Antifaschistische Demo in Heidenheim

hans 27.12.2003 23:08 Themen: Antifa
Heute fand in Heidenheim eine antifaschistische Demo wegen den Morden von einem stadtbekannten Neonazi, am letzten Wochenende, an drei russischen Jugendlichen statt...
Heute fand in Heidenheim eine antifaschistische Demo wegen den Morden von einem stadtbekannten Neonazi, am letzten Wochenende, an drei russischen Jugendlichen statt. Dafür, dass es sich um eine ueberregionale Demo handelte, war die Resonanz eher schlecht. Etwa 300-400 Menschen, darunter auch viele Heidenheimer nahmen teil. Die Demo selbst war eher bescheiden. Einerseits sollte aus Gruenden des Mitgefuehls fuer die Angehoerigen der Opfer auf Hassparolen verzichtet werden, was leider von vielen ignoriert wurde, andererseits wurde in den Redebeitraegen die Ursache nicht beim Namen genannt. Wenigstens nicht deutlich genug. So wurden die ueblichen Gruende, wie Arbeitslosigkeit, etc. angefuehrt, nicht aber die Sache beim Namen genannt. Naemlich ein breiter Konsens in unserer Gesellschaft, der solche Taten deckt und mit ermoeglicht und ein strukturell zutiefst rassistischer und ausgrernzender Staatsaparat. Deckt insofern, als dass AntifaschistInnen von den buergerlichen Medien als potenzielle Gewalttaeter diffamiert werden, nicht die Nazis (wie anscheinend hier im Vorfeld der Demo geschehen) und mit einem dementsprechenden Bullenaufgebot reagiert wird. Und ein rassistischer Staat, der MigrantInnen systematisch ausgrenzt, abschiebt und direkten Angriffen aussetzt.
Im Anschluss an die offizielle Demo gab es noch eine spontane Demo. Leider nahm nur etwa die Haelfte der TeilnehmerInnen daran teil. Alles wirkte auch etwas desolat organisiert. Nach 10 Minuten war dann auch Schluss, nachdem die Bullen anfingen, Einsatzkraefte zusammenzuziehen, untere anderem auch einige Goeppinger Bereitschaftsbullen vom dortigen SEK. Der versprengte Rest der Demo wurde gekesselt und die meisten einzeln abgefuehrt, kontrolliert und danach weggeschickt.
Es ist, so finde ich falsch, die Fehler der Demo bei den oertlichen OrganisatorInnen allein zu suchen. Es ist viel eher das Problem einer linken, die nicht in der Lage ist, auf solche Vorfaelle zu reagieren. Wenn sie es ware, waeren heute andere inhalte auf die Strasse gekommen, bzw. waere die Demo um ein vielfaches groesser geworden.
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Ergänzungen

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Verlinker 30.12.2003 - 18:42

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