Eine unbelastete Kolonialmacht?
Am 12. Januar 1904 ? vor 100 Jahren ? begann der
Krieg deutscher Kolonialtruppen gegen Herero und Nama, den
afrikanischen Bewohnern des damaligen Deutsch-Südwestafrika, des
heutigen Namibia. Mit direkter Zustimmung des deutschen Kaisers
setzte General v. Trotha seine Ankündigung um, die Herero und
wenig später die Nama zu vernichten. Herero und Nama leisteten vier
Jahre entschiedenen Widerstand gegen die mit überlegenen Waffen
ausgerüsteten Deutschen.
Krieg deutscher Kolonialtruppen gegen Herero und Nama, den
afrikanischen Bewohnern des damaligen Deutsch-Südwestafrika, des
heutigen Namibia. Mit direkter Zustimmung des deutschen Kaisers
setzte General v. Trotha seine Ankündigung um, die Herero und
wenig später die Nama zu vernichten. Herero und Nama leisteten vier
Jahre entschiedenen Widerstand gegen die mit überlegenen Waffen
ausgerüsteten Deutschen.
Im Jahr 2004 jährt sich zum 100. Mal der Völkermord deutscher
Kolonialtruppen an den Herero und Nama im heutigen Namibia. Zum 120. Mal jährt sich die Afrika-Konferenz, zu der der deutsche Reichskanzler Bismarck am 15.11.1884 nach Berlin eingeladen hatte. Auf der Konferenz teilten die europäischen Staaten den afrikanischen Kontinent untereinander auf. Zwei Anlässe, an die 2004 mit der Anticolonial- Africa- Conference Berlin im November 2004 erinnert werden soll. Im Vorfeld der Konferenz finden mehrere Veranstaltungen statt, beispielsweise am 11. Januar 2004.
In Europa bestimmt koloniales Bewußtsein immer noch den Alltag und das
politische Handeln. Unter dem Vorwand ?Frieden zu bringen?, wird gerade der erste gemeinsame europäische Krieg im Kongo geführt. Der Krieg wird die kolonialen Strukturen in Wirtschaft und Politik, Kultur und Alltagsleben auf neuem Niveau festigen und die afrikanischen Länder weiter ausplündern und zerstören. Die Kriege in Afrika haben Millionen Menschenleben gekostet und die Menschen gezwungen, für Billigstlöhne für den Weltmarkt zu arbeiten.
Die kolonialen Strukturen wirken auch in die weißen Gesellschaften zurück. Sie reproduzieren und konstruieren ?neues? koloniales Bewußtsein, Herrenmenschentum, Kriegslogiken, Frauenunterdrückung, technischen Machbarkeitswahn. Wir wollen diese Gewaltverhältnisse bekämpfen.
Wir, das sind Menschen aus verschiedenen afrikanischen und europäischen Ländern. Uns verbindet das Ziel, die gewaltförmigen Konzepte als patriarchale, als koloniale Herrschaft anzugreifen und zu verändern. Wir wollen Herrschafts- und Gewaltverhältnisse, Dominanz- und Ausgrenzungsmechanismen aufspüren, delegitimieren und abschaffen. Diesen Prozeß möchten wir mit Vielen vorantreiben, in unterschiedlichen Formen, mit Respekt und Solidarität.
Die Erfahrungen des antikolonialen Widerstandes sind dabei bestimmend.
Mit Kolonialverbrechen in Afrika werden England, Frankreich, Belgien
und Holland in Verbindung gebracht ? Deutschland nicht. Dass
Deutschland überhaupt Kolonialmacht war, ist aus dem öffentlichen
Bewusstsein nahezu vollständig verdrängt, so dass auch der erste
europäische Kriegseinsatz (in der Demokratischen Republik Kongo
im Sommer 2003) mit deutscher Beteiligung kaum auf Widerspruch
stieß. Deutschland wird als »neutrale« Macht zwischen den anderen
Kolonialstaaten bezeichnet, das seine Interessen in Afrika besonders
gut durchsetzen kann, denn es habe eine einmalige Position: »bei allem
wirtschaftlichen Interesse bringt niemand auf dem Kontinent die
Bundesrepublik mit einer langen Kolonialgeschichte in Verbindung«.
Mit solchen Sätzen will die Staatssekretärin im Entwicklungshilfeministerium Uschi Eid, die Öffentlichkeit in Deutschland auf einen stärker militärisch unterstützten wirtschaftlichen Einsatz in Afrika vorbereiten, der wiederum mit Floskeln der Friedenssicherung begründet wird.
Am 12. Januar 1904 ? vor 100 Jahren ? begann der Krieg deutscher Kolonialtruppen gegen Herero und Nama, den afrikanischen Bewohnern des damaligen Deutsch-Südwestafrika, des heutigen Namibia. Mit direkter Zustimmung des deutschen Kaisers setzte General v. Trotha seine Ankündigung um, die Herero und wenig später die Nama zu vernichten. Herero und Nama leisteten vier Jahre entschiedenen Widerstand gegen die mit überlegenen Waffen ausgerüsteten Deutschen. Wer die unmittelbaren Kriegshandlungen überlebt hatte, wurde in ? so wörtlich ? »Konzentrationslager« gesperrt, wo Zwangsarbeit geleistet werden musste. Allein beim Bau der Eisenbahnlinie von Lüderitzbucht nach Keetmanshoop starben in 18 Monaten 1.359 von 2.014 Häftlingen. Viele Tausend starben infolge der katastrophalen Unterbringung und fehlender Ernährung. Nach Beendigung des Krieges 1908 waren 80% des Hererovolkes und mehr als die Hälfte der Nama ermordet. Die Überlebenden wurden
»verschont«, weil sie zur Arbeit herangezogen werden sollten.
Der Krieg gegen die Herero und Nama unterscheidet sich von
den Massenmorden, die Siedler oder lokale Milizen in anderen
Ländern zu dieser Zeit verübten, denn er wurde mit Billigung des
Staatsoberhauptes (des Kaisers) ausdrücklich als Vernichtungskrieg
geführt und mit den todbringenden Bedingungen in den KZs als
Völkermord fortgesetzt.
Bis heute hat sich die Regierung der Bundesrepublik geweigert, die
Überlebenden und ihre Nachkommen um Entschuldigung für diese
Verbrechen zu bitten und sie zu entschädigen. Eine in den USA
erhobene Klage der Herero versucht sie mit juristischen Tricks zu Fall
zu bringen.
Daten deutscher Kolonialpolitik in Deutsch-Südwestafrika:
1871 Gründung des (zweiten) deutschen Kaiserreiches.
1879 Gründung des »Westdeutschen Vereins für Kolonisation und Export«
1884/85 Die Gebiete Südwestafrika, Kamerun, Togo und Ostafrika werden zu deutschen »Schutzgebieten« erklärt. (Kaiser Wilhelm I. beteiligt sich privat mit 500 000 Mark an einer Kolonialgesellschaft.)
15.11.1884-26.2.1885 »Afrika-Konferenz« in Berlin, Aufteilung des schwarz-afrikanischen Kontinents unter die europäischen Staaten; Bodenschätze und Arbeitskräfte in Afrika werden systematisch für Europäer nutzbar gemacht.
1885-1903 Vielfältige Widerstandsaktionen in Südwestafrika, Kamerun und Ostafrika gegen die deutsche Kolonisatoren.
Ende 1903 Um einen bewaffneten Widerstand von Bondelzwarts im Süden von Deutsch-Südwestafrika niederzuschlagen, werden große Teile der Kolonialtruppen dorthin verlegt. Im Herero-Land werden die Forderungen deutscher Siedler nach Land immer aggressiver. Die Morddrohung eines deutschen Kolonialoffiziers gegen einen Herero- Chief ist Auslöser des am 12.1.1904 ausbrechenden bewaffneten Widerstands der Herero unter ihrem Chief Samuel Maharero.
11.8.1904 In einer Kesselschlacht am Waterberg werden die Herero (die sich dorthin mit ihren Familien zurückgezogen hatten) von den deutschen Kolonialtruppen unter General Lothar v. Trotha geschlagen, die Überlebenden planmäßig in die Trockenwüste Omaheke getrieben. Der deutsche Generalstab: »Die wasserlose Omaheke soll vollenden, was die deutschen Waffen begonnen haben: Die Vernichtung des Hererovolkes«.
Oktober 1904 Die Nama unter ihrem Chief Hendrik Wittboi nehmen den Kampf gegen die Kolonialtruppen auf; in einem Guerilla-Krieg leisten sie u.a. mit Jacob Morenga als Anführer bis 1907 erbitterten Widerstand.
November 1904: 112 Nama werden nach Togo und später nach Kamerun deportiert, von ihnen kehrten lediglich 46 nach Südwestafrika zurück.
11.12.1904 Reichskanzler v. Bülow ordnet an, für die »Reste des Hererovolkes Konzentrationslager« einzurichten.
1905-1908 Die Haftbedingungen in den Konzentrationslagern, in die Herero und Nama verbracht werden, sind verheerend. Die Gefangenen müssen Zwangsarbeit verrichten, die Ernährung und Unterbringung ist katastrophal, von den ca. 15.000 Inhaftierten sterben 7.700.
Januar 1906 Bei einer spektakulären Ausbruchsaktion gelingt 120 Menschen die Flucht.
1907 Verordnung, dass alle Schwarzen eine »Passmarke« tragen müssen, die auf Verlangen jedem (!) Weißen gezeigt werden muss. Allen am Krieg beteiligten »Stämmen« wird ihr gesamtes Eigentum weggenommen und zum deutschen Staatseigentum erklärt, selbst das Halten von Pferden und Rindern ist ihnen verboten. Dies ist Teil des Programms der »Erziehung« zur abhängigen Arbeit.
1908 Die Konzentrationslager werden aufgelöst.
Nur ein Fünftel der gesamten Herero Bevölkerung und etwa die Hälfte der Nama überlebten den Krieg, Vertreibung und KZs.
1915 Im Verlauf des 1. Weltkrieges ergeben sich die deutschen Kolonialtruppen in Südwestafrika den südafrikanischen Unionstruppen.
1919 Im Versailler Vertrag tritt Deutschland alle Kolonien ab, sie werden dem Völkerbund unterstellt.
Die Initiative »Anticolonial Africa Conference Berlin 2004« wird am
Sonntag, 11. Januar 2004 um 18.00 Uhr Unter den Linden / Wilhelmstrasse in Berlin auf einer öffentlichen Gedenkveranstaltung Fotos zeigen, die diese deutsche Kolonialgeschichte dokumentieren.
Die Bilder werden von Reinhard Munioruzo Zaire aus Namibia kommentiert.
Anticolonial Africa Conference in Berlin, 11.11.2004 - 15.11.2004
http://www.africa-anticolonial.org (Vorsicht, noch Baustelle)
Kolonialtruppen an den Herero und Nama im heutigen Namibia. Zum 120. Mal jährt sich die Afrika-Konferenz, zu der der deutsche Reichskanzler Bismarck am 15.11.1884 nach Berlin eingeladen hatte. Auf der Konferenz teilten die europäischen Staaten den afrikanischen Kontinent untereinander auf. Zwei Anlässe, an die 2004 mit der Anticolonial- Africa- Conference Berlin im November 2004 erinnert werden soll. Im Vorfeld der Konferenz finden mehrere Veranstaltungen statt, beispielsweise am 11. Januar 2004.
In Europa bestimmt koloniales Bewußtsein immer noch den Alltag und das
politische Handeln. Unter dem Vorwand ?Frieden zu bringen?, wird gerade der erste gemeinsame europäische Krieg im Kongo geführt. Der Krieg wird die kolonialen Strukturen in Wirtschaft und Politik, Kultur und Alltagsleben auf neuem Niveau festigen und die afrikanischen Länder weiter ausplündern und zerstören. Die Kriege in Afrika haben Millionen Menschenleben gekostet und die Menschen gezwungen, für Billigstlöhne für den Weltmarkt zu arbeiten.
Die kolonialen Strukturen wirken auch in die weißen Gesellschaften zurück. Sie reproduzieren und konstruieren ?neues? koloniales Bewußtsein, Herrenmenschentum, Kriegslogiken, Frauenunterdrückung, technischen Machbarkeitswahn. Wir wollen diese Gewaltverhältnisse bekämpfen.
Wir, das sind Menschen aus verschiedenen afrikanischen und europäischen Ländern. Uns verbindet das Ziel, die gewaltförmigen Konzepte als patriarchale, als koloniale Herrschaft anzugreifen und zu verändern. Wir wollen Herrschafts- und Gewaltverhältnisse, Dominanz- und Ausgrenzungsmechanismen aufspüren, delegitimieren und abschaffen. Diesen Prozeß möchten wir mit Vielen vorantreiben, in unterschiedlichen Formen, mit Respekt und Solidarität.
Die Erfahrungen des antikolonialen Widerstandes sind dabei bestimmend.
Mit Kolonialverbrechen in Afrika werden England, Frankreich, Belgien
und Holland in Verbindung gebracht ? Deutschland nicht. Dass
Deutschland überhaupt Kolonialmacht war, ist aus dem öffentlichen
Bewusstsein nahezu vollständig verdrängt, so dass auch der erste
europäische Kriegseinsatz (in der Demokratischen Republik Kongo
im Sommer 2003) mit deutscher Beteiligung kaum auf Widerspruch
stieß. Deutschland wird als »neutrale« Macht zwischen den anderen
Kolonialstaaten bezeichnet, das seine Interessen in Afrika besonders
gut durchsetzen kann, denn es habe eine einmalige Position: »bei allem
wirtschaftlichen Interesse bringt niemand auf dem Kontinent die
Bundesrepublik mit einer langen Kolonialgeschichte in Verbindung«.
Mit solchen Sätzen will die Staatssekretärin im Entwicklungshilfeministerium Uschi Eid, die Öffentlichkeit in Deutschland auf einen stärker militärisch unterstützten wirtschaftlichen Einsatz in Afrika vorbereiten, der wiederum mit Floskeln der Friedenssicherung begründet wird.
Am 12. Januar 1904 ? vor 100 Jahren ? begann der Krieg deutscher Kolonialtruppen gegen Herero und Nama, den afrikanischen Bewohnern des damaligen Deutsch-Südwestafrika, des heutigen Namibia. Mit direkter Zustimmung des deutschen Kaisers setzte General v. Trotha seine Ankündigung um, die Herero und wenig später die Nama zu vernichten. Herero und Nama leisteten vier Jahre entschiedenen Widerstand gegen die mit überlegenen Waffen ausgerüsteten Deutschen. Wer die unmittelbaren Kriegshandlungen überlebt hatte, wurde in ? so wörtlich ? »Konzentrationslager« gesperrt, wo Zwangsarbeit geleistet werden musste. Allein beim Bau der Eisenbahnlinie von Lüderitzbucht nach Keetmanshoop starben in 18 Monaten 1.359 von 2.014 Häftlingen. Viele Tausend starben infolge der katastrophalen Unterbringung und fehlender Ernährung. Nach Beendigung des Krieges 1908 waren 80% des Hererovolkes und mehr als die Hälfte der Nama ermordet. Die Überlebenden wurden
»verschont«, weil sie zur Arbeit herangezogen werden sollten.
Der Krieg gegen die Herero und Nama unterscheidet sich von
den Massenmorden, die Siedler oder lokale Milizen in anderen
Ländern zu dieser Zeit verübten, denn er wurde mit Billigung des
Staatsoberhauptes (des Kaisers) ausdrücklich als Vernichtungskrieg
geführt und mit den todbringenden Bedingungen in den KZs als
Völkermord fortgesetzt.
Bis heute hat sich die Regierung der Bundesrepublik geweigert, die
Überlebenden und ihre Nachkommen um Entschuldigung für diese
Verbrechen zu bitten und sie zu entschädigen. Eine in den USA
erhobene Klage der Herero versucht sie mit juristischen Tricks zu Fall
zu bringen.
Daten deutscher Kolonialpolitik in Deutsch-Südwestafrika:
1871 Gründung des (zweiten) deutschen Kaiserreiches.
1879 Gründung des »Westdeutschen Vereins für Kolonisation und Export«
1884/85 Die Gebiete Südwestafrika, Kamerun, Togo und Ostafrika werden zu deutschen »Schutzgebieten« erklärt. (Kaiser Wilhelm I. beteiligt sich privat mit 500 000 Mark an einer Kolonialgesellschaft.)
15.11.1884-26.2.1885 »Afrika-Konferenz« in Berlin, Aufteilung des schwarz-afrikanischen Kontinents unter die europäischen Staaten; Bodenschätze und Arbeitskräfte in Afrika werden systematisch für Europäer nutzbar gemacht.
1885-1903 Vielfältige Widerstandsaktionen in Südwestafrika, Kamerun und Ostafrika gegen die deutsche Kolonisatoren.
Ende 1903 Um einen bewaffneten Widerstand von Bondelzwarts im Süden von Deutsch-Südwestafrika niederzuschlagen, werden große Teile der Kolonialtruppen dorthin verlegt. Im Herero-Land werden die Forderungen deutscher Siedler nach Land immer aggressiver. Die Morddrohung eines deutschen Kolonialoffiziers gegen einen Herero- Chief ist Auslöser des am 12.1.1904 ausbrechenden bewaffneten Widerstands der Herero unter ihrem Chief Samuel Maharero.
11.8.1904 In einer Kesselschlacht am Waterberg werden die Herero (die sich dorthin mit ihren Familien zurückgezogen hatten) von den deutschen Kolonialtruppen unter General Lothar v. Trotha geschlagen, die Überlebenden planmäßig in die Trockenwüste Omaheke getrieben. Der deutsche Generalstab: »Die wasserlose Omaheke soll vollenden, was die deutschen Waffen begonnen haben: Die Vernichtung des Hererovolkes«.
Oktober 1904 Die Nama unter ihrem Chief Hendrik Wittboi nehmen den Kampf gegen die Kolonialtruppen auf; in einem Guerilla-Krieg leisten sie u.a. mit Jacob Morenga als Anführer bis 1907 erbitterten Widerstand.
November 1904: 112 Nama werden nach Togo und später nach Kamerun deportiert, von ihnen kehrten lediglich 46 nach Südwestafrika zurück.
11.12.1904 Reichskanzler v. Bülow ordnet an, für die »Reste des Hererovolkes Konzentrationslager« einzurichten.
1905-1908 Die Haftbedingungen in den Konzentrationslagern, in die Herero und Nama verbracht werden, sind verheerend. Die Gefangenen müssen Zwangsarbeit verrichten, die Ernährung und Unterbringung ist katastrophal, von den ca. 15.000 Inhaftierten sterben 7.700.
Januar 1906 Bei einer spektakulären Ausbruchsaktion gelingt 120 Menschen die Flucht.
1907 Verordnung, dass alle Schwarzen eine »Passmarke« tragen müssen, die auf Verlangen jedem (!) Weißen gezeigt werden muss. Allen am Krieg beteiligten »Stämmen« wird ihr gesamtes Eigentum weggenommen und zum deutschen Staatseigentum erklärt, selbst das Halten von Pferden und Rindern ist ihnen verboten. Dies ist Teil des Programms der »Erziehung« zur abhängigen Arbeit.
1908 Die Konzentrationslager werden aufgelöst.
Nur ein Fünftel der gesamten Herero Bevölkerung und etwa die Hälfte der Nama überlebten den Krieg, Vertreibung und KZs.
1915 Im Verlauf des 1. Weltkrieges ergeben sich die deutschen Kolonialtruppen in Südwestafrika den südafrikanischen Unionstruppen.
1919 Im Versailler Vertrag tritt Deutschland alle Kolonien ab, sie werden dem Völkerbund unterstellt.
Die Initiative »Anticolonial Africa Conference Berlin 2004« wird am
Sonntag, 11. Januar 2004 um 18.00 Uhr Unter den Linden / Wilhelmstrasse in Berlin auf einer öffentlichen Gedenkveranstaltung Fotos zeigen, die diese deutsche Kolonialgeschichte dokumentieren.
Die Bilder werden von Reinhard Munioruzo Zaire aus Namibia kommentiert.
Anticolonial Africa Conference in Berlin, 11.11.2004 - 15.11.2004
http://www.africa-anticolonial.org (Vorsicht, noch Baustelle)
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Ergänzungen
Mehr Infos
Das Jahr 1904 markierte einen traurigen Höhepunkt in der
vergleichsweise kurzen Kolonialgeschichte (1884-1914) des Deutschen
Reichs. Im damaligen Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen
Namibia, verübten deutsche Soldaten Genozid am Volk der Hereros.
http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=4123422&forum_id=46868
Kritik
2. Eine Entschädigung zu fordern ist ziemlich hirnrissig. Erstens weil es keine Täter mehr gibt die noch leben. Und zweitens ist die BRD formaljuristisch nicht der Nachfolger des Kaiserreiches.
Schlussfolgerung:
Will man Entschädigung fordern, so kann man den Entschädigungsgrund mehr oder weniger nur konstruieren in dem man annimmt das deutsche Volk trägt eine Verantwortung für den Völkermorde zu Beginn des 20 Jh..
Ich lehne den Begriff Volk ab. Aber nur indem man ihn verwendet und quasi von einer Kollektivschuld ausgeht und die noch dazu in die Vergangenheit transportiert wird, würde sich eine Rechtfertigung für eine Entschädigung ergeben.
Denn man kann nur für einen Schaden aufkommen, für den man auch verantwortlich ist. Bei der Entschädigung für NS-Opfer ist dies zweifelsohne der Fall. Solange es noch Opfer gibt sind diese zweifelsfrei zu entschädigen.
Bei allem Mitgefühl was ich für die Opfer der damaligen Völkermorde habe, kann ich einer Entschädigung aber nicht zustimmen.
Denn konsequent zu Ende gedacht, bedeutet dies das aufgrund jeden Krieges der auf dieser Welt je stattgefunden hat, irgendwer Entschädigung fordert und Recht bekommen müßte.
Wer aber von Italien Entschädigung verlangt für die Besetzung germanischer Gebiete während der Zeit des alten Romes, handelt genauso konsequent wie die Forderung nach einer Entschädigung für die Missetaten des Kaiserreiches. Und ich glaube genau hier erkennt man, wie absurd dies wäre.
P.S.
Es wäre mit Sicherheit wünschenswert gewesen, wenn die Weimarer Republik bzw. BRD / DDR Entschädigung geleistet hätten.
P.P.S.
Trotzdem hast du Recht insofern, das Thema bisher wirklich kaum behandelt worden ist.
Im Geschichtsunterricht, glaube ich mich zu erinnern, wurde dies nur so "nebenbei" erwähnt. Und im Buch fand sich grad mal eine halbe Seite zu dem Thema.
Aus diesem Grund ist die Klage die eingereicht worden ist gut, da sie das Thema doch ein wenig in die Öffentlichkeit rückte.
HR 2 Beitrag+Veranstaltung BPB/LPB in Stuttga
http://www.stressfaktor.squat.net/
http://stressfaktor.squat.net/termine.php
noch auf indy was stand, hab ich zum Thema gegoogelt
hier die wenigen Funde:
Tagesprogramm 11.01.2004 hr2
12.05 Camino - Religionen auf dem Weg
"Erinnern und für die Zukunft lernen"
100 Jahre Herero-Aufstand und der deutsche Kolonialismus •
Von Bettina von Clausewitz
http://www.hr-online.de/d/radio/hr2/programm1257_jsp/contentfolderid=1257/key=std_standard_702631.html
kann mensch online als live stream höhren
http://www.ard.de/radio/programme/index.phtml?hr
--------------------
aktuelles Top Thema bei der
"Bundeszentrale für politische Bildung"
http://www.bpb.de/
"Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg"
http://www.lpb.bwue.de/main.php3
Völkermord in Deutsch-Südwest? 100 Jahre Herero-Aufstand
Veranstaltung in Stuttgart
http://www.bpb.de/veranstaltungen/YP8O37,,0,V%F6lkermord_in_DeutschS%FCdwest.html
12.01.2004 19:00 Uhr Lesung und Podiumsdiskussion
Völkermord in Deutsch-Südwest? 100 Jahre Herero-Aufstand
Teilnehmer: Gerhard Seyfried, Prof. Dr. Horst Gründer, Dr. Joachim Zeller, Prof. Dr. Peter Steinbach
Veranstaltungsort: Staatstheater Stuttgart, Theater im Depot, Landhaussstraße 188/1, 70188 Stuttgart
Veranstalter: Bundeszentrale für politische Bildung, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Staatsschauspiel Stuttgart, SWR
Link zum Veranstalter: http://www.bpb.de/veranstaltungen
http://www.bpb.de/veranstaltungen/YP8O37,,0,V%C3%B6lkermord_in_DeutschS%C3%BCdwest.html
http://www.bpb.de/popup_druckversion.html?guid=YP8O37
http://www.ruhr-uni-bochum.de/idg/hinweise.shtml
zu Gerhard Seyfried
"Denn jüngst hat der lustige Cartoonist seinen ersten Roman vorgelegt, einen 600 Seiten langen Beweis dafür, daß er mehr kann, als nur Bilder von Kreuzberg und Polizisten zeichnen.
"Herero" wurde von der Kritik aufmerksam und lobend registriert, 10000 Exemplare sind bereits verkauft."
"Doch "Herero" ist keine reine Fiktion. Im Gegenteil: Jahrelang hat der Autor Seyfried in allen möglichen Archiven und über 300 Büchern die Historie der Kolonisation recherchiert, die geschichtlichen Details im Roman stimmen. Denn seitdem damals auf dem Gymnasium in München der Geschichtsunterricht im Jahre 1918 abrupt endete, plagt Seyfried eine historische Neugierde, spürt er der Geschichte nach, die eine Geschichte der Kriege ist. "Ich bin ja", sagt Seyfried, "das erste Glied in der dreihundertjährigen Kette unserer Familie, das nicht irgendwann einmal in den Krieg ziehen mußte!"
Also hat er sich hingesetzt und alles gelesen, was er über die europäische Geschichte in die Finger bekam. Und tatsächlich sollte das Buch über den Herero-Aufstand ursprünglich ein Sachbuch werden.
Aber Seyfried ist "ein Augenmensch", voller Bilder und Visionen. Ein Freund duftenden Grases und bunter Farben. Also hat er einen Traumfaden durch die Historie gesponnen, neben die einst real existierenden Personen vier fiktive Protagonisten gestellt.
Er hat versucht, kein schwarz-weißes Bild von den blassen Deutschen im schwarzen Afrika zu malen.
Er hat sich immer vorgestellt, wie das hätte sein können, wäre er dabeigewesen.
So lange, bis er keine Tageszeitungen mehr lesen konnte, weil er sie nicht mehr verstand. Weil er in einer anderen Zeit unterwegs war. So war das mit "Herero" ."
http://www.kreuzberger-chronik.de/chroniken/2003/mai/mensch.html
Gerhard Seyfried der Karikaturist,Ströbele Freund ( http://www.stroebele-online.de/906.htm)
der Hanf und Verschwörung Bücher Illustrator seines Kumpels und Wohnungspartner, dem Ober Verschwörer Mathias Bröckers:
"Bröckers und der Karikaturist Seyfried bewohnen gemeinsam ein Haus in Solothurn, Schweiz. Aber beide sind oft in Berlin. Sie gehören zum historischen Kernbestand der West-Berliner Linken. Wenn man seine Exkollegen nach Bröckers fragt, sagen alle das gleiche: nett, klug, nur, er hat halt ein bisschen viel gekifft."
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/11.09.2003/737610.asp
Seyfried hat wieder zugeschlagen
http://de.indymedia.org//2003/04/48962.shtml
--------------------
http://www.antiquariat-ehlert.com/katalog/geographie/6134.html
--------------------
Wolfgang Baar Namibia
http://www.w-baar.de/herero/m_events.htm
--------------------
schräge Seite mit rechten Links
http://www.jerzy-wasner.de/
Die BRD ist meines Wissens
Und es sind ja auch immer noch Gesetze aus dieser Zeit gueltig.
weiterer artikel zum thema
3 Artikel zu Gerhard Seyfried`s HERERO Buch
Hausbesuch: Der Zeichner Gerhard Seyfried ist jetzt auch Schriftsteller
Von Matthias Heine
http://morgenpost.berlin1.de/archiv2003/030210/feuilleton/story583191.html
Aufstand in Afrika G. Seyfried liest aus "Herero" 14. Februar
http://morgenpost.berlin1.de/archiv2003/030213/was_noch/story583804.html
Jenseits von Kreuzberg liegt Afrika
Zeichner Gerhard Seyfried ist unter die Schriftsteller gegangen und schrieb ein Buch über die Kolonialzeit
http://morgenpost.berlin1.de/archiv2003/030213/politik/story583879.html
NZZ zu Seyfrieds Herero Buch+ Seyfried selbst
8. Februar 2003, 02:10,
Vom Zeichentisch an die Front
Gerhard Seyfrieds Kolonialroman «Herero»
http://www.nzz.ch/2003/02/08/fe/page-article8NU1D.html
COPIE:
http://www.marabout.de/chronik/2003/tage/08_02_03.htm
C H R O N I K
Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas* von innen und außen
http://www.marabout.de/chronik/2003/2003_1.htm
http://www.seyfried-berlin.de/
http://www.seyfried-berlin.de/herero.htm
Gerhard Seyfried`s Roman "Herero"
Vom Comix-Star zum Chronisten des Kolonialkriegs:
Gerhard Seyfried und sein erster Roman "Herero"
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/14.02.2003/437081.asp
Weltspiegel 19.03.2003 Diesseits von Afrika
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/19.03.2003/478008.asp
KOLONIALISMUS: 100 Jahre Herero - Aufstand
GERHARD SEYFRIED: Herero
Herero-Klage in Washington und ein neuer Roman über ein verdrängtes Kapitel deutscher Kolonialgeschichte Autor: Joachim Gärtner
http://www.wdr.de/tv/kulturweltspiegel/20030202/4.html
GERHARD SEYFRIED: Herero
http://www.br-online.de/kultur/literatur/lesezeichen/20030216/20030216_2.html
Herero Lesung mit Gerhard Seyfried
http://10.oldenburger-filmtage.de/2do2000.html
Lesung mit Gerhard Seyfried
http://www.y-buchladen.de/seyfried.htm
HERERO Gerhard Seyfried
http://www.freischar.de/buch_sites/herero.htm
Man kennt seine Karthonisten
http://www.highlightzone.de/buch/seyfried.html
http://www.kritkon.de/comiclesung.htm
die miese Seite des Verschwörers Seyfried
http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2002/36/04c.htm
Terror ist ein Gugelhupf
Mathias Bröckers verrührt wüste Spekulationen über den 11. September zu einem Weltverschwörungsszenario. von martin krauss
Auch der Staat mag Bröckers? Wahrheiten über den 11. September eher nicht. Wegen einer dem Buch beiliegenden Zeichnung von Gerhard Seyfried wird ermittelt. Zu sehen ist darauf u.a. eine mit Hakenkreuzen versehene israelische Flagge.
http://www.jungle-world.com/seiten/2003/02/56.php
Seyfrieds Conspiracy Diagramm beschlagnahmt | 15.11.2002
http://www.dienstraum.com/archiv/2002/11/15/seyfrieds_conspiracy_diag.php
Das Plakatmotiv ist ein typisches Wimmelbild des Zeichners Gerhard Seyfried, auf dem Punks und Polizisten einander Blumen reichen, Emanzen und Radfahrer schon jetzt zufrieden sind und in dem Banker ein kleines bisschen im Spendensumpf versinken. Zudem ist der öde Spruch zu lesen: »Ströbele wählen heißt Fischer quälen.«
http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2002/35/08a.htm
Seyfried
Das Lexikon der Verschwörungstheorien
Robert Anton Wilson, Miriam Joan Hill Mathias Bröckers (Hrsg.)
aus dem Amerikanischen von Gerhard Seyfried
Das Lexikon der Verschwörungstheorien
Verschwörungen, Intrigen, Geheimbünde
http://www.m.shuttle.de/sun/de/dept_35.html
http://www.piper.de/web/books/3492233899.html
http://www.piper.de/web/books/spiper.php?param=W:9:6
http://www.eichborn.de/s2/default.asp?id=14&isbn=1595
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3492233899/028-3401073-5162129
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3821815957/028-3401073-5162129
http://www.kelkoo.de/b/a/ss_Das_Lexikon_der_Verschworungstheorien.html
http://www.bookchecker.de/3492233899
Seyfried "Herero" von DETLEF KUHLBRODT
Wo geht es noch mal nach Berlin-West? - In den Achtzigerjahren hat Gerhard Seyfried die Karten für den linksalternativen Alltag gezeichnet. Jetzt hat er mit "Herero" einen historischen Roman über die deutsche Kolonialherrschaft geschrieben
von DETLEF KUHLBRODT
http://www.taz.de/pt/2003/03/07/a0172.nf/text
Pressespiegel zu Seyfrieds "Herero"
Kampf dem deutschen Imperialismus!
http://de.geocities.com/trotzalledem_ta/Zeitungen/30/namibia.html
Deutschland im Kamerun
Er sprach Deutsch und hat einige Errinerungen ueber ein Volkstand gegen die Deutsche (mit viele erschossener Wiederstandkaempfer) erzaehlt.
Diese Geschichte haben mir sehr interessiert und ich wollte mehr Informationen von Ihre Eltern und Familien in Kamerun bekommen.
Falls sie fuer diese Geschichte (mit Fakten ?) interresiert waere, bitte schreiben Sie mirund ich werde sie mehr Informationen schicken.
Mit freundlichen Gruessen,
John Remfry M.Sc.(ENG), C.ENG, M.I.E.E.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Ob zu Recht oder Unrecht! — Heike