Bilder der Aktionswoche gegen Knäste und Rep.

AbwehrspielerIn der Ordnung 12.03.2004 21:58 Themen: Repression
Seit Montag laufen in Gießen Aktionen gegen Repression und Knäste. Berichte der ersten drei Tage finden sich unter  http://www.de.indymedia.org/2004/03/76737.shtml. Donnerstag und Freitag konzentrierten sich die Aktionen auf den Infostand in der Innenstadt und eine subversive Demo der „Initiative Sicheres Gießen“ gegen die Aktionswoche. Zugenommen scheinen auch nächtliche Aktionen zu haben – Spruchblasen auf Werbeplakaten, Copy-Arts usw. Ex-Staatsschutzchef Gerhard Puff (heißt wirklich so) griff auch ins Geschehen ein und verteilte ein Abschiedsschreiben in Gießen, in dem er seine weitere Mitwirkung an Recht und Ordnung ankündigte.
Chronologie
Am Donnerstag morgen fanden sich in Gießen an vielen Orten bunte Copy-Arts (siehe Fotos) mit Kritik an vielen Formen des „Knäste“. Mittags gab es in der FußgängerInnenzone Essen umsonst ... das „Amts-Gericht“ bestand aus roten Beilagen auf hellem Untergrund, grün garniert (Anspielung auf Aktionen gegen das Amtsgericht, siehe  http://www.de.indymedia.org/2003/12/68907.shtml.
Flugies wurden massenweise verteilt in FußgängerInnenzone, mit Kreide der Marktplatz verziert. Viel Spaß bereitete ein Brief, der wohl schon schon einige Tage vorher in Gießen verteilt wurde des pensionierten Staatsschutzchefs Puff, auf denen er sich verabschiedete, aber seine intensive Mitarbeit an Recht und Ordnung in seiner Freizeit, in der SPD usw. ankündigte.
Vom Infostand ging es als Demozug an den Gerichten vorbei zum Knast. Dort gab es einige Kundgebungen, zudem wurde die Straße umbenannt. Im „begrenzt“ folgte ein Workshops zum Thema „Repressionsschutz und kreative Antirepression“ mit ca. 15 TeilnehmerInnen.

Am Freitagmorgen fielen an verschiedenen Stellen große Spruchblasen auf Werbeplakaten auf mit Texten gegen Knast, Polizei usw.
Freitag Nachmittag demonstrierte die ISG für starken Staat und Knäste. Ein Bericht: Am späten Freitag-Nachmittag traten erstmalig die organisierten GegnerInnen der anarchistischen Forderungen auf – die Initiative Sicheres Gießen ( http://www.sicheres-giessen.de.vu) veranstaltete im Seltersweg eine Kundgebung und Demo für Knäste und Innere Sicherheit. Als Gegenpol zu der Aktionswoche gegen Knäste präsentierte die ISG sich mit Schildern wie „Käfighaltung: Was Hamstern nicht schadet, kann für Menschen auch nicht schlecht sein.“, „Null Toleranz bei Gewalt: Unbelehrbare Teppichklopfer und Kiffer für immer wegsperren“ oder „Knäste erhalten! Damit die Armen sich nichts vom Reichtum nehmen, für den sie schuften“. Lautstarke Parolen („Verhöre müssen wirksam sein – führt die Folter wieder ein!“, „Deutsche Knäste sind das Beste“, „Nicht den Normen zu entsprechen ist ein schädliches Verbrechen“ oder „Schily hat Recht, der Mensch ist schlecht“) untermalten das Anliegen der erklärten Roland Koch Anhänger. Zudem gab es Redebeiträge der Union Demokratischer Biertrinker und anderer Gruppen, die sich hinter den starken Rechtsstaat stellten. Vor dem Infostand der Anti-Knast-Aktionswoche kam es zu erbitterten Wortgefechten zwischen Anhängern der unterschiedlichen Gruppen, bei denen der ISG handgreiflich ein Transparent gestohlen wurde. Die großflächig verteilten Handzettel bestätigten aber das Interesse an einer Gegenstimme zu den Chaoten, die jede Herrschaftsausübung ablehnen.

Und weiter:
Morgen (Samstag) startet um 12 Uhr am Kirchenplatz in Gießen die Abschlussdemo ... es geht zu den verschiedenen „Beteiligten“ an Filz, Hetze und Kriminalisierung: Zeitungen, Gerichte, Staatsanwaltschaft, Knast, Polizei, Rathaus sowie immer wieder durch die FußgängerInnenzone.

Am Sonntag beginnt um 12 Uhr im begrenzt (Ostanlage 27, Hinterhaus) ein Brunch mit Texten und Berichten aus dem Knast sowie der Debatte, ob eine Gesellschaft ohne Knäste vorstellbar ist.

Letzter Punkt der Woche ist eine Podiumsveranstaltung am Montag, den 15.3. im Margarete-Bieber-Saal in der Ludwigstr. 34 (gegenüber dem Uni-Hauptgebäude) zu „Machtmissbrauch im Rechtsstaat“ u.a. mit dem Bundesvorsitzenden der Humanistischen Union, Reinhard Mokros (Ex-Polizeipräsident Aachen) und Paul Hirsch, Ex-Bulle – zudem einem kurzen Intro zur kürzlich vorgelegten Polizeidokumentation ( http://www.polizeidoku-giessen.de.vu
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Ergänzungen

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Danke für die Fotos! — Anti-Antifa Mittelhessen

Häh? — AbwehrspielerIn

grabenkämpfe ohne graben — antiamerikanissimusanti