KOLONIALISMUS: 100 Jahre Herero - Aufstand

ein Überblick 11.01.2004 01:26
eine Zusammenstellung zum 100. Jahrestag des Hereroaustands und dem Völkermord durch deutsche Truppen

eine öffenliche Gedenkveranstaltung/Kundgebung
zwei Radiobeiträge
ein indy Artikel
ein TAZ Dossier
diversere andere Presseartikel
und die unsägliche völkische "Gesellschaft für bedrohte Völker"
etc
EINE GEDENKVERANSTALTUNG:
Sonntag, 11.01.2004
18.00 Uhr Unter den Linden/Wilhelmstrasse: Öffentliche Gedenkveranstaltung
"Eine unbelastete Kolonialmacht?"
Am 12. Januar 1904 - vor 100 Jahren - begann der Krieg deutscher Kolonialtruppen gegen Herero und Nama, den afrikanischen Bewohnern des damaligen Deutsch-Südwestafrika, des heutigen Namibia. Mit direkter Zustimmung des deutschen Kaisers setzte General v. Trotha seine Ankündigung um, die Herero und wenig später die Nama zu vernichten.
Herero und Nama leisteten vier Jahre entschiedenen Widerstand gegen die mit überlegenen Waffen ausgerüsteten Deutschen.
Die Initiative "Anticolonial Africa Conference Berlin 2004" wird auf dieser öffentlichen Gedenkveranstaltung Fotos zeigen, die diese deutsche Kolonialgeschichte dokumentieren. Die Bilder werden von Reinhard Munioruzo Zaire aus Namibia kommentiert.
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2 RADIOBEITRÄGE:

Tagesprogramm 11.01.2004 hr2
12.05 Camino - Religionen auf dem Weg
"Erinnern und für die Zukunft lernen"
100 Jahre Herero-Aufstand und der deutsche Kolonialismus •
Von Bettina von Clausewitz
 http://www.hr-online.de/d/radio/hr2/programm1257_jsp/contentfolderid=1257/key=std_standard_702631.html
kann mensch online als live stream höhren
 http://www.ard.de/radio/programme/index.phtml?hr
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16.01.2004 • Hörspiel & Feature Programmtipp
"Die Weißen zehrten das Glück auf und brachten Krieg"
Zum 100. Jahrestag des Herero-Aufstandes in Südwest-Afrika
Von Ludger Schadomsky
 http://www.dradio.de/php_logic/beitrag_vorschau.php?programm=dlf&sendung=hoerspiel&id=221033
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DER INDYMEDIA TEXT MIT VIELEN WEITEREN INFORMATIONEN
Eine unbelastete Kolonialmacht?
 http://de.indymedia.org/2004/01/71258.shtml
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HERERO
 http://de.wikipedia.org/wiki/Herero
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das taz-dossier 1
100 JAHRE HERERO-AUFSTAND: GESCHICHTE EINES VÖLKERMORDS
 http://www.taz.de/pt/2004/01/10.nf/ressort.q,TAZ.re,sw
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Keine Entschuldigung, keine Entschädigung
Die Bundesrepublik erkennt "Verantwortung für die Kolonialgeschichte" an.
Mehr nicht. Die Herero klagen Wiedergutmachung ein
 http://www.taz.de/pt/2004/01/10/a0130.nf/text
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Der totale Feldzug
Betrug, Unterdrückung, Landverlust - 1904 reicht es den Herero mit der Kolonialherrschaft. Sie revoltieren. Die Deutschen machen keine Gefangenen
VON JOACHIM ZELLER
 http://www.taz.de/pt/2004/01/10/a0133.nf/text.ges,1
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VERNICHTUNGSBEFEHL
Der "Vernichtungsbefehl" des Kommandanten der deutschen "Schutztruppe" in Deutsch-Südwestafrika, General Lothar von Trotha, verkündet am 2. 10. 1904:
 http://www.taz.de/pt/2004/01/10/a0132.nf/text
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KURZE KOLONIALGESCHICHTE NAMIBIAS: VOM "SCHUTZGEBIET" ZUR SWAPO
 http://www.taz.de/pt/2004/01/10/a0135.nf/text
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Vorwärts und schnell vergessen
Die deutsche Minderheit in Namibia verklärt ihre Kolonialgeschichte. Das ärgert Namibias Regierung. Aber auch sie ignoriert die Herero
 http://www.taz.de/pt/2004/01/10/a0139.nf/text.ges,1
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Die Vergangenheit spaltet
Am Sonntag gibt es in Namibia zwei getrennte Gedenkveranstaltungen zum Herero-Aufstand. Die Regierung lässt sich am liebsten selbst feiern
VON ROLF-HENNING HINTZE
 http://www.taz.de/pt/2004/01/10/a0138.nf/text.ges,1
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Keine Geiseln der Geschichte
Deutsche Kolonialherrschaft ist bloß eine Episode, denken viele. Das Dritte Reich zeigt: Dauer sagt nichts über Intensität
VON JÜRGEN ZIMMERER
 http://www.taz.de/pt/2004/01/10/a0148.nf/text.ges,1
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RASSENFORSCHUNG
 http://www.taz.de/pt/2004/01/10/a0143.nf/text
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ZUM WEITERLESEN
 http://www.taz.de/pt/2004/01/10/a0147.nf/text
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Herero-Aufstand
Sturm über Deutsch-Südwest
 http://www.stern.de/politik/historie/?id=518364&nv=cp_L1_tt
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Die Demokratie hat sich rückwärts entwickelt - 08.01.2004 20:30
Eine politische Zwischenbilanz in Namibia
 http://www.ndrinfo.de/ndrinfo_pages_std/0,2758,OID200070_REF6,00.html
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Sächsische Zeitung Dienstag, 30. Dezember 2003
Der Herero-Aufstand Geschichte einer ehemaligen deutschen Kolonie
Von Gerd Fesser
 http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=559743
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Aufstand gegen die Deutschen endet mit qualvollem Tod in der Wüste
 http://www.lvz-online.de/lvz-heute/89796.html
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10.01.2004
NAMIBIA / Der Aufstand der Herero erinnert an deutsche Kolonialgeschichte
Ein früher Völkermord als späte Last
 http://www.hz-online.de/index.php?mode=full&cat=16&minDate=&begin=0&id=67316
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Schroff wie eine gigantische Mauer
Vor 100 Jahren begann der Aufstand der Hereros in Namibia – schwieriger Umgang mit Geschichte
 http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=47167&IDC=2

ND-Soliaktion »Drei Kontinente« – bisher 11200 Euro Jochen Reinert
 http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=46507&IDC=2
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10.01.2004 Ein schwarzes Kapitel
Vor hundert Jahren schlugen kaiserliche Truppen den Herero-Aufstand in Deutsch-Südwestafrika nieder. In Berlin erinnert nur ein Gedenkstein an den Vernichtungskrieg
Von Andreas Conrad
 http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/10.01.2004/921443.asp
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Chronologie zur kolonialen Erschliessung Südwestafrikas und zum Völkermord an den Herero und Nama:
 http://www.hist.net/ag-genozid/chronologie.htm
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10.01.2004 Rassenkrieg gegen die Herero
Südwestafrika 1904 bis 1908: Der erste deutsche Völkermord

Die Geschichte des deutschen Kolonialreiches dauerte nur dreißig Jahre. Eine im europäischen Vergleich derart kurze Zeitspanne, dass sich bis heute bei vielen Deutschen der Eindruck aufdrängt, die formale Kolonialherrschaft sei nur eine unbedeutende Episode ihrer Geschichte gewesen.

Stimmt das schon für die deutsche Geschichte im engeren Sinne nicht, da viele der in den Kolonien praktizierten Herrschaftstechniken unmittelbar der deutschen Verwaltungspraxis entstammten und durch deutsche Beamten und Offizieren in die Tat umgesetzt wurden, so gilt es für die betroffenen Gegenden vor allem in Afrika auf gar keinen Fall. Kolonialherrschaft veränderte das Leben der Menschen in den Siedlerkolonien grundlegend. Und gerade in den beiden größten deutschen Kolonien, in Deutsch-Ostafrika (heute Tansania) und in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) kam es gleich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu kriegerischen Konflikten, die zu den blutigsten und folgenreichsten der gesamtem Kolonisierung Afrikas gehörten. Dass sich heute im Süden Tansanias das größte, fast menschenleere Wildreservat Afrikas befindet, ist ebenso deren Ergebnis, wie die Tatsache, dass in Namibia immer noch der Großteil des fruchtbarsten Landes im Besitz Weißer ist.

Koloniale Herrenmenschen

In Deutsch-Südwestafrika gelang der deutschen Armee zudem die traurige Leistung, den ersten Genozid des 20. Jahrhunderts und zugleich der deutschen Geschichte verübt zu haben. Was sich seit der Nacht vom 11. auf den 12. Januar 1904 fast vier Jahre lang in der Kolonie abspielte, muss in weiten Teilen als bewusster Vernichtungskrieg und Völkermord gewertet werden. Sicherlich, Kolonialkriege wurden immer schon, und von allen Mächten, mit großer Grausamkeit geführt, und der dem Kolonialismus inhärente Rassismus machte einen Übergang von rechtlich eingehegten Praktiken der Kriegsführung zum Krieg gegen Frauen und Kinder leichter, aber dennoch hebt die Systematik, mit der in „Südwest“ gebrandschatzt und gemordet wurde, diese Kämpfe aus der Reihe der zeitgenössischen Kriege heraus.

Wer in jener Nacht den ersten Schuss abgab, ist in der Forschung umstritten. Es waren wohl deutsche Provokationen, die den Krieg auslösten. Sie fielen auf afrikanischer Seite auf fruchtbaren Boden, machten sich dort doch allmählich die Folgen der deutschen Kolonialherrschaft bemerkbar. War die Herero-Gesellschaft durch die große Rinderpest von 1897 schon in ihren Grundfesten erschüttert, so erhöhten der zunehmende Landverlust an Weiße und das Auftreten vieler deutscher Siedler als „Herrenmenschen“ den Druck auf die Herero-Führung. Betrügereien seitens deutscher Kaufleute, vor allem aber Vergewaltigungen von Herero-Frauen untergruben die Stellung der traditionellen Eliten. Da diese ihre Untergebenen nicht wirksam schützen konnten, verloren sie an Autorität und eine jüngere, kampfbereite Generation gewann Einfluss.

Zunächst waren die Herero militärisch so erfolgreich, dass sich die Deutschen nur in einigen bewaffneten Ortschaften halten konnten. Vor allem auf entlegenen Farmen töteten die Herero 123 Siedler, schonten dabei entgegen der zeitgenössischen Gräuelpropaganda jedoch ausdrücklich Frauen, Kinder und Missionare. Dieses Konzept klassischer Kriegsführung, die Männer als Krieger zu attackieren, Frauen und Kinder aber zu schonen, wurde von deutscher Seite jedoch nicht erwidert. Man werde unter den Herero „aufräumen, aufhängen, niederknallen bis auf den letzten Mann, kein Pardon“ geben, hieß es dort, und bald warnte der langjährige Gouverneur Leutwein vor „unüberlegten Stimmen, welche die Hereros nunmehr vollständig vernichtet sehen wollen“, denn schließlich lasse sich ein Volk von 60 000 bis 70 000 Menschen „nicht so leicht vernichten“, zudem brauche man die afrikanischen Arbeitskräfte.

Leutwein war aber nicht mehr Herr des Geschehens, da mittlerweile der Große Generalstab in Berlin das Kommando an sich gezogen hatte, und mit Lothar von Trotha nur wenige Wochen nach Kriegsausbruch einen besonders brutalen Kolonialsoldaten als neuen Oberbefehlshaber nach Südwestafrika schickte. Dieser sah den Konflikt von Anfang an als Teil eines grundsätzlichen „Rassenkrieges“, in dem es gelte, „die aufständischen Stämme mit Strömen von Blut“ zu vernichten.

Spätestens seit Sommer 1904, nach der sogenannten Schlacht am Waterberg führte die Schutztruppe einen genozidalen Vernichtungskrieg gegen die Herero, ermordete bei ihren Verfolgungsritten Frauen und Kinder, Junge und Greise. Planmäßig trieben die Reiter die Herero in die Omaheke-Wüste, besetzten die Wasserstellen und versuchten jegliches Entkommen der Verdurstenden aus dem Trockengebiet zu verhindern. Trotha wurde erst gestoppt, als der Völkermord bereits zum größten Teil geschehen war. Die Gründe dafür waren vor allem taktischer Natur, denn die deutschen Truppen wurden inzwischen im Süden des Landes gebraucht, wo mittlerweile die Nama einen äußerst erfolgreichen Guerillakrieg begonnen hatten, der die deutsche Armee an den Rand der Niederlage brachte.

Wiederum blockierte die deutsche Armee Wasserstellen und zerstörte systematisch die Nahrungsgrundlagen der afrikanischen Bevölkerung. Vor allem aber setzte sie auf Massendeportation der Bevölkerung, um so den Kämpfern den Rückhalt bei ihren Leuten zu nehmen. Interniert wurden diese, wie auch gefangene Herero, in Konzentrationslagern, so der zeitgenössische Ausdruck, die inzwischen über das ganze Land verteilt eingerichtet worden waren. Von Kriegsgefangenenlagern europäischen Typs schon dadurch unterschieden, dass auch Frauen und Kinder dort gefangen gehalten wurden, dienten sie auch als Arbeitslager. Wer arbeitsfähig war, musste entweder für die Schutztruppe oder die Verwaltung Zwangsarbeit leisten. Privatpersonen konnten sich Arbeitskräfte abholen, größere Unternehmen richteten eigene Camps ein. Zumindest im Konzentrationslager auf der Haifischinsel kam es zudem zur bewussten Ermordung durch Vernachlässigung. Dort starben binnen eines halben Jahres von 1.795 Gefangenen 1.032. Insgesamt kamen dreißig bis fünfzig Prozent der Internierten ums Leben. Verlässliche Zahlen für die in Gefechten und auf der Flucht getöteten und für die Verhungerten und Verdursteten liegen nicht vor, sie gingen aber in die Zehntausende.

Obwohl der Krieg offiziell am 31. 3. 1907 zu Ende ging, wurden die letzten Gefangenen erst ein knappes Jahr später entlassen, um jedoch sofort einem rigiden, das ganze Land umspannenden Kontrollsystem unterworfen zu werden. Alle Männer und Frauen im Alter von mehr als 14 Jahren mussten eine Passmarke tragen und wurden einem Arbeitszwang unterworfen. Zwar gelang die Durchsetzung dieses ins Totalitäre gehenden Kontrollsystems ebenso wenig wie vorher die Vernichtung der Herero oder der Nama, jedoch ist die Absicht, eine auf dem Wahn vollständiger Planung basierende rassische Privilegiengesellschaft zu errichten, deutlich erkennbar. Dieser Rassenstaat ist nur einer der Umstände, die aus dem kolonialen Südwestafrika auf das vorausweisen, was in der deutschen Geschichte noch folgen sollten. Vernichtungskrieg und Völkermord gehören ebenso dazu.

Obwohl nicht alle Offiziere von Trothas Politik für richtig hielten, verweigerte sich doch niemand. Vor allem fanden seine Ideen in Berlin grundsätzlichen Rückhalt. So schrieb beispielsweise Generalstabschef von Schlieffen im Herbst 1904 an Reichskanzler von Bülow: „Dass er die ganze Nation vernichten oder aus dem Land treiben will, darin kann man ihm beistimmen. Der entbrannte Rassenkampf ist nur durch die Vernichtung oder vollständige Knechtung der einen Partei abzuschließen. Das letztere Verfahren ist aber bei den jetzt gültigen Anschauungen auf Dauer nicht durchzuführen. Die Absicht des Generals v. Trotha kann daher gebilligt werden. Er hat nur nicht die Macht, sie durchzuführen.“

Die Herero und Nama überlebten den Völkermord, es vermochten sich neu zu organisieren, alte Traditionen wiederzubeleben und neue zu inkorporieren. Wenn heute am Herero-Tag im August in Okahandja immer noch Herero in Uniformen paradieren, die an deutsche erinnern, so ist dies nicht Ausdruck einer besonderen Zuneigung zu den Deutschen, wie oft zu hören ist, sondern Resultat der Neuerfindung der Herero-Nation: Vor allem kriegsgefangene Kinder taten in der letzten Dekade vor dem Ersten Weltkrieg als Offiziersburschen, sogenannte Truppenbambusen, Dienst in der deutschen Armee und übernahmen deren Organisation für ihr geheimes Unterstützungsnetzwerk.

Das Überleben von Herero und Nama ist auch kein Beweis gegen das Vorliegen eines Genozids. Wissenschaftliche Definitionen sowie die UN-Völkermordkonvention stimmen darin überein, dass, nicht die Vollendung den Tatbestand des Genozids konstituiert, sondern der Beginn einer Tat mit der Intention „eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“. Bei der deutschen Politik gegenüber den Herero und Nama in der Wüste, im Kampf gegen Partisanen und im Lager auf der Haifischinsel ist dies gegeben. Dies macht die Ereignisse in Deutsch-Südwestafrika zum ersten Genozid der deutschen Geschichte und des 20. Jahrhunderts.

JÜRGEN ZIMMERER
 http://www.sueddeutsche.de/sz/feuilleton/red-artikel1413/
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Allgemeine Zeitung Namibia
Artikel vom 09. 01. 2004
Vor brisantem Gedenken Im Vorfeld zeigen sich Empfindlichkeiten und Info-Lücken
Die Gedenken an die 100. Wiederkehr des Ausbruchs des Deutsch-Hererokrieges 1904 beginnen am Sonntag in Okahandja und Windhoek. Die Veranstalter der zwei Komitees bemühen sich mit unterschiedlichem Erfolg um prominente sowie um breite Beteiligung.
 http://www.az.com.na/az/artikel/az-artikel.php4?rubrik=politik&artikelnummer=1621
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Artikel vom 09. 01. 2004
Durch die Vergangenheit in die Zukunft -Gedenkenfeier in Warmbad
Kasten: In Warmbad im Südosten Namibias erhob sich vor über 100 Jahren das Volk der Bondelswarts gegen die deutschen Kolonialherren - Auslöser für die Aufstände von Herero und Nama 1904. Mit einer farbenfrohen und versöhnlichen Gedenkfeier erinnert sich das Volk an die traurigen Ereignisse und besinnt sich auf seine Herkunft.
 http://www.az.com.na/az/artikel/az-artikel.php4?rubrik=lokales&artikelnummer=2974
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Artikel vom 07. 01. 2004 Politisches Stammesdenken
Der Präsident der Nudo, Kuaima Riruako, will seine Partei als Sammelbecken aller Volksgruppen des Landes verstanden wissen, kann aber nicht schlüssig erklären, warum deren kürzlich gewählte Führungsspitze ausschließlich aus Hereros besteht.
 http://www.az.com.na/az/artikel/az-artikel.php4?rubrik=politik&artikelnummer=1619
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Artikel vom 07. 01. 2004 Nudo macht landesweit mobil
Partei-Präsident Riruako will die regierende Swapo herausfordern
Windhoek - Der Oberhäuptling der Herero und Präsident der kürzlich als eigenständige Partei registrierten Nudo hat der regierenden Partei den Kampf angesagt.
 http://www.az.com.na/az/artikel/az-artikel.php4?rubrik=politik&artikelnummer=1618
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Artikel vom 07. 01. 2004
Gedenken ab Sonntag
Politische und kirchliche Perspektiven geboten
Windhoek - Okahandja und Windhoek sind am Sonntag, 11. Januar, die Stätten, wo die ersten der zahlreichen Gedenken und Veranstaltungen stattfinden, die zur Erinnerung an den Ausbruch der Aufstände und des Kolonialkrieges vor 100 Jahren geplant sind.
 http://www.az.com.na/az/artikel/az-artikel.php4?rubrik=lokales&artikelnummer=2960
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Artikel vom 06. 01. 2004
Kündigung kränkt Kaura kaum
DTA-Präsident nimmt Wechsel von sechs Parteikollegen emotionslos zur Kenntnis
Der DTA-Präsident Katuutire Kaura hat den angekündigten Wechsel von sechs führenden Parteikollegen zur National Unity Democratic Organisation (Nudo) mit Fassung registriert.
 http://www.az.com.na/az/artikel/az-artikel.php4?rubrik=politik&artikelnummer=1615
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IN ENGLISCH:
German Imperialism In S.W. Africa
 http://web.jjay.cuny.edu/~jobrien/reference/ob22.html
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Wednesday, 29 August, 2001, 12:16 GMT 13:16 UK
A bloody history: Namibia's colonisation
 http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/1514856.stm
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Namibia to remember Herero uprising
 http://www.mg.co.za/Content/l3.asp?ao=29449

Rights group wants apology for 'genocide'
 http://www.mg.co.za/Content/l3.asp?ao=29358
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J.B. Gewald
Herero Heroes: A Socio-Political History of the Herero of Namibia 1890 - 1923.
Oxford: James Currey / Cape Town: David Philip / Athens OH: Ohio University Press, p. x +
 http://asc.leidenuniv.nl/publications/year1999.htm
 http://asc.leidenuniv.nl/staff/jbgewald.htm

 http://www.jamescurrey.co.uk/jcurrey/display.asp?K=181814409285403&M=1&WHERE=%28cauthor+PH+WORDS+%27Jan%2DBart%27+AND+cauthor+PH+WORDS+%27Gewald%27%29+AND+%28ctitle+PH+WORDS+%27Herero%27+AND+ctitle+PH+WORDS+%27Heroes%27%29&SS=%28cauthor+PH+WORDS+%27Jan%2D
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DIE DDR NOSTALISCHEN FDJ SPINNER:
 http://www.fdj.de/infoportal/index_dbz.html?dbz/I_1897_1907
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Studenten der FHTW suchen für ein DVD Projekt über die deutschen Kolonien Kamerun und Namibia Film - und Fotomaterial, historisch und aktuell. Wir suchen Material über Land und Leute, historische Bauten, Stammestrachten, Musikinstrumente, Masken usv.Kurioses und private Briefe, Reklameschilder bzw. interessante Informationen.
 http://www.jaduland.de/kolonien/afrika/suedwest/dsw/
 http://www.jaduland.de/kolonien/bak/index.htm
 http://www.jaduland.de/
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DIE VÖLKISCHE "GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER"
Der Völkermord an den Herero 1904-1907
 http://www.gfbv.de/voelker/afrika/herero.htm

siehe zur GfbV z.B:
 http://de.indymedia.org/2003/09/62342.shtml
 http://de.indymedia.org/2003/09/62057.shtml
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Sonnabend, 10. Januar 2004 Hamburg
Mahnwache für Aufstandsopfer
 http://www.abendblatt.de/daten/2004/01/10/249747.html
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EIN ROMAN
Kreuzzug der Entrechteten
André Brinks Roman "The Other Side of Silence"
 http://www.berlinerliteraturkritik.de/index.cfm?id=5029
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Ergänzungen

DIE BILD UNTERTITEL

ein Überblick 11.01.2004 - 01:39
UNTERTITEL 1.BILD
Die Christuskirche in der namibischen Hauptstadt Windhuk, davor das Standbild (Reiter der deutschen Schutztruppe) des Berliner Bildhauers Adolf Kürle: Befehl zur völligen Vernichtung der Herero
 http://www.stern.de/politik/historie/?id=518364&nv=cp_L1_tt

UNTERTITEL 2.BILD
Generalstabchef Alfred von Schlieffen 1905 beim Verabschieden der Truppen, die zur Niederschlagung des Herero-Aufstandes eingeschifft werden.
 http://www.forumfilm.de/archiv6/index.htm

Anticolonial Africa Conference

ein Überblick 11.01.2004 - 01:58
Anticolonial Africa Conference
Berlin, 11.11.2004 - 15.11.2004
Bis zum eigentlichen Konferenzbeginn am 11.11.2004 in Berlin sind regelmäßig Veranstaltungen zur europäischen Kolonialpolitik geplant.
 http://www.africa-anticolonial.org/

"Herero" von Gerhard Seyfried

Buchtipp 11.01.2004 - 09:53
beschreibt die Zeit des Aufstands aus der Sicht eines humanistischen Deutschen und ist prall gefüllt mit sehr gut recherchierten und schön ausgeschmückten Details. Als Resumee blieb mir die Erkenntnis, daß wir neben dem völkerkundlichen und dem länderpolitischen Rassismus die technokratische Variante ziemlich übergehen.

DDR-Propaganda

MArtin 11.01.2004 - 16:30
Es ist bei diesem Beitrag wie bei vielen anderen Alltagsthemen auch: Wer mitreden will, sollte sich erst einmal schlau machen. Wenn nämlich der Ahnungslose Unsinn verbreitet, trägt dies kaum zur Erhellung der Leser bei.

> den afrikanischen Bewohnern des damaligen Deutsch-Südwestafrika,

Die Hereros sind keineswegs die (Ur-)Bewohner Namibias, sondern sie waren selber Kolonialisten, die rund fünfzig bis hundert Jahre vor den Deutschen aus dem Norden als Vieh-Nomaden eingewandert sind. Die eigentlichen (Ur-)Bewohner Namibias sind die Buschleute, die wiederrum von den Hereros unterdrückt wurden und bis 1920 als Sklaven gehalten wurden. Die Buschleute konnten im Gegensatz zu den Hereros in der wasserlosen Ohmaheke überleben, da sie hochangepasst an das Leben in der Wüste sind und wissen wie man dort Wasserstellen findet.

Ansonsten ist es eine fehlerhafte und reine Europäische Sicht, dass Namibia nur aus dem Gegensatz von "Weißen" und "Schwarzen" aufgebaut wurde. In Wirklichkeit gibt es in Namibia kaum "Schwarze", da wir uns ja nicht in "Schwarzafrika" befinden. Hier leben Namas, Hereros, Buschleute, Mischlinge und zahlreiche andere Bevölkerungsgruppen, außerdem viele Deutsche, Engländer, weiße Südafrikaner heute sehr friedlich miteinander... .

Die Niederschlagung des Hereroaufstandes als Genoizid zu beschreiben, ist maßlos übertrieben. Die "Schutztruppe" bestand damals aus einigen hundert Soldaten und wurde nach dem Aufstand auf knapp über tausend aufgestockt. Sie kämpfte gegen eine Übermacht von mindestens 40mal so vielen kämpfenden Hererokriegern (ohne Frauen und Kindern) in einem Land das doppelt so groß wie Deutschland ist.

Die völkische GfbV...

Nebensatz 11.01.2004 - 20:37
Gehört bei indymedia jetzt das Adjektiv völkisch fest zur GfbV? Denn etwas anderes als der obige Beitrag schreibt die GfbV auf ihrer Seite zu den Herero auch nicht. Die Kenntnis und umsichtige Verwendung der Begriffe Genozid und Ethnozid macht schließlich noch niemand zum Völkischen. Die Denunziation der GfbV schien mir allerdings weitgehend auf einem solchen Trugschluß zu beruhen.

weitere Artikel zum Thema (+ 2 Anmerkungen)

ein Überblick 12.01.2004 - 01:21
10.01.2004 Ressort: Magazin Ursula Trüper Seite: 1
"Schon jetzt meinen die Neger, Afrika gehört ihnen"
Vor 100 Jahren standen die Hereros im heutigen Namibia gegen die deutschen Kolonialisten auf
 http://www.berlinonline.de/.bin/mark.cgi/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/0110/magazin/0002/index.html
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05.03.1998 Ressort: Blickpunkt
Der Häuptling wartet auf mehr als ein Wort
Deutschland will die Herero nicht entschädigen VON FRANK RÄTHER
 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1998/0305/blickpunkt/0049/index.html
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Nachspiel für ersten deutschen Vernichtungskrieg
Dirk Eckert 15.02.2003  http://www.dirk-eckert.de/
Herero verklagen Deutschland auf Entschädigung
 http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/14098/1.html
+ COPIE: 2.3.2003 IMI-Standpunkt 2003/011
 http://www.imi-online.de/2003.php3?id=449
+ Link zum Text
 http://lernarchiv.bildung.hessen.de/archiv/geschichte/epochen/19th_cent/kolonie
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12.01.2004 Thema Claus Kristen Waterberg 1904
 http://www.jungewelt.de/2004/01-12/004.php

29.11.2003 Wochenendbeilage Claus Kristen Kriegsjubiläum
Völkermord – kein Anlaß für »entschädigungsrelevante Entschuldigung«
 http://www.jungewelt.de/2003/11-29/034.php

05.11.2003 Interview: Uwe Witt / Alan Wylie
Völkermord an den Herero: Reparationen aus Deutschland?
jW sprach mit Kuaima Riruako, Chief der Herero und Mitglied des namibischen Parlaments
 http://www.jungewelt.de/2003/11-05/019.php

05.11.2003 Inland Uwe Witt Für Ära der Versöhnung
Nachfahren der Herero fordern vier Milliarden Dollar Reparationen von Deutschland
 http://www.jungewelt.de/2003/11-05/016.php

26.07.2003 Wochenendbeilage Claus Kristen Letzte Hoffnung USA
Erste Entscheidung im Prozeß um Herero-Reparationsforderungen an die Bundesrepublik Deutschland
 http://www.jungewelt.de/2003/07-26/032.php

14.10.2002 Ausland Dirk Krüger Landumverteilung wie in Simbabwe
Namibia: Armutsbekämpfung auch durch Enteignung von Großgrundbesitzern
 http://www.jungewelt.de/2002/10-14/008.php

08.10.2002 Ausland Bert Wilkinson, Bridgetown (IPS)
Reparationen gefordert
Antirassismuskonferenz in Barbados:Entschädigung für Sklavenhandel. Auch BRD soll zahlen
 http://www.jungewelt.de/2002/10-08/006.php

29.01.2002 Feuilleton Ortwin Passon Apartheid erfinden
Bundeswehrsoldaten haben Somalia erreicht:
Eine historische Recherche zu deutschen Interessen in Afrika (Teil 1)
 http://www.jungewelt.de/2002/01-29/017.php

Ausland 31.08.2001 Europa angeklagt
Entschädigung für 400 Jahre Sklaverei und Kolonialismus gefordert. In Durban beginnt heute UN-Konferenz gegen Rassismus Von Aly Ndiaye
 http://www.jungewelt.de/frameit.php?/2001/08-31/008.shtml

Ausland 15.06.2001 Gleichberechtigt in der Kalahari
Wie Botswana die jahrhundertealte Diskriminierung der San-Urbevölkerung zu überwinden versucht. Von Roswitha Reich (Text und Fotos)
 http://www.jungewelt.de/frameit.php?/2001/06-15/008.shtml

Interview 08.11.2000 Deutscher Völkermord in Namibia vergessen?
jW sprach mit Kuaima Riruako, dem Chief der Hereros in Namibia
 http://www.jungewelt.de/2000/11-08/018.shtml

Inland 13.03.1998 Terror und Enteignung
Der blutige Kolonialkrieg des deutschen Kaiserreiches in Deutsch-Südwest-Afrika. Von Gerd Bedszent
 http://www.jungewelt.de/frameit.php?/1998/03-13/014.htm

Inland 09.03.1998 »Pardon wird nicht gegeben«
Wie Roman Herzog in Namibia deutsche Vergangenheit »bewältigt«. Von Gerhard Feldbauer
 http://www.jungewelt.de/frameit.php?/1998/03-09/015.htm

ZUM BEGRIFF "BUSCHZULAGE"
Inland 09.02.1999 Leserbriefe Betriebsrat redete wie Geschäftsführer
 http://www.jungewelt.de/frameit.php?/1999/02-09/019.shtml

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sehr aufschlußreich in diesem Zusammenhang die Position des
"Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge"
Helmut Lorscheid 16.11.2003
Täter zu Opfern gemacht - Heldengedenken auf ewig
 http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/16094/1.html
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ältere Artikel in der "Jungle world" in denen Herero erwähnt wird:

Herrenanzug gegen Tracht
Wie der deutsche Kolonialismus in Berlin geplant wurde und welche Spuren er in der Stadt hinterlassen hat, beschreibt das Buch »Kolonialmetropole Berlin«. von anke schwarzer
 http://jungle-world.com/seiten/2003/09/374.php

Der Kreis ist weiß
Auf der UN-Konferenz gegen Rassismus konnten die westlichen Staaten ihre Positionen weitgehend durchsetzen. von alex veit
 http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2001/38/21a.htm

13. Januar 1999 Jungle World Deutsche Scholle Tropical
In der hessischen Kleinstadt Witzenhausen lebt die Tradition der "Deutschen Kolonialschule" auch nach 100 Jahren fort
 http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_99/03/08b.htm
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@ Buchtipp zu Seyfried findet sich ganz viel unter:
Eine unbelastete Kolonialmacht?
 http://de.indymedia.org/2004/01/71258.shtml
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formaler Tip:
@ "DDR-Propaganda" von MArtin
die von dir kritisierte Formulierung stammt von  africa.anticolonial@gmx.net
zu finden auch unter
Eine unbelastete Kolonialmacht?
 http://de.indymedia.org/2004/01/71258.shtml
wäre vielleicht sinnvoll deine Kritik auch direkt an sie zu richten

Weitere Artikel

ein Überblick 13.01.2004 - 04:18
Tagesspiegel Thema des Tages 12.01.2004

Herero fordern Geld aus Berlin Zum 100. Jahrestag des Aufstands
 http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/12.01.2004/928248.asp

„Das Trauma ist noch heute zu spüren“ Die Herero erwarten von Berlin eine Wiedergutmachung
 http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/12.01.2004/927661.asp

Der Schatten der Geschichte
Es ist lange her – aber nicht vergessen. Der Völkermord an den Herero durch deutsche Truppen begann heute vor 100 Jahren. Deutschland hat sich bisher nicht dafür entschuldigt, sondern nur mehr Entwicklungshilfe gezahlt. Den Nachkommen der Opfer reicht das nicht.
VOR 100 JAHREN – AUFSTAND IN DEUTSCH-SÜDWESTAFRIKA
Von Sven-Eric Kanzler,Windhuk
 http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/12.01.2004/927659.asp

Die Angst der Weißen
120 Jahre nach der Kolonialnahme und 14 Jahre nach der Unabhängigkeit soll in Namibia der Boden verstärkt an Schwarze umverteilt werden
Von Wolfgang Drechsler, Kapstadt
 http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/12.01.2004/927829.asp

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Berlin 10.01.2004 Ein schwarzes Kapitel
Vor hundert Jahren schlugen kaiserliche Truppen den Herero-Aufstand in Deutsch-Südwestafrika nieder. In Berlin erinnert nur ein Gedenkstein an den Vernichtungskrieg
Von Andreas Conrad
 http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/10.01.2004/921443.asp

Politische Literatur 01.12.2003
Der vergessene Vernichtungskrieg
Deutschland wurde spät zur Kolonialmacht – verübte aber grausame Verbrechen
Von Steffen Richter
 http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/01.12.2003/865180.asp

Politik 30.10.2003 Demokratie ohne Opposition
Namibias Präsident Nujoma regiert fast als Alleinherrscher – Deutschland unterstützt ihn dennoch
Von Wolfgang Drechsler, Kapstadt
 http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/30.10.2003/814962.asp

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Tod in der Wüste
Vor 100 Jahren begann der Herero-Aufstand in Südwestafrika - Die kaiserlichen Truppen schlugen ihn nieder Von Peter Dittmar
 http://morgenpost.berlin1.de/archiv2004/040112/feuilleton/story652738.html

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+ je ein Artikel in
SPIEGEL + FOCUS vom 12.1.

WEITERE ARTIKEL

ein Überblick 16.01.2004 - 01:41
Da befahl der Kaiser: Vernichtet sie!
Vor 100 Jahren begann in Südwestafrika das dunkelste Kapitel deutscher Kolonialgeschichte. Spuren der Erinnerung führen auch nach Hamburg.
Von Josef Nyary
 http://www.abendblatt.de/daten/2004/01/12/250255.html

Berlin: Keine Entschädigung für Hereros
 http://www.abendblatt.de/daten/2004/01/12/250257.html
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13.01.2004 Thema Claus Kristen Keinerlei Entschädigung
Vor hundert Jahren erhoben sich die Herero gegen die deutsche Kolonialherrschaft.
Der Aufstand wurde niedergeschlagen in einem der blutigsten Kolonialkriege der Geschichte, dessen Auswirkungen bis in die Gegenwart reichen
(Teil II und Schluß)
 http://www.jungewelt.de/2004/01-13/003.php

14.01.2004
Interview Interview: Harald Neuber 100 Jahre nach dem Aufstand: Entschädigung für Herero? jW sprach mit Kuaima Riruako, Chief der Herero in Namibia und Vorsitzender der von ihm gegründeten »Demokratischen Union der Nationalen Einheit«
 http://www.jungewelt.de/2004/01-14/021.php
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Des Kaisers blutiges Erbe
Vor 100 Jahren begann in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika - heute Namibia - der Aufstand der Herero, der von den kaiserlichen Truppen blutig niedergeschlagen wurde. Die Nachfahren der Opfer haben die Bundesrepublik vor US-Gerichten auf eine milliardenschwere Wiedergutmachung verklagt.
Von Harald Stutte
 http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID2826664,00.html
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Botschafter drückt Herero Bedauern Deutschlands aus
Vor 100 Jahren: Blutiger Aufstand gegen deutsche Kolonialmacht
veröffentlicht: 11.01.04 -15:36, akt.: 12.01.04 -09:24 Uhr
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Okahandja (rpo). Vor genau 100 Jahren begann in Deutsch-Südwest-Afrika ein blutiges Drama. In der einstigen Kolonie erhoben sich die Herero gegen deutsche Siedler, denen sie Landraub und Unterdrückung vorwarfen. Bis zur Niederschlagung des Aufstandes fielen dem deutschen Feldzug mindestens 60.000 Herero - das sind drei Viertel der Volkszugehörigen - zum Opfer.
 http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/politik/ausland/33316
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Mahnung zur Versöhnung bei Gedenkfeiern für Herero-Aufstand
 http://www.rundschau-online.de/kr/page.jsp?ksArtikel.id=1073586285024&listID=1037966282302&openMenu=&calledPageId=1039082845263
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AUSSENPOLITIK
Schröder entdeckt Afrika
Von Ulrike Putz und Severin Weiland

Am Wochenende wird der Kanzler seine erste große Afrikarundreise antreten. Auf dem Programm stehen neben der Entwicklungshilfe und dem Kampf gegen Aids auch eine verstärkte Sicherheitskooperation.

Kanzler Schröder: Erste Afrika-Rundreise wurde aus innenpolitischen Gründen verschoben
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Kanzler Schröder: Erste Afrika-Rundreise wurde aus innenpolitischen Gründen verschoben
Berlin - Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion Friedbert Pflüger stichelte. Das sei der erste Besuch des Kanzlers auf dem schwarzafrikanischen Kontinent in fünf Jahren.

In der Tat - lange hat es gedauert, bis sich Gerhard Schröder dem Kontinent mit einer eigenen Rundreise annimmt. Eigentlich war das schon in der vergangenen Legislaturperiode geplant. Doch dann kam Mitte November 2001 die Vertrauensfrage Schröders, mit der er die rot-grüne Koalition zwang, die Beteiligung der Bundeswehr am weltweiten Anti-Terrorkampf, vor allem in Afghanistan, zu unterstützen. Schröder musste in Berlin bleiben, die Reise wurde in letzter Minute abgesagt.

Auf den Umstand, dass der Kanzler eigentlich schon reisen wollte, aber wegen der damaligen innenpolitischen Lage nicht konnte, wurde am Donnerstag in Regierungskreisen großen Wert gelegt. Zugleich wurde darauf hingewiesen, dass Schröder ja beim Gipfel der EU mit der Afrikanische Union (AU) in Kairo dabei war sowie beim Spitzentreffen zur nachhaltigen Entwicklung in Südafrika.

Oft ist Schröders Regierung, auch Außenminister Joschka Fischer, in der Vergangenheit vorgehalten worden, sich nicht wirklich für Afrika zu interessieren. Das hat sich zumindest optisch seit der Wiederwahl 2002 geändert. Der Außenminister war im Oktober in Südafrika und Namibia, das in diesen Tagen des vor 100 Jahren durch die deutschen Kolonialtruppen verübten Völkermordes an den Herero gedenkt. Nun tritt am Sonntag Schröder zu einer sechstägigen Reise an, begleitet von einer 23-köpfigen Wirtschaftsdelegation. Die Tour bringt ihn nach Äthiopien, Kenia, Südafrika und Ghana. Im März folgt schließlich Bundespräsident Johannes Rau mit seiner Visite in Nigeria und Tansania.

So viel Afrika war seit langem nicht mehr in der deutschen Außenpolitik. "Afrika geht uns Europäer, geht uns Deutsche direkt und unmittelbar an", hieß es am Donnerstag in Regierungskreisen. Es gehe nicht nur um Entwicklungshilfe, sondern auch um Sicherheitspolitik. Das Problem Afrikas seien nicht starke Staaten, die ihre Nachbarn bedrohten, sondern zunehmend schwache Staaten, durch deren Zerfall Probleme wie Terrorismus enstünden, heißt es in Berliner Regierungskreisen. Selbstbewußtsein ist in Berlin durchaus angesagt: Afrikapolitik dürfe man nicht nur den früheren Kolonialmächten überlassen, sondern wolle auch gerade als europäische Mittelmacht dort tätig werden.

So wird denn auch in Kenia der Kanzler eine engere Zusammenarbeit der Nachrichtendienste beider Länder im Kampf gegen den internationalen Terrorismus vereinbaren. Kenia ist ein Land, das 1998 durch den schweren Anschlag auf die US-Botschaft erschüttert wurde. Bei dem Anschlag in Nairobi starben rund 300 Menschen. Kenias demokratische Koalitionsregierung soll die Entwicklungshilfe für 2004 und 2005 auf zusammen 50 Millionen Euro verdoppelt werden. Zudem erhält das Land eine "privilegierte Partnerschaft". Kenias seit etwas mehr als einem Jahr agierende neue Regierung hat aus Sicht der Bundesregierung eine erfreuliche Entschlossenheit beim Kampf gegen Korruption gezeigt, vor allem durch die Entlassung belasteter Personen in Polizei und Justiz. In Nairobi wird Schröder der kenianischen Führung um Präsident Mwai Kibaki die Ausbildung der Polizei durch deutsche Sicherheitskräfte anbieten.

Kondomwerbung in Afrika: Besuch der Nelson-Mandela-Stiftung geplant
Großbildansicht AP

Kondomwerbung in Afrika: Besuch der Nelson-Mandela-Stiftung geplant
Für die Regierung soll mit der Reise auch deutlich gemacht werden: Afrika ist nicht nur ein Kontinent der Krisen, er sei auch im "Aufbruch". Reformfreudige Regierungen, die auf Demokratie und Transparenz setzen, sollen unterstützt werden. Von einer neuen "afrikanischen Renaissance" war am Donnerstag in Berlin die Rede. Als ein hoffnungsvolles Zeichen wird im Kanzleramt die im Sommer 2002 gegründete Afrikanische Union (AU) gewertet. Ihrem Sitz im äthiopischen Addis Abeba wird Schröder eine Visite abstatten und bei dieser Gelegenheit eine "afrikapolitische Grundsatzrede" halten. Berlin, so heißt es, wolle "noch mehr tun, um regionale Bündnisse zu fördern."

Das Engagement Deutschlands in Afrika könnte in Zukunft auch neue Formen annehmen - wenn auch im bescheidenen Umfang. Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Kerstin Müller hatte vor Weihnachten angeregt, deutsche Soldaten zu einer Uno-Friedenstruppe in den Sudan zu entsenden. Dort herrscht seit Jahren ein blutiger Bürgerkrieg. Im Kanzleramt wurde am Donnerstag erklärt, man "sehe sicherlich nicht die Entsendung deutscher Truppen in den Sudan."

Die Bundeswehr sei durch derzeitige Auslandseinsätze ausgelastet, das jedes weitere Engagement nicht zulasse. Wenn aber im Sudan im Zusammenhang mit den Friedensgesprächen ein Waffenstillstand unter Uno-Mandat zustande komme, dann sei es denkbar, dass "ein bis zwei Offiziere der Bundeswehr" in die Waffenstillstandskommission entsandt werden könnten. Im "wesentlichen" werde man sich im Sudan aber auf "materielle Hilfe" für die Nachkriegszeit beschränken, hieß es ausdrücklich.

Kritik der Opposition

Das neu erwachte Interesse am schwarzen Kontinent macht auch vor der CDU/CSU-Fraktion nicht halt. Arnold Vaatz, stellvertretender Fraktionschef der CDU/CSU, Friedbert Pflüger, deren außenpolitischer Sprecher, Christian Ruck, Sprecher für Entwicklungspolitik und Hermann Gröhe, zuständig für Menschenrechte, fanden am Donnerstag Zeit, ihre "Erwartungen Afrika-Reise des Bundeskanzlers" vorzutragen. Tenor: Noch haben wir nichts zu kritisieren, aber das wird schon noch kommen.

Ein bisschen Kritik war dann aber doch zu hören. Die bisherige deutsche Afrikapolitik werde weder den Interessen des Kontinents noch den deutschen Interessen gerecht, bemängelte Ruck. Zu unkoordiniert werkelten Auswärtiges Amt und Entwicklungshilfeministerium herum, zu wenig werde getan, um den Kontinent zu stabilisieren. Dabei sei Stabilität für deutsche Investoren unabdingbar.

Schröders Afrika-Reise wird von der deutschen Wirtschaft tatsächlich aufmerksam zur Kenntnis genommen. Allein in Südafrika beschäftigen 450 deutsche Unternehmen 70.000 Menschen. Das Land am Südzipfel des Kontinents ist Deutschlands wichtigster politischer und wirtschaftlicher Partner in der Region.

Sudan: Vorrang hat materielle Hilfe
Schröder trägt dem Rechnung, indem er vor der südafrikanischen Handelskammer sprechen und einen deutschen Auto-Zulieferer-Betrieb besichtigen wird. In Pretoria wird der Kanzler ein Township besuchen, um die Kämpfer der Anti-Apartheid-Bewegung zu ehren. Ein Treffen mit Präsident Thabo Mbeki ist ebenso vorgesehen wie eine Zusammenkunft mit dem Ex-Präsidenten Nelson Mandela, bei dem sich Schröder über dessen Aids-Stiftung informieren will.

Angesichts dieses Programms forderte die Unions-Fraktion, der Afrika-Trip dürfe nicht zur "Schönwetter-Reise" werden. "Schröder muss mit allen Politkern Tacheles reden", sagte Friedbert Pflüger. Das gelte besonders für Südafrika, dessen Präsident Mbeki sich gegen den Ausschluss Simbabwes aus dem Commonwealth ausgesprochen hatte. In Simbabwe herrsche ein ungeschminkter Polizeistaat, berichtete Vaatz, der sich vor kurzem selbst vor Ort ein Bild machte. Schröder müsse sich dieser Verantwortung stellen. "Simbabwe ist ein Testfall, ein Schandfleck", so Pflüger.

Ob Schröder den Test besteht, darüber soll für die Unions-Fraktion die Abgeordnete Anke Eymer wachen, die im Tross des Kanzlers mitreist. Für den Fall, das Schröder alles richtig macht, wollte sich die CDU/CSU am Donnerstag schon im Vorfeld einen kleinen Zweig vom Lorbeerkranz sichern: Dass Schröder am Mittwoch vor dem Auswärtigen Ausschuss versprochen hat, in allen Ländern inklusive Südafrika das Thema Simbabwe anzuschneiden, wertete die CDU/CSU-Fraktion schon mal als ihren Verdienst.
 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,282033,00.html

Untertitel 3. Bild

Thomas Morlang 20.01.2004 - 17:10
Das Foto wurde nicht in Deutsch-Südwestafrika, sondern in Deutsch-Ostafrika während des Maji-Maji-Aufstands 1905/06 aufgenommen. Das erkennt man u.a. an den afrikanischen Söldnern, den sogenannten Askari, ganz rechts im Bild.

Gedenkfeiern in Windhook 11.1.2004

Dokumentation 25.01.2004 - 00:08
11.1.2004 Gedenkfeiern in Windhook
Namibia erinnert an den Herero-Aufstand vor hundert Jahren

Die langen Schatten kolonialer Vergangenheit

ein Überblick 12.03.2004 - 20:18
10.1.2004 100 Jahre nach dem Herero-Aufstand
Hintergrund Politik Montag bis Samstag • 18:40
 http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/226487/

Artikel zum Thema

B.Akunin 05.11.2004 - 12:24
In der Graswurzelrevolution Nr. 293, November 2004, 33. Jahrgang, S. 1, 16 f. gibt es einen Schwerpunkt zum Thema "Deutscher Kolonialismus. Geschichte und Kontinuität":
 http://www.graswurzel.net/293/kolonialismus.shtml