Erklärung Batasuna

pie 13.03.2004 14:15
Die baskische Linkskoalition Batasuna solidarisiert sich mit den Opfern und "den Arbeitern in Madrid"
In einer Erklärung hat sich die für "Unabhängigkeit und Sozialismus" eintretende, verbotene baskische Koalition Batasuna deutlich von den Anschlägen in Madrid distanziert, sich mit den Opfer solidarisiert und Madrid die Instrumentalisierung des Massakers vorgeworfen. Hiermit müssten auch aus spanischer Regierungssicht alle Zweifel hinsichtlich der ETA ausgeräumt sein. Batasuna wurde 2002 nämlich deswegen illegalisiert, weil sie sich aus Prinzip nicht von ETA-Anschlägen distanzieren.

Der Originaltext lautet wie folgt:

"Batasuna-Erklärung zum Massaker in Madrid

Die sozialistische politische Organisation Batasuna möchte vor der internationalen Öffentlichkeit folgendes kundtun:

1. Sie drückt ihre Trauer und ihre Solidarität mit den Opfern, Angehörigen und dem Arbeitervolk von Madrid im Allgemeinen angesichts des Massakers aus.

2. Sie lehnt in aller Deutlichkeit diese gegen Zivilisten, Arbeiter und die Bevölkerung gerichtete Aktion ab. Die patriotische Linke verurteilt sämtliche derartige Aktionen, die die Zivilbevölkerung und sich auf dem Weg zu ihren Arbeitsstätten befindenden Arbeiter zum Ziel hatten.

3. Sie weist auf das politische wahltaktisch bestimmte Interesse der spanischen Regierung hin, die den gerechten Kampf der Basken für ihre Befreiung mit den Ereignissen in Madrid in Verbindung zu bringen sucht, obwohl mittlerweile alle Welt davon überzeugt ist, dass das Attentat von einer islamischen Gruppe verübt worden ist.

4. Sie erinnert daran, dass alle politischen Konflikte – wie der, den das Baskenland mit dem französischen und spanischen Staat austrägt - nur durch den Dialog aller beteiligten Parteien gelöst werden kann. Dabei müssen sämtliche in der internationalen Rechtsordnung festgehaltenen Menschenrechte respektiert werden, auch das Recht der Selbstbestimmung der Völker.

5. Wir bekräftigen die Haltung der patriotischen Linken für eine auf Freiheit, Gerechtigkeit und der Solidarität zwischen den Völkern fußenden Welt in Frieden.

Baskenland, 12. 3. 2004


DECLARACIÓN INTERNACIONAL DE BATASUNA ANTE LA MASACRE DE MADRID

La organización política socialista vasca Batasuna desea manifestar a la opinión
pùblica internacional lo siguiente:

1.- Expresar su dolor y solidaridad con las víctimas, familiares y el pueblo trabajador de Madrid en general ante la masacre sufrida.

2.- Rechazar con total rotundidad y claridad esta acción indiscriminada contra civiles, trabajadores y población en general. Acciones indiscriminadas contra la población civil y los trabajadores que se dirigen a sus centros de trabajo son absolutamente rechazadas por la izquierda abertzale.

3.- Denunciar el interés político electoral del Gobierno Español en querer involucrar la justa lucha del Pueblo Vasco por su liberación con los sucesos de Madrid, cuando todo el mundo esta cada vez mas convencido que este atentado viene de la mano de algun grupo islamico.

4.- Recordar de nuevo que la resolución de todo conflicto de naturaleza política, como el que enfrenta a Euskal Herria con los estados francés y español, pasa por el dialogo inclusivo entre las partes y el respeto del conjunto de derechos humanos recogidos por el ordenamiento internacional,incluido el derecho a la libre determinación de los pueblos.

5.- Reafirmamos el compromiso de la Izquierda Abertzale con un mundo en paz, basado en la libertad, la justicia y la solidaridad entre los pueblos.



Euskal Herria, 12 de marzo del 2004
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

übersetzung

nena 13.03.2004 - 20:29
es dürfte wohl "die arbeitende Bevölkerung Madrids" heissen, wenn es richtig übersetzt wird. Anschläge auf Pendlerzüge treffen die arbeitende Bevölkerung, dieser Anschlag war also ein Anschlag auf die arbeitende Bevölkerung und mit dieser hat man sich hier solidarisch erklärt.

Verbotsgründe

Ichselbst 13.03.2004 - 20:54
Batasuna wurde 2002 nämlich nicht nur deswegen illegalisiert, weil sie sich aus Prinzip nicht von ETA-Anschlägen distanzieren, sondern weil sie ein am eigenem Volk orientiertes, genossenschaftlich organisiertes selbständiges Staatswesen anstreben.

Was in Südwesteuropa unter "links" läuft, ist das in den Augen bundesdeutscher "Linker" sicher nicht unbedingt...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

arbeiterkind — was willst du wohl?

Lernt lesen! — Arbeiter

jajajaja — otto