Briefbomben-Inszenierung: Kampagne gegen Anarchisten weitet sich aus

dissident 08.01.2004 19:15 Themen: Medien Repression Weltweit
Seit einigen Wochen sind die Medien Europas voller Berichte über Briefbomben-Attentate und Terroranschläge von Anarchisten. Von der EU wurde gar eine EU-Sondereinheit gegen Anarchisten gebildet, welche anarchistische Strukturen in Europa durchleuchten und bekämpfen soll. Selbst Attac soll jetzt Teil des Terroristen-Umfeldes sein, sowie die seit 20 Jahren toten Roten Brigaden (spiegel-artikel). Neue Gesetze gegen soziale Bewegungen werden in Italien angekündigt. Die Konstrukte gegen die sozialen Bewegungen sind dabei durchsichtig und widersprüchlich. Doch Kritik an diesen Konstrukten scheint für die europäische Presselandschaft tabu zu sein - sämtliche Medien unterstützen die von der Berlusconi-Regierung ausgehende Anti-Anarchisten-Kampagne. Was tatsächlich hinter der Anschlagsserie steckt, kann nur gemutmasst werden.
Vor einer Woche erschien bei Indymedia.de ein Feature (Italien/EU: Inszenierung einer Anschlagsserie), welches viele Fakten und Hintergrundinformationen zur Terrorinszenierung, zur "Strategie der Spannung", zu Fake-Anschlägen und mehr enthält.

Dieser Artikel versteht sich als Ergänzung und Aktualisierung des Features von letzter Woche dazu.
Dokumentation: Übersetzung des Bekennerschreibens der "FAI".
Dokumentation: Erklärung der "realen" FAI zur Kampagne
Den Medien zufolge wurden bis Anfang der Woche 6 Briefbomben an EU-Einrichtungen verschickt. Zuvor traf es über einen längeren Zeitraum hinweg mindestens 70 Ziele innerhalb Italiens. Dabei gab es jedoch keine ernsthaft Verletzten. Kriminologe Christian Pfeiffer sagte dem ND zufolge: "Diese Umschläge enthalten keinen Sprengstoff, sondern eine brennbare Substanz, die beim Öffnen in eine Stichflamme aufgeht." (www.nd-online.de/artikel.asp?AID=47051&IDC=2).
Anfang der Woche meldeten die Presseagenturen, daß sich die EU dazu entschlossen habe, eine Task Force gegen die Anarchisten einzurichten. Der Task Force, die unter Leitung von Berlusconis Staatsanwalt Enrico Di Nicola steht, gehören Ermittler aus Deutschland, Spanien, Frankreich, Griechenland und den Niederlanden sowie Vertreter von Europol an. Länderübergreifende Polizei-Zusammenarbeit in der EU wird durch eine vielzahl undurchsichtiger Gesetze, Richtlinien und Abmachungen geregelt. Dabei wurde bewusst auf Intransparenz wert gelegt. Es ist faktisch unmöglich, länderübergreifende Einsätze oder Einrichtungen wie "Europol" parlamentarisch oder sonstwie zu kontrollieren. (Für mehr Informationen dazu: Europäische Innere Sicherheit - Artikel bei cilip - Bürgerrechte und Polizei)
Zusätzlich sollen in Italien neue Gesetze gegen soziale Bewegungen geschaffen werden: "Schon wird in Italien nach neuen, verschärften Gesetzen gerufen, um den vorgeblichen "Archipel der Gewaltbereitschaft" trockenzulegen", weiß "Neues Deutschland" heute zu berichten. Die österreichische Zeitung DerStandard schreibt, daß Verdächtige in Italien gefasst sind.

Absurd und durchsichtig ist die Kampagne von Beginn an.
Informationen bekommt die deutsche Presse beispielsweise hauptsächlich durch Presserklärungen der EU-Vertreter und von den Nachrichtenagenturen. Diese sind jedoch politisch einseitig und nicht an differenzierter Berichterstattung interessiert. Die Nachrichtenagenturen bekommen ihre Informationen aus Italien wiederum direkt von der Berlusconi-Regierung oder den Berlusconi-Medien. In den Zeitungen und Fernsehsendern werden diese Agenturmeldungen meist ungeprüft übernommen. Teilweise werden Einzelheiten hinzuerfunden, Berichte ausgeschmückt.
Selbst alternativere Medien trauen sich kaum, die offizielle Version in Frage zu stellen. Als "seriös" gilt nicht, was gut recherchiert ist, sondern was nicht zu weit vom medialen Mainstream abweicht. Beispiele: Telepolis-Artikel und ND-Artikel, welche die Berlusconi-Version unhinterfragt übernehmen (der Telepolis-Autor beginnt seinen Text auch gleich mit "Die Hinweise sind klar, dass Mitglieder des Anarchistenmilieus für die Briefbombenserie vom 27. Dezember 2003 bis zum 5. Januar 2004 auf EU-Politiker und -behörden verantwortlich sind.").
Auf n-tv sagte der Journalist Udo Ulfkotte (laut telepolis wegen seiner engen Kontakte zu den Geheimdiensten gerne als Experte konsultiert) "Es sind in der Regel Globalsierungsgegner. Personen aus dem Umfeld von Attac, Personen, die gegen die EU-Osterweiterung und die EU grundsätzlich sind, denen man diese Anschläge zuschreibt."
Bis jetzt gibt es keine Zeitung, kein Radio- oder Fernsehsender, in welchem auch nur leiseste Kritik an Widersprüchen oder Ungereimtheiten an Berlusconis Version zu erkennen wäre. Statt dessen werden Widersprüche und Unwahrheiten durch weitere Erfindungen kaschiert. Teilweise wird wie bei 1984 von George Orwell nach dem Motto: "Wir haben uns noch nie im Krieg mit Ozeanien befunden" verfahren.
Nach der teilweise differenzierten Berichterstattung der bürgerlichen Medien zu den Polizeiübergriffen in Genua 2001 wird heute wieder über "gewalttätigen Demonstranten" und "anarchistische Sprengstoffanschläge vor Genua" geschrieben. Dasselbe beim Mord an Biagi.

Wandlungen und Manipulationen auch innerhalb der letzten Tage:
Zunächst wird eine frei erfundene Gruppe: FAI - "Federazione Anarchica Informale" für die Anschläge verantwortlich gemacht. Dieser Name ist eine Abwandlung der tatsächlich existierenden Federazione Anarchica Italiana. Dabei wurde über die "Täter" in den Medien verbreitet: "Sie vereinige die extremsten Verfechter der Anarchie und des Marxismus-Leninismus".
Zitat: "Gegen das Europa der Herrschenden" habe sich etwa ein "Komitee der Anti-Imperialisten, Kommunisten und Anarchisten" auf die Fahnen geschrieben, berichtet die Zeitung "La Repubblica" unter Berufung auf Fahnder. "Kampf gegen die Politik der Ausbeutung der EU", heiße es in deren Manifest. In einem anderen sei eine brennende Europafahne zu sehen, darunter, frei nach dem alten Slogan von Karl Marx: "Ein Gespenst kehrt nach Europa zurück. Ihr Herrscher, fürchtet Euch!" (aus dem stern)
Die echte F.A.I. gab daraufhin eine Erklärung zur Inszenierung heraus: englische und französische Übersetzungen.
Einige Tage später heisst es dann in offiziellen Medien: "Deutlich grenzen sich diese Anarchisten von anderen Linken ab und erklären ihre Ablehnung des "marxistischen Krebsgeschwürs"." Die Sprache erinnert dabei stark an die der italienischen Faschisten, aus deren Umfeld beispielsweise Berlusconi stammt. Bei beiden widersprüchlichen Meldungen wird dieselbe Quelle genannt: La Repubblica, welche verschiedene Bekennerschreiben erhielt.
In der Berliner Zeitung lesen sich weitere Erfindungen der Berlusconi-Medien, die die Ungereimtheiten um den Namen der F.A.I. kaschieren sollen: "Das Kürzel ist absichtlich identisch mit dem der Federazione Anarchica Italiana, der 1945" (hier ist der ganze Artikel. Kurzzeitig benannte der italienische Innenminister die FAI in "Euro Opposition" um. Jedoch einigt "man" sich bald auf eine "bessere"(?) Version: Es gäbe in Wirklichkeit mehrere kleine Gruppen von anarchistisch über links bis rechtsextrem, die sich in einer Vereingung namens "Federazione Anarchica Informale" sammelten. Natürlich gäbe es dabei Verbindungen nach Spanien, Frankreich, Griechenland und so weiter. Daß der Name einer offensichtlich erfundenen F.A.I. weiterhin auftaucht und andere Ungereimtheiten, macht keine weiteren Sorgen - die Presse spielt ja mit. Und so verwundert es nicht, daß Innenminister heute mit einer weiteren "Enthüllung" aufwartet: Eine seit 20 Jahren tote Terrorgruppe gehört auch zum "Terror-Netzwerk": "Neben italienischen Anarchistengruppen macht sie nun auch die Roten Brigaden verantwortlich. Italiens Innenminister sprach von einer "erhöhten Bedrohung" ... Die Terrorgruppe soll gemeinsam mit italienischen Anarchisten die mit Sprengstoff versehenen Briefe an EU-Politiker und -Behörden geschickt haben.". (Spiegel-Meldung)
Weder über Widersprüche, vergangene Anschlags-Inszenierungen, die Gruppe P2, Methoden des Berlusconi-Umfeldes usw. wird berichetet, noch darüber, daß die Ziele zum Teil Rivalen von Berlusconi sind (Beispiel Romano Prodi) oder militante Linke eine völlig andere Praxis haben.
[Zitat einer Ergänzung bei Indymedia: "Vor einigen Wochen ist das Zustandekommen der EU-Verfassung gescheitert. Gab riesigen Streit. Italien wurde beim Streit stark von der EU angegriffen. Kann es sein, daß nun NACH den Verhandlungen zur EU-Verfassung nicht ganz zufällig EU-Einrichtungen von Italien aus als Ziel gewählt wurden?" (vom Feature)]
Nur ein einziges mal wird der Verdacht der Inszenierung zumindest in Betracht gezogen:"Bisher hat noch niemand den Verdacht geäußert, es könnte sich um rechten Terror handeln, der linken oder anarchistischen Bewegungen in die Schuhe geschoben werden sollte. Die linke Tageszeitung Il Manifesto kritisiert lediglich die politische Instrumentalisierung der Bomben von Seiten der Regierung" (hier)
Immer wieder wird von Brief- und Paketbomben geschrieben, obwohl keiner der Briefe Sprengstoff enthielt. [Kriminologe Christian Pfeiffer: "Diese Umschläge enthalten keinen Sprengstoff, sondern eine brennbare Substanz, die beim Öffnen in eine Stichflamme aufgeht." (www.nd-online.de/artikel.asp?AID=47051&IDC=2]...
Auch die Sprache der angeblichen Anarchisten erinnert eher an die Sprache von Faschisten oder verdeckt operierenden Polizeikräften: "marxistische[s] Krebsgeschwür...", "Operation Weihnachtsmann" nennen die Attentäter in einem Bekennerschreiben ihre Anschlagserie" (siehe hier) und so weiter.


Das alles lässt den Eindruck von "gleichgeschalteter Presse" entstehen, was durch Medienmacht-Konzentration u.a. wohl gar nicht so falsch ist.


Zitate aus der Presse:

Headlines:

Briefbomben: Anarchisten sagen EU den Kampf an
Bolognas Anarcho-Szene mit neuem Feind
Italiens Revolutionäre haben neuen Feind: Die EU
Italien jagt Euro-Bomber
Europa-Anarchisten sind kaum zu fassen
Anarchisten im Blick der Fahnder
Sondereinheit gegen « Anarchisten »
Alarmstufe Gelb in Brüssel
Europa-Gegner mit Hang zur Gewalt
Post von Anarchisten
Die Anarchisten und ihr neuer Feind

mehr: einfach bei http://news.google.de/ die Suchbegriffe "Anarchisten" oder "Briefbomben" eingeben.


Zitate

aus: Europa-Gegner mit Hang zur Gewalt aus kurier.at
"Vermutlich sind es Anhänger der zerstreuten italienischen Anarchisten-Szene. Diese Bewegung hat laut italienischen Ermittlern landesweit weniger als 300 Anhänger."
"Etwa 80 kleinere Attentate der vergangenen fünf Jahre in Italien sollen auf das Konto von Anarchisten gehen."
"Experten meinen, das diffuse Phänomen der "anarchistisch-aufständischen" Gewalt habe sich bereits in Genua, Mailand, Cagliari und Pisa gezeigt sowie seit kurzem in Bologna"

aus Operazione Santa Clause»
"Operation Weihnachtsmann" nennen die Attentäter in einem Bekennerschreiben ihre Anschlagserie"
"An einem Sondertreffen in Rom haben mittlerweile Vertreter der Sicherheitsbehörden mehrerer EU-Länder die Einsetzung einer Task-Force beschlossen, die der Anschlagserie auf den Grund gehen soll. Zunächst sollen Informationen über europäische Anarchistengruppen gesammelt werden"
"Die «Federazione Anarchica Informale» - der «informelle Anarchistenverband» - war den italienischen Behörden bisher unbekannt. Laut ersten Erkenntnissen der Untersuchungsorgane handelt es sich bei dieser Gruppierung um einen losen Zusammenschluss von vier bestehenden Anarchistengruppen, nämlich der «Internationalen Solidarität», der «Brigade 20. Juli», der «5 C» sowie der «Kooperative Feuer und Ähnliches»."
"Italien ist ein wahres Biotop für links-umstürzlerische, anarchistische und separatistische Splittergruppen."
"«Europposizione», eine marxistisch angehauchte Gruppierung, die mit den Anarchisten den Hass auf das vereinte Europa teilt"

aus derstandard.at
"Die Ermittlungen der italienischen Justizbehörden gegen anarchistische Untergrundorganisationen, die für die Briefbombenserie gegen EU-Institutionen und -Vertreter verantwortlich gemacht werden, laufen auf Hochtouren"
"DDie Fahnder in Bologna, dem Aufgabeort der Briefbomben, haben ein Versteck gefunden, das als Stützpunkt für anarchistische Aktivisten diente, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Mittwoch-Ausgabe)."
"Laut den Ermittlern wurde das Versteck von führenden Persönlichkeiten anarchistischer Gruppen in Italien besucht."

Meldung der Agentur APA:
"Bisher hatte sich eine "Informelle anarchistischen Föderation" (FAI - Federazione Anarchica Informale) zur Briefbombe an EU-Kommissionspräsident Romano Prodi am 27. Dezember bekannt. Die Gruppe hatte eine Kampagne gegen Europa angekündigt. Die italienische Polizei rechnet vier Grüppchen zu der Föderation: "Internationale Solidarität", "Brigaden des 20. Juli", "Handwerkskooperative Feuer und Partner" und die "Fünf C". Zudem habe sich eine Gruppe namens "Gegner Europas" angeschlossen. (APA)"

aus der WAZ
"Rund um das mittelitalienische Bologna, von der nördlichen Toskana bis Genua und Turin, hat Anarchie Tradition. Schon immer gab es Gruppen, die in dieser Gegend mit Einzelaktionen ihre Verachtung gegenüber Staat und Institutionen ausdrückten. Wiederholt wurden Einzeltäter gefasst, ohne dass Drahtzieher oder Hintermänner sichtbar wurden"

Die Süddeutsche Zeitung weiss:
"Italienische Anarchisten, die europäische Politiker und Beamte bedrohen - das ist wieder eine neue Dimension im internationalen Terrorismus. ... auf diese Form der Globalisierung hat die Welt auch zwei Jahre nach dem 11. September noch keine Antwort gefunden."

der Stern:
"Selbst von Querverbindungen zu Aufständischen in Sardinien und zu rechtsorientierten Gruppen ist die Rede."

DPA-Meldung:
(dpa) «Euro-Opposition» heiße das neue Schlagwort der Anarchisten. Innenminister Giuseppe Pisanu spricht von einer «schweren und aktuellen Gefahr»: Locker aufgebaut seien die Zellen, ohne feste Organisation und mit diffuser ideologischer Ausrichtung - anarchistisch eben, und schwer zu fassen. Und: Auch Verbindungen nach Deutschland soll es geben.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Telepolis-Artikel

Mr.iX 08.01.2004 - 19:27
Der Telepolis-Artikel ist wirklich eine unkritische Abschrift der Agenturmeldungen. Jeder kritische Gedanke ist rausgefiltert...
Lest Euch mal die Reaktionen der User im telepolis-Artikelforum nach dem Pro-Berlusconi-Artikel durch! Sind einige interessante Gedanken bei und fast 100% Ablehnung der "Anarchisten/Attac sind Terroristen"-Story der bürgerlichen Medien.
 http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?list=1&forum_id=51414


Im Übrigen wurde im Stillen gerade der biometrische Ausweis durchgedrückt. Schliesslich müssen wir uns vor Terroristen schützen, und was hilft uns da besser als ein totalitäres System?
Telepolis hat dazu gestern einen sehr guten Hintergrund-Bericht veröffentlicht:  http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/16450/1.html

Gleichschaltung?

Gleichschalter 08.01.2004 - 19:42
Hm. Da würde ich nicht gleich Gleichschaltung vermuten, wenn zig Zeitungen das gleiche schreiben. Wird wohl eher die Meldung eienr Presseagentur sein, die von den Zeitungen übernommen wird. Ist seit Jahren gängige Praxis.

Das Bocholtener-Borkener Wochenblatt kann ja nicht überall seine Korrespondenten haben ;-)

Sind wirklich Nachrichtenagenturen

... 08.01.2004 - 19:49
Ja, und genau so funktioniert es: Dpa gibt ne Meldung raus - alle Zeitungen übernehmen diese - keiner stellt weitere Fragen. Alles auf freiwilliger Basis sozusagen :-)

Briefe, die präpariert worden sind....

Anarchos 08.01.2004 - 20:34
Etwas stört mich an diesem Text....

Es wäre schön, wenn in zukünftigen Texten nicht einfach das Wort "Briefbombem" übernommen würde. Die Machart dieser Briefe entpricht wohl kaum einem explosiven Sprengkörper mit tötlichem potential oder liege ich hier völlig falsch.

Die Briefbomben, die in der Vergangenheit bekanntermaßen von einem Rechtsextremist verschickt worden sind, zielten auf eine möglichst schwere Schädigung ihre Opfer ab. (Interessanterweise gab es damals keine Task Forse). Auch die staatlich initierten Anschläge in Italien nahmen wenig Rücksicht auf die Gesundheit von Menschenleben.

Wer auch immer die Briefbomben geschickt hat, (entweder der Staat, Rechtsextremisten, diesmal rückichtnehmend auf die Gesundheit der Adressaten oder vielleicht doch AktivistInnnen) unsere Solidarität sollte den AnarchistInnen gelten, gegen die sich die Repression direkt richtet Hier kommt europaweit einiges auf die Menschen zu, die sich dem Anarchismus zurechnen.

Deshalb noch mal die Bitte nicht einfach das Wort Briefbomben zu übernehmen, wir spielen damit unserem Gegner in die Hände!

Brigada Rosso verbrüdert sich mit .....

Anarcho 08.01.2004 - 20:42
Keine reine Satire, sondern REALSATIRE!
Juhu. hier wächst zusammen, was nicht zusammen gehört!!!
Langsam wird es nur noch lächerlich.....

Briefbomben kamen von Roten Brigaden

Die römische Regierung will neue Erkenntnisse zu den Briefbombenattentaten auf EU-Behörden und Europa-Politiker haben. Neben italienischen Anarchistengruppen macht sie nun auch die Roten Brigaden verantwortlich. Italiens Innenminister sprach von einer "erhöhten Bedrohung".

Rom - Innenminister Guiseppe Pisanu wartete vor einer Parlamentskommission in Rom mit einer faustdicken Überraschung auf: Nach seinen Worten haben sich die Roten Brigaden zurückgemeldet. Die Terrorgruppe soll gemeinsam mit italienischen Anarchisten die mit Sprengstoff versehenen Briefe an EU-Politiker und -Behörden geschickt haben.
Die Roten Brigaden, so der Politiker, seien durch Festnahmen im vergangenen Jahr geschwächt und hätten Anarcho-Gruppierungen deshalb eine Art "Angebot" der Zusammenarbeit gemacht. "Zu den Zielen der Anarcho-Aufständischen gehören auch Gefängnisse, Banken, Gerichtsgebäude und Kasernen", erklärte der Innenminister. Von konkreten Fahndungserfolgen sagte der Politiker jedoch nichts.

Reaktionen von italienischen Linken

Who 08.01.2004 - 20:43
In Italien reagieren die Linken (soweit ich das mitbekommen kann) ziemlich gleichgültig. Sie kennen solche Kampagnen und wollen sowas durch eigene Intervention nicht unterstützen. Am liebsten also ignorieren, soweit es geht. Die Behauptungen der Regierung seien sowieso zu dumm, um drauf einzugehen. 1997 gab es die letzte Kampagne dieser Art mit hilfe von Briefbomben-Fakes.
Militante Methoden der radikalen Linken sehen anders aus: Sabotage, Riots, Gebäude symbolisch angreifen...allesmögliche - aber Briefbomben sind Methoden, derer sich meist die Rechte bedient.

Der Ergänzung über mir muss ich zustimmen und loebend erwähnen, daß im Text das Wort "Briefbombe" eher vorsichtig verwendet wurd.

Suggestive Verkettungen in Zeiten d. Spannung

passenger 08.01.2004 - 22:40
Die Sache ist in Italien ganz und gar nicht gleichgültig aufgenommen worden. Sie ist nur keine Neuigkeit. Sicher wäre Ignorieren eine ernsthafte Option gewesen, aber die Sache rollt inzwischen und es ist mitunter noch größere Verwirrung entstanden als zuvor, weil eigentlich keiner wirklich weiß, was los ist, wobei die Neuigkeit, wenn es eine gab, vielmehr in der "Antwort" auf die Briefaktionen durch die zunächst auf zwei Monate angesetzten Europolizeilischen Ermittlungen gegen "Anarchisten". Weil der Stein aber rollt, sage ich also doch was dazu. Ich möchte kurz darauf hinweisen, dass der Begriff "Euro Opposition", im Original "Europposizione", keineswegs von Pisanu erfunden wurde und schon gar nicht dass dieses Label als Substitutionsbezeichnung für "F.A.I.", hier als Akronym der frisch gebackenen Informalen Anarchistischen Kooperative, entstanden ist. "Europposizione" ist eine tatsächlich existierende Gruppe, die sich im Herbst 2003 anlässlich der Proteste gegen die Europäische Verfassung in Rom auf der Großdemonstration der Bewegung der Bewegungen dem vielfältigen Spektrum der sozialen und linken Gruppen, Organisationen und Intiativen Italiens samt Präsentationsflugblättern mit eigenem Block und Transpi "sozusagen" vorstellte, und zwar in Abgrenzung zur aus ihrer Sicht bürgerlich durchsetzten, bislang da gewesenen Bewegung der Bewegungen. Wenig später richtete Europposizione gar eine Website ein. Das steht grundsätzlich für ein öffentliches Auftreten, das völlig untypisch für rein konspirativ organisierte Leute ist. Unabhängig davon, wie die ausgesprochen radikalkritisch ausgerichteten Ansätze und Inhalte Europposiziones in den Bewegungen aufgenommen wurden, ist es so, dass Europposizione vor wenigen Monaten als solche und zwar öffentlich und programmatisch strukturiert politische Stellung innerhalb der extrem facettierten italienischen Opposition bezogen hat.

Nun wird Euroopposizione über Konstrukte und Unterstellungen von den Experten in Sachen Sicherheit vermutlich eher geschickt als leichtfertig, gleich zum Synonym für die mutmaßlich klandestine Neuschöpfung F.A.I. gemacht. Hiermit verdoppelt sich das Phänomen der suggestiven Verkettungen via Brandpäckchenaffäre: F.A.I. ist nicht F.A.I. und F.A.I. ist auch nicht mir nichts dir nichts Europposizione. (Der Begriff F.A.I. als Kürzel für die mit dem Müllcontainer-Brand in der Nähe von Prodis Wohnung vom 23. Dezember 03 aufgetauchte "Informale Anarchistische Konföderation" wird in Italien übrigens von kritischen Leuten zunehmend konsequent nicht verwendet, weil F.A.I. definitiv für die viel ältere Konföderation der italienischen Anarchisten steht und deren Inhalte und Selbstverständnis vollkommen anders sind). Europposizione ist wiederum nicht F.A.I., weder die herkömmliche historische, noch die zündelfreudige Akronymschwester dieser Tage. Über die Echtheit bzw. Autentizität letzterer wird weiter gestritten, tiefer gehende Einschätzungen sind verfrüht, alles kan, nichts muss. Eine weitere Sache, die auch meiner Ansicht nach (siehe 20:34) unbedingt richtig gestellt werden muss, ist, dass es sich bei den Briefen um Brandsätze und nicht um Briefbomben handelt und auch, dass die "Informale Anarchistische Konföderation" sich lediglich zum Müllcontainer-Brand bekannt hat. Alle anderen Sendungen wurden bisher nicht von Bekennerschreiben begleitet.

So ein Unfug!

Propagandhi 09.01.2004 - 01:37
Verschwörungen? - Gibt es nicht!
So etwas hat es noch nie gegeben und sowas darf es auch niemals geben!
Nein, nein! Wenn die Medien das sagen, dann haben sie Recht.
NEIN! - DAS DARF NICHT SEIN!
Kümmert euch alle um eure eigenen, privaten Angelegenheiten und hört mit dieser anti-italienischen Propaganda auf! Ach ja, wer Italien kritisiert, kritisiert natürlich auch die USA. Das sage nicht ich, sondern gewisse andere Leute!
Außen Hui, innen...


Zum Telepolis-Artikel

User 09.01.2004 - 01:41

Das läuft schon länger in Spananien

Ralf 09.01.2004 - 10:29
Hier ein Interview zu einem der in Spanien deshalb schon mal den Knast von Innen sehen konnte.

 http://www.jungewelt.de/2003/04-26/017.php

Literaturhinweis

Lexo Pity 09.01.2004 - 12:07
Zur Strategie der Spannung in Verbindung mit dem italienischen Anarchismus ist in der Edition Nautilus vor einiger Zeit ein interessantes Buch erschienen: Luciano Lanza - Bomben und Geheimnisse. Geschichte des Massakers von der Piazza Fontana. Aus dem Rückentext: Die brisante Analyse des italienischen Labors: Die Strategie der Spannung als politische Methode der herrschenden Eliten gegen die demokratischen und sozialen Bewegungen. (...) Am 12. Dezember 1969 erplodieren in Mailand und Rom an verschiedenen Orten Bomben. (...) Unmittelbar nach den Bombenanschlägen beginnt eine polizeilich-politische Kampagne gegen die außerparlamentarische Linke.(...)

Ergänzung zu 22:40

Surfer 09.01.2004 - 17:14
Ausgehend vom Päckchen in Frankfurt ermittelt auch die Bundesstaatsanwaltschaft. Europposizione lässt sich nach Ansicht der italienischen Behörden nicht von der Genossenschaft unterscheiden, die sich als Informale Anarchistische Konföderation vorgestellt hat, so der schweizer Tagesanzeiger

[...] "Nach den Worten eines Sprechers ermittelt Generalbundesanwalt Kay Nehm wegen versuchten Mordes und der Bildung einer terroristischen Vereinigung. Im Visier hat er dabei Angehörige «einer italienischen Vereinigung, die dem anarchistischen Spektrum nahe steht», wie der Sprecher ergänzte. Welche Art von Sprengstoff das an Trichet adressierte Päckchen enthielt, konnte der Frankfurter Polizeisprecher gestern noch nicht sagen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt ist möglicherweise ein Unkrautvernichtungsmittel verwendet worden.

«Europposizione» im Visier
Italiens Sicherheitsbehörden hegen keinen Zweifel: Hinter den Briefbomben steckt die «Europposizione». Unter diesem Etikett, so erläuterte ein Beamter des Innenministeriums, haben sich verschiedene «antiimperialistische Komitees», radikale kommunistische und anarchistische Zellen zusammengeschlossen. Und zwar Grüppchen von Mailand bis Rom, von Genua bis Neapel. Es handle sich freilich um eine sehr lockere, nur ideologische und nicht organisatorische Vereinigung. Ihr gemeinsamer Nenner? Kompromissloser Widerstand gegen das «Europa dei padroni», der Bosse, der Mächtigen.

Das Etikett «Europposizione» tauchte laut neuen, auf Geheimdienstinfos gestützten Medienberichten, Ende Mai in Rom erstmals auf. In einem über das Internet verbreiteten Dokument mit dem Appell, «einen Weg für die Opposition und den Kampf gegen die ausbeuterische Politik der Europäischen Union zu bahnen». Um das Kampfziel ganz deutlich zu machen, zeigte die Internetseite eine in Brand gesteckte Europafahne.

Zwar hatte sich in letzter Zeit eine anarchistische Gruppe mit dem kuriosen (italienischen) Namen «Handwerksgenossenschaft Feuer und ähnliches» zu verschiedenen Anschlägen, besonders in Bologna, bekannt. Doch nach neuen Erkenntnissen der Ermittler ist dieser mysteriöse Geheimbund so eng mit anderen antikapitalistischen und antieuropäischen Gruppen liiert, dass man die Täter schwerlich auseinander halten kann. [...]"

Tages-Anzeiger vom 31.12.2003
Briefbomben verunsichern die EU
 http://www.tages-anzeiger.ch/dyn/news/ausland/336297.html

Konsens in der deutschen Medienlandschaft

3 Jahre vor Faschismus-Beginn 09.01.2004 - 20:57
Es bedarf keiner Verschwörung, um eine gesamte Presselandschaft zu streamlinen und auf eine Linie zu bringen. Wie immer wenn einer der Großen anfängt, folgen die Kleinen bis zur letzten Provinzpostille auf dem Fuße.

Man braucht keine Verschwörungstheorie, um den Konsens in der deutschen Medienlandschaft zu erklären

 http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/mein/15599/1.html



Die "Briefbomben"-Geschichte ist hier ein gutes Beispiel. Indymedia.de ist bis heute das EINZIGE deutschsprachige Medium, welches die Berlusconi-Propaganda hinterfragt!!!
Dabei kann nicht behauptet werden, daß das allein an Falschinformationen durch Berlusconi-Medien und Agenturen liegt. Nein, die Nutzung von bestimmten Begrifflichkeiten und Assoziationsketten, sowie das Nicht-Hinterfragen geschieht freiwillig. Es ist Konsenz...

Übersetzt

no mas 10.01.2004 - 02:54
Die dtsch. Übersetzung der Erklärung der FAI steht auf

 http://www.de.indymedia.org/2004/01/71394.shtml

gleichschaltung ist doch keine frage mehr ...

agnus young 10.01.2004 - 19:35
das problem mit gleichschaltung ist ja bereits wissenschaftlich bewiesen. da braucht man garnicht mehr nach zu krähen, sondern einfach endlich mal was gegen tun bitte schön!


1/3 aller tages- und wochenzeitungen beziehen AUSSCHLIEßLICH von der de-tschen presseagentur ihre nachrichten. 2/3 beziehen informationen von pr-agenturen (dazu gehören sicher auch politik pr, um es mal vorsichtig auszudrücken...)

hier mal einige interessante zahlen aus unserem vortrag über zeitungen (winter´01):

5 Verleger vertreiben 42% aller Zeitungen (Auflagenkonzentration)
Axel Springer Verlag: 23,7%
Dadurch deutliche Einschränkungen im lokalen und regionalen Raum der publizistischen Vielfalt

titelvielzahl:
369 verschiedene Tageszeitungen, davon 354 Lokal- und regionale Abonnement-Zeitungen; Auflagenstärkste Tageszeitung: WAZ (604.900)
·Straßenverkaufszeitungen / Boulevardblätter: Bild (4,4 Mio.), BZ Berlin (313.500)
·26 Wochenzeitungen (2,1 Mio.): Die Zeit (463.600)
·weitere Blätter: Das Parlament (Auszüge aus dem Deutschen Bundestag), konfessionell orientierte Wochenblätter (kath.: Rheinische Merkur / Christ und Welt, ev.: Das Sonntagsblatt)
·Sonntagszeitungen: (4,4 Mio.): Bild am Sonntag (2,5 Mio.)
·Parteipresse: Bayernkurier (CDU, 152.600), Neues Deutschland (PDS, 70.000)

die vielzahl der 369 titel bedeutet nicht vielzahl der anbieter. hier gibt es folgende anbieteranzahl, d.h. eigenständige verlage, die mind. eine aber natürlich wie die WAZ auch hunderte titel rausgeben können:

a) publizistische Konzentration (publizistische Einheiten)
1954: 255
1976: 121 (fast halbiert)
1989 (west): 119
Widervereinigung (gesamt): 158
1997: 135
b) Verlagskonzentration (wenige Verleger veröffentlichen viele Ausgaben)
1954: 624 Auflage: 13 Mio.
1976: 403
1989: 358 Auflage: 20 Mio.
WV: 410
1997: 371 Auflage: 25 Mio.


PRODUKTION
Quellen der Redakteure: PR Agenturen, Nachrichtendienste, Pressestellen, eigene Recherche

Themen werden immer weniger recherchiert, Redakteure verkommen immer stärker zu Textverarbeitern am Bildschirm (Texte von Aussen) und Bildbearbeiter (Texte über Digi-Cam direkt in Mac).
Texte werden häufig lediglich nur noch auf die Zielgruppe zugeschnitten, d.h. der Redakteur schreibt nicht was er meint, sondern was er meint was die anderen meinen wollen... Das Problem dabei ist aber, dass die meisten Zeitungen ein difuses Bild über ihre Leserschaft haben, sie also gar nicht richtig kennen -> wie sollte das auch gehen?

2/3 aller Informationen erhalten die Tageszeitungen von PR-Agenturen.
1/3 aller Zeitungen bekommt politische Nachrichten überregionaler Bedeutung von der dpa.

Reichstagsbrand

Schulz 11.01.2004 - 15:24
Liebe italienische Regierung,
findet ihr nicht, daß ihr etwas übertreibt?
Das Parlament hat doch noch gar nicht gebrannt.
Wir wissen wovon wir sprechen, zumindest historisch -
schöne Grüsse Schulz

interessantes weiß auch . . .

nkotbb 12.01.2004 - 22:26
die netzeitung oder besser gesagt der terrorismus-"experte" hirschmann:

 http://www.netzeitung.de/ausland/267676.html

Update

Updater 15.01.2004 - 12:17
Italien: Zwangsdatenspeicherung bis zu fünf Jahren


Neues Berlusconi-Dekret löst bei Datenschützern schwere Bedenken aus

Just zu Weihnachten wurde in Italien ein Dekret zur verpflichtenden Speicherung von Telefonie- und Internetdaten zu bestimmten Zwecken der Strafverfolgung für mindestens 30 Monate und in besonderen Fällen sogar bis zu fünf Jahren erlassen. Die italienischen Datenschutzbeauftragten sehen darin einen schweren und europaweit einzigartigen Eingriff in die Privatsphäre der Bürger.

 http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/16525/1.html

gerade zufällig gefunden

xyz 16.01.2004 - 21:47
Sondergipfel gegen Briefbombenoffensive
Der Standard - 5. Jan. 2004
Rom hat in den letzten Tagen den Druck auf italienische Anarchistenkreise verschärft,
nachdem die deutsche Polizei bekannt gegeben hatte, dass je eine ...

Vermächtnis des Märtyrers Maximilian Kolbe
EU-Taskforce gegen Briefbomber
Eine multinationale Sonderkommission ermittelt nach Bekennerschreiben gegen anarchistische Kreise in Italien
 http://derstandard.at/?id=1528613

noch was

xyz 16.01.2004 - 21:51
Rom verschärft Druck auf "anarchistische ...
Der Standard - 30. Dez. 2003
Rom - Rom verschärft den Druck auf italienische Anarchistenkreise, nachdem die deutsche Polizei bekannt gegeben hat, dass eine abgefangene Briefbombe an den ...
Ermittlungen um Anarchistengruppen in Bologna und Genua
Briefbombe an Trichet trug Absender einer nicht existierenden Verlagsgruppe
 http://derstandard.at/?id=1524544

schöne aussichten

egal 18.01.2004 - 23:49
wenn solche (wie dieses Beispiel) methoden der repression und des kriminalsierens von minderheiten schule macht, dann stehen uns noch weit härtere zeiten entgegen... also hintern hoch, und an der befreiung des elitär-hierarchischen system arbeiten!

Ist das Linux?

hein 21.01.2004 - 00:09
Ist das Linux auf dem Screenshot?

Screenshot

T. 21.01.2004 - 19:10
Der Screenshot wurde mit KDE (an der Taskleiste zu erkennen) gemacht. KDE ist eine Benutzeroberfläche für Linux/Unix, die es seit Neuestem auch für Mac OSX gibt.

anarchos^

anita 22.01.2004 - 14:24
entgegen der landläufigen meinung, die anarchos würden der repression ausgesetzts, weil sie stark seien, gilt es zu betonen, sie sind stark, weil sie attentate machen. sonst hätte niemand ein interesse an ihnen, auch berlusconi nicht. es sind nämlich jämmerlich wenige personen (vielleicht 2000 - 3000) um die es hier geht, kein politischer faktor, keine tolle infrastruktur. kein außerkriminalistischer und nicht-strafrechtlicher grund, sie jenseits geheimdienstlicher kontrollparanoia zu behelligen...außer ihrer oft militanten praxis.

überraschender Artikel der Jungle World

King T. 22.01.2004 - 18:44
Überraschenderweise ist in der eher Berlusconi-freundlichen Jungle World ein sehr gutes Interview zur Sache erschienen:

"Nach den Briefbomben gegen die EU geht der italienische Staat härter gegen die linke Opposition vor. Das Stichwort sind die »subversiven Vereinigungen«. Interview mit alessandro mantovani von der Tageszeitung Il Manifesto"
 http://www.jungle-world.com/seiten/2004/04/2427.php


PS: Um mal auf den Bauch-Kommentar (von anita) unter dem Strich einzugehen: Bitte einfach noch mal den Artikel genau lesen und überlegen, was die Aussage des Artikel ist und wie diese Aussage belegt wird. Dein Kommentar ist typisch für Leute, die die ersten 3 Zeilen lesen und dann sofort ihre nichtbegründbare Ideologie ablassen müssen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Oh Schreck... — STeve

an die hirnlosen gladio ...ergänzer — resist schwätzer liga

Warum denn nicht — anti