Nazidemo-Blockade und Kessel

heiser 02.05.2004 03:20 Themen: Antifa Repression
Zum Kessel an der Brücke vor S-BHF Lichtenberg.
Nach der erfolgreichen Blockade direkt an der Brücke heute früh (ca. 12.30 Anfang), die eine von vielen Bockade-Aktionen war, auf Grund derer die Faschos erst gegen drei los konnten (sie wollten um 11 los), wurden wir ziemlich heftig abgedrängt und es gab einen Kessel bis abends. Wir haben aus dem Kessel die Nazi-Demo gestört und konnten die erschreckend vielen nazis ziemlich dicht vorbeilatschen sehen, mussten uns Hitlergrüße entgegen strecken lassen (und uns abfotografieren lassen), viele Transparente und Fahnen im autonomen Stil und Sprüche wie „hoch die internationale Solidarität, sowie die Entwendung des Antifaschistische Aktion-Symbols zu Nationalen Anarchisten oder Autonomen Nationalisten waren zu sehen. Dafür haben sie sich „Deutschland ist scheisse, ihr seid der Beweis dafür“ und anderes anhören müssen.
Aber dann waren wir in dem Kessel drin bis die NaziDemo umdrehen musste kurz vor Friedrichshain und wieder zum S-Bhf Lichtenberg zurück ging, und die Polizeieinsatzleitung uns zynisch-großzügig mitgeteilt hat, wir hätten nun auch noch ein zweites mal gelegenheit unseren Protest auszudrücken- das war gegen 19 uhr. Bis sie angefangen haben, den Kessel in eine Richtung aufzulösen, hat es noch mal lange gedauert, und indem wir einzelnd durch ein langes Spalier laufen sollten, wurden Leute gezielt festgenommen- nach dem Abgleich mit dem angefertigten und ausgewerteten filmmaterial vom nachmittag. Bis das der Rest von uns mitgekriegt hatte waren schon viele einzelnd raus (und mindestens vier verhaftet), aber wir haben dann lauthals darauf aufmerksam gemacht, dass wir das nicht mitmachen. Obwohl nicht alle den Grund gesehen haben sich so zu solidarisieren und eine geschlossenheit und stärke zu zeigen und nicht wie die schafe zur schlachtbank zu laufen, hat der Rest von uns entschieden da zu bleiben bis wir alle zusammen gehen konnten, was auch durchgesetzt wurde, wahrscheinlich nicht zuletzt wegen Intervention einer PDS Politikerin, mit der der EA schon Stunden vorher Kontakt aufgenommen hatte. Denn bei unseren Telefonaten mit dem EA aus dem Kessel heraus den Nachmittag über hieß es von denen immer, offiziell gebe es keinen Kessel und wir könnten eigentlich gehen, aber faktisch gab es sogar mindestens noch einen zweiten Kessel weiter unten an der frankfurter allee. Weiterhin wurde uns erst sehr spät etwas zu trinken zugeteilt (was bei den temperaturen heute echt krass war) und über lange zeiträume wurde uns verweigert zur Tankstelle, neben der wir direkt standen, zu gehen, um dort für teures geld etwas zu kaufen. Was wir allerdings dann auch durchgesetzt haben.
Aber wir sind zum Schluss in Reihen/Ketten alle zusammen zur U-Bahn gelaufen, nur noch von einigen Polizisten begleitet (so gegen halb acht/acht).
Also: keine ihrer Grenzen akzeptieren, sich nicht spalten und isolieren lassen, den status quo, auch der staatlich unterstützten naziaufmärsche angreifen, aber sich nicht nur an denen abarbeiten, sondern sie als teil des umfassenden kapitalistischen normalzustandes begreifen und bekämpfen. Eigene Inhalte entwickeln, solidarische Strukturen, Kollektives Miteinander statt Konkurrenz! Gegen Arbeit und Verwertungslogik am sogenannten Tag der Arbeit und an allen anderen Tagen, der Kampf geht weiter. Kapitalismus ist Krieg.
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Ergänzungen

ooo

ooo 02.05.2004 - 04:46
In Hamburg sind solche Kessel regelmässig im nachhinein vor Gericht als unrechtmässig eingestuft worden, klagen lohnt sich

Kesselung kam überraschend

Eingekesselter 02.05.2004 - 12:46
Für mich kam die Einkesselung überraschend und auch ohne vorherige Vorwarnung. Als wir noch die Frankfurter Allee kurz vorm Bahnhof Berlin-Lichtenberg blockierten, gab es Durchsagen, dass wir die Straße räumen sollten. Ansonsten wurde uns angedroht, dass die Straße gewaltsam geräumt werden würde. Von Ingewahrsamnahme oder Kessel wurde nie gesprochen.

Ich weiß nicht, ob solch ein Vorgehen üblich ist. Jedoch war ich ziemlich überrascht, als man den Platz vor der Tankstelle plötzlich nicht mehr verlassen durfte. Immerhin befand ich mich von ca. 12.30-14.30 Uhr auch vor der Tankstelle und während dieser Zeit durfte der Raum noch verlassen werden. Plötzlich war das Verlassen dann aber verboten.

Von einer Polizistin wurde mir dann noch mitgeteilt, dass ich mich *freiwillig* im Kessel aufhalten würde. Schließlich hätte ich mich selbst dafür entschieden gegen die Nazis zu demonstrieren.

Foto

U 02.05.2004 - 13:01
Ein Foto vom Kessel bzw. der Vorstufe:
 http://unionfoto.de/1.jpg

presse

asterix 02.05.2004 - 15:27
das hier habe ich bei spiegel.de gefunden. man beachte den namen von dem
cdu-typen.


Der CDU-Bundestagsabgeordneten Roland Gewalt sprach Polizei und Bundesgrenzschutz ein "dickes Lob" für ihren Einsatz aus. Die Einsatzkräfte hätten von Anfang an starke Präsenz an den neuralgischen Punkten gezeigt, sagte der CDU-Politiker. Rechtsfreie Räume seien nicht zugelassen worden. Gewalt fügte hinzu: "Der Bürger hatte wieder das Gefühl, von seiner Polizei wirkungsvoll geschützt zu werden."

npd ist sauer

jonny 03.05.2004 - 03:50
die blockaden waren erfolgreich auser das wir am anfang nur mit ca 30 genossen am banhof lichtenberg waren und dort laut stark unsere meinung brülten bin immer noch heiser nach den die faschos dan langsam los gingen haben wir dann die strasse gewegselt und konten uns erfolgreich vor die nasen setzen ca zu denn zeitpunkt mit 60 leuten was auch ein erfolg war für ca 20 minuten konnten wir denn aufmarsch verhindern ich denke mit vileicht 100-200 leuten hetten wir den aufmarsch aufhalten sollen da ich zu den zeitpunkt das gefühl hatte das die bullen nicht wirklich inntrese haten uns da wegzureumen problem waren leider zu unafharene leuts aber mann und frau sind ja lehrn fähig kein fusbreit denn nazis nich in berlin oder sonstwo ps die nazis sind stink sauer kann mann auf www.npd.de nachlesen

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