Antifa-Demo Kandel

Hier der Aufruf der Antifa-Landau.

DEMO

GEGEN NAZIS – In Kandel und anderswo


Kandel, eine kleine beschauliche Stadt in der Südpfalz, zählt ungefähr 8000 Einwohner.
Wie in vielen solcher Städte kann mensch dort, besonders als Tourist aus der nahgelegenen größeren Stadt, dem Glanz des Kapitalismus frönen.
Wie in vielen solcher Städte findet mensch dort ausgeprägte, hierarchische und autoritäre Strukturen, die eine Brut von gewalttätigen Neonazis hervorbrachten und diese in ihrer Entwicklung mehr als nur förderte.
Hier haben Großeltern und Enkel, aufgrund gemeinsamer Werte, noch ein enges Verhältnis und die Integration ins städtische Gemeinschaftsleben fällt infolgedessen nicht schwer. Neben Planungen für eine „Winteroffensive 2003“, eine „Suppenküche für Deutsche“ und Versuche diverse Denkmäler zu reinigen, bringen sich die Nazis gerade über die Organisation in Sportvereinen ins Stadtbild ein. Als gestandener Faschist schaut man, nach dem Handball/Fußballspiel, noch gerne zu einem Umtrunk in der Kandler Szenekneipe „Cheers“ vorbei. Danach wird sich auf den Weg zur nächsten Party/Weinfest gemacht, um dort neue Jugendliche für nationale Interessen zu begeistern.

In Kandel existiert seit Jahren eine rechtsradikale Gruppe mit Namen „Nationaler Widerstand Kandel“. Der harte Kern, der aus ca.15 ideologisch geschulten Neonazis besteht, rekrutiert sich aus Kandel und den Dörfern im näheren Umkreis. Es bestehen überdies enge Kontakte und Überschneidungen zur „Kameradschaft Leo Schlageter“(Annweiler), zur „Karlsruher Kameradschaft“ und zu den Elsaß Korps.
Daneben fallen häufig rechte Prolls und Stiefelnazis durch gewalttätige und ausländerfeindliche Übergriffe auf.
Durch häufige Präsenz und Auseinandersetzungen auf Partys und Dorffesten in der Umgebung wollen sie den Bewegungsradius von Ausländern und Andersdenkenden eingrenzen und sie einschüchtern.
Dies erreichte seinen traurigen Höhepunkt im Mai 2002, als ein Punkkonzert im örtlichen Jugendzentrum von 40, zum Teil bewaffneten Neonazis, angegriffen wurde, unter diesen befanden sich auch Nazis aus dem Elsaß. Zuvor hatten sich diese, wie jedes Jahr, auf dem Kandeler Maimarkt versammelt. Der Angriff konnte, trotz einiger Verletzter, von anwesenden Antifaschisten zurückgeschlagen werden.

Am 6.Dezember 2003 wurde in Kandel ein Brandanschlag verübt, bei dem zwei junge Griechen getötet wurden. Bei den bisherigen Ermittlungen der Polizei konnte nur sicher gestellt werden, dass es sich um Brandstiftung handelt, auf Täter gibt es keine Hinweise, aber ein rechtsmotivierter Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden.

Unsere Motivation für die Durchführung einer antifaschistischen Demonstration hat folgende Gründe:

Zum einen fordern wir Aufklärung und Information über den obengenannten Brandanschlag.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Behörden, gerade bei rechtsextremistischen Verbrechen, das Zurückhalten von Informationen oder gezielte Desinformation praktizieren, um nicht mit den bestehenden gesellschaftlichen Missständen konfrontiert zu werden und zu konfrontieren.
Es ist erprobte Praxis geworden Nazimorde als Randerscheinung, unpolitisch oder Einzeltat eines Verwirten abzutun (Heidenheim/Gera), um endlich wieder in ruhe stolz auf Deutschland sein zu können. Gelingt dies nicht wird ein Betroffenheitsschrei ausgestoßen, der umso schneller verstummt.
Zum anderen wollen wir die bestehenden gesellschaftlichen Missstände benennen.
Eine erschreckende Entwicklung hin zur Geschichtsverdrängung und Verfälschung ist zu beobachten. Der Unmut vieler Menschen sich mit geschichtlichen Hintergründen zu befassen, diese konsequent zu Ende zu denken und sich zu positionieren bietet den Nährboden für einen alltäglichen Rassismus und Faschismus, der den grassierenden Rechtsextremismus zur Lappalie macht und einen wieder aufkommenden Antisemitismus begünstigt.
Für uns gilt es die Ursachen dieses unglücklichen Prozesses ebenso anzugreifen, wie dessen Symptome.
Der alltägliche Stammtischrassismus, bürgerlich-völkisches Denken, gilt es ebenso zu bekämpfen, wie rechtsmotivierte Brandstiftung und Übergriffe, da hier eine Kausal-Beziehung besteht, die von niemandem verneint werden kann.
Ebenso wenig kann die Beziehung zwischen völkischem Nationalismus und nationaler Standortpolitik bestritten werden.
Im wieder vereinten Deutschland, das nach neuer Größe strebt, als bedeutsamer Wirtschaftsstandort, wie auch militärisch, wird die Vergangenheit gerne als bewältigt dargestellt und relativiert.

Man möchte global unter den ganz Großen mitspielen und ein Saubermann Image etablieren.
Man lässt sich, sehr zur Freude der Nazis, auf ein Geplänkel mit der „Großmacht“ USA ein und reformiert nebenher den sozialen Bereich und die eigenen Streitkräfte.
Man muss schließlich, sowohl ökonomisch, wie auch militärisch, für Internationale Einsätze fit und fähig sein sich in die „good old fucking Europe Army“ einzubinden.
Hier auf halben weg zu alter Stärke ist es unsere Aufgabe Deutschland die Beine wegzutreten.

Gegen Nazis, Deutschland & Kapitalismus in Kandel Rocken!


Join us in Kandel……………..

Treffpunkte:

Landau HBF 13.00 Uhr

Karlsruhe HBF 13.00 Uhr (Südeingang)

Kandel HBF 14.00 Uhr

www.Kandel-demo.de.vu
www.keinenazis.de.vu
www.antifa-landau.de.vu


Am 02.04 gibt es in Landau eine Infoveranstaltung zu Kandel.
Beginn 21.00 Uhr.
Anschließend Konzert mit Coming Down + Benea.

Wäre nett wenn jemand links zu den vorhergehenden Artikeln zu Kandel Posten könnte.
Die Nazis Mobilisieren Inzwischen auch nach Kandel z.B. unter freier-widerstand.net.
In den letzten Wochen kam es in der Umgebung zu mehreren Übergriffe auf Linke und Alternative.
Eine Zusammenfassung dazu wird in den nächsten Tagen als Ergänzung zu diesem Artikel gepostet.
(Daher bitte auf die Startseite stellen)