FFM: Tumult bei Revanchisten-Veranstaltung

autonome.antifa [f] 23.03.2004 12:10 Themen: Antifa
"Hitlers willige Vollstrecker waren keine Opfer"
Tumult bei BFF Veranstaltung

Fast 40 Antifaschisten haben am gestrigen Montag eine
Veranstaltung des BFF zum "Gedenken an den
Bombenangriff auf Frankfurt" im Kolpinghotel gestört.
Im illustren Publikum der Veranstaltung befanden sich
nach Angaben aktiver Antifaschisten auch der bekannte
Alt-Nazi und Ritterkreuzträger Otto Riehs.
Aus Protest gegen die NS-relativierenden Thesen des
Bombenkrieg-"Experten" Jörg Friedrich und die
revanchistischen Positionen des BFF um Wolfgang Hübner
wurden kurz nach Beginn der Veranstaltung die Bühne
besetzt und ein Transparent mit der Aufschrift
"Hitlers willige Vollstrecker waren keine Opfer!"
entrollt, sowie Flugblätter in die Luft geworfen.

Die Forderung der Protestierer einen Redebeitrag
verlesen zu können, quittierten die meist älteren
Besucher der Veranstaltung mit gewalttätigen
Übergriffen. Der darauf folgende Tumult hinterließ die
Bühne größtenteils verwüstet.

"Dass Neue Rechte Hand in Hand mit Alt Nazis gegen
AntifaschistInnen vorgehen zeigt deutlich wessen
Geistes Kind Hübner und Konsorten sind", kommentierte
der Sprecher der autonomen antifa [f] Lars Mertens.

Die Kritik der antifa richtet sich gegen den "neuen
deutschen Opfermythos" der u. a. durch "Demagogen" wie
den Autor des Bestsellers "Der Brand", Jörg Friedrich
und deren angebliche "Tabubrüche" geprägt werde. Der
Versuch das "deutsche Leid" aus dem Kontext zu reißen
und damit die deutschen Verbrechen -nämlich den
Holocaust - zu relativieren, müsse verhindert werden.

"Die selbstzufriedenen Aussagen der Frankfurter
Stadtoberen, dass Frankfurt keine aktive Naziszene
habe, wird konterkariert durch den etablierten
Braun-schwarzen Sumpf dessen deutlichster Vertreter
das BFF ist", so der antifa Sprecher weiter.

Die Rufe aus dem Publikum wie "Ausländer Raus!" oder
"Damals wie heute: Rotfront verrecke!" sprechen da für
sich.

Auch der spätere Versuch des BFF eine "Gedenkstunde"
auf dem Römerberg abzuhalten, war dementsprechend von
Protesten begleitet. Hier wurden mit "Nie wieder
Deutschland!"-Rufen, Konfetti und Tröten
"Bombenstimmung" erzeugt.

Abschließend erklärte Lars Mertens: "Wir werden jetzt
erst recht dafür sorgen, dass nationalistische
Positionen in Frankfurt weiterhin ein massives Problem
haben. Die Versuche antifaschistisches Engagement zu
kriminalisieren, wie Hübner es auch im Fall der
Stadtverordneten Jutta Ditfurth versucht, wird mit
massivem Widerstand beantwortet werden.


Hingewiesen sei an dieser Stelle auch noch einmal auf das ANTIFA DOUBLE FEATURE am 2. und 3.April in Frankfurt.

Freitag, 2.April 18 Uhr Hauptwache: Demo gegen Sozialabbau und Kapitalismus - Deutschland wegkürzen!

Samstag,3.April (bisher 9 Uhr Willy-Brandt-Platz) Naziaufmarsch verhindern.
Vermutlich findet die Demo im Stadtteil Hausen statt!
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Ergänzungen

shubidub

klaus+klaus 23.03.2004 - 13:18
@ vcd:
halts maul!

ansonsten:
neben niewiederdeutschland-rufen wurden auch diverse glorreiche bomberharrisparolen und karnevalslieder zum besten gegeben. eine usa-fahne war ebenfalls zu sehen, was einen alt-68er ("ich war früher beim sds") zur erkenntnis brachte dei antifas seien "die neuen nazis". ebenfalls originell war ein alter opa, der von 900.000 statt 6 millionen vernichteten juden wusste, oder die anderen arschgestalten die einem am liebsten an die gurgel gegangen wären (Zitat: "warum seid ihr noch nicht tot?"). der abend hat wieder mal das wahre gesicht des hässlichen deutschen spießbürgers gezeigt: sentimental und wehleidig wenn es um die eignen opfer geht, kalt und hasserfüllt gegen alles was die friedhosruhe stört. nichts hat sich geändert ....

dummerweise wurde bei mehreren menschen aufgrund des unkoordinierten rückzugs noch die personalien festgestellt, da der bff-guru wolfgang hübner anzeige wegen "verunglimpfung des andenkens verstorbener" gestellt hat.

Weiterer Bericht

xy 23.03.2004 - 14:51
Ein weiterer Bericht findet sich unter  http://www.antifa.frankfurt.org/nachrichten/bff.html

altnazis

antifa-research 23.03.2004 - 15:44
Im Publikum und an den Übergriffen auf die Protestierenden war aller wahrscheinlichkeit nach der Altnazi und Ritterkreuzträger Otto Riehs beteiligt. Genauso wie ein Nazi-Opa, der sich durch einen Anstecker als Gebirgsjäger-Veteran zu erkennen gab.

Nazis in Ffm Hausen

Frankfodder 23.03.2004 - 18:52
Nach Angaben der FAZ werden die Nazis im Frankfurter Stadtteil Hausen laufen. Die Stadt hat ihnen die Route durch das Viertel am Industriehof vorgeschlagen, konkret : Am industriehof - Steubenstraße - Rödelheimer Landstraße - Fischsteinrondell. Nach auskunft des Ordnungsamtsleiters Hasso Haas haben die Nazis die Route akzeptiert.....

Akronyme häh?!

Gi&Ga 23.03.2004 - 19:26
was bitte ist BFF? Bund fieser Frankfurter vielleich?
der serbische Genosse von 18.51 Uhr murmelt da etwas von ZOG... hat dieses Kürzel noch eine andere Bedeutung, als die antisemitisch-faschistische Weltverschwörungshetze vom "zionist overtaken gouvernment"? Soll ja auch serbische Neonazis geben - das ohnehin 3 Lichtjahre vom Thema entfernte Posting wäre dann löschwürdig.

@Hilferuf

Norbert 23.03.2004 - 19:41
ZOG-Medien:

"ZOG" ist die Kurzformel für "Zionist Occupied Government", mit der Rechtsextremisten, insbesondere rechtsextreme Verschwörungsphantasten ihre Behauptungen von einer weltweiten Verschwörung des Judentums schmücken.

Es ist also keine besonders gute Idee, sich durch die Verwendung dieses Kürzels als Faschist zu outen.

Und auch die Bezugnahme auf die "Weißen", die von den Albanern gemeuchelt werden, ist nicht gerade eine geistige Meisterleistung. Wenn mich nicht alles täuscht, sind doch die Albaner genauso "weiß", wie die Serben.

Norbert

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