Bundeswehr bald gegen Bundesbürger?
Am Tag der Anschläge in Spanien legten die Bundesländer Hessen, Sachsen, Bayern und Thüringen dem Bundesrat einen Gesetzentwurf vor, der den Einsatz der Bundeswehr als innere Ordnungskraft vorsieht. Dies bricht mit den in der Nachkriegszeit geschaffenen rechtsstaatlichen Prinzipien und der ursprünglichen Rolle der Bundeswehr im Sinne des Grundgesetzes und öffnet die Pforten zum Einsatz der Bundeswehr gegen Bundesbürger und Bürgerinnen.
Kommentar zur geplanten Betrauung der Bundeswehr mit polizeilichen Aufgaben im Inneren der Bundesrepublik der Bundesrepublik:
Kommentar zur geplanten Betrauung der Bundeswehr mit polizeilichen Aufgaben im Inneren der Bundesrepublik der Bundesrepublik:
Nach den USA ist Deutschland weltweit der zweitgrößte Truppensteller. 1998 wurden für Kriseneinsätze noch 170 Millionen Mark aufgewendet, im Jahr 2002 waren es bereits mehr als 1,7 Milliarden Euro. 1998 war die Bundeswehr mit rund 2.800 Soldaten in Bosnien-Herzegowina und in Georgien im Einsatz. Heute sind etwa 9.000 Soldaten in multinationalen Einsätzen engagiert.
Noch am vergangenen Mittwoch verteidigte Bundesminister Struck hat die geplante Reform der Bundeswehr und sprach sich gegen weitere Kürzungen im Wehretat aus.
In einer Regierungserklärung vor dem Bundestag in Berlin sagte Struck, wegen der veränderten Bedrohungslage in der Welt müssten deutsche Soldaten überall eingesetzt werden können. Die Sicherheit Deutschlands werde nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt. Der Schutz der Bundesrepublik bleibe aber eine Kernaufgabe, nicht nur im Ausland, sondern auch im Inneren. So schienen es zumindest die Verteter der Bundesländer Hessen, Sachsen, Bayern und Thüringen verstanden zu haben. Sie zogen zeitgleich mit den Anschlägen in Spanien einen Gesetzentwurf zum Einsatz der Bundeswehr im Inland aus der Schublade und präsentierten ihn dem Bundesrat.
Natürlich solle dieses nur im Falle terroristischer Bedrohung des Landes angewandt werden. Ob die Terrororganisation nun ETA, El Kaida oder Attac heisst, sei erst einmal dahingestellt.
Fakt ist: Die Bundeswehr ist keine Verteidigunsarmee mehr. Sie ist kostengünstig und kann den inneren Kräften erst einmal beim Objektschutz unter die Arme greifen. Später vielleicht auch bei massenhaften Unruhen, die beim voranschreitenden Sozialabbau gar nicht mehr so unwahrscheinlich sind, in der zweiten und dritten Reihe hinter der Bereitschaftspolizei mit Räumpanzern und Sandsäcken. Und spätestens wenn Berlin zum G8-Tagungsort wird, kann sie die selbsternannten Gipfelstürmer mit ein paar ebensokostengünstigen Schüssen wieder in ihre Bahnen weisen. All das scheint leider keine Utopie, keine Wahnvorstellung megalomanischer Politiker aus dem rechtskonservativen Spektrum zu sein.
Der Einsatz der Bundeswehr im Inneren ist längst Bestandteil bundespolitischer Diskurse.
Dies sind Dinge, die immer näher rücken und bald auch in Deutschland pure blanke Realität werden könnten.
Die Urväter des Grundgesetzes würden sich im Grabe umdrehen.
Noch am vergangenen Mittwoch verteidigte Bundesminister Struck hat die geplante Reform der Bundeswehr und sprach sich gegen weitere Kürzungen im Wehretat aus.
In einer Regierungserklärung vor dem Bundestag in Berlin sagte Struck, wegen der veränderten Bedrohungslage in der Welt müssten deutsche Soldaten überall eingesetzt werden können. Die Sicherheit Deutschlands werde nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt. Der Schutz der Bundesrepublik bleibe aber eine Kernaufgabe, nicht nur im Ausland, sondern auch im Inneren. So schienen es zumindest die Verteter der Bundesländer Hessen, Sachsen, Bayern und Thüringen verstanden zu haben. Sie zogen zeitgleich mit den Anschlägen in Spanien einen Gesetzentwurf zum Einsatz der Bundeswehr im Inland aus der Schublade und präsentierten ihn dem Bundesrat.
Natürlich solle dieses nur im Falle terroristischer Bedrohung des Landes angewandt werden. Ob die Terrororganisation nun ETA, El Kaida oder Attac heisst, sei erst einmal dahingestellt.
Fakt ist: Die Bundeswehr ist keine Verteidigunsarmee mehr. Sie ist kostengünstig und kann den inneren Kräften erst einmal beim Objektschutz unter die Arme greifen. Später vielleicht auch bei massenhaften Unruhen, die beim voranschreitenden Sozialabbau gar nicht mehr so unwahrscheinlich sind, in der zweiten und dritten Reihe hinter der Bereitschaftspolizei mit Räumpanzern und Sandsäcken. Und spätestens wenn Berlin zum G8-Tagungsort wird, kann sie die selbsternannten Gipfelstürmer mit ein paar ebensokostengünstigen Schüssen wieder in ihre Bahnen weisen. All das scheint leider keine Utopie, keine Wahnvorstellung megalomanischer Politiker aus dem rechtskonservativen Spektrum zu sein.
Der Einsatz der Bundeswehr im Inneren ist längst Bestandteil bundespolitischer Diskurse.
Dies sind Dinge, die immer näher rücken und bald auch in Deutschland pure blanke Realität werden könnten.
Die Urväter des Grundgesetzes würden sich im Grabe umdrehen.
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Ergänzungen
zahlenunfug?
also leute immer die quellen für solche zahlen hinzufügen - sonst unterscheiden wir uns auch nicht vom platten mainstream-journalism!
ansonsten netter beitrag
grüße
Quellen für Recherche / Etat für "Kriseneinsätze"
sehr ergiebige Quellen für Informationen in diese Richtung:
Informationsstelle Militarisierung - http://www.imi-online.de/
Analyse deutscher Aussenpolitik - http://www.german-foreign-policy.com/
Sind 1000%ige Steigerungen unrealistisch?
1.) Es ist nicht vom Verteidigungsetat die Rede, sondern vom Posten "Kriseneinsätze". Also wenn kritisch lesen, dann bitte genau :-)
2.) Hierzu: 1998 hatte Deutschland offiziell keine Soldaten im Kriegsseinsatz. 2002 war Deutschland das Land mit den meisten Soldaten im Krigseinsatz nach den USA. Deutschland also hat mehr Soldaten in anderen Ländern als Frankreich, UK oder Italien. Deutschland mordet derzeit in mindestens 5 Ländern mit (inoffiziell sollen es mittlerweile mehr sein).
3.) Es wurde in den späten 90ern heimlich eine illegale Truppe aufgebaut: KSK. Die Verantwortlichen werden dafür nie zu Rechenschaft gezogen, weil sich niemand daran stößt. Die KSK wurde nachträglich legalisiert.
1 Ergänzung:
Heute sind 150.000 deutsche Soldaten für den Kriegseinsatz im Ausland bereitstehend:
http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/aktuell/todsuenden.html
@zahlenunfug
dort war die rede von "170 Millionen", das sind 0.17 Milliarden. Vier Jahre später waren es 1.7 Milliarden, also 1700 Millionen. Eine Steigerung um Faktor 10. Über 4 Jahre hinweg inklusive 11.9. ist das nicht unrealistisch.
Mathe: 6. War aber sicher nur ein Lesefehler :)
mathe-ass
Bei der ersten Zahl geht es um DM, bei der zweiten um Euro. Also eine Wertsteigerung um den Faktor etwa 20.
Nächstes mal gründlicher Lesen... :-)
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Mathe — ..
nur zum math — kai
selbstgefällig — objektiver leser