"Hausdurchsuchung" in Berliner PDS-Zentrale

Bernd 21.04.2004 13:55 Themen: Kultur Repression Soziale Kämpfe
Hausdurchsuchung in Berliner PDS-Zentrale wg. Kennzeichn ungspflicht für Polizeibeamte
Als Polizeibeamte verkleidete Mitglieder der ausserparlamentarischen Linken, unter ihnen Mitglieder des linken Buendnisses ACT! und der PDS-Jugendorganisation 'solid durchsuchten am Mittwoch den 21. April 2004 die Raeume der Berliner PDS-Zentrale. Grund der Aktion war das Wahlversprechen der PDS, eine namentliche Kennzeichnung der Polizeibeamten durch zu setzten, welches bislang jedoch nicht erfuellt wurde. Durch eine Indeskretion war die Durchsuchung der PDS jedoch bekannt geworden und blieb somit ohne Erfolg.

Die namentliche Kennzeichnung wurde in den vergangenen Jahren immer wieder gefordert, da es unter anderem bei Polizeieinsaetzen am 1. Mai immer wieder zu schweren Straftaten durch Polziebeamte gekommen sein soll, die nicht aufgeklaert werden konnten. "Das Problem aggressiver, geschlossener Polizeieinheiten, bei denen Koerperverletzung im Amt eher zur Regel als zur Ausnahme gehoert ist schon lange bekannt. Eine Kennzeichnung der Beamten wuerde das Ausmass dieser Straftaten mit Sicherheit eindaemmen", so das Beundnis ACT! in einer Presseerklaerung.
Auch die PDS-Jugendorganisation 'solid solidarisierte sich mit der Forderung.
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Ergänzungen

Eine obligatorische Frage

Frager 21.04.2004 - 14:18
Wie haben die PDSler reagiert? Hatten die Angst? Hatten die Verständnis? Haben die mit Euch geredet? Was hat der Pförtner gesagt?

Hallo Bernd und ACTivistin,

Bernd Kudanek alias bjk 21.04.2004 - 14:59
sehr gute Aktion gegen die längst im Neoliberalismus angekommene Berliner PDS - war längst überfällig, die Wortbrüchigkeit der machtkorrumpierten Liebich-Generation und abnickender Alt-Kadern hier in Berlin mal wieder an den Pranger zu stellen!

Welchen Weg die PDS nach der Wahl eingeschlagen hat, sieht mensch ja an deren Zustimmung zu all den sozialen Schweinereien hier in Berlin. Welchen Weg sie offenbar weitergehen will, sieht man auch daran, wie kürzlich in Potsdam ein Häuflein von ca. 30 karrieregeilen Jung-PDSlern eine neue stramm parteikonforme Jugend-PDS ins Leben gerufen haben - etwa auf Geheiß der im Neoliberalismus angekommenen Liebich-Generation? Na, zumindest zu deren Wohlgefallen, das zeigen nämlich überdeutlich die geplanten massiven bis zu 60%tigen Budget-Kürzungen der bestehenden Jugend-Organisation solid zugunsten des Potsdamer Kadernachwuchses.

Das zeigen auch die pflaumenweichen offiziellen PDS-Kommentare zum geplanten Vorgehen der Polizei anläßlich der kommenden 1. Mai-Demos hier in Berlin. Nix mehr mit Kennzeichnungspflicht für Polizeikräfte, insbesondere für die berüchtigten Knüppelbrigaden der ORK's, die immer wieder dokumentiert wurden. Ganz offensichtlich hat sich zumindest die Berliner PDS willfährig in den ordnungspolitischen Mainstream der Konservativen und der Neoliberalen eingereiht und damit viele ihrer WählerInnen und SympathisantInnen hintergangen! Die Quittung gibt's zwar bei den nächsten Wahlen aber bis dahin hat sich die Liebich-Generation längst dauerhaft Pfründe und Posten für das eigene persönliche Fortkommen gesichert. Was scheren da die Wahlversprechen von einst!

Übrigens habe ich bereits die Bestätigungen meiner auch hier in indymedia veröffentlichten Anzeige gegen 2 ORK's anläßlich der Demo vom 3. April und den Termin 27. April 13 Uhr zwecks Zeugenvernehmung beim LKA 342 erhalten. Wie's ausgegangen ist und was weiter passiert werde ich wieder auch hier in indymedia berichten.

In meinem Forum unter  http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/12/1567482.0.30115.html?p=2 sind meine Briefe an den Berliner Innensenator und den Petitionsausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses sowie den Petitionsausschuß des Bundestages vom 6. April nachzulesen. Auch in indymedia unter  http://de.indymedia.org/2004/04/79562.shtml und  http://de.indymedia.org/2004/04/79099.shtml sind meine Briefe nachzulesen. Besonders in den Briefen an die Petitionsausschüsse habe ich noch einmal die unbedingte Kennzeichnungspflicht für Polizei und BGS gerade bei Demo-Einsätzen gefordert. Wird sicher keine kurzfristigen Wirkungen erzielen aber steter Tropfen höhlt den Stein.

Und deshalb finde ich Eure Aktion im Karl-Liebknecht-Haus klasse!

Mit solidarischen Grüßen
bjk

Forum:  http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum


Frage

Andie Gewehre 21.04.2004 - 15:34
Im ersten Bild des Artikel hängt an der Glastür ein Poster auf dem die Antifa um Mitthilfe bittet. Frage: Wie kommt man an solche Poster??

Falsche Fährte

Übern Tellerrand 21.04.2004 - 16:30
Zitat: "Sehr gute Aktion gegen die längst im Neoliberalismus angekommene Berliner PDS."

Schon darin liegt der Fehlschluss. Wie auch immer man "Neoliberalismus" (als unfreundlicheren Kapitalismus, der sonst eigentlich ganz nett ist?) definieren mag, wo die PDS natürlich schon immer (auch bevor sie die PDS wurde) angekommen war, ist der Staat. Und der ist ohne StaatsGEWALT zur Verteidigung seiner Interessen und der des Kapitals überhaupt gar nicht denkbar. Deshalb ist die Forderung "Stoppt Polizeigewalt" total absurd. Solange es einen Herrschaftapparat gibt, wird dieser sich gegen Kritik an ihm durch die eine oder andere Sanktion verteidigen (müssen). Je nach der Form der Kritik fallen diese Sanktionen dann eben mehr oder weniger brutal aus. Daher ist es widersinnig, soll heißen falsch, voraussetzungslos die Abschaffung von Polizeibrutalität zu fordern, die lediglich eine notwendige Reaktion auf entsprechend radikale Kritik am System ist - Reformisten werden ja eben auch deutlich seltener verprügelt. Denn: Ohne das Abschaffen des Herrschaftsapparates ist ein Ende von Polizeibrutalität (in bestimmten Szenarien) völlig ausgeschlossen. Durch eine Abschaffung desselben hingegen folgt dieses Ende automatisch. Und das ganze hat mit "Neoliberalismus" absolut gar nichts zu tun. Das eine nicht zu wollen, aber das andere zu beklagen, ist schlicht albern.

noch ein Foto vor PDS Zentrale KL-Haus

Verlinker 21.04.2004 - 17:36

Anführung....

- 21.04.2004 - 19:25
In Hamburg kündigt ein Künstler /eine Künstlergruppe Hausdurchsucheungen bei Künstlern an und führt sie vier Wochne später adnn auch durch.Unser Konzept wäre umgekehrt,Wir würden den ganzen Krempel halt bei "Verdacht" gleich amssenahft auf die Starße stellen,damit auch die Nachbarn wissen,das wir nichts,mehr zu verstecken haben.Das stellt Sozialität her und einen Plausch
oder ein Gemenge.Mußt dich draufsetzen,sonst denken die Leute es wär Sperrmüll.

@Andie Gewehre

DerAntworter 22.04.2004 - 15:44
Das Poster war lange Zeit als PDF auf der Internetseite der AntiFa ww*.antifa.de downzuloaden... nach einer kurzen Suche konnte ich es aber nicht finden... villeicht wendest du dich per Mail mal an die Antifa. Keine Ursache :)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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verdammt coole action! — sag ich nicht

HiHiHi — Hampelmann

Vermummung — dshjgfl

Gratulation — antifa

@döflnb — Ron

Wie immer super Aktion — Berlin is doch klasse

naja...nur die PDS — Roberto Baggio

@x — M

TOLL TOLL TOLL — Martin

Schluß mit dem Gejammer! — Propagandhi

falsches gebäude — wurscht