Köln: Demo gegen Repression und Überwachung

anarchist 06.03.2004 22:29 Themen: Repression
Rund 40 Leute protestierten in Köln mit vielfältigen Aktionen gegen Polizeigewalt und Überwachungsstaat:
Unter dem Motto "Freiheit gegen Repression und Ueberwachungsstaat" fand am Samstag, dem 06. März 2004 von 15-17 Uhr eine Demo statt. Es ging mit Lautsprecherwagen und Polizeieskorte durch die innenstädtischen Einkaufsmeilen. Es gab Redebeiträge zu der staatlichen Repression im Verfahren gegen die drei Abgeklagten in Magdeburg, über die Pressehetze des Westdeutschen Rundfunks (WDR) über das Kölner Grenzcamp (2003), aber auch über die Brutalität der Kölner Polizei. Die ungestrafte Polizeigewalt wurde an den bekanntesten Beispielen der Opfer Günther H. (blutig geprügelt = Freispruch)) und Stefan Neisius (halb totgeschlagen und dann gestorben = Freispruch) mehr als deutlich...

In einer privatisierten Einkaufsstrasse wurden dann Wattestäbchen verteilt, gemeinsam mit dem Aufruf eine freiwillige Speichelprobe ans Innenministerium zu schicken. Die herbeigeeilten Privat-Bullen der angrenzenden Kaufhäuser staunten nicht schlecht, als auf der Privatstrasse eine Viertelstunde lang rund 40 DemonstrantInnen mit Musik und Transparenten die Kreuzung blockierten und zur freiwilligen DNA-Registrierung bei der "Deutschen Gen Bank (DGB)" aufriefen, um damit angeblich den "Kampf gegen Terrorismus, organisertes Verbrechen und Sozialhilfebetrug" zu unterstützen.

Hier ein Demoaufruf zur Dokumentation:
"Demo aufgrund der Urteile gegen die Freunde in Magdeburg, die am 2. März beginnenden Prozesse gegen 26 Gipfelgegner ( G8 2001) in Genua, die Prozesse gegen die SchiffbesetzerInnen, Antifaschistinnen oder GrenzcamperInnen in Köln,... Die Linke ist von einer Repressionswelle betroffen, wie wir sie schon länger nicht erlebt haben. Wir wollen die betroffenen nicht allein lassen; wir wollen nicht nur immer in die Gerichtssäle rennen, um uns brav die Urteile abzuholen. Wir sind alle von der Repression betroffen, egal ob wir selbst auf der Anklagebank sitzen oder nur AdressatInnen der Abschreckung sein sollen. Diese Demo soll darüber hinaus das ganze System der Überwachung und Kontrolle, ob durch Staat oder Wirtschaft, angreifen. Sie ist relativ spontan ins Leben gerufen worden, um unsere Wut lieber einmal mehr als zu wenig auf die Strasse zu tragen. Es ist wichtig, dass sich alle selbst daran beteiligen. Und es ist ausdrücklich gewollt, daß jedEr selbst Transpis oder andere Dinge für die Demo vorbereitet und mitbringt. Die Demo wird natürlich von Ermittlungs-Ausschuß (EA) begleitet: 0221/9327252 Kommt alle und bringt eure Wut und Überzeugungskraft mit! Ort: Offenbachplatz Köln VeranstalterInnen: revolutionaere Herzzellen (?!)"

Quelle:
 http://www.infoladen.net/koeln/plotter/pages/
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Ergänzungen

Titel der Ergänzung

Kölna Nörgla 07.03.2004 - 11:41
war doch klar das nur wenig Leute zu der Aktion kommen.
Vor zwei Wochen kam das mit der Demo erstmals raus. Es wurden nur an den bekannten linken "Zentren" Flyer und Plakate ausgelegt (peinlich). Auf den Flyern und plakaten standen kaum Infos drauf.
Wundert sich dann noch jemand das bei einer Linken wie sie in Köln existiert dann kaum jemand kommt???

Und zur Frage was in Köln los ist.
Nichts ist in Köln los. Das ist das ganze Problem.
Kaum jemand macht Aktionen. Es sind ja grundsätzlich zu wenig Leute da. Die Kölner Linke ist erst Aktionsfähig wenn mindestens 150 Leute auf einen Fleck sind. Vorher kann man NICHTS machen. Alle paar Monate findet mal ne Demo statt aber das war es auch schon.

Wenn ich an die Kölner Linke denke muss ich mich echt schämen.

Nicht Motzen und ein paar tIps für Köln

Kölner 07.03.2004 - 14:58
Ja es läuft einiges schief- ich gebe es zu..aber wenn Ihr Infos haben wollt dann geht doch mal zu den ensprechenden Gruppen. Es läuft viel mehr in Köln. Am Donnerstag gab es eine Demo wegen des Selbstmordes eines jungen Kurden vor drei Wochen wurde erfolgreich eine Durchsuchung und Massenabschiebung verhindert...
Termine:
Alle zwei Wochen Donnerstag attac Treffen
einmal im Monat der erste Montag Sozialforum
Jeden Dietsag trifft kein Mensch ist illegal, food and bombs, und die Gruppe "Köln umsonst" trifft sich alle zwei Wochen Diesntags..

kölner zustände

neuer 07.03.2004 - 15:43
hi!

eigentlich find ich nörgeleien auf indymedia meist recht contraproduktiv, da es hier aber um kritik an einer gesamten stadtlinken geht möchte ich ausnahmsweise auch mal meinen seft dazu abgeben.

ich bin ebenfalls erst seit ein paar monaten in köln, da ich bald hier zu studieren anfangen werde. bevor ich hier hin gekommen bin, hatte ich zwar schon so einiges über die komische scene-situation in köln gehört, zumindest die aktionen der antifa-k hatten mir aber immer recht gut gefallen. die antifa-k hatte für mich als damals noch nicht-kölner (niedersachse) immer den eindruck vermittelt ähnlich wie seinerzeit die aab unabhängig und außerhalb von irgendwelchen scene-kleinkram linksradikale politik zu machen und ihre politik auch außerhalb irgendwelcher alt-autonomer zusammenhänge gut zu "vermarkten".

fehlanzeige! in den letzen drei monaten, die ich nun hier bin war für mich nichts an linker, geschweige denn von linksradikaler agitation in köln erkennbar. ich kann "neu-kölnerin" (auch neu hier? :-) )
nur recht geben. die einzigen "linken" aufkleber die ich hier bislang gefunden habe waren die von attac, ein plakat der antifa auch, allerdings vom "heißen sommer gegen nazis 2002".

auch veranstaltungen scheint es in köln nicht zu geben. das auf antifa-k.de angekündigte planet-antifa hatte trotz richtigem termin (habe extra nochmal nachgeschaut!) einfach geschlossen, der infoladen köln ist offenbar sowieso immer zu!

die einzige linke demo (außer ein paar kurdischer) von der ich hier bislang was mitbekommen habe, war die gestrige und von der habe ich auch erst auf indy gelesen als sie schon vorbei war.

an der uni ist von linker (hochschul)politik ebenso wenig zu spüren wie in irgendwelchen "alternativen" läden. es gibt offenbar nichts wo man sich über anstehende aktionen informieren kann. und von einer kontaktaufnahme oder möglichkeit zur mitarbeit bei kölner gruppen will ich garnicht erst reden (antifa-k ich habe euch 3 mal geschrieben und euer infotelefon geht auch nicht!!!).

vor ein paar jahren wurde mal das konzept der "antifa-wander-aktion" ins leben gerufen, um in ostdeutschen städten linke politik wieder zu etablieren. vielleicht wäre köln ein geeigneterer ort gewesen...

Noch was

kÖLNER 08.03.2004 - 00:01
dIE LETZTE dEMO WAR IN Köln Samstag vor Karneval und zwar in Weidenpesch. Letzten Donnerstag gab es eine wegen des Kurden der Selbstmord begannen hat, Hier sind jetzt genug Termine genannt worden wo man hingehen kann. Es gibt die Stadtrevue und den Plotter..aber wenn ihr nur motzen wollt..an der Uni gibt es eine sehr nette und aktive attac Gruppe nur so als Tip

Nörgler kennen Plotter nicht!?!?

einfreunddesmaquis 08.03.2004 - 00:04
Mein Eindruck von Köln ist auch, dass da nicht viel läuft und/oder man nichts über Aktivitäten erfährt. Ich finde auch selten Flugis o.ä., auch in "linken" Kneipen - geschweige denn Hinweise auf Kontaktmöglichkeiten. Was mich allerdings wundert ist, dass von den NörglerInnen hier niemand den Plotter erwähnt. Den kenne ich sogar als manchmal Kölner. Ein aktuelles Termin-Heftchen mit Ankündigungen von Veranstaltungen, Demos etc., in DIN A6. Gibt es neuerdings auch im Internet, ich glaube hier:

 http://infoladen.de/koeln/plotter/index.php?year=2004&month=3

In Köln ist nichts los?

Informierer 08.03.2004 - 00:13
jd 1. Sa im Monat Kölner Mahnmarsch ums Amerikahaus
Treff: 12h Rudolfpl.

jd Mi um 20h treffen der Antikriegsgruppe "Kein Blut für ÖL"
Treff: Bürgerzentrum Ehrenfeld

-gegen den Ölkrieg
-gegen Sozialkürzungen
-antifaschistisch

in Köln ist nichts los? *kopfschüttel*

Nachtrag

Informierer 08.03.2004 - 00:19

anleitung zum glücklichwerden:

vladimir jankélévitch 08.03.2004 - 01:47
schaut euch doch die domschatzkammer (im dom) an, oder folgende homepage (im internet): www.grupp-casablanca.tk

näheres demnächst.

In Köln nichts los?

Rudolf Mühland 08.03.2004 - 20:57
nicht "links" aber anarchistisch:
die ortsgruppe der freien arbeiter und anrbeiterinnen union (FAU):

Köln
FAU - Allgemeines Syndikat Köln
c/o Infoladen LC36
Ludolf-Camphausen Str. 36, 50672 Köln
Gruppen-Treffen: donnerstags 20 Uhr
donnerstags ab 22 Uhr: BLACK CAT CLUB - sozialrevolutionärer Ausschank
[Homepage: http://syndikatkoeln.blogspot.com/][  fauk@fau.org ]



ansonnsten kommt alle am 03.04.2004 zur demo nach köln und beteiligt euch am sozialrevolutionären block, zu erkennen unter anderem an den schwraz-roten fahnen der FAU

PS: in köln lohnt es sich den plotter zu lesen!! (sihe auch anmerkung incl link weiter oben

@ Rudolf Mühland

Erich Sass 14.03.2004 - 12:04
Ist ja nett, daß Du unsere Kontaktadresse etc.pp. verbreitest, aber das machen wir eigentlich gerne selber. Und ob wir zu irgendwelchen revolutionären Blox auf irgendwelchen Demos aufrufen, entscheiden auch ausschließlich wir! Also laß den Scheiß künftig und kümmer Dich um Dich selber.

Deine FAU Köln

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