Kreuzberg 1.Mai

anton 02.05.2004 02:04
22.30 kreuzberg - eindrücke
22.30. Wir saßen auf der Oranienstrasse, Kaffetrinkend. Aus verschiedenen Richtungen tönt Musik. Menschen, Kinder, Kreuzberger, Gäste. Äußerst vereinzelt Sorte jung und angetrunken. Ich habe nur ein paar Leuchtraketen gesehen, keinen einzigen Stein fliegen, von keiner der beiden Seiten. Zwölf behelmte standen verloren Ecke Adalbert/Oranienstrasse. Irgendwann kamen dann immer mehr gerannt, Mariannenstrasse dicht gemacht, Oranienstrasse am Görlitzer Bahnhof dicht gemacht, ich habe immer noch keinen einzigen Stein fliegen sehen. Auf der Skalitzerstrasse eine Doppelreihe verängstiger Bullen mit schwäbischem Akzent. Einer marschiert mit phallisch erhobener Lakritzstange im Militärschritt vor den anderen auf- und ab, wohl mit Absicht nach mehr auszusehen, als er sich fühlte. Unklar, welcher der fünf Passanten, die alle nur nach Hause wollten, ihm Angst einjagte. Ein Anderer deutlich irritiert, als sich mehrere lautstark über seinen Hintern ausließen. 23.00: Im Radio höre ich: Krawalle in Kreuzberg...
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Ergänzungen

es ging schon was ab

Strike 02.05.2004 - 14:16
ein bisschen mehr ist schon passiert, gegen 21 -21.30 gab es einige auseinandersetzungen am heinrichplatz wo auch ein paar steine geflogen sind, kurz danach hat es sich ein wenig in die o-str verlagert auch wenn relativ wenig steine im vergleich zud en letzten jahren geflogen sind.. was auffiehl war das die polizei am anfang in der o-str ohne knüppel und schilder unterwegs war (dafür haben sie dann mal in die leute reingetreten), was sich dann aber gegen mitternacht auch geändert hat, als es ungefähr vor dem so36 brennende barrikaden gab..

die taktik der polizei war aber wirklich komisch, die haben die meisten strassen nie richtig dicht gemacht sondern nur für kurze zeit und die ganze zeit sind irgendwie trupps a 20 leuten durch die strassen maschiert, haben leute aus der strasse rausgetrieben aber hinter ihnen wurde nicht abgeriegelt so das sie sich auch immer wieder leicht einkesseln lassen haben..

Kreuzberg is für'n Arsch

Riotboy 02.05.2004 - 14:31
Also wat mir als Aktivist, der mit den anderen Antifaschistinnen die Fascho-Demo blockiert hat, an dem Kreuzberger Straßenfest mißfallen hat sag ich mal ganz deutlich (haben ja schon andere vor mir gesagt, ich will's aber nochmal zuspitzen): Es wurde nur gesoffen, vor allem von den Alt-Punkern und den anderen "Alternativen". Die Türken, Kurden usw. waren wirklich nervend mit ihrem Mascho-Getue (ich bin männlich), nicht zu verachten die ganzen Prolls und Kiddies, die alle nur aus einem Grund da waren. Wir als "Schwarze" haben uns nach Friedrichshain und Lichtenberg wie eine aussterbende Art in Kreuzberg gefühlt. Es gab nur die Leute, die rumsaßen, während wir ne Anzeige vorher riskierten.

Es ist einfach peinlich, dass Faschos von nur so wenig Leuten aufgehalten werden mussten, trotzdem ne grandiose Leistung. Bei der 16 Uhr Demo waren, wie ich gehört habe, auch nicht mal 1000 Leute. Wo waren die angekündigten 20.000 Linken? Bei uns in Lichtenberg jedenfalls nicht, und wenn man beide Demos zusammenzählt waren auch auch nicht mehr als 3000 (höchstens) auf den Beinen. Meiner Meinung saß der "Rest" einfach zuhause bzw. im Kreuzberger Kiez, besonders vorm Cortex, wobei es nicht mal da 1000 Leute waren.

Deshalb sollten wirklich mal mehr Leute für was politisch greifbares auf die Straße gehen. Deshalb: 8. Mai Antifaschistische Demo in Berlin-Hellersdorf-Marzahn.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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na klasse — kläger

kläger — jk