Love or Hate Parade in Freiburg am 20.3.

Cyberelfen 21.03.2004 20:13 Themen: Freiräume
Lautstarker erfolgreicher Protest mit über 2500 TeilnehmerInnen gegen die Kündigung der Räume der KTS und für den Erhalt, bzw. Schaffung autonomer Zentren, Wagenplätzen und Squats. Demo verlief friedlich, Einzelhandel und Straßenbahnnetz massiv gestört.
Krönender Abschluß: Party auf spontan-besetzten Fabrikgelände.
Pünktlich zum 10 Jährigen Bestehen der KTS (Kulturtreff in Selbstverwaltung) kam die Kündigung der ins Haus, wodurch das Motto der Love or Hate Parade durch "KTS Bleibt" und "Hände weg von AZs, Wagenburgen und Squats" dominiert wurde.
Dank galixsweiter Mobilisierung zog es am Samstag über 2500 Leute aus deutschland, frankreich, niederlande, schweiz und sogar eine Deligation vom Stern Autonomia auf Freiburgs Strassen.
Insgesammt sorgten 16 Wägen (respekt den Wagenburglern für immense kreativität) mit unterschiedlichster Musikrichtungen (von Live-Punk über Raggae, Goa, Lounge, Hip-Hop bis Schlager war alles dabei) und fetten Soundanlagen für gute Laune.
Wir tanzten laut, frech, bunt durch Freiburgs Strassen und blockierten/störten dadurch über 5 Stunden den Verkehrs- und shoppingfluß.
Obwohl viele der Teilnehmer ihren Protest noch gern vor den Bahnhof getragen hätten (die DB vermietet die KTS-Räume und ist für die Kündigung verantwortlich), beschlossen einige wenige Leute dem Willen der Polizei Folge zu leisten und der Demozug verschonte diesmal das Bahngebäude (mit Verschönerung in Gelb).
Dabei wäre es aber durchaus möglich gewesen, zumindest in die Nähe des Bahnhofs zu gelangen. Der Bahnhof war zwar massiv geschützt, aber nicht die Zugangsstrassen. Es ist schade, dass die fehlende Entschlossenheit der Entscheidungstreffer (und nicht die polizei) ein Vordringen verhinderte.

Im Anschluß an die Parade zog der Zug stadtauswärts und besetze ein leerstehendes Fabrikgelände. Dort angekommen gab es ertmal lecker VoKü und bis in die Morgenstunden wurde dort in trashigem Ambiente viel gefeiert. Ausserdem gab es open-air Kino (z.B. zur spanischen Revolution und über die WTO). An die überaschten Anwohner wurden Sekt, Ohropax Gummibärchen und Beipackflugi verteilt.
Die Besetzer räumten am Vormittag freiwillig das Gelände.

Parade und Besetzung verliefen ohne größere Auseinandersetzungen mit der Polizei; allerdings nervte diese im Vorfeld mit Personenkontrollen, Zivibullenpräsenz und nächtlichen Plakat-Abreiß-Aktionen.

Alles in allem war es eine gelungene powervolle parade die sich dennoch gegenüber der Bahn und den Stadtoberhäuptern klarer positionieren hätte können.
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Ergänzungen

2500???

Hamburgerin 21.03.2004 - 20:47
Waren das echt so um die 2 500 Leute? Krass!
Ales Gute aus dem Schmuddelloch Hamburg!

26.3. Kommt zur bundesweiten Bambule-Demo nach Hamburg!
27.3. Naziaufmarsch gemeinsam verhindern!

Freiburg Hamburg Berlin

ein Überblick 21.03.2004 - 20:53
Unter dem Motto KTS bleibt!
Finger weg von AZ's, Wagenburgen und Squats!
finden um das Jubiläum vom 19.-21. März 2004 in Freiburg Aktionstage
und ein bundesweites Vernetzungstreffen statt.
Das Motto ist "KTS bleibt! Finger weg von AZ's, Wagenburgen und Squats!"

Jesus Christus zeigt Solidarität mit KTS !!!
 http://de.indymedia.org/2004/03/77408.shtml

Vorabinfos zur KTS-Demo morgen
 http://de.indymedia.org//2004/03/77385.shtml

KTS-Solikonzert in Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/03/76375.shtml

KTS-Zip
 http://de.indymedia.org//2004/03/76069.shtml

KTS bleibt ! Aktionstage und Demo im März
 http://de.indymedia.org//2004/02/75626.shtml

KTS im SWR
 http://de.indymedia.org//2004/02/75618.shtml

Autonomer Fasnetumzug für die KTS Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/02/75474.shtml

KTS-Konzert und Party in Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/02/75423.shtml

Aktionstag für die KTS Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/02/75353.shtml

Renaissance des Häuserkampfs in Freiburg?
 http://de.indymedia.org//2004/02/75296.shtml

Weitere Soliaktion für die KTS
 http://de.indymedia.org//2004/02/75135.shtml

KTS-Solikonzert und Nachtdemo in Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/02/74930.shtml

KTS / EX-STEFFI überall !!
 http://de.indymedia.org//2004/02/74795.shtml

Bahnanschlag in Tübingen
 http://de.indymedia.org//2004/02/74567.shtml

Bilder aus Freiburg von KTS Open Air und Demo
 http://de.indymedia.org//2004/02/74465.shtml

Kurzvideo KTS-Solidemo Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/02/74377.shtml

Kurzvideo KTS-Solidemo Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/02/74376.shtml

Nachtrag zum freiburger 17.01
 http://de.indymedia.org//2004/02/74371.shtml

Fotos aus Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/02/74312.shtml

KTS-Solidemo zum Freiburger Hauptbahnhof
 http://de.indymedia.org/2004/02/74291.shtml

Bilder von der freiburger KTS-Solidemo heute
 http://de.indymedia.org//2004/02/74273.shtml

Bilder von der freiburger KTS-Solidemo heute
 http://de.indymedia.org//2004/02/74138.shtml

FR: Fotos von der KTS auf dem Augustinerplatz
 http://de.indymedia.org//2004/02/74105.shtml

Weitere Bilder der Konzert-Aktion für die KTS
 http://de.indymedia.org//2004/02/74097.shtml

KTS Freiburg auf dem Augustinerplatz
 http://de.indymedia.org//2004/02/74049.shtml

Freiburg: KTS-Konzert; Bullen provozierten
 http://de.indymedia.org//2004/02/74036.shtml

KTS existiert, kämpft und bleibt! (Freiburg)
 http://de.indymedia.org//2004/02/73893.shtml

KTS Freiburg von Räumung bedroht
 http://de.indymedia.org//2004/02/73674.shtml

Erklärung der CDU-Besetzer in Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/01/72615.shtml

Fotos vom heutigen Streiktag in Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/01/72544.shtml

Fotos vom Streiktag in Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/01/72536.shtml

Freiburger besetzten CDU-Zentrale
 http://de.indymedia.org//2004/01/72521.shtml

STREIK AN DER UNI FREIBURG
 http://de.indymedia.org//2004/01/72459.shtml

Freiburg, grüne Polizeiburg - Haus 66 geräumt
 http://de.indymedia.org//2004/01/72319.shtml

Fotos aus Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/01/72257.shtml

Freiburg: Demonstration und Hausbesetzung
 http://de.indymedia.org//2004/01/72252.shtml

Demonstration in Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/01/72231.shtml

Eilmeldung Hausbesetzung in Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/01/72203.shtml

FR Haus 53 geräumt
 http://de.indymedia.org//2004/01/71812.shtml

Freiburger Vaubanbesetzungen: Presse + Fotos
 http://de.indymedia.org//2004/01/71783.shtml

Hausbesetzung in FREIBURG
 http://de.indymedia.org//2004/01/71699.shtml

Hausbesetzung in Freiburg
 http://de.indymedia.org//2004/01/71487.shtml

Chomeurs in Freiburg en action
 http://de.indymedia.org//2003/12/70326.shtml

FREIBURG: Burschi-Veranstaltung gesprengt!
 http://de.indymedia.org//2003/11/65248.shtml
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HAMBURG
Im folgenden der Aufruf zur bundesweiten Demo zur Verteidigung der Wagenplätze am 26.03. um 18 Uhr. Im Aufruf wird auch zur Beteiligung an Antifaschistischen Aktionen am 27.03. (Nazikader Worch marschiert gegen Wehrmachtsausstellung) und den Aktionstagen auf der Henriette vom 27.03. - 04.04. nach Hamburg mobilisiert.
Bambule Reload:Demo gegen Wagenplatzräumungen
 http://de.indymedia.org//2004/02/75261.shtml
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BERLIN 4.4.-11.4.
 http://www.autoorganisation-04.org/

...

. 21.03.2004 - 20:55
Entscheidend für die Streckenänderung, also dem Auslassen des Bahnhofes, war nicht die Polizei, sondern die Zeit. Auch mit der gelaufenen Route plus Strecke zum besetzten Platz waren wir schon über 5 Stunden und etliche Kilometer am Latschen...
Auch fehlte es nicht an inhaltlicher Positionierung gegenüber Stadt bzw. Bahn, da ist alles schon gesagt worden und das nicht zu selten. Ziel und Zweck dieser Parade war es hauptsächlich, der Bevölkerung zu zeigen, wer die KTS ist, wie bunt, kreativ und voller Leben sie steckt. Und das ist wohl gelungen, oder?

bullen

kein bulle 21.03.2004 - 22:05
Freiburger Bullen + Spezialeinheiten aus der Umgebung waren meiner Meinung nach während der Demonstration sehr friedlich und gesprächsbereit.
Die 2500 Paradeteilnehmer, eine unglaubliche Zahl, feierten galaktisch, bunt, kreativ, lebendig und vor allem sehr friedlich für den Erhalt der KTS und aller autonomen Zentren.
Ein Marsch zum Bahnhof hätte dem gesamten Ziel der Love or Hate Parade absolut widersprochen und alle Bemühungen um den Erhalt der KTS - Ini in den Räumen der Baslerstraße zerstört.
Bravo und Respekt an alle Teilnehmer. Wir haben uns offen, kreativ und vor allem nicht "mainstream-mässig" oder kommerziel der Freibürger Bürgern präsentiert.

2500? 2500!

PK 21.03.2004 - 22:09
Im heutigen Bericht des "Sonntags", einer Gratiszeitung in Freiburg, spricht die Polizei von 2000 - 2500 Teilnehmern. Und soviel waren es auch...

KTS BLEIBT!

@...

Fee & Elfi 21.03.2004 - 22:11
"Ziel und Zweck dieser Parade war es hauptsächlich, der Bevölkerung zu zeigen, wer die KTS ist, wie bunt, kreativ und voller Leben sie steckt."
Du hast widerständig vergessen. Wir sind nicht nur Party people. Die KTS gibt es, weil es damals Hausbesetzungen und 'Randale' gegeben hat. Gestern war (leider?) halt doch nur ne tolle Love-Parade. Und (leider!) ein bischen zuviel unkontrolliertes Saufen um gezielte/kreative/konfrontative Aktionen zu machen. Das Bierchen hätte doch auch erst am Aband gereicht. Fand ich ein bischen autroitär, dieses Verhalten, weil mensch sich bei Aktionen überlegen musste, welche Risiken es für/durch die Besoffenen mit sich bringt (auch bei den free Partys könnten sich einige etwas zurück halten)...

Trotzdem Prost auf den gelungenen Tag.

waskurzesdazu

imzweifelsfallauchmitsteinen 21.03.2004 - 22:36
mit dem saufen haste recht. das scheint in letzter zeit in fr auf demos einzureisen. das so ein verhalten nicht nur dich sondern auch andere gefährdet muss mensch offensichtlich mal wieder laut sagen.
wegen der angemahnten widerspänstigeren haltung: stimmt, haus 11 und 34 (voherige standorte der kts) gabs nur durch überlegtes und bestimmtes auftreten, es wurde aber auch immer abgewägt wann sowas sinnvoll ist. gestern sollten 10 jahre kts bejubelt und - scheiss auf party-people oder nich - befeiert werden und an in der art der 2 voherigen paraden angeknüpft werden. wir haben gezeigt das wir viele sind, das die kts leute mobilisiert und veranläßt sich für sie einzusetzen. die latente drohung das dies auch anders als nur tanzend passieren könnte reicht im rahmen von gestern.
wie auch immer, ich fands gut...
für den erhalt der kts in ihren räumlichkeiten
bahn halts maul
KTS BLEIBT!

nervige bullen??

xxx 21.03.2004 - 22:49
also , war ja wirklich spuper die demo und vor allem die party die ganze nacht, nur genervt haben die bullen doch echt nicht. in anderen städten sieht das mit den bullen auf az demos ja wohl ganz anders aus...
einziges manko: das keine punk band oder dj auf der party war.
KTS MUSS BLEIBEN!

Es geht immer weiter...

Besetz@ntifA 21.03.2004 - 23:25

entscheidend

@... 22.03.2004 - 13:39
als der Demozug am Martinstor rauskam wurde angehalten, um eine Entscheidung zu treffen: zurück zum Platz der Alten Synagoge und damit Ende der Parade oder noch runter ins Grün am Konzerthaus vorbei (dort fand der Bal der Witschaft statt) und auch am HBF vorbei.

Wenn wir dort nicht vorbei gekommen wären (massiver Polizeiaufgebot), hätte die Parade auch über die Sedanststr. zurück zum Platz der alten Synagogue gehen können.

Aber auch in der Situation die wir schlussendlich hatten (Abschluss auf dem P.A.S.) hätten Demozüge (auch ohne Wagen zb)runter zum Konzerthaus oder zum Bahnhof laufen können. Es ging nicht darum dort Randale zu machen, sondern dort starke Präsenz zu zeigen.

Auf einem Vorbereitungstreffen wurde sogar vorgeschlagen vom Konzerthaus bis zum Bahnhof ein Schweigemarsch zu machen, und dann plötzlich alle ganz laut werden. Fanden alle toll.

Die Entscheidung die Parade zu beenden und nicht mehr zum Konzerthaus/HBF
zu gehen war keine falsche Entscheidung. Sie hat aber bei einigen Enttäusching hinterlassen, dass diese notwendig war.

Die Hautpargumente waren nicht die Zeit wie jemand weiter oben meint (zu dem Zeitpunkt waren viele erst in Schwung gekommen und die Parade lief schneller und eingespielter). Die Hauptargumente waren:

- der Einsatzleiter der Polizei behauptete, dass es sehr viel "Druck" und "Spannung" gäbe und dass der BGS am Bahnhof eingreifen würde, weil dieser unabhängig von ihm handeln würde/könnte.
- viele Leute auf der Demo waren zu dem Zeitpunkt sehr betrunken. Um zum Bahnhhof zu laufen hätten wir eine gute Selbstkontrolle der Demo gebraucht, was in dem Moment nicht mehr richtig gewährleistet war.


Die Entscheidung wurde von einigen wenigen getroffen und war ok.
Schade ist, dass es dazu kommen musste und dass sie von wenigen getroffen wurde.

Der Party-Ausdruck der Demo ist ok, solange er nicht in eine reine Party kippt und der Alkohol das Verhalten mehr bestimmt als der politische Willen.

Unser Ziel sollte es nicht sein eine Partymasse, die einfach hinterherläuft, zu mobilisieren, sondern so viele wie möglich zum aktiv Gestalten des Protests zu bewegen.

Der Alkoholkonsum auf der Demo ist problematisch, aber der hat nur unser allgemeines Verhältnis zum Alk gespiegelt: Auf allen Plena werden munter Bierkästen hochgeschleppt; die KTS und die politischen Gruppen finanziert sich zum überwiegenden Teil über Alkoholverkauf;

Alkohol und Drogen sind ok, solange wir sie kontrollieren und nicht andersrum.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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aktivemasse

xxx 22.03.2004 - 14:47
..."Unser Ziel sollte es nicht sein eine Partymasse, die einfach hinterherläuft, zu mobilisieren, sondern so viele wie möglich zum aktiv Gestalten des Protests zu bewegen."...

genau meine meinug. bischen mehr freundlichkeit von langjährigen aktiven menschen den neueren gegenüber, ein freundliches "hallo" z.b. und es würden bestimmt mehr wieder helfen.
ist doch nich so schwer, oder?

KTS bleibt!
AZ's und Waagenplätze erhalten!

Parade und keine Aktionsdemo

tillwe 22.03.2004 - 15:17
Der Artikel gibt die Situation gut wieder. Wichtig finde ich aber auch, dass es nicht Ziel der Demo war, Aktionen wie "Bahnhof besetzen" oder ähnliches durchzuführen. Das hat auch was mit der Größe zu tun -- die Demo war wirklich gut besucht, auch von sehr unterschiedlichen Leuten, aber es gab keine Kommunikationsstruktur, die selbstbestimmte Entscheidungen der ganzen Demo möglich gemacht hätten (sowas kenne ich von Castor-Blockaden o.ä.). Es ging drum, laut, bunt und selbstbestimmt präsent zu sein, was gut gelungen ist. Wenn das Ziel andere Aktionsformen gewesen wären, hätte einiges anders aussehen müssen -- auf einen Punkt gebracht: weniger Party/Bier und mehr Struktur. Ich denke aber, dass mit der jetzt gewählten Form (die Dauer von fünf Stunden war übrigens wirklich an der Grenze ...) in Freiburg und drüber hinaus deutlich geworden ist, dass es eine große Unterstützung für den Erhalt der KTS und anderer Zentren gibt, und dass damit das Ziel /dieser/ Demo erreicht wurde.