Demonstrationen in Berlin zum Aktionstag gegen Krieg (Fotos)

FotoFixx 20.03.2004 16:02 Themen: 3. Golfkrieg Militarismus Weltweit
In Berlin fanden heute 2 Demonstrationen zum weltweiten Aktionstag gegen Krieg und Besatzung statt. Anlass ist der erste Jahrestag des Irakkrieg-Beginns...
Friedensbewegung, Berliner Bündnis gegen sozial und Bildungsraub und andere riefen zu einer Demonstration vom Potsdamer Platz zum Breitscheidplatz auf. Das Spektrum der Demonstration, an der (trotz nasskaltem Regenwetter) 2000(+/-500) teilnahmen war enorm breit. Gewerkschaften, Friedensbewegte, Studenten, linke Gruppen, Politsekten u.a. nahmen teil.
Von Neukölln nach Kreuzberg zog eine kommunistisch-autonome Antikriegsdemonstration, an der sich etwas mehr als 100 Menschen beteiligten. Aufgerufen hatte das Gegeninformationsbüro.
Die Redebeiträge der größeren Demonstration drehten sich neben dem Besetzung des Irak um Themen wie: Kriege weltweit, Venezuela und US-Pläne, deutscher Militarismus, das Unternehmen Krieg (siehe auch Buch zum Thema), Zusammenhänge zwischen weltweiten Kriegen, Neoliberalismus, Repression und Neokolonialismus. C.a. 100 Nationalisten mit Irak- und Palästinaflaggen nahmen ebenfalls teil. Vor und nach diesem Block bildete sich nach kurzer Zeit eine ziemlich große Lücke. Sogar eine Deutschland-Fahne war zu sehen. Der Träger musste sich dann "Deutschland verrecke" und "Nie wieder Deutschland"-Rufe gefallen lassen.
Ich bin nicht bis zum Schluss mitgelaufen und habe so noch die Abschlusskundgebung der kleineren Demonstration am Heinrichplatz in Kreuzberg mitbekommen. Dort lief gerade das Lied "Deutsche Waffen, deutsches Geld..."

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Ergänzungen

Mainstream-Presse dazu / Eindrücke

X 20.03.2004 - 16:34
Dpa verbreitete Anfangs "500 bei Friedensdemonstration". Mittlerweile werden Zahlen zwischen 1000 und 2000 genannt.

Das schreibt der AP/Spiegel:
 http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,291675,00.html

Bei der demo in Tiergarten/Schöneberg fiel mir auf, daß Politsekten wie Linksruck erhebliche Mobilisierungsprobleme zu haben scheinen. Vielleicht 20 Linksruckler waren dabei. Der Block mit den Nationalisten (machte vielleicht 5% der Demo aus) war anfangs wirklich sehr isoliert. Man hat vielen Demonstranten angesehen, daß die auf diesen keifenden Flaggenmob keine Lust hatten. Diese Lücke gabs vor und hinter dem Block und wurde teilweise 100m breit. Später mischten sich die Fahnen-Schwenker über die gesamte Demo. Gab einige Sprechchöre/Beschimpfungen gegen den Tpyen mit der Deutschlandfahne. Andere schien das wiederum nicht zu stören.
Dn meisten dürften diese Ekelerscheinungen aber nicht aufgefallen sein, weil der Demozug sich stellenweise auf eine Länge von 1 Km erstreckte und 5% dann wirklich nicht mehr mitzukriegen sind.
Die Redebeiträge waren teilweise ziemlich reflektiert (besonders als um die Strategie der weltweiten Bewegungen gegen Kapitalismus ging), die Sprechchöre waren wie auf jeder Demo.

weitere Impressionen

BUNDjugend Berlin 20.03.2004 - 20:54

5 Prozent

kossurez 21.03.2004 - 18:58
Mit einigen anderen Leuten stand ich am Rand der Demo am Nollendorfplatz,
um mir den Umzug anzuschauen und Flugblätter zu verteilen.
Es war zwar zu erwarten, dass die schon bekannten Djihadisten auch wieder
dabei sein werden, aber was sich da auf uns zubewegte übertraf selbst die kühnsten Fantasien. Nach dem vorbild der von den Islamisten angestrebten
einigen "arabischen Nation" flatterten schon in der ersten Reihe
Pali-, Irak-, und libanesische Fahnen fröhlich im Wind. Zwischendrin,
verloren und deplaziert, eine schwarze Fahne - nationale Anarchie, oder
Ausduck der Trauer um die vielen Helden, die im heiligen Krieg gefallen
sind?
Hoffnungvoll erwarteten wir den nächsten Block, um vielleicht doch noch
unsere Flugblätter loswerden zu können.
Doch auch hier keine Besserung in sicht: Zischen den schon erwähnten Fetzen mit dem charakteristischen grünenen Streifen, schöne, selbstgebastelte, pluralistisch-bunte Schilder und Transparente mit Sprüchen wie "Ami go Home"oder "gegen den zionistischen Terror"u.v.m.
Um den Internationalismus komplett zu machen, darf die Deutschlandfahne natürlich auch nicht fehlen. Als wir unser Unversändniss mit "Nie Wieder Deutschland"-Rufen zum Ausdruck brachten, stiessen wir mehrheitlich auf Unverständniss. Ein Kommentar war:"Das ist ein Ausländer. Der darf das!"
(Nur ein paar Leute mit Pali-Fahnen riefen -vermutlich aus einem Reflex heraus- mit.)
Nachdem wir die Grösse einer ca. 10 Quadratmeter messenden Palästina-
Fahne bewundert hatten und von einem der Demonstrationsteilnehmer
über gute und schlechte Staaten und die Organisationsweise der Ameisen
aufgeklärt worden waren, beschlossen wir endgültig nach Hause zu gehen.

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scheiss auf alle Völker — Anarchist