmegerät und mischte sich mit einem Lächeln auf den Lippen unter die Menschen. Wenige Tage zuvor hatte sie geschrieben, daß ihr Leben seit den Drohungen nicht mehr das gleiche sei und daß sie sich durch die empfangene Solidarität gestärkt fühle.

Die Bewohner der finsteren Winkel des Internets konnten das nicht ertragen; sie steigerten ihre virtuelle Hysterie, indem sie nach allen Seiten e-mails versandten und die Drohungen mit einer Wortklauberei [?] verbanden, die wohl als Beweis für ihre psychische Gestörtheit dienen könnte. Diana ging daher am 30. Januar, als die Mails immer lästiger wurden und die Mitglieder von "Memoria Completa" bereits einen Lebenslauf der Journalistin in Umlauf brachten, vor Gericht.

Nun setzten die Einschüchterer alle Hebel in Bewegung: sie sprangen aus ihren virtuellen Löchern in die Realität und verbanden zum - in diesem Fall - ersten Mal ihre Mail-Attacken mit einer physischen Bedrohung.

Die Ankündigung kam über das Internet. Am Sonnabend, dem 31. Januar tauchte im offenen Publikationsforum von Indymedia Argentina eine anonyme Botschaft auf. Sie lautete: "Heute mittag erschienen - nach Zeugenaussagen von Nachbarn - ein Mann und eine Frau an der Privatwohnung von Diana Gagliano", läuteten an der Tür und die Frau fragte Diana, ob hier eine Zeitschrift verkauft würde, die Arbeit zu vergeben habe. Später erhielt Diana eine einschüchternde Mail von einer Jorgelina Acosta, in der es hieß, daß sie und ihre Freunde dagewesen seien um sie zu besuchen und daß sie gegenüber einem Wachhäuschen [?] postiert seien (das Wachhäuschen gibt es in dem Viertel wirklich) und daß sie zu einem anderen Zeitpunkt wiederkommen würden. "Bitte setzen Sie sich mit Diana in Verbindung, um diese Information zu überprüfen und Einzelheiten über dieses neue Attentat kennenzulernen." Die Bemerkung ist noch im Archiv der entfernten Artikel von Indymedia zu sehen; sie wurde von den Autoren des Vorfalls publiziert, als Form der Ankündigung dessen, was sie soeben wirklich getan hatten.

Fast zur selben Zeit dieser Veröffentlichung taten [nämlich] zwei Personen genau das, was der Text ankündigte. Sie erschienen vor Dianas Wohnung und sprachen etwas Unverständliches durch die elektronische Türsprechanlage. Die Journalistin, die beschlossen hatte nicht zu öffnen, bemerkte, daß dies eine Einschüchterung war ? diesmal keine virtuelle - , als sie Anrufe von Freunden und Kollegen erhielt, die von dem (Indymedia-)Posting alarmiert waren. Und als Diana schließlich ihre Post durchsah, stieß sie auf die mit "Jorgelina Acosta" (in Anspielung auf den Folterknecht Jorge Acosta) firmierte Botschaft, die mit den Worten begann: "Wir besuch(t)en dich heute".

Um das Bild abzurunden, erhielt Diana eine Mail von Silvia Abagnato, in dem sie sich darüber amüsierte, daß der Richter Corvalán de la Colina, derselbe der die Anzeige wegen der Bedrohungen entgegengenommen hatte, "ein intimer Freund der Militärs war ..." und die hämisch bemerkte, daß "Diana und Hebe darauf aufmerksam gemacht [oder davor gewarnt] werden müssen ... an die Justiz zu glauben und etwas zur Anzeige zu bringen"?.

Du hast ein e-mail ...Das Internet ist ein Ungeheuer, das alles verschlingt; alles Publizierte wird auf Jahre hinaus in seinem virtuellen Magen aufbewahrt. Kaum daß man die Information zu beschwören weiß und sie erscheint bereits; [man braucht nur] auf die exakte Stelle zu tippen, damit alles an die Oberfläche kommt. In dieser Überzeugung und bewaffnet mit einer einfachen Internet-Suchmaschine war es möglich, diejenigen ausfindig zu machen, die hinter den Drohungen steckten, wo sie erzeugt wurden und wie die Bewunderer Masseras operieren.

Wenn jemand sich ans Internet anschließt, weist ein Provider dem Computer eine Nummer zu, die IP (Internet-Protokoll) genannt wird. Diese Kennummer, von deren Existenz die meisten Nutzer nichts wissen, ist der "Ausweis" unseres Computers im Netz und kann je nach Provider zeitweise variieren oder für immer fest bleiben.

Als sich die erste Welle der Drohungen ereignete (die Verbreitung der persönlichen Daten von Gimena Sakin und anderer Kundgebungsteilnehmer), wußte Silvia Abagnato nichts von diesem technischen Detail und dachte vielleicht deshalb, daß sie weiter ohne Probleme von zu Hause aus unter dem Namen "Tamara Lempicka" Mails verschicken könnte. Da sie süchtig danach ist, Mails zu verschicken und Diskussionsforen zu besuchen - von denen viele ein öffentliches Register der IP-Nummern ausgeben - reichte eine einfache Sammlung ihrer Publikationen, um zu dem Schluß zu gelangen, daß mehrere der e-mails unter Verwendung desselben kleinen Internet-Providers geschickt worden waren, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, daß sie von demselben Gerät stammten.

Im Fall der Drohungen gegen Diana Gagliano war die Sache komplizierter, abgesehen davon, daß sie vom virtuellen Umfeld ausgingen und bis zu ihr nach Hause führten. Die Angreifer hüteten sich, ihre e-mails von zu Hause aus abzuschicken; die "Vorübungen" [?] kamen ihnen etwas zustatten und sie machten sich die Mühe, ausschließlich von öffentlichen Orten aus zu agieren.

So stellte es die Justiz fest; die beiden ersten Drohungen gingen von verschiedenen Anschlüssen der Hauptstadt oder des Großraums Buenos Aires aus, Orten, zu denen jeden Tag Hunderte von Personen kommen, um das Internet zu benutzen und e-mails zu empfangen oder zu senden.

Im Vertrauen darauf, daß man sie diesmal nicht erwischen würde, gingen Silvia Abagnato und ihre Freunde dorthin [?] und schickten "Botschaften" und Tips, um den Verdacht nicht aufkommen zu lassen, daß sie hinter den Drohungen stecken könnten. Absolut niemand, so dachten sie, würde es beweisen können.

Aber sie vergaßen etwas: ihre eigene Internet-Süchtigkeit, die Bittschriften und Leserbriefe in den Zeitungen, sie hatten damit einen großen Teil ihrer persönlichen Angaben preisgegeben, einschließlich der Namen ihrer Familienangehörigen und Dokumentennummern. Es genügten ein paar Nachforschungen beim "Großen Bruder" des Internets und irgendein Telefonanruf, zur Überprüfung, ob die Information aktualisiert war, um zu beweisen, daß die Drohungen zumindest in zwei Fällen aus der unmittelbaren Umgebung von Silvia Abagnato und einem ihrer Familienangehörigen [od. Gehilfen] stammten, der zusammen mit ihr kleine Bittschriften [?] zu unterschreiben pflegt.

Als Beweis für ihre Raffiniertheit [?], sollen sie sich drei Querstraßen von ihrem Wohnhaus entfernt haben, um eine ihrer Drohungen zu versenden.

"Memoria Completa": die virtuelle Gangsterbande des dahinsiechenden AdmiralsDie Gruppe "Argentinier für lückenloses Gedächtnis/Erinnern" gibt seit drei Jahren eine Publikation namens "Prensa Independiente" - "Unabhängige Presse" heraus, die ihre Leser mit Sprüchen aller Couleur, Geschichten von Folterern, Forderungen nach Diktatur und Aufrufen zur Wiederbelebung der Repression belästigt.

Schon am 23. März 2002, als einer der Ideologen der Marine zur Zeit der Diktatur und Privatsekretär Masseras, Admiral Horacio Zaratiegui, starb, enthüllten die Herausgeber der Postille teilweise seine Identität. "Mehrmals", so schrieben sie, "hat man uns gefragt, ob er unser Direktor oder Herausgeber sei. Wir antworteten: Nein. Formell hatte er solche Posten nicht inne, aber in Wirklichkeit war er viel mehr als das, viel mehr auch als nur der langjährige fruchtbare Mitarbeiter."

Die Verbindungen zu Militärs der ESMA beginnen dort, sie gehen aber noch weiter. Eine der öffentlichen Aktivitäten dieser Gruppe in den letzten Jahren war die Bildung einer "Zivilen Kommission für die Freiheit Cavallos", bei der es sich in Wirklichkeit um drei Personen handelte: Eduardo Palacios Molina, Karina Mujica und Silvia Abagnato. Sie verlangten, daß der Korvettenkapitän Ricardo Cavallo, Mitglied einer Arbeitsgruppe der ESMA, nicht von Mexiko an Spanien ausgeliefert werden sollte, um für seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht gestellt zu werden.

Eduardo Palacios Molina ist ein ständiger Schreiber von Leserbriefen an jedes denkbare Medium, das seinen Weg kreuzt. Erfahren in der Abfassung von Berichten, die sich mit dem Lebensweg der verschiedensten Folterer beschäftigen, wurde er im Dezember 2000 aus der Partei des früheren Ministers Domingo Cavallo, "Aktion für die Republik", ausgeschlossen. Derzeit schreibt er abgesehen von seiner Zusammenarbeit mit "Prensa Independiente" für procubalibre.org.ar, der Website der argentinischen Castro-Gegner, und beteiligt sich an der Liberalen Volksunion (Unión Popular Liberal), einer rechtsgerichteten Unternehmung mit Sitz im Gebiet San Isidro, Olivos und Beccar, wo Molina wohnt. Beide Gruppierungen sind, ob Zufall oder nicht, mit der Stiftung ATLAS verbunden, wo Besprechungen geschrieben und organisiert werden, die die argentinische Rechte repräsentieren, von denen einige in den Reihen Lopez Murphys kämpfen, der, Zufälligkeit des Lebens, ein von den "Memoria Completa" verehrter Heiliger ist.

Karina Mujica ist die jüngste der Gruppe. Manchmal sagt sie, sie sei 27 Jahre alt, manchmal 29. Sie behauptet auch Schauspielerin zu sein und in Mar de la Plata zu wohnen. Als Horacio Zaratiegui starb, war sie von allen am meisten ergriffen; sie schrieb in einem halb öffentlichen Brief, der Admiral habe sie gewöhnlich ?meine kleine Kämpferin? genannt.

Was Silvia Abagnato betrifft - vielleicht auch unter dem Namen "Tamara Lempicka" und "Justicia Total" - "Totale Gerechtigkeit" bekannt - behauptet sie, verschwundene Familienangehörige zu haben. Aber bis heute ist allein ihre Verwandtschaft mit dem "Giraffen" Demario bewiesen, einem Entführer der ESMA, der auch von der spanischen Justiz wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht wird.

Die drei Freunde nannten den Kapitän Cavallo einen "Helden des Kampfes gegen die Subversion" und ließen einige Monate lang im Netz Solidaritätsaufrufe zirkulieren, ohne großen Erfolg. Der in 227 Fällen der illegalen Verhaftungen, systematischen Folterungen, dem gewaltsamen Verschwindenlassen und Morden angeklagte Marineangehörige wurde am 27. Juni 2003 nach Spanien geschickt, um dort vor Gericht gestellt zu werden.

Und wenn sich die ?Argentinier für ein totales Erinnern? auch als geheime Gruppe aufführen, besonders jetzt, da sie wissen, daß das Internet ein öffentlicher Ort ist, demaskieren die durch ihre eigenen Postings gelieferten Daten diejenigen, die sich in ihrem Dunstkreis bewegen, sowohl durch ihren häufigen Informationsaustausch wie dadurch, daß sie die gleichen ans Pathologische grenzenden Obsessionen miteinander teilen. Wir wissen nicht mit völliger Sicherheit, ob es sich um ?organische? Mitglieder dieser Gruppen handelt, aber es ist mehr als bewiesen, daß sie Aktivitäten, Bestrebungen und Kampagnen fast täglich miteinander teilen.

Der erste ist Brigadegeneral (i. R.) Oscar Enrique Guerrero, der für einen der größten Archivare der Repression gehalten wird. Experte im Zusammentragen von Material dessen, was er ?den revolutionären Krieg in Argentinien? nennt, ist der Alte Inhaber einer Seite namens ?La década del 70? ? ?das Jahrzehnt der 70er?, von wo aus er die Diktatur fordert und die Verschwundenen schmäht. Er besitzt nach öffentlichen Erklärungen seiner Anhänger zwei Computer, und Ende des vergangenen Jahres versprach ihm der Generalstab der Armee, einen Adjutanten zur Verfügung zu stellen, um die Ordnung seines umfangreichen Archivs fertigzustellen. Er ist Mitglied des Forums der Generäle im Ruhestand, eine Gruppe von 200 Chefs der Diktatur, die sich organisierte, um zugunsten der Straffreiheit Druck auszuüben. Er ist kein organisches Mitglied der ?Memoria Completa?, aber die Kontakte und der Austausch mit der ?Unabhängigen Presse? sind mehr als konstant; sie haben sogar noch dieselbe eigenartige Typographie, die für sie charakteristisch ist, miteinander gemeinsam.

Als nächster auf der Liste folgt eine obskure, offenbar zivile Person, die manchmal Emilio Ugolini, manchmal Emilio Ugolini Arbillas genannt wird. Er ist als Absender von Leserbriefen bekannt, in denen er die Massenmörder ?Kameraden? nennt und ist in einem Grade militant, daß ihm der Geruch des Rechtsradikalismus anhaftet. Um zwei Beispiele zu bringen: er beteiligte sich an dem Aufruf zur ?Sühne an der Kirche?, nachdem die Homosexuellenbewegung vor der Kathedrale der Hauptstadt demonstriert hatte, und war ein militanter Aktivist bei der Anfechtung Carmen Abigayls als Kandidatin für den Obersten Gerichtshof, weil sie als Atheistin und Befürworterin der Abtreibung galt. Und wenn er im[Polit-]Schwank auch nur ein kleiner Akteur ist, gelang es Ugolini doch auch, wie wir später sehen werden, seine Minute des Ruhms zu ergattern.

An dritter Stelle in der Rubrik der Nebenfiguren [?] haben wir einen weiteren Angehörigen der Marine, den Admiral Miguel Angel Troitiño. Offizier im Ruhestand, im vergangenen Jahr eine Woche lang inhaftiert, weil er ein Gesuch gegen die Auslieferung von Militärs an Spanien unterschrieben hatte, im Namen der ?nationalen Souveränität, der Gesetze und der Verfassung?, dreier Grundsätze, die ihm und seinen Waffenbrüdern fremd waren ? bis sie ihnen nützten.

Troitiño hat auch mehrere Berufungen; zusammen mit Zaratiegui und einer anderen Person, von der weiter unten noch die Rede sein wird, begann er vor einigen Jahren ein Radioprogramm ?Bürgerdebatte? zu realisieren, das er heute täglich allein auf FM Cultura weiterbetreibt. Und er ging, vielleicht der masseristischen Berufung folgend, in die Politik und gründete eine Partei, die jedoch einige Probleme hatte. Er brauchte mehr als ein Jahr, um genügend Beitritte für die Legalisierung seiner Kandidatur zusammenzubekommen und in seinem Wahlprogramm hatte er keine bessere Idee, als die Aussage: ?viele Verschwundene sind in Mexiko ... oder genießen gute Musik an irgendeinem Ort der Welt?.

Das Bedenkliche daran ist jedoch, daß diese Person immer noch vom Staat geschützt wird. Im Verteidigungsministerium werden einige seiner Konferenzen angekündigt, er ist Ehrenmitglied des Zentrums für Strategische Studien der Marine, zu dessen Aufgaben die ?Beratung des Chefs des Generalstabs der Marine? gehört. Der Angehörige der Marine war Vizepräsident und ist heute ordentliches Vorstandsmitglied des Offizierskorps und Mitarbeiter der ?Proa al Centro?, dem Nachrichtenblatt des Zentrums ehemaliger Angehöriger der Marineschule. Darin wurde bei mehr als einer Gelegenheit empfohlen, ?Prensa Independiente? zu lesen und das Radioprogramm des Admirals zu hören.

Und schließlich haben wir Carlos Manuel Acuña, der mit dem ? stets großzügig [gebrauchten] ? Titel eines Journalisten angibt. Acuña ist Stammkunde der Tageszeitung La Nación, wo er Lokalredakteur war, sowie Autor zweier Bücher, die sich nicht verkauften: ?Durch Liebe zum Haß? und ?Verbitsky, von Havanna zur Ford Foundation?.

In seinen Schriften prahlt er Kennern der Materie zufolge gern mit dem Umgang mit Daten, die aus Geheimdiensten der Diktatur stammen, denselben, die die Militärs immer der Justiz vorenthielten. Und vielleicht ist er deshalb einer der wenigen Zivilisten (oder doch nicht?), die Mitglied des Lenkungsausschusses des Offizierskorps der bewaffneten Streitkräfte sind.

Schon 1975 war Acuña wegen der Teilnahme an der ?Operation Colombo? angeklagt, einer von der Regierung Pinochet in Chile gestarteten Kampagne, um glauben zu machen, daß 119 Verschwundene dieses Landes sich in Argentinien befänden. Gegenwärtig ist er - wie die Tageszeitung La Nación berichtete ? auch Mitglied des Lenkungsausschusses von AUNAR, einer Stiftung, die sich der Rehabilitierung der Folterer widmet und mit den ?Carapintadas? von Seineldín** liiert ist. Diese Stiftung pflegt selbstredend die Aktivitäten von ?Memoria Completa? zu unterstützen und zu verherrlichen.

Der ?Kollege? ist das letzte sichtbare Glied in dieser Kette, aber im Schatten des Internets verbergen sich gewiß noch viele andere Personen.

Das Internet und die Medienwirksamkeit als ObsessionJeder hat die Träume, die er verdient. Der Traum Silvia Abagnatos zum Beispiel geht dahin, daß man sie einlädt, in der ?Hora Clave?, dem Fernsehprogramm von Mariano Grondona, aufzutreten. Die Obsession, medienwirksam zu sein, ist beträchtlich und äußert sich in einer der Operationsformen dieser Gruppe.

Eine einfache Suche zeigt zum Beispiel die große Menge an Leserbriefen, die von den weiter oben aufgeführten Personen in der Tageszeitung La Nación veröffentlicht worden sind. Wenn man alle Briefe zusammennimmt und die anderer Militärs wie Emilio Nani und José Mármol einbezieht, kann man zu der Feststellung kommen, daß die Leserbriefseite von La Nación eine virtuelle Meinungsspalte aufweist, die von fanatischen Anhängern der Marine bestritten wird.

Aber die Verbindungen zur Tageszeitung La Nación der Familie Mitre sind noch tiefgreifender. Bei einer der wenigen, wenn nicht der einzigen, öffentlichen Erklärungen dieser Gruppe war La Nación das Medium, das ihr die meiste Aufmerksamkeit widmete. Der Bericht begann mit geheuchelter Unschuld: ?Ich erfuhr es durch eine Reihe von e-mails, die mich erreichte?, berichtete die 29-jährige Schauspielerin Karina Mujica der Zeitung La Nación. ?Es war spontan; meine Freunde und ich haben keinerlei Beziehungen zu den Militärs?, erklärte sie, während sie Flugblätter verteilte mit dem Wortlaut: ?Soldat: bitte nicht um Verzeihung, um dein Vaterland zu verteidigen?.

Sollte bei all dem die Beziehung des Journalisten aus dem Kreis der Offiziere etwas mit der Tageszeitung zu tun haben? Wir können es nicht wissen, aber sowohl die große Menge von Leserbriefen als auch die ständige Publikation von Kurznachrichten, die von Troitiño und Acuña unterschrieben wurden, sind zumindest suggestiv.

Die Medienaktivität der Gruppe ?Memoria Completa? hat auch andere Aspekte. Eine ihrer Lieblingsaktivitäten besteht darin, sich in Diskussionen zwischen Organisationen einzumischen, Zwietracht zu säen und allgemeine Verwirrung zu stiften, indem sie über Differenzen zwischen den verschiedenen Gruppen ?operiert?.

Das bekannteste Beispiel: als sich zwischen Hebe de Bonafini und Horacio Vertvisky eine heftige Diskussion entspann, war Emilio Ugolini derjenige, der einen Brief der Ford Foundation beibrachte, um zu beweisen, daß der Journalist Gelder von dieser Stiftung erhielt. Niemand überprüfte, woher diese Unterschrift kam (Ugolini schreibt gewöhnlich in mehreren öffentlichen Foren) und der Brief wurde von mehreren Compañeros, die in die Diskussion eingriffen, benutzt und zitiert.

Es ist erwiesen ? durch ihre Art zu reagieren, durch ihre Kenntnis der Organisationen und ihrer Interna ?, daß zumindest ein Teil dieser Gruppe die alternativen Medien aufmerksam verfolgt, besonders die Seite von Indymedia Argentinien und die der Agentur Rodolfo Walsh, die sie gewöhnlich in ihren Drohungen zitieren.

Was die Diskussionen betrifft, so ist ihre Einmischung durch ihre eigene Dummheit oder durch eine Mischung aus Beleidigungen und dem Fehlen konkreter Argumente mehr als einmal bewiesen worden. Ihre Taktik besteht darin, sich auf Personen zu konzentrieren, nicht auf Ideen - ein Terrain, auf dem sie nicht viel zu bieten haben.

Oft maskieren sie sich als ?anständige Bürger?. So war es zum Beispiel bei der Kampagne gegen die Journalistin Miriam Lewin der Fall, der sie nicht verzeihen können, eine Überlebende der ESMA zu sein, die gegen sie Zeugnis ablegt. In diesem Fall basierte ihre Kampagne auf der Antwort der Journalistin auf ein e-mail einer ?unschuldigen Leserin? namens Silvia Abagnato. Ihre [Lewins] aufrichtige Antwort von nur wenigen Zeilen war die ?Inspiration? dafür, daß der ganze Club von ?Memoria Completa? Artikel aller Art verfaßte und sie bis zum Überdruß wieder und wieder sendete.

Ein anderes, weniger wichtiges Beispiel ist ein Posting im Forum von Indymedia Argentinien, das sich linksgerichtet gab, um nicht entfernt zu werden, und das eine ganze Diskussion entfachte. ?Ich fand SEHR SCHLECHT, was sie bei dem Escrache dieser Art in Cruz-Siro gemacht haben. Was ich nicht verstehe ist das Warum der physischen Aggression. Die gesamte Presse ? auch die, die uns im allgemeinen unterstützt ? besprach das Thema und kritisierte die Aggression, und die wahren Faschos leisten sich jetzt den Luxus zu sagen, daß wir ?gewalttätig? sind und die Leute geben ihnen recht. Ich bin ÜBERHAUPT NICHT einverstanden mit [den Ereignissen von] Cruz, das ist klar, wie auch die Mütter und Großmütter [der Plaza del Mayo], und das Escrache wurde dort und bei den Menschenrechtsorganisationen sehr schlecht aufgenommen. ? Niemals haben wir solche Sachen gemacht, nicht einmal mit den Soldaten.? Unter der Bemerkung firmierte Carolina Demario, die ihren Familiennamen mit einem Teil der Familie Abagnato und mit dem ?Giraffen? Demario, dem Folterer der ESMA, gemeinsam hat.

In der Unterschrift erschien auch dieselbe Mail[-Adresse], die Monate später bei dem Einschüchterungsversuch gegen Diana Gagliano verwendet wurde.

Wachsam zu sein ohne paranoid zu werden, kritische Leser zu sein, der politischen Diskussion den Vorrang vor persönlichen Streitereien zu geben und die Faschisten in die Schranken zu weisen sind Basiselemente, um die Instrumente zu pflegen, die wir uns zu schaffen wußten.

Vor allem aber wollen wir klarstellen, daß wir alternativen Medien nicht zulassen werden, daß irgendeine Drohung mehr ungestraft bleibt.

Es unterschreiben:
FODEMA (http://www.fodema.com.ar - Foro de Medios Alternativos: Red Eco Alternativo, Agencia Conosur, Agencia Rodolfo Walsh, Periódico Primera Página, Periódico La Voz de los Barrios, Periódico Interacción Urbana, Revista Multiflores, Revista La Maza, Página Digital, Correo del Sur, Radio La Voladora, Programa A Diario, Programa El Tranvía de las 23, Acción Fotográfica). Revista Proyectos 19/20 ? Indymedia Buenos Aires (http://www.argentina.indymedia.org) - Red La Haine (http://www.lahaine.org) -ANRed (Agencia de Noticias Redacción - http://www.anred.org ) - Red de Corresponsales Populares de la Tribu- CORREPI (Coordinadora Contra la Represión Policial e Institucional) , Liga Argentina por los Derechos del Hombre

Zur Beteiligung und Unterschriften unter dieses Dokument: altvegetal@yahoo.com.ar

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[* Enrique Gorriarán Merlo ? früherer Guerillaführer der Guerrilla-Armee Ejercito Revolucionario del Pueblo (ERP) und der Nachfolgeorganisation Movimiento Todos por la Patria (?Alle für das Vaterland? ? MTP) führte im Januar 1989 einen bewaffneten Angriff auf eine Kaserne in La Tablada bei Buenos Aires durch, bei dem 28 Zivilisten und 11 Militärs starben; kämpfte in Nicaragua gegen die Contras, wurde am 20. Mai 2003 nach 8 Jahren Haft von Präs. Duhalde freigelassen.]

[** Mohammed Ali Seineldín - Früherer Oberst der argentinischen Armee, Offizier der Marine-Infanterie, Ausbilder an Militärakademien, Instrukteur zahlreicher Offizierskommandos und Einheiten der Sicherheitskräfte. Unter der Militärdiktatur war er Regimentskommandeur und bildete 1978 eine Spezialeinheit der Armee zur ?Terrorbekämpfung? aus. 1985/88 als argentinischer Militärberater in Panama unter dem später von den USA gestürzten Regime Noriega Instrukteur von Eliteeinheiten. Inszenierte im Dez. 1988 und Dez. 1990 zwei Putschversuche in Argentinien, wobei sich die putschenden Militärs die Gesichter bemalten, um unerkannt zu bleiben. Daher wurde die Bezeichnung ?Carapintadas? ? ?bemalte Gesichter? in Argentinien quasi zum Synonym für Putschisten. Wurde dafür zu lebenslanger Haft verurteilt, aber am 20. Mai 2003 von Präsident Duhalde freigelassen. (Wird übrigens von einer armeefreundlichen Website als eine Art ?Vordenker der Antiglobalisierungsbewegung? gepriesen.)]

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Dazu ein Posting
von Antonio Marín Segovia aus Valencia, Spanien, 21. April 2004, 10:05 PM

Aus Valencia, Spanien, alle unsere Unterstützung und Solidarität mit den von diesen Massenmördern bedrohten Personen
http://www.kaosenlared.net

Liebe Genossen,
ich arbeite seit mehreren Jahren mit der argentinischen Vereinigung für Menschenrechte in Madrid zusammen, um die Auslieferung Cavallos und anderer Folterer und Massenmörder zu erreichen.

Angesichts der Tatsache, daß ich seit einiger Zeit in solidarischen Initiativen zur Unterstützung der Opfer der Operation Cóndor in Chile, Argentinien, Uruguay und Paraguay mitarbeite ..., muß ich erklären, daß auch ich Beleidigungen, Belästigungen und Drohungen dieser Individuen ausgesetzt war, die in dem Artikel in Rebelión erwähnt werden.

Es gibt noch eine andere bedeutende Person, die gewöhnlich die mail-Adresse morenol27 et hotmail benutzt, obwohl sie nichts dabei findet, sich anzumaßen, im Namen anderer Persönlichkeiten, bekannter Journalisten, Schriftsteller oder sozialer Aktivisten aufzutreten, um Verwirrung und Unruhe zu stiften, indem sie andere mail-Adressen benutzt. Er gibt sich gewöhnlich als Hebe, Horacio V. Esquivel oder Sabato aus und scheut sich absolut nicht [?], seine Gesprächspartner zu beleidigen, zu schmähen oder mit dem Tod zu bedrohen. Ich spreche aus eigener Erfahrung, denn ich habe lange seine Schmähungen ertragen müssen. Noch letzte Woche hatte er mehrere Nachrichten anzubringen [?] ... Diese Person, die mit Moreno zu unterschreiben pflegt, ist zusammen mit Héctor Blas Trillo, ein aktives Mitglied dieser terroristischen und kriminellen Gruppe, die keinerlei Problem damit hat, Gewalt, Massenmord und Terrorismus zu verteidigen ..., in dem Pamphlet zum Lobpreis der Gruppe ?Memoria Completa? und in zahlreichen Foren, in die sie sich ständig einschleichen. In ihren ungebetenen Mails und den von ihnen besuchten Foren tun sie sich keinen Zwang an: Wie großartig es sei, eine ganze Gesellschaft oder verschiedene Länder Lateinamerikas unter die abscheulichste Gewaltherrschaft zu bringen, indem ihre Bürger der Folter unterworfen, ein Chaos geschaffen und alle juristischen, sozialen und arbeitsrechtlichen Garantien beseitigt werden, die für entwickelte, souveräne und freie Gesellschaften unabdingbar sind.

Meiner Meinung und Erfahrung nach ist es dringend erforderlich, rechtliche Schritte einzuleiten, damit diese Personen ... aufhören, vom Internet aus zu belästigen, zu drohen oder terroristische Kampagnen zu planen, denn ihre Verbindungen und Beziehungen zu Tätern und Verantwortlichen für Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind bewiesen. Ihre enge Verbindung zu prominenten Mördern, die in den öffentlichen Prozessen durch Richter Garzón in Madrid gerichtet werden sollen, ist allen bekannt. Nützen wir die Gelegenheit, damit die Unterstützergruppe dieser Terroristen und Provokateure zusammen mit den von ihnen bewunderten Massenmördern, die für den Mord an mehr als 30 000 Personen und für die Zerstörung mehrerer Länder Lateinamerikas verantwortlich sind, ebenfalls inhaftiert und vor Gericht gestellt werden.

Unterdessen wollen wir im Namen der zivilen und kulturellen Vereinigung Cercle Obert de Benicalap ? Soziale und Kulturelle Zukunftsinitiativen ? unsere absolute Bereitschaft und Verpflichtung bekunden, rechtliche Schritte, sowie eine systematische, internationale Informationskampagne durchzuführen, um Schluß zu machen mit der Straffreiheit und den Gruppen, die die terroristischen und kriminellen Verhaltensweisen unterstützen. Die in Argentinien und Spanien nachweislichen und sehr bekannten Personen Silvia Abagnato, Héctor Blas Trillo, Moreno und Karina Mujica müssen sofort festgenommen und vor Gericht gestellt werden, denn es gibt zahlreiche Beweise für ihre Botschaften und Aktionen im Internet.

Mit der Straffreiheit Schluß zu machen und die Festnahme, Gerichtsverfahren und Bestrafung dieser ... Rechtsbrecher ist eine fundamentale und vordringliche Notwendigkeit, damit die Gesellschaft ihr Vertrauen zu den öffentlichen Institutionen wiedergewinnt. Wenn eine Gesellschaft Straffreiheit und öffentliche Auftritte von Leuten zuläßt, die für einen Massenmord verantwortlich sind, kann niemand mehr zu ihren Institutionen und Repräsentanten Vertrauen haben, denn sie werden von den Perversionen, die die Terroristen und Massenmörder bei ihrer Machtausübung eingeführt haben, weiterhin kontrolliert und verseucht.

Es wäre heilsam und wohltuend, internationale Kampagnen einzuleiten, damit diese Provokateure ? prominente Experten der Einschüchterung und des Mordes ? im Gefängnis landen, nachdem sie ein exemplarisches Gerichtsverfahren durchgemacht haben, ein Verfahren, das sie ihren Opfern während der letzten düsteren, blutigen Militärdiktatur verweigerten.

Ich bekunde nochmals meine bedingungslose Unterstützung für die Opfer und für die Familien, die unter den Einschüchterungen, Belästigungen und Gewalttaten dieser Gruppe von Mördern, Plünderern, Kriminellen, Entführern, Dieben und Terroristen zu leiden haben. ...

Valencia, Spanien, 21. April 2004

CERCLE OBERT DE BENICALAP
INICIATIVAS SOCIALES Y CULTURALES DE FUTURO
Antonio Marín Segovia, Vorsitzender

Antonio Marín Segovia
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Ergänzungen