Aktion zu Tschernobyl in Hamburg

X-tausendmal quer - Regionalgruppe Hamburg 27.04.2004 18:32 Themen: Atom
Aus Anlass des 18. Jahrestags der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl startete am Samstag, 24. April 2004, eine Fahrradstaffel „vom Atom- zum Ökostrom“ am AKW Krümmel, um für den Stromwechsel und den sofortigen Ausstieg zu werben.
Um 10:30 Uhr starten vor dem AKW Krümmel an der Elbe 25 RadlerInnen und eine Fahrrad-Rikscha. Die Saxophonspielerin, die in der Rikscha saß, sorgte mit ihrer tollen Musik die gesamte 45km-lange Tour für gute Stimmung. An zehn Infopunkten kamen immer mehr Atomkraftgegnerinnen hinzu, so dass wir in der Innenstadt von Hamburg mindestens 150 RadlerInnen, SkaterInnen und LäuferInnen waren.

Bereits zum zweiten Mal haben Umweltgruppen aus Hamburg und dem Umland im Rahmen der Kampagne STROMWECHSEL-JETZT! mit viel Erfolg gemeinsam diese Aktion organisiert.

Wenn man bedenkt, dass viele "nur" Teilstücke mitgelaufen oder gefahren sind, und auch die Menschen an den Infotischen nicht vergisst, haben sich sicher weit mehr als 250 Leute aktiv an der Aktion beteiligt.

An der Mahnwache vor dem HEW-Gebäude in der Hamburger City hat Manfred Bäurle von der Christlichen Initiative Mensch und Umwelt sehr eindrücklich die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl geschildert, unter denen die Menschen in der Ukraine noch heute leiden und sterben. Die Initiative versucht im Rahmen ihrer Möglichkeiten, das Leiden zu mindern und Medikamente und medizinisches Gerät für die Krebsbehandlung zu beschaffen. Im Anschluss an diesen Bericht haben wir eine Schweigeminute im Gedenken an die Opfer des Atomunfalls von Tschernobyl gehalten.

Am Ziel, dem Werkhof in Hamburg-Altona, gab es ab 17:00 Uhr Speis & Trank und das kleine Blockheizkraftwerk im Keller konnte besichtigt werden. Ein Videofilm von der Tour wurde gezeigt, so dass auch diejenigen, die später dazu gestoßen sind, die ersten Etappen der Fahrradstaffel für den Stromwechsel mit erleben konnten.

Die Folgen von Tschernobyl wurden auf der Abschlussveranstaltung noch mal in einem Dia-Vortrag von Prof. Lengfelder deutlich, der - wie zuvor auch Herr Bäurle - per Telefon zugeschaltet war.

Während diese gelungene Aktion wurden mehr als 6.000 Infozettel zum Stromwechsel verteilt, und wir hoffen, dass wir den einen oder die andere überzeugen konnten, ihren ganz persönlichen Atomausstieg zu vollziehen.
Ziel der Aktion war es, für den Wechsel hin zu wirklich sauberen, atomkraftfreien Stromanbietern zu werben.

Nur sehr wenige Anbieter sind tatsächlich empfehlenswert. Viel sog. Ökostromanbieter sind mit der Atomindustrie verflochten (gerade die beiden großen bundesweiten Anbieter Lichtblick und NaturEnergie) oder sind direkte Ableger der Atomstrom-Monopolisten. Selbst die wenigen, die bisher zu alternativen Anbietern gewechselt sind, beziehen so häufig indirekt noch ihren Strom von den Atomstromern. Das muss nicht sein!

Mehr Bilder von der Fahrraddemo und natürlich Infos zum Stromwechsel findet ihr auf der Homepage der Kampagne STROMWECHSEL JETZT! -  http://www.stromwechsel-jetzt.de
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Ergänzungen