13. Februar in Dresden - Kranzniederlegung

Zandra 13.02.2004 14:10 Themen: Antifa
Wie jedes Jahr, versuchen Rechtsextremisten aus den verschiedensten Gruppierungen den 13. Februar für sich zu instrumentalisieren.

Begonnen wird der Tag mit einer offiziellen Kranzniederlegung an der Gedenkstätte auf dem Heidefriedhof. Anders als in den letzten Jahren stellten sich die Neonazies sofort an die Spitze des Trauermarsches, um als erste ihre Kränze abzulegen.
Nur durch das Eingreifen der Polizei, welche die Neonazis zurückhielt, konnten die offiziellen Vertreter (OB Roßberg, Staatsminister Mannsfeld, Verteidigungsattache Brigadegeneral Pridham aus GB, Generalkonsul Burton aus der USA...) vor dem Dilemma / der Peinlichkeit bewahrt werden, ihre Kränze neben denen von NPD und Nationalem Bündnis Dresden zu legen. Das passierte erst später und keiner hat's gesehen bzw. sich daran gestört. Es geht ja nur um die Trauer - oder?


Heidefriedhof

Die gesamte Gedenkstätte auf dem Heidefriedhof geht auf Planungen von 1937 zurück. Ursprünglich sollte es ein Ehrenmal für die Gefallenenen des ersten Weltkrieges werden. Soweit kam es nicht und seit 1948 befindet sich hier die offizielle Gedenkstätte. Am Ende der 400m langen Mittelachse steht der Gedenkstein für die Toten des 13./14. Februars 1945. Etwa mittig ist ein größerer freier Platz, zentral eine Opferschale umgeben von einem Ring aus 14 Stelen, sieben auf einer Seite stehen für Konzentrationslager, sieben auf der anderen für im Krieg zerstörte Städte.

Auschwitz, Bergen-Belsen, Coventry, Buchenwald, Leningrad, Dachau, Lidice, Ravensbrück, Oradour, Sachsenhausen, Rotterdam, Theresienstadt, Warschau und Dresden in einer Reihe - Alles unterschiedslos Opfer. Das ist geschichtsrevisionistisch im Gedenken an Dresden.

"Allein die Idee, den unsäglichen Leidensweg der Deportierten und die gerechte Bestrafung ihrer Henker gegeneinander abzuwägen oder auf dieselbe Ebene zu stellen, diese Idee ist eine wohlüberlegte Niedertracht, wenn nicht eine regelrechte Perversion des moralischen Sinns." (Vladimir Jankelevitch, 1971)

Dieses Vergleichen bzw. Aufrechnen zieht sich durch fast alle Veranstaltungen am 13. Februar und bietet für Neonazis ein willkommendes Einfallstor, mit den Bürgern und Offiziellen zu "trauern".


Aktivitäten

heute (13.2.)
- 17 Uhr am Albertplatz Demonstration "Den deutschen Opfermythos im Visir" ( http://venceremos.antifa.net/13februar/2004/demonstration.html  http://de.indymedia.org//2004/02/74639.shtml)
- 18.30 Uhr Treffpunkt der Neonazis am Zwingerteich zum Fakelumzug zum Rathaus (dort dann Kundgebung)

morgen (14.2.)
- 10 Uhr Kulturpalast/Wilsdruffer Strasse Demonstration "Nazitränen satt" ( http://nazitraenensatt.systemli.org/)
- 11 Uhr Bürgerdemo "Dresden reicht`s!" ( http://www.dresden-gegen-rechts.de/)
- 12 Uhr "JLO"-Demonstration mit bis zu 2000 Teilnehmern (Zwischenkundgebung am Güntzplatz mit Liedermacher Frank Rennicke)

Die Demoroute am Samstag ist ziemlich lang, führt zweimal über die Elbe - genügend Möglichkeiten die Nazidemo zu stoppen und ihnen zu zeigen, was wir von ihnen halten... see you in Dresden


weitere Links

Versuchte Störung Veranstaltungsreihe zum 13. Februar von Nazihools ( http://de.indymedia.org/2004/02/74684.shtml)

umfangreiche Antifa Hintergrundseite ( http://venceremos.antifa.net/13februar/)

Mobilisierungsvideo mit Bildern des letzten Jahres und einigen geschichtlichen Hintergründen ( http://venceremos.antifa.net/13februar/2004/mobimpeg.avi)

Martin Blumentritt: ?Keine Träne für Dresden - Über die Dresdenmythen?
Analyse-Texte zum 13. Februar, kurz: historie und legende ( http://www.isf-freiburg.org/beitraege/Blumentritt_Dresden.htm)

Fotos letztes Jahr ( http://venceremos.antifa.net/13februar/2003/neonazidemo.html)

Artikel Junge Welt ?Revisionisten aller Couleur? ( http://www.jungewelt.de/2004/02-11/012.php)

Pressemitteilung Stadt Dresden zum 13. Februar 2004 ( http://barrierefrei.dresden.de/index.html?page=19553)

Weitere Beiträge:

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Ergänzungen

MÜNCHEN

Antifaschist 13.02.2004 - 15:24
Heute wollen Nazis auf dem Marienplatz in München eine Mahnwache abhalten.

Sorgen wir dafür, dass sie damit nicht erfolgreich sein werden. Ich weiß nicht genau, ob eine Gegendemo/Kundgebung oder ähnliches angemeldet wurde. Das ist aber auch unwichtig um Widerstand zu zeigen.

Also kommt jetzt um 17:00Uhr zum Marienplatz um den Nazis Dampf zu machen!

Am Karlsplatz Stachus ist ebenfals um 17:00Uhr eine Kundgebung wegen dem letzten SIKO-Gefangenen angeldet, um politischen Druck aufzubauen. Erscheint auch hier zahlreich. (Ich weiß nicht ob die Nazis den 17:00Uhr Termin aus dem grund gewählt haben....)

Also es gibt viel zu tun... auf in die Innenstadt

instrumentalisierungen

anmerkung 13.02.2004 - 16:02
Zitat: "Wie jedes Jahr, versuchen Rechtsextremisten aus den verschiedensten Gruppierungen den 13. Februar für sich zu instrumentalisieren."

Frage: Nur die Rechtsextremisten ???


Antwort: Kann sich jeder selber denken. Aber Aktionen wie "Keine Träne für Dresden" sind natürlich völlig frei jedweder Instrumentalisierung.

Was ist los?

Xerox 13.02.2004 - 22:55
Was ist denn los mit der Dresdner Antifapage. (Nicht mehr erreichbar)
Hamm die Bulln ne Razzia gemacht?
Hamm die Nazis die HP gehakt?
Dresdner Antifas meldet Euch!
Ich bin auf jedenfall morgen in DD und tue was ich kann um die Nazis zu bekämpfen!

Lob für Friedrichs "Brandstätten" aktuelle JF

Dokumentation 13.02.2004 - 23:53
In einer Trümmerwelt aufgewachsen
Die Macht der Bilder: Jörg Friedrichs Fotoband "Brandstätten" holt den Bombenkrieg gegen Deutschland ins Bewußtsein zurück
Doris Neujahr
da der Artikel noch nicht via Archiv
www.jf-archiv.de/chronoverteiler.htm
verfügbar ist, müßt ihr als Benutzernahme jf + als Kennwort 3259 eingeben um an den Artikel zu kommen
www.jungefreiheit.de/abo/yy45.htm

Kränze von der Antifa

markus 14.02.2004 - 00:51
Wär doch 'ne Idee für nächstes Jahr:
dann könnten das die Neonazis nicht für sich instrumentalisieren und man zeigt, daß es traurig ist, wenn Tausende Unschuldige sterben.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

So nicht — Karl Weiss

1000end Unschuldige — Mangamama