WWW stört gnadenlos den Dienstbetrieb

El, der Millionär 03.02.2004 00:10 Themen: Soziale Kämpfe
Heute Morgen haben Jugendliche der Widerstandsgruppe Worms- Wonnegau kurzzeitig das Wormser Arbeitsamt übernommen und damit gegen die zunehmende Diskriminierung der Arbeitslosen aufmerksam gemacht.
Trotz mangelnder Berichterstattung der Medien im Vorfeld und enormer schulischer Verpflichtungen konnte die Widerstandsgruppe Worms- Wonnegau an diesem Montag wie geplant mit einer Aufsehen erregenden Aktion die "Wormser Widerstandswochen" eröffnen: Gegen 14:30 Uhr drangen vier Jugendliche in das Wormser Arbeitsamt ein, nachdem Sie an dessen Fassade ein drei Meter langes Plakat mit der Aufschrift "Armutsamt", sowie weitere Banner als Symbol der "Übernahme" dieser Behörde angebracht hatten. Mit der Aktion wollte die WWW gegen den zunehmenden Druck protestieren, der im Zuge der Agenda 2010 auch auf Arbeitslosen ausgeübt werden würde. Oftmals käme es zu ungerechtfertigtem oder voreiligem Verhängen von Sperrzeiten, um zusätzliche Einsparungen bei den wirtschaftlich und sozial schwächer Gestellten zu erreichen. Auch über das Wormser "Armutsamt" seien ihnen diesbezüglich zahlreiche Fälle bekannt. Bereits beim Empang wurde den Jugendlichen von Herrn Kramer, dem Leiter der Behörde, attestiert, sie würden mit ihrer Aktion "gnadenlos den Dienstbetrieb stören". Genau dies sei in ihrem Sinne, konterten die Jugendlichen. Es folgte eine längere Diskussion, bei der es zu spontanen Zustimmungsbekundungen anwesender Arbeitsloser kam. Als sich die Mitglieder der Widerstandsgruppe Worms- Wonnegau weiterhin weigerten das Gebäude zu verlassen, alarmierte Herr Kramer die Polizei. Schließlich einigte man sich darauf, daß die WWW das Gebäude beim Eintreffen der Polizei friedlich verlassen und im Gegenzug auf eine Anzeige verzichtet werden würde. Die mit zwei Einsatzwagen herbeieilenden Polizisten begleiteten die Widerständler aus dem Gebäude, nahmen die Personalien auf und drohten eine Rechnung an. Die Widerstandsgruppe Worms- Wonnegau wertet den Verlauf trotz der geringen Beteiligung als Erfolg. Man habe Erfahrungen gamacht, wie gewaltfrei und effektiv vor Ort Widerstand gegen die Machenschaften des kapitalistischen Systems geleistet werden kann. Weitere Eindrücke über ähnliche Aktionen in größerem Umfang können Interessierte diesem Mittwoch um 17 Uhr im Kanal 70 erhalten. Hier zeigt die WWW Exklusivaufnahmen der derzeitigen Studentenproteste in Berlin. U.a. ist dabei die Besetzung der SPD-Parteizentrale, die Besetzung des Roten Rathauses, sowie die Störung des deutschen Arbeitgebertages zu sehen.
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Ergänzungen

haut wech den scheiß

AA 03.02.2004 - 11:44
Gut. Saugut.
Was passiert, wenn wir bundesweit die Armutsämter stilllegen? Wir hätten ja auch die FDP auf unserer Seite, die letztens die Auslösung des Bundesamtes für etc. forderte, weil nur 10% der Beschäftigten überhaupt für Arbeitsvermittlung zuständig seien. Die ganzen Repressalien bringen vor allem eines: Arbeitsplätze beim BfA und den Armutsämtern, die diese Schikanen kontrollieren und verwalten (und meist selbst die größten sChikanen sind) Wir brauchen doch keine Verwaltung der Arbeitslosigkeit, sondern Hilfen, wie man einen sinnvollen Beruf kriegt, der nicht nur den Statistiken dient - und den Sklavenhändlern (hast du Arbeit für mich? Sklavenhändler icvh tu alles für dich tralalala)

Fotos von der Aktion...

Widerständler 06.02.2004 - 00:31

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Was ist Widerstand? — Frager