100.000e bei WSF in Mumbai - WEF trifft sich in Davos

einige von vielen 19.01.2004 00:54 Themen: Globalisierung Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Das Weltsozialforum (WSF) in Mumbai, Indien, hat begonnen. An der Eröffnungsveranstaltung nahmen mehr als 100.000 Menschen teil (Video/Photos). Das bereits vierte WSF findet erstmals nicht im brasilianischen Porto Alegre statt. 6 Tage lang wird über dieFolgen der neoliberalen Globalisierung, Diskriminierung, Krieg und Alternativen diskutiert, an neuen Netzwerken gebastelt und gefeiert.

Das WSF hatte bereits in den Vorjahren mit bis zu 100.000 Teilnehmenden dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos den Rang abgelaufen. Mit solchen Massenanstürmen hatte vor vier Jahren -beim ersten WSF mit 15.000 Teilnehmenden- niemand gerechnet. Das WEF, welches im Jahr 2002 nach New York floh, bringt die Spitzen von Politik und Wirtschaft zusammen, um hinter verschlossenen Türen globale Strategien zu planen. Der iranische Diktator Khatami soll am 21.1. die Eröffnungsrede halten. Proteste gegen das WEF werden wie in den Vorjahren von Polizei und Militär in Gewalt erstickt. 6500 Soldaten, darunter 3200 Angehörige der Bodentruppen, sollen gegen Demonstranten oder andere "Störungen" eingesetzt werden (Quelle). Dennoch demonstrierten am Samstag in mehreren schweizer Städten mindestens 1000 Menschen. Proteste, Blockaden und Veranstaltungen finden kommende Woche in der Schweiz statt. Mehr: Indymedia.Schweiz oder no-wef.ch.

In Mumbai finden parallel zum offiziellen WSF weitere alternative Foren statt, wie z.B. das Mumbai Resistance(MR 2004) oder ein Treffen des Netzwerkes Peoples Global Action (PGA).
Indymedia.Indien berichtet mit Unterstützung des Netzwerkes Babels.org live.Zusätzlich gibt es Live Coverage vom Intercontinental Youth Camp (IYC). Informationen zum Programm: hier und hier.

indymedia.india | WSF India.org | ciranda.net | indymedia.ch
Zahlreiche Links im Feature | Viele Fotos hier
ein Rückblick | Aspekte zum Abschluss des WSF

[WEF] Aktionstage in der Schweiz: Blockaden, Demonstrationen, heftige Repression
Das World Social Forum begann mit unglaublichem Massenansturm, mit zig Tausenden die tanzten, sangen, den Widerstand feierten. Video: mpg4-Format
Mit maximal 50.000 Teilnehmenden bei der Auftaktveranstaltung wurde gerechnet. Gekommen sind mehr als 100.000. Während der Auftaktveranstaltung sprachen unter anderem Arundhati Roy, Shirin Ebadi, Shabani Azmi. Arundhati Roy rief während ihrer Rede dazu auf, aktiv Widerstand zu leisten: unter anderem ruft sie die WSF-Teilnehmer auf, mit dem Parallel-Forum (Mumbai Resistance) eine gemeinsame Abschlussveranstaltung zu organisieren, in welcher 2 Konzerne ausgesucht werden, die von der globalen Bergung "einfach dicht gemacht werden". Sie schliesst mit "Das Weltsozialforum fordert Gerechtigkeit und Überlebenschancen für alle. Aus diesem Grund müssen wir uns als im Krieg befindlich begreifen!". Reaktion: tosender Beifall der 100.000... Eröffnet wurde das WSF übrigens auch symbolisch mit einer Musikband aus dem mit Indien verfeindeten Pakistan: Junoon.
In Mumbai finden parallel zum offiziellen WSF weitere alternative Foren statt, wie z.B. das Mumbai Resistance(MR 2004) - mit einer klaren antikapitalistischen, antiimperialistischen und antipatriarchalen Aussage (Fotos vom 1.Tag). Etwa 250 Organisationen tragen dieses Forum. Auch ein Treffen des Netzwerkes Peoples Global Action (PGA) findet in Mumbai statt.

Das WSF wurde immer wieder aufgrund des teilweise staatsorientierten NGO-Ansatzes kritisiert.

Direkt aus den fünf grossen Veranstaltungshallen berichtet Indymedia.Indien mit Unterstützung des Übersetzungsnetzwerkes Babels.org live.Der Audio-Stream wird u.a. in Hindu, Französisch, Englisch und Koreanisch ausgestrahlt.


Weitere Links

Mumbai Resistance 2004
intercontinental youth camp
TerraViva Online
Feature bei Indymedia.Global
Babels.org
Peoples Global Action
attac.de



Artikel bei Indymedia.de zu WSF und WEF

Feature: WEF in Davos und WSF in Porto Alegre 2003

vor dem 16.1.2004
WEF: WEF in Warschau und Gegengipfel
WSF: WSF und Intercontinental Youth Camp 2004
WSF: Das Weltsozialforum Mumbay
WSF: Das Weltsozialforum
WEF: Ausschreitungen an Anti WEF Demo
WEF: erlebnisbericht anti-wef demo in winterthur
WEF: Medienmitteilung zur Demo in Winterthur (CH)
WSF: Indien:Auftakt des World Social Forum (Video)
WSF: Programm des Weltsozialforums

16.1.2004
Gedanken zum Weltsozialforum
Weltsozialforum in Mumbai
Feature: WSF 2004 in Bombay hat begonnen

17.1.2004
audio und videostreaming vom weltsozialforum

18.1.2004
Das WEF entmachten - Zug um Zug!



Fotos von Indymedia.India

16.1.2004
Fotos del espacio para el FSM 2004 en Mumbai
Anti-War Cartoons at the WSF
tides of peopel gather for the WSF
Photos of the opening ceremony
WSF-India 2004-Photo reportage
Photos from WSF - January 16

17.1.2004
Amnesty International at the World Social Forum pictures

18.1.2004
New pictures of the forum
More pictures ofthe opening of the WSF and MR2004
Posters of Women's Issues at the World Social Forum
Anti-War and Anti-Occupation Posters at the WSF
More posters from the World Social Forum
14 More Posters at the World Social Forum
Rainbow Planet
Art And Resistance At The WSF (Part Two, with Pics)
Mumbai Resistance - Day 1
New picture of the WSF in India
Seminar `Indigenous People ad their Land Rights

19.1.2004:
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Ergänzungen

Medien-Feedback

Maxx 19.01.2004 - 01:22
Über das WSF wird in den Medien relativ wohlwollend berichtet.
Beispiel:
 http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/9/0,1367,WIRT-0-2096425,00.html


Über das WEF wird berichtet wie gewohnt. Meist werden "gewaltbereite Demonstranten" in den Vordergrund geschoben. Die Spaltung der schweizer Linken wird sher häufi erwänht, da dies zur Folge hat daß: "Wo Aktionen gegen das Weltwirtschaftsforum stattfinden werden, war noch nie so ungewiss wie dieses Jahr"
Auch der Einsatz von Bodentruppen und Polizei wird thematisiert:
"Nationalrat und Ständerat bewilligten in der Wintersession den Einsatz von bis zu 6500 Armeeangehörigen für die Unterstützung der Bündner Behörden. Aufgeboten sind jetzt 3200 Personen der Bodentruppen plus 1500 Angehörige der Luftwaffe."
 http://www.tagi.ch/dyn/news/schweiz/340469.html


Wer Lust hat: Bei  http://news.google.de/ einfach die Begriffe WFS und WEF eingeben und eine kleine Medienanalyse schreiben. Indymedia heisst selbermachen :-)

2 interessante Artikel

... 19.01.2004 - 04:35
 http://www.taz.de/pt/2004/01/19/a0176.nf/text.ges,1
beschriebt unter anderem: "Als die Sonne untergeht, eröffnet die Rockband Junoon aus dem mit Indien verfeindeten Pakistan das Weltsozialforum (WSF)"

und:  http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=47553&IDC=2

Karrikaturen kritisieren das WSF

rev 19.01.2004 - 21:00

Kritische Links und Hintergründe/Zitate

SammlerIn 20.01.2004 - 23:12
Links mit kritischen Zitaten und Hintergründen:
- Übersicht:  http://www.projektwerkstatt.de/zitate
- Innerlinke Debatten, Streits & Co.:  http://www.projektwerkstatt.de/debatten
- WSF:  http://www.projektwerkstatt.de/debatte/attac/attac_wsf.html
- Attac:  http://go.to/tobin-tax

Grenzhilfe nach Davos -Österreich

grenzhilfe 21.01.2004 - 23:31
Für alle die auch dieses Jahr nach Davos fahren, um dort gegen das jährliche WEF-Treffen aktiv zu werden, steht eine Hilfe für die Grenzüberschreitung über Vorarlberg (Österreich) in die Schweiz bereit.

Ihr habt Probleme bei der Einreise in die Schweiz bekommen, seid zurückgewiesen worden oder befürchtet Schwierigkeiten... Ihr seid Betroffene oder ZeugInnen von ungerechtfertigten Maßnahmen der Grenzbehörden... Ihr wollt einfach vor der letzten Etappe nochmal eine Pause einlegen... dann meldet Euch bei uns.
Wir sind ab Freitag (23.1.04) Nachmittag erreichbar unter der Nummer: 0043 (0) 664 4648072
oder E-mail:  haraldo1@gmx.at



Antirep-Telefone innerhalb der Schweiz:

079 626 84 21
Rote Hilfe: immer besetzt,
im Speziellen am Sa 24.1. (Demo in Davos)

078 911 76 24 und 079 603 57 81
Besetzt während den Mobilisierungen gegen das WEF 04,
im Speziellen am Mi 21.1. (Blockadeaktionen) und
am Sa 24.1. (Demo in Chur)

oder besuch die seite:
www.antirep.ch

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Effizienz der Demo — Karin Brauer