Das WEF entmachten - Zug um Zug!

A.R.B. 18.01.2004 00:22 Themen: Globalisierung Repression
Am heutigen Tag fanden in Freiburg, Bern, Burgdorf und Langenthal Aktionen gegen das Wef und den dahinter stehenden Kapitalismus statt. Leider wurde das ganze durch ein gigantisches Polizeiaufgebot überschattet und teilweise verhindert.
ZugUmZug Demonstration vom 17. Januar 2004


In Freiburg, Bern, Burgdorf und Langenthal machte heute die ZugUmZug Demonstration gegen das Weltwirtschftsforum in Davos und den dahinter stehenden Kapitalismus halt. Durch verschiedene theatralische und symbolische Aktionen sollten die negativen Auswirkungen der Neoliberalisierung aufgezeigt werden.
Die DemonstrantInnen liessen sich vom gigantischen Polizeiaufgebot nicht provozieren und versuchten die geplanten Aktionen durch zu führen. Dies wurde jedoch durch die staatliche Repression verhindert. Das Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit wurde von der Polizei aufs Massivste verletzt. Bedenklich ist auch die zunehmende Verschmelzung von Armee und Polizei, wurden einige PolizistInnen doch mit Armeetransportern von Stadt zu Stadt befördert.
In Burgdorf wurden verschiedene Personen, darunter ein 10-jähriges Mädchen, verletzt.

In Freiburg liess die Polizei die geplante Demonstration nicht stattfinden, den ManifestantInnen war es nur möglich eine direkte Route durch Nebenstrassen zum Bahnhof zu laufen. Die Polizei wirkte völlig unkoordiniert und reagierte unprofessionell; so rannten die offensichtlich überforderten Beamten zum Beispiel mit gezückten Schlagstöcken auf die wartenden DemonstrantInnen zu.

Auch in Bern wurde ein Demonstrationsumzug verhindert. Der einzige offene Weg hätte durchs Bollwerk zur Reitschule geführt, was zur laufenden politischen Hetze gegen die Reitschule passt. Die Klügeren gaben jedoch nach und stiegen früher als geplant in den Zug nach Burgdorf. Die Zugfahrt dauerte mehr als doppelt so lange wie normal und in Burgdorf erwartete die Protestierenden wiederum ein martialisches Polizeiaufgebot. Hier wurde zwar ein Demonstrationszug zugelassen, jedoch nur auf vorgegebener Route und durch eine Allee von Polizeigrenadieren. Der Versuch eine eigene Route zu wählen wurde brutal gestoppt. Die Kantonspolizei Bern beschoss die DemonstrantInnen aus einer Distanz von weniger als zwei Metern mit Gumischrot auf Augenhöhe. Die Folgen davon waren zahlreiche Verletzte, darunter ein unbeteiligtes 10-jähriges Mädchen. Ein Demonstrant wurde knapp unter dem Auge getroffen, einer weiteren Person wurde das Nasenbein gebrochen. Weitere TeilnehmerInnen mussten ihre Wunden nähen lassen.

In Langenthal hielt sich die Polizei in der Nähe des Bahnhofs zurück und beschränkte sich auf den Schutz der Symbole der kapitalistischen Macht.
Dank der kleineren Präsenz der uniformierten Staatsgewalt hob sich die Stimmung merklich und es fand ein gelungener Umzug bis zum Marktplatz statt, wo ein Theater zum Thema WEF und Repression den Abschluss bildete.

Die Inhalte des heutigen Protestes konnten leider nur zum Teil vermittelt werden. Es zeigte sich aber einmal mehr, dass der Staat sein Gewaltmonopol hemmungslos ausnützt, um die wirtschaftlichen Interessen der Reichen und Mächtigen zu schützen.

Einmal mehr hat die Polizei mit einem Grossaufgebot ihre Lächerlichkeit dargestellt. Die DemonstrantInnen verfolgten am heutigen Tag eine deeskalative Strategie und konnten dadurch weitere Ausschreitungen durch die Polizei verhindern.

Demokollektiv ZugUmZug


Fotos unter www.NO-WEF.ch.vu!
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Ergänzungen

Gibt es was in Davos?

Frager 18.01.2004 - 03:06
Ist in Davos wieder ein Alibi-Protest erlaubt oder sind dort jegliche Meinungsäusserungen verboten? Man sieht übrigens ganz gut, welche Bedeutung das ESF für die Herrschenden hat: Im Gegensatz zu den symbolischen Gipfeln werden hier wirklich die wesentlichen Entscheidungen getroffen. Selbst so scheinliberale Staaten wie die Schweiz sind bereit zum Schutz der Treffen sowas wie "temporär faschistische Zonen" (Begriff aus Genua 2001) zu schaffen.

Kriminalisierung sozialer Proteste

Killswitchengage 18.01.2004 - 09:24
Die Kriminalisierung sozialer Proteste ist momentan voll im Gange.

So werden alle Demos um Davos einfach verhindert und das unter der Legitimation der Presse.

Lasst euch nicht entmutigen!


- Für eine kritische, solidarische Linke! Für Differenzierung!

Keine Spaltung wie in Hamm!

revolutionäre demo in davos

schwarzer schatten 18.01.2004 - 20:43
Heraus zur revolutionären Anti-WEF-Demo in Davos!

Sa, 24.1.04
Zug ab Basel um 9:20 morgens.
Kommt, wenn ihr nichts besseres vorhabt ;)

Smash the WEF heisst Kapitalismus zerschlagen!

Solidarische Grüsse aus Basel,
schwarzer schatten