Angriffe und Isolation in spanischen Knästen

no olvidar los presos 13.03.2004 15:12 Themen: Antirassismus Repression Weltweit
Die Gerüchte über Angriffe und die Verhängung restriktiver Maßnahmen für Basken und politische Gefangene in spanischen Haftanstalten mehren sich. Neben der baskischen Zeitung Gara bestätigte das auch die italienische Zeitung Il Manifesto.
Das Baskische Blatt Gara bestätigt heute mit einem Bericht, dass es in spanischen Gefängnissen zu Misshandlungen von baskischen Gefangenen gekommen sein soll. Der Bericht zum Thema beginnt mit klaren Worten: "In Folge der Anschläge in Madrid und der Versionen des spanischen Innenministeriums, welche der ETA die Urheberschaft derselben zuschrieben, litten zahlreiche baskische Gefangene in verschiedenen Gefängnissen unter Übergriffen". Dies habe Askatasuna mitgeteilt. Unter anderem sollen im Trakt A2 der Haftanstalt Alcalá Meco drei Frauen, zwei Baskinnen und eine von der Grapo von etwa zwanzig Mitgefangenen umzingelt und in Anwesenheit von nicht eingreifenden Schließern geschlagen worden sein. Andere Gefangene sollen versucht haben, die blutig geschlagenen Frauen zu verteidigen. Die Frauen wurden anschließend in Isolation verlegt. Die Besuchszeiten für den heutigen Tag wurden vom Vormittag auf 16:00 verlegt.

Weiterhin in Alcalá Meco gab es im Trakt B3 eine Demonstration bei der baskische Gefangene beschimpft wurden. Askatasuna soll den Fall eines Gefangenen gemeldet haben, der einen Kurs besucht. Als er am Donnerstag den Klassenraum betrat, weigerte sich der Rest der Gefangenen hineinzugehen, solange er sich nicht gehe. Die Kursleiter sollen die Gefangenen aufgehetzt haben. Im Vollzugstrakt der Männer in Alcalá sollen normale Gefangene Steine, Besen, Stöcke und Stühle gegen die Fenster der politischen Gefangenen geworfen haben. Die Fensterscheibe der Zelle von Alex Akarregi ging zu Bruch. Einmal im Trakt sollen sie Chlortabletten in Wasser aufgelöst bzw. angezündet haben, um sie dann unter die Türen in die Zellen zu schieben. Auch bei den Männern wurden die Besuchszeiten auf 16:00 verlegt.

In Burgos wurde allen baskischen politischen Gefangenen die Vollzugsstufe ersten Grades auferlegt, die restriktivste von allen, was die Haftbedingungen angeht. In Vilena soll die Gefangene Einer Perez in Anwesenheit von Vollzugsbeamten angegriffen worden sein. Die Gefangene Ainara Esteran soll wegen der Schläge einen Nervenzusammenbruch erlitten haben und auf die Krankenstation gebracht worden sein. In Ocaña 1 sind die politischen Gefangenen in Isolation. Sie ließen ihre Familien Wissen, dass sie heute nicht zu Besuch kommen sollen. Gestern war die Freundin eines politischen Gefangenen nach Ocaña 1 gereist, der Besuch dauerte 15 Minuten. Auch in Aranjuez sind die politischen Gefangenen in Isolation. In Topas sollen sie in Hab´ Acht Stellung wegen möglichen Zwischenfällen sein. In Martuene kam es zu Spannungen, die aber nicht in Übergriffe mündeten. Zur Essenszeit sollen sich Haftvollzugsbeamte den politischen Gefangenen in den Weg gestellt haben. Der Anstaltsleiter war dabei, teilte Askatasuna nach Angaben der Zeitung Gara mit.

Quelle:  http://www.gara.net/orriak/P13032004/art74582.htm
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Ergänzungen

Mann in Iruñea von Polizist angeschossen

egal 13.03.2004 - 15:49
Gara meldet Schüsse eines Polizisten auf einen Bäcker in Iruñea (Provinz Pamplona, Baskenland). Es geschah um die heutige Mittagszeit im Viertel Donibane. Beim Opfer handelt es sich wahrscheinlich um Angel Berroeta. Der Betreiber einer Bäckerei in der Calle Martín Azpilikueta wurde in das Krankenhaus von Nafarroa gebracht. Über den Zustand Berroetas gibt es derzeit nur sehr konfuse Informationen. Zwei der vier abgefeuerten Schüsse sollen ihn erreicht haben. Barroeta war Mitglied des baskischen Vereins Gurasoak, den Eltern von von jungen Repressionsopfern gegründet hatten.

Erprobte Strecke der Strategie der Spannung

egal 13.03.2004 - 16:14
Aus Turin (Italien) wird vermeldet, dass im Viertel Vanchiglia, Kiez des besetzten Zentrums "Askatasuna", unter den Bewohnern und in der Bar vom Marktplatz Gerüchte darüber kreisen, dass das Zentrum besser seinen Namen ändert, sonst werden "die besten Köpfe des Dope-Kiezes" selbst dafür sorgen.
Kein Scherz. (frei wiedergegeben aus IMC Italy).

Fünf Askatasuna-Leute riskieren übrigens ernsthaft bald wie die Genoa 26 wegen des g8 2001 mit ebenso schweren Anschuldigungen vor Gericht zu kommen.
Aus der Strategie der Spannung geborener, sich immer mehr verselbständigender Hass, der die propagierte Hexenjagdstimmung um ein vielfaches verschärft ist eine schreckliche Sache. Wir stehen tatsächlich auf einem Scherbenhaufen und vielleicht auf einem echten Pulverfass. Es ist angebracht, so breit wie möglich Gegenöffentlichkeit zu betreiben, auch wenn es fast unmöglich ist, gegen die medialen Maschienerien des Establishement anzukommen.

Mann in Iruña erschossen

Askatasuna 13.03.2004 - 19:13
Die Ehefrau eines Polizisten verlangte von dem Bäcker er solle ein Plakat mit der Aufschrift "eta no" ins Schaufenster hängen. Der Bäcker weigerte sich. Kurze Zeit später wurde er von dem Ehemann und Policia National Mitglied mit vier Schüssen getötet.