Berlin: Mauerpark in der Walpurgisnacht

Ernst Kadletz 01.05.2004 06:42 Themen: Kultur Soziale Kämpfe
In der Walpurgisnacht fand im Mauerpark im Prenzlauer Berg wieder ein Konzert statt, diesmal als Gemeinschaftsproduktion der Autonomen Antifa Prenzlauer Berg [AAPB] und der Antifaschistischen Linken Berlin [ALB]. Noch während das Konzert lief gab es bereits an anderer Stelle erste Scharmützel zwischen Parkbesucherinnen / Parkbesuchern und Team Green.
Das Konzert startete mit einiger Verspätung. Grund hierfür war eine nochmals längere Verständigung auf Seiten der Veranstalter, ob es sinnvoll ist, unter den gegebenen Bedingungen das Konzert stattfinden zu lassen.

Die mobile Konzertbühne bekam per Auflagenbescheid einen denkbar ungünstigen Platz zugewiesen, am Hang und von den Besucherinnen und Besuchern aus gesehen hinter den Sträuchern. An den Parkeingängen gab es massive Vorkontrollen, im Park waren jede Menge Zivis unterwegs und nervige AHA-Teams. Letztenendes wurde sich doch für das Konzert entschieden und die Leute ließen sich von Team Green dann auch nicht vom Feiern abhalten.

Als die Kolporteure spielten, kam die Meldung, dass es bereits zu Auseinandersetzungen im Bereich der Eberswalder Straße komme. Das Konzert wurde kurz unterbrochen und dann fortgesetzt, da sich die Situation wieder zu entspannen schien.

Insgesamt waren im Mauerpark zu diesem Zeitpunkt etwa 5.000 Leute, davon ca. 2.000 beim Konzert.

Nach dem Ende des Konzerts konnte der Autor in der Oderberger bzw. Eberswalder Straße mehrere Festnahmen beobachten, Team Green ging hierbei teilweise äußerst brutal vor. Ob diese Festnahmen so "beweissicher" sind, wie ja durch massive Videoüberwachung und Unmengen Zivis beabsichtigt waren, sei mal dahingestellt. Subjektiv sah das alles ziemlich willkürlich aus.

Der brutalste Polizeiübergriff wurde sowohl von einigen Fotojournalisten als auch von den unabhängigen Demobeobachtern dokumentiert: Eine Einheit aus Bremen nahm eine Person in der Eberswalder Straße fest, die Person lag auf dem Bauch auf der Straße, mehrere Angehörige von Team Green knieten auf ihr und die Person wurde gefesselt. Einer der Beamten zog den Kopf der festgenommenen (und bereits gefesselten) Person an den Haaren nach oben und ließ dann das Gesicht auf den Bordstein fallen. Der so Mißhandelte war daraufhin für einige Zeit bewußtlos und wurde auf die Wache in der Eberswalder Straße verbracht.

Mehrere Übergriffe auf Journalisten wurden berichtet. Im Mauerpark wurde ein Journalist von Bullen (vermutlich 2. BPA Berliner) verprügelt. Als er seinen Presseausweis hochhielt, gab es gleich noch einmal extra Schläge. Ein in der Eberswalder Straße zuvor angegriffener Journalist verlangte die Dienstnummer des Bullen und bekam zur Antwort "08/15", auf wiederholte Nachfrage wurde ihm mal wieder der übliche Spruch mitgeteilt: "Im Einsatz geben wir generell keine Dienstnummern heraus". Kennzeichnungspflicht für die Bullen tut mal weiterhin Not. Das wäre zumindest ein Beitrag zur Domestizierung wildgewordener Berufsschläger in Grün.
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Ergänzungen

heraus zum revolutionären 1. mai

punk rock 01.05.2004 - 12:00
infos zur demo:  http://www.myfest.tk

Bullen-Bilanz Mauer-Park

findet sich 01.05.2004 - 12:13

Was schreibt die Polizei?

leser 01.05.2004 - 15:54
"Die Vielzahl der abgenommenen Flaschen führte sogar dazu, dass zusätzlich tausende von Flaschen durch die BSR entsorgt werden mussten."

Da sieht mans mal wieder: nur aergr machen die chaoten!

gegen 22:00 auf der schoenhauser

schnellweg 01.05.2004 - 16:26
... kamen mir bjoern wilde von der kameradschaft tor in begleitung eines ebenfalls schwarzgekleideten typen entgegen.
ausserdem liefen 2 weitere komische gestalten hinter ihnen, die ebenfalls dazu gehoeren koennten.

nazis im mauerpark

karl 03.05.2004 - 11:51
es waren viele, zu viele besoffene hool faschos da, die zb "anb-crew" gröhlend umherzogen aber wen intressiert es eigentlich konzi,party, vollgesoffen,randale gemacht (mit nazis zusammen) und tags drauf ausschlafen das leben ist sooooo schön...

@karl

Gecco 08.06.2004 - 02:21
wenn du weisst das die anb crew da war, musst du ja auch da gewesen sein... ich frage mich warum mensch seinen arsch nicht zum truck schwingen kann, um zb nem schutzmenschen bescheid zu sagen...