palästina News

palestina libera , palerstina rossa 06.04.2004 22:11
Israeli Occupation Forces? (IOF) closures and restrictions have plunged large areas of the Gaza Strip into darkness and deprived at least 600,000 Palestinian refugees of their regular United Nations relief food aid supplies.
29. März



Verletzte bei Verhaftungsaktionen



Bei einer Verhaftungsaktion der israelischen Armee im Flüchtlingslager Dheisheh in der Nähe von Bethlehem wurden mehrere Palästinenser verletzt, einer davon schwer. Die Soldaten hatten im Lager willkürlich das Feuer eröffnet und waren in mehrere Häuser eingebrochen. Zu weiteren Übergriffen kam es in einem Dorf in der Nähe von Tulkarem und in Balata. In Jenin wurden Ladenbesitzer gezwungen, ihre Geschäfte zu schließen.

Im Gazastreifen kam es zu Aktionen des israelischen Militärs in Rafah. Auch hier wurden mehrere Palästinenser verletzt, als die israelischen Soldaten mit scharfer Munition um sich schossen.



30. März



31 Tote seit der Ermordung Scheich Jassins



Aus einem Bericht des palästinensischen Gesundheitsministeriums geht hervor, dass seit der Ermordung Scheich Jassins 31 Palästinenser getötet und 236 verletzt wurden. 25 der Getöteten stammten aus dem Gazastreifen, zwei von ihnen waren Frauen und fünf jünger als 18 Jahre. 67 Prozent der Getöteten starben durch Schussverletzungen. Wieder behinderten die Besatzungsbehörden die Versorgung von Verletzten: So wurde Krankenfahrzeugen z. B. am Checkpoint Eretz die Weiterfahrt verboten, die Behandlung von Verletzten in den Krankenhäusern wurde dadurch zum Teil erheblich verzögert. Immer wieder würde von Übergriffen israelischer Militärs auf Krankenhäuser berichtet, Patienten würden verhaftet, der Transport in Krankenhäuser behindert. Der Zustand einiger Patienten habe sich dadurch erheblich verschlechtert, einige seien durch mangelnde Versorgung gestorben. Das Gesundheitsministerium machte in dem Bericht darauf aufmerksam, dass all diese Maßnahmen eine flagrante Verletzung des humanitären Menschenrechts und der Vierten Genfer Konvention darstellten.

30. März, Tag des Bodens



Der 30. März, der Tag des Bodens (am 30. März 1976 demonstrieren Tausende gegen die Enteignung palästinensischen Bodens; die israelische Armee erschießt hierbei sechs Palästinenser), ist nicht zuletzt durch den Mauerbau in den besetzten palästinensischen Gebieten für viele von trauriger Aktualität.

So wurden z. B. in Tulkarem zum Bau der Mauer 38.055 Dunum Land enteignet, auf 33.957 Dunum davon wurden Früchte angebaut, standen Treibhäuser. Beispiel für viele ist das Schicksal von Mohamed Ghanem, der den Lebensunterhalt für sich und seine Familie auf seinem eigenen Land erwirtschaftete: ,,Das Land war die einzige Einkommensquelle für mich und meine Familie. Als die Israelis anfingen, ihre Mauer durch unser Dorf zu bauen, konnten wir unsere Felder nicht mehr erreichen. Heute sind er und seine Familie auf Almosen und öffentliche Unterstützung angewiesen.

In Israel und in den besetzten Gebieten begingen Palästinenser den Tag mit Demonstrationen. In Gaza riefen die palästinensischen Gewerkschaften zu Protestaktionen auf. Sie appellierten an die Liga der Arabischen Staaten und an internationale Menschenrechtsorganisationen die Palästinenser zu unterstützen und internationalen Resolutionen in den besetzten Gebieten zur Umsetzung zu verhelfen.

Angeschlagener Scharon droht Parlament



Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon, nach wie vor unterstarkem Druck wegen der gegen ihn anhängigen Korruptionsvorwürfe, will seinen Plan zur Abtrennung der besetzten palästinensischen Gebiete nach seinem Besuch in den USA am 14. April dem Kabinett vorlegen. Obwohl Minister aller Parteien einen Rücktritt Scharons für notwendig halten, wenn er wegen Korruption angeklagt wird, stieß er offen Drohungen aus: Sollte die Regierungskoalition am Streit um seinen Abtrennungsplan zerbrechen, werde er noch am selben Tag eine neue Regierung bilden, so Scharon in einer Rede vor Parlamentsabgeordneten, die im israelischen Rundfunk zitiert wurde.

Jean Ziegler: Katastrophale humanitäre Lage



In einem Bericht vor der UNO-Menschenrechtskommission in Genf prangerte Jean Ziegler, UNO-Berichterstatter für das Recht auf Nahrung die ,,katastrophale humanitäre Lage?? in den besetzten palästinensischen Gebieten an.

Er verstehe die Sicherheitsbedürfnisse Israels, führte Ziegler aus. Doch die Unterernährung, die eine Folge der israelischen Besetzung sei, sei eine kollektive Bestrafung, wie sie von den Genfer Konventionen verboten werde, so Ziegler vor der Menschenrechtskommission. 70 Prozent der palästinensischen Bevölkerung hänge von internationaler Hilfe ab, 61 Prozent der Haushalte hätten nur eine Mahlzeit pro Tag und 15,6 Prozent der Kinder in den besetzten palästinensischen Gebieten litten unter Blutarmut.

Diese ,,humanitäre Katastrophe?? sei die Folge der israelischen Abriegelungsmaßnahmen, der Beschlagnahmung von Boden und der Umleitung von Wasser durch Israel. Der israelische UNO Botschafter in Genf Levy, warf Ziegler vor, er überschreite sein Mandat, wurde aber daraufhin vom derzeitigen UNO-Menschenrechtskommissar Ramcharan zur Ordnung gerufen.



31. März



Zwei Tote in Khan Younis



Im Norden von Khan Younis wurden in den heutigen frühen Morgenstunden zwei Palästinenser erschossen. Einer der Toten konnte bereits identifiziert werden. Es handelt sich um den 27-jährigen Mahmoud Abu Odeh aus der Stadt Khan Younis.

Im östlichen Teil der Stadt Gaza wurde erneut palästinensisches Land von Bulldozern planiert und damit unbrauchbar gemacht. Dies geschah während eines Angriffs, an dem am gestrigen späten Abend sieben Panzer und vier Bulldozer beteiligt waren.

An mehreren Orten im Gazastreifen demonstrierten auch heute mehrere Tausend Palästinenser gegen die Tötung Scheich Ahmed Jassins vor mehr als einer Woche. Die Demonstrationen verliefen friedlich.

Repression gegen palästinensische Parlamentarier



Mehreren Mitgliedern des palästinensischen Parlaments wurde gestern von den israelischen Besatzungsbehörden die Ausreise verweigert. Sie hatten an einem juristischen Kongress in Japan teilnehmen wollen.



Siedlerübergriffe im arabischen Ostjerusalem



Jüdische Siedler sind in der Nacht zum Mittwoch im arabischen Ostteil von Jerusalem nach Silwan eingedrungen, um sich dort auf Dauer niederzulassen. Palästinensische Nachbarn warfen Steine auf die Ankömmlinge. Israelische Polizisten und Soldaten gingen mit Tränengas gegen die Palästinenser vor und nahmen sechs Personen fest.

Die ultra-orthodoxen Juden waren mit Sturmgewehren über der Schulter sowie Stühlen, Tischen und anderem Mobiliar in ein mehrgeschossiges Wohnhaus und ein kleineres Nachbargebäude eingedrungen. Sie brachten einen Wassertank auf das Dach und richteten einen Stromgenerator ein. Polizisten drangen in vier Nachbarhäuser ein und drängten die dort lebenden Männer heraus. Eine Palästinenserin saß mit vier Kleinkindern vor dem Haus auf der Strasse und rief: ,,Das ist unser Haus. Wo sollen wir jetzt leben???.



Israelische Offiziere warnen vor den Auswirkungen der Mauer



Offenbar verstärkt sich auch innerhalb der israelischen Streitkräfte der Widerstand gegen die Mauer in der Westbank. 101 Offiziere warnten am Dienstag in einem Brief an alle Minister, dass die Regierung die Verantwortung trage, falls der Verlauf der Sperranlage zu einem Blutbad führe. ,,Die Zeit vergeht, der Zaun wird schnell gebaut und wir werden einen hohen Preis bezahlen müssen... Wir rufen Sie alle auf, öffentlich Mut und Verantwortung zu beweisen und eine Änderung des Zaunverlaufs zu fordern.??











Bilder :



(1) , A Palestinian youngman throwing stones at Israeli occupation soldiers while lifting the Palestinian flag during a protest against the Israeli Land-Grab Wall in the village of Bait Liqiya, in the West Bank, on March 28, 2004 .



(2) , Palestinian youngmen running away from a teargas bomb fired at them by Israeli occupation soldiers during a protest against the Israeli Land-Grab Wall in the village of Bait Liqya, in the West Bank,29-3-2004



(3) ,An Israeli occupation soldiers kicks an Israeli peace activist participating with Palestinians in a protest against the Land-Grab Wall in Baitounia, in the West Bank,31-3-2004 .



(4) , Palestinian civilians, men and women, detained in the street, on Tuesday, sit on the ground as Israeli occupation soldiers search their houses during an Israeli occupation raid on Nablus , 31-3-2004 .



(5) , Palestinians trying to bring down a wire fence Israeli occupation government surrounded their village with, near Bethlehem, during Land Day protests , 31-3-2004 .



(6) , Israeli occupation soldiers killed the Palestinan child, Khaled Maher Walid (7), in Balata refugee camp, near Nablus, while he was behind a window of his home, on Saturday (March 27, 2004). His uncle is seen carrying him and his mother Liena is crying behind.27-3-2004 .



(7) , Israeli occupation soldiers arresting a Palestinian in Kufr kalil, near Nablus, during an unprovoked raid on the Palestinian village . 26-3-2004 .
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Und die Hälfte! — Resi

und was... — antichina

lies mal das — du

@mods — oliver74