HEIDENHEIM PRESSEZUSAMMENSTELLUNG

ein Überblick 22.12.2003 14:30 Themen: Antifa
während Bild Berlin über den Berliner Nazi Mörder von Heidenheim auf der Titelseite + Seite 3 berichtet, haben die Resourcen der TAZ, der Berliner Zeitung, des Neues Deutschland etc gerade mal für dpa, ddp Kurzmeldungen unter Vermischtes gereicht.

All die verschiedenen Artikel im Vergleich zu lesen ist sicherlich erhellend für ein Gesamtbild, sowohl bezüglich der Tat,den Zusammenhängen und Hintergründen, der Recherche und Darstellungsart der diversen JournalistInnen und Zeitungen
ZUERST DIE POSTINGS AUF INDYMEDIA:

Demo Heidenheim 20. Dezember
 http://de.indymedia.org//2003/12/70730.shtml

Faschistische Kontinuität in Heidenheim
 http://www.de.indymedia.org/2003/12/70726.shtml

Bundesweite Demo wg. Nazimorden in Heidenheim
 http://de.indymedia.org//2003/12/70637.shtml

Neonazi tötet drei Menschen in Heidenheim
 http://www.de.indymedia.org/2003/12/70596.shtml

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DIE STADT HEIDENHEIM
Eine Stadt trauert
Pressemitteilung vom 21. Dezember 2003, 16:15 Uhr
 http://www.heidenheim.com/cgi-bin/DxML

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BEI ARTIKELN DIE LÄNGER ONLINE KOSTENLOS ZU LESEN SIND AUS PLATZGRÜNDEN NUR DER LINK:

BILD mit unzensiertem Foto des Täters
In einer Nacht hat Leonhardt (17) drei Freunde erstochen
Wie wurde der fleißige
Schüler zum Dreifach-Killer?
Von B. ARFF, M. SCHOLTEN, R. MÜHLEBACH,
M. MARBURG, R. MITTELSTAEDT, S. BAUMANN (Fotos)
 http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2003/12/22/mord/flei_C3_9Figer__schueler__dreifach__killer.html

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22.12.2003
Tod vor der Disko
Ein 17-Jähriger ersticht drei Jugendliche nach einem Streit im württembergischen Heidenheim Von Wulf Reimer

Stuttgart ? Trauerkerzen flackern im Wind, auf dem nassen Pflaster liegen Rosen: Auch zwei Tage nach dem Blutbad leben die Menschen in der ostwürttembergischen Kreisstadt Heidenheim im Schock über ein unfassbar brutales Verbrechen: Der 17 Jahre alte Leonhard Heinrich Sch., Schüler am Technischen Gymnasium, erstach wegen einiger Meinungsverschiedenheiten vor der Diskothek ?K2? drei Russlanddeutsche. Ein 15- und ein 16-Jähriger waren schon tot, als der Notarzt eintraf. Der Dritte, ein 17-jähriger Spätaussiedler, starb in der Klinik.

Ein Türsteher des beliebten Lokals hatte den am Freitag gegen 23.30 Uhr beginnenden Konflikt beobachtet, konnte aber nicht mehr eingreifen, als Sch. plötzlich ohne Vorwarnung mit einem Messer zustach. Die 20 Zentimeter lange Klinge drang so tief in Herz- und Brust der drei Jugendlichen ein, dass für sie jede Hilfe zu spät kam. ?Die Opfer hatten keine Chance?, kommentierte der Ellwanger Oberstaatsanwalt Harald Stephan das Geschehen.

Bezüglich eines möglichen Tatmotivs tappten die Ermittler zunächst im Dunkeln. ?Wir wissen nur?, sagte Stephan, ?es gab einen Verbalstreit ? um relative Nichtigkeiten.? Allerdings wollte man in der Polizeidirektion Heidenheim einen Zusammenhang zwischen diesem Massaker und ultrarechter Gewaltbereitschaft nicht ausschließen.

Wohl ist der Anteil der Ausländer in Heidenheim seit 1996 von 15,8 auf 14,2 Prozent leicht gesunken. Dennoch habe es in der 50 000 Einwohner zählenden einstigen Hochburg von NPD und Republikanern auf der Ostalb öfter Handgreiflichkeiten unter Skinheads und Punks gegeben.

Leonhard Heinrich Sch., der erst seit knapp einem Jahr im Kreis Heidenheim wohnt, ist der Polizei bereits massiv aufgefallen: Am 3. Oktober hatte der 17-jährige Deutsche bei einer Rauferei ? vor derselben Diskothek ? einen jungen Mann so mit einer Flasche attackiert, dass gegen ihn Ermittlungen eingeleitet wurden wegen gefährlicher Körperverletzung.

Sch. flüchtete im Anschluss an die nächtliche Tat zu Fuß. Am Samstagmittag stellte er sich der Polizei, am Sonntag wurde er ? begleitet von zwei Anwälten ? dem Haftrichter vorgeführt.

 http://www.sueddeutsche.de/sz/panorama/red-artikel1238/

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Drei Jugendliche vor Diskothek erstochen

Tatverdächtiger schweigt / Richter verhängt Untersuchungshaft / Gedenken in Heidenheim

Bei einer Messerstecherei vor einer Diskothek im baden-württembergischen Heidenheim sind in der Nacht zum Samstag drei junge Spätaussiedler getötet worden. Gegen einen dringend tatverdächtigen 17-Jährigen ordnete ein Richter Untersuchungshaft an.

Heidenheim · 21. Dezember · dpa/ap · Der Verdächtige, der sich am Samstag stellte, wollte laut Polizei auch am Sonntag keine Aussage machen. Den Ermittlungen zufolge war er vor der Disco "K2" zunächst in Streitereien verwickelt gewesen. Der 17-Jährige habe in die Diskothek gewollt, sei jedoch abgewiesen worden. Später sei er noch einmal an den Tatort gekommen.

"Die Opfer sind mit gezielten Stichen in Brust und Herz erstochen worden", sagte ein Oberstaatsanwalt. Alles sei so schnell gegangen, dass niemand habe eingreifen können. Zwei Opfer, 15 und 16 Jahre alt, starben noch am Tatort, ein 17-Jähriger erlag in einem Krankenhaus seinen Verletzungen.

Der Verdächtige war den Angaben zufolge der Polizei bekannt. Am 3. Oktober war er vor der selben Diskothek in eine Prügelei verwickelt. Ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung sei anhängig, so der Oberstaatsanwalt. Diese Tat habe möglicherweise einen rechtsextremen Hintergrund. "Wir rechnen den jungen Mann der rechten Szene zu", sagte ein Polizeisprecher. Es gebe jedoch bisher keinen Hinweis auf einen rechtsextremen Hintergrund für das Tötungsdelikt am Samstag.

Volker Spellenberg, Geschäftsführer der Diskothek sagte, der Jugendliche habe Hausverbot im "K 2" gehabt. Dieser sei ein "stadtbekannter Neo-Nazi". Das "K2" zieht vor allem Jugendliche aus der Punkszene und andere eher linksorientierte Schüler und Studenten an.

Am Samstagabend gedachten rund 200 Menschen der Opfer. Sie zogen eine Stunde lang friedlich durch die Straßen. Die Stadt Heidenheim plant nach den Worten von Oberbürgermeister Bernhard Ilg am Montagabend eine Gedenkveranstaltung.

 http://www.f-r.de/ressorts/nachrichten_und_politik/aus_aller_welt/?cnt=360851&

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Parolen vor der Tat
?Nazis raus? ? da stach ein Rechtsextremer in Heidenheim zu

Von Frank Jansen
Die Stadt ist geschockt. ?Ich kann mich nicht an eine vergleichbare Bluttat in Heidenheim erinnern?, sagt Thomas Engelhardt, stellvertretender Leiter der örtlichen Polizeidirektion. Ein solches Verbrechen habe er in seinen mehr als 25 Jahren bei der Polizei noch nicht erlebt. In der Nacht zu Sonnabend hat ein junger Rechtsextremist mit einem Messer vor der Diskothek ?K2? drei jugendliche Aussiedler attackiert. Der 17-Jährige rammte die 20 Zentimeter lange Klinge seinen 15 bis 17 Jahren alten Opfern blitzschnell in Brust und Herz. Zwei waren sofort tot, der Dritte starb im Krankenhaus.

Am Abend nach der Tat hat die baden-württembergische Kleinstadt die erste Demonstration seit langem gesehen. Etwa 300 Menschen hielten vor dem ?K2? eine Mahnwache ab, legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Der Geschäftsführer der Diskothek, Volker Spellenberg, schildert am Sonntag die Stimmung in Heidenheim: ?Es geht mir wie den meisten Leuten: Diese Tat ist einfach zu schockierend, das begreift hier keiner.? Bei dem Täter handelt es sich nach Informationen des Tagesspiegels um den ehemaligen Berliner Leonhard S., der vor etwa einem halben Jahr nach Heidenheim gezogen ist. Der Gymnasiast gehöre zur Skinheadszene und sei der Tat überführt, sagt Polizeioberrat Engelhardt. Am Sonnabend hatte sich S. gestellt, am Sonntag schickte ihn das Amtsgericht Heidenheim in Untersuchungshaft. Bislang habe sich der Täter nicht zu der Messerstecherei geäußert, sagt Engelhardt. Ein rechtsextremes Motiv sei möglich, aber auch eine ?Exzesstat aus einer Rangelei heraus?.

?K2?-Chef Spellenberg sagt, Leonhard S. sei mit einem Freund vor der Disko aufgetaucht, beide mit schwarzen Bomberjacken und Stiefeln. Der Freund habe eine Schlägerei mit den Aussiedlern angefangen, S. habe daneben gestanden ? und plötzlich zugestochen. Spellenberg vermutet, dass es schon vorher einen Konflikt gab. Die Aussiedler seien nämlich mit Rufen wie ?Nazis raus aus Deutschland? durch Heidenheim gezogen. Leonhard S. war auch schon im Oktober aufgefallen. Vor dem ?K2? attackierte er mit anderen Schlägern einen Punk.

 http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/22.12.2003/903018.asp-

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Behörden leugnen rechten Hintergrund
Baden-Württemberg: Mahnwache und Trauermarsch nach Mord an drei Spätaussiedlern in Heidenheim
 http://www.jungewelt.de/2003/12-22/011.php

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Drei Jugendliche vor Disco getötet 33 Zeilen dpa
 http://www.taz.de/pt/2003/12/22/a0099.nf/text

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TOD VOR DER DISKO
Rechtsradikaler ersticht drei Spätaussiedler

Die ungezügelte Wut eines 17-jährigen Schülers über nichtige Kleinigkeiten hatte den Tod von drei Jugendlichen zur Folge. Im Baden-Württembergischen Städtchen Heidenheim sitzen Schock und Fassungslosigkeit über den sinnlosen Tod der Jungen tief.
 http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,279405,00.html

HEIDENHEIM
Bluttat vor der Disko
Grausames Ende eines Disko-Abends. Im Baden-Württembergischen Heidenheim starben in der vergangenen Nacht drei Jugendliche nach einer Messerstecherei.
 http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,279360,00.html

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Weil er nicht in die Disco durfte
Berliner, 17, erstach drei Jugendliche
O. KRÖNING, F. MAIWALD und N. TARNOW
 http://bz.berlin1.de/aktuell/news/031222/discostecher.html

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17-Jähriger ersticht drei Jugendliche vor der Disko
 http://morgenpost.berlin1.de/archiv2003/031221/aus_aller_welt/story649027.html
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Drei Jugendliche vor Diskothek erstochen
Streit zwischen einem Deutschen und den Spätaussiedlern war eskaliert. Daraufhin zog der 17-jährige Täter sein Messer und stach zu
Heidenheim - Ein 17-Jähriger hat in der Nacht zum Samstag drei jugendliche Spätaussiedler vor einer Diskothek in der baden-württembergischen Stadt Heidenheim an der Brenz erstochen. Am Mittag stellte er sich der Polizei.
Der Täter hatte bei einem verbalen Streit ohne Vorwarnung mit einer 20 Zentimeter langen Klinge den drei Jugendlichen gezielt in die Herzgegend gestochen, wie Oberstaatsanwalt Harald Stephan sagte. Einen rechtsradikalen Hintergrund schloss er nach derzeitigem Ermittlungsstand aus.
Zwei der Opfer im Alter von 15 und 16 Jahren starben noch am Tatort, ein 17-Jähriger erlag in einer Klinik seinen Verletzungen. Das Motiv des Täters, gegen den ein Richter Haftbefehl erließ, ist noch unklar. Stephan sagte, der 17-Jährige sei bereits wegen gefährlicher Körperverletzung am 3. Oktober der Polizei bekannt. Damals habe er jemanden mit einer Flasche geschlagen. Diese Straftat habe möglicherweise einen rechtsradikalen Hintergrund gehabt.
Zur tödlichen Auseinandersetzung vor der Diskothek ?K2? in Heidenheim kam es am Freitagabend gegen 23.30 Uhr. Laut Oberstaatsanwalt Stephan entstand zwischen den Jugendlichen ein Streit um ?relative Nichtigkeiten?, der vermutlich zu einer Rauferei geführt habe. ?Unvermittelt und überraschend? habe der 17-jährige Schüler aus dem Landkreis Heidenheim mit dem Messer zugestochen. Wie viele
Stiche die Opfer erlitten, ist noch ungeklärt. ?Die Opfer hatten keine Chance?, sagte Stephan. Der Türsteher der Diskothek hatte die Tat beobachtet, aber offenbar nicht eingreifen können. Die Leichen sollten am Samstag obduziert werden.
Der 17-Jährige flüchtete zu Fuß. Die Polizei hatte später telefonischen Kontakt mit ihm. Dabei erklärte der Jugendliche, er wolle sich möglicherweise stellen. Die Polizei leitete eine Fahndung ein und veröffentlichte den Namen des Gesuchten. dpa, AP

Artikel erschienen am 20. Dez 2003
 http://www.welt.de/data/2003/12/20/213986.html

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Sonntag, 21. Dezember 2003

?Gezielt und ohne Vorwarnung?
Entsetzen und Sprachlosigkeit nach Bluttat in Heidenheim
Von Heidi Ossenberg, dpa

Heidenheim - Nach der tödlichen Messerstecherei in Heidenheim in der Nacht zum Samstag ist es mit dem vorweihnachtlichen Frieden in der Industriestadt an der Brenz vorbei: Vor allem die Brutalität, mit der der mutmaßliche Täter drei junge Spätaussiedler vor der Discothek ?K2? in der Innenstadt erstochen haben soll, macht die Menschen fassungs- und sprachlos. Oberbürgermeister Bernhard Ilg zeigte sich nicht nur als Stadtoberhaupt, sondern auch als Vater von zwei Söhnen im Alter der Opfer ?tief betroffen?. Spontan fanden sich vorwiegend junge Menschen am Samstagabend zu einem Gedenkmarsch und einer Mahnwache in der Innenstadt der gut 50 000 Einwohner zählenden Stadt zusammen.

?Gezielt und ohne Vorwarnung? seien die 15, 16 und 17 Jahre alten jungen Männer in Brust und Herz getroffen worden, sagte Ellwangens Oberstaatsanwalt Harald Stephan am Samstag. Wohl sei der Messerattacke ein Streit vorausgegangen. Wie es jedoch zur Eskalation kam, konnten die Ermittler zunächst nicht beantworten. Diese Tat sei ?beispiellos? für die Region Heidenheim, sagte Kriminalhauptkommissar Rainer Fritz.

Samstagmittag, kurz nach einer von Staatsanwaltschaft und Polizei einberufenen Pressekonferenz, stellte sich der mutmaßliche Täter den Behörden. Der 17 Jahre alte Schüler eines technischen Gymnasiums sei erst vor kurzem nach Heidenheim gezogen, jedoch bereits polizeibekannt. Es laufe ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen ihn, bestätigte Stephan. Womöglich handele es sich auch um eine Tat mit rechtsradikalem Hintergrund. Der 17-Jährige lebe ohne seine Eltern im Kreis Heidenheim.

Ilg sagte, das Zusammenleben mit den Spätaussiedlern wie mit den Ausländern in Heidenheim sei in den vergangenen zwölf Monaten sehr viel besser geworden. ?Wir hatten Probleme, aber die Integration ist uns Stück für Stück besser gelungen?, sagte der Oberbürgermeister. Er wolle in den nächsten Tagen Kontakt zu den Familien der Ermordeten aufnehmen, kündigte Ilg an. ?Es wird eine Weile dauern, bis wir wieder von einem Alltag hier in Heidenheim reden können.?

Auch der evangelische Pfarrer der Christuskirche, Eberhard Ostertag, wollte und konnte nach der Tat nicht zur Tagesordnung übergehen: ?Im Gottesdienst am vierten Advent werde ich das Entsetzen und die Sprachlosigkeit thematisieren?, sagte Ostertag. Die Grausamkeit sei so nahe an die Bewohner der Stadt herangetreten, dass das Thema Eingang in die Gebete finden werde.

Das Entsetzen über die Tat hat vor allem auch die jungen Bewohner Heidenheims gepackt. Schon wenige Stunden nach der Ermordung der drei Jugendlichen lagen Rosen vor der Discothek. Das ?K2? ist ein beliebter Treffpunkt auch schon von ganz jungen Menschen. Während der Woche eine Kneipe, legen am Wochenende Discjockeys Tanzmusik auf. Im virtuellen Gästebuch des ?K2? schrieben sich schon am Samstag viele Jugendliche ihr Entsetzen von der Seele: ?Wie konnte das geschehen??, fragten sie. Stellvertretend für viele Bitten nach Gewaltlosigkeit schickte ein Jugendlicher mit Namen ?Butz? die Mahnung: ?Bitte bleibt friedlich!?

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Drei junge Männer erstochen

Heidenheim - Bei einer Messerstecherei vor einer Disco in Heidenheim (Baden-Württemberg) sind drei Spätaussiedler im Alter von 15, 16 und 17 Jahren getötet worden. Ein dringend tatverdächtiger Deutscher (17) verweigert die Aussage. "Wir rechnen den jungen Mann der rechten Szene zu", so die Polizei. Es gebe jedoch bisher noch keinen Hinweis auf den Grund des Streits. dpa

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 http://www.hz-online.de/
SON Lokales aus Heidenheim 20.12.2003
HEIDENHEIM
Drei Jugendliche sterben durch Messerstiche
Rechtsextremer Hintergrund des Täters scheint wahrscheinlich

Am Samstag gegen 13 Uhr stellt sich der 17-jährige Leonhard S. der Heidenheimer Kriminalpolizei, nach dem diese eine Stunde zuvor mit Bild und Personenbeschreibung des flüchtigen Jugendlichen an die Öffentlichkeit ging. Er hatte am Freitag um 23.30 Uhr drei Jugendliche vor einer Heidenheimer Diskothek mit Messerstichen getötet.
Ein junger Mann mit Seitenscheitel, Nickelbrille und Hemd: Dieses Foto händigt die Kriminalpolizei am späten Samstag Vormittag an Journalisten aus. Gefahndet wird zu diesem Zeitpunkt nach Leonhard S., einem 17-jährigen Gymnasiasten aus dem Kreis Heidenheim, der in der Nacht drei Jugendliche vor dem K 2 niedergestochen hat. Eine Stunde später hat er sich gestellt, die Beklemmung weicht einer Fassungslosigkeit, die auch anhält, als immer mehr Fakten bekannt werden. Für Heidenheim ist die Tat, so der Kripo-Chef Bernd Ziehfreund, "beispiellos" und Beteiligte wie Unbeteiligte sind gleichermaßen erschüttert. Die Opfer sind Viktor (15), Waldemar (16) und Alex (17), drei russlanddeutsche Jugendliche, die am Freitag mit ihrer Clique in der Stadt unterwegs waren, um zu feiern. Die beiden Jüngeren waren Schüler, der 17-jährige im Berufsvorbereitungsjahr.
"Völlig überraschend und unvermittelt" habe er die Waffe eingesetzt, sagt Oberstaatsanwalt Harald Stephan. Ohne Vorwarnung, aber direkt auf das Herz seiner Opfer zielend, genügen Leonhard S. ganz wenige Messerstiche, um seine Gegner tödlich zu verletzen.
Zwei der Halbwüchsigen sterben auf dem Hinterhof des Clubs, neben dem Stacheldrahtzaun des angrenzenden Gefängnisses, zwischen parkenden Autos und hartgefrorenen Schneehaufen. Der 17-jährige Alex erliegt seinen Verletzungen im Krankenhaus.
Der Staatsanwaltschaft ist der 17-jährige Leonard S., der offenbar aus Berlin stammt und sich erst seit sechs Monaten in Heidenheim aufhielt, bereits bekannt: Gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Am 3. Oktober hatte er genau vor der gleichen Diskothek einem Punk aus dem Stammpublikum des Clubs eine Flasche über den Kopf gezogen. In jener Nacht gab es Auseinandersetzungen zwischen Punks und Neo-Nazis, bei der einmal die eine, einmal die andere Gruppe die Oberhand hatte.
Diesen politischen Aspekt erkennt man beim dreifachen Mord nicht - deshalb mag die Staatsanwaltschaft auch nur bei der Schlägerei im Oktober einen rechtsradikalen Hintergrund erkennen.
Am Abend halten Jugendliche vor dem K 2, das vorerst geschlossen bleibt, eine Mahnwache mit Kerzen ab. Eine stille Nacht, wie man sie sich nicht vorgestellt hat in Heidenheim.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie morgen in der HEIDENHEIMER SONNTAGSZEITUNG.

Silja Kummer
 http://www.hz-online.de/index.php?mode=full&cat=8&minDate=&id=65792

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HNP Lokales aus Heidenheim 22.12.2003
Nach den tödlichen Stichen: Täter schweigt
Haftbefehl gegen Leonhard S. in Vollzug / Als Schüler am Technischen Gymnasium unauffällig / Nächtlicher Demonstrationszug
Leonhard S., der am Freitag gegen 22.30 Uhr drei Jugendliche vor der Heidenheimer Diskothek K 2 erstochen hat, schweigt. Seit sich der 17-Jährige am Samstagmittag der Polizei gestellt hat, hat er keine Angaben zum Tathergang gemacht. Gestern Vormittag wurde der Haftbefehl gegen den Jugendlichen in Vollzug gesetzt. Leonhard S. befindet sich in einer Haftanstalt.
Weiterhin herrscht Rätselraten über das Motiv für die Bluttat, bei der drei Spätaussiedler im Alter von 15, 16 und 17 Jahren ihr Leben lassen mussten.
Unerklärlich ist das Geschehen auch für den Leiter der Gewerblichen Schule, Andreas Beyerle. Erst im September war der aus Berlin stammende Leonhard S. hier in der Eingangsstufe des Technischen Gymnasiums aufgenommen worden. Weder der Klassenlehrer noch der Abteilungsleiter der Schule, so Beyrle, hätten an dem Schüler, der zuerst bei seinem Onkel in Herbrechtingen wohnhaft war, Ungewöhnliches bemerkt. Auch bei dem dreitägigen Kennenlern-Aufenthalt im Schullandheim, der erst vor wenigen Tagen stattgefunden habe, sei der 17-Jährige in keiner Hinsicht aufgefallen. Seine schulischen Leistungen beschreibt Beyrle als durchschnittlich bis gut. Regelmäßig habe sich die weiter in Berlin lebende Mutter nach ihrem Sohn und seinen Leistungen erkundet. Nach Informationen der Neuen Presse ist die Mutter des 17-Jährigen Lehrerin, der Vater Architekt.
Für die Schule hat sich auch eine Nähe des Täters zur rechtsradikalen Szene nicht erkennen lassen. Erst nach der Bluttat hat Beyrle erfahren, dass Leonhard S. am 3. Oktober ebenfalls beim ?K 2? maßgeblich an einer Schlägerei zwischen Punks und rechtsgerichteten Gruppen beteiligt gewesen war und gegen ihn noch ein Ermittlungsverfahren anhängig ist. Unbekannt blieb an der Schule auch, dass Leonhard S. wohl auch in Berlin mit rechtsradikalen Gruppen in Kontakt stand. Nach dem ersten Ausrasten im Oktober scheint sich Leonhard S. von seinem Wohnort Herbrechtingen gelöst zu haben und nach Heidenheim gezogen zu sein.
Auch ohne Mitwirken von Leonhard S. hat die Polizei den Tathergang vor der Diskothek K 2 präzisieren können. So war noch vor den tödlichen Messerstichen die Polizei an diesem Abend zweimal vor Ort gewesen. Einmal, um eine Rangelei zwischen zwei Gruppen zu schlichten, und erneut 20 Minuten später auf einen Anruf aus der Gaststätte hin. Diesmal wurde Leonhard S., der trotz Hausverbots das Lokal betreten wollte, mit einem Platzverweis bedacht. Außerdem wurden von den Beamten seine Personalien aufgenommen. Notiert wurde von der Streife auch, dass sich der 17-Jährige darauf entfernt habe. Nur eine halbe Stunde später setzte er dann gezielt die tödlichen Messerstiche.
Nach Auskunft der Polizei in Dillingen war der 17-Jährige in der Nacht des Geschehens zuerst im bayerischen Nachbarkreis vermutet worden. Für Samstagmorgen waren Spezialkräfte aus Nürnberg angefordert worden, um ein Anwesen im Süden des Landkreises Dillingen zu umstellen. Ein Eindringen in die Wohnung habe sich aber erübrigt, als sich Leonhard S. gegen Mittag dann selbst gestellt hatte. Ob das 20 Zentimeter lange Messer, das er mitgebracht hatte, die Tatwaffe ist, wird derzeit noch untersucht.
Wiederum die Dillinger Polizei teilt dazu weiter mit, dass gestern vormittag von elf Tauchern ein stellenweise sechs Meter tiefer Weiher südlich von Dillingen abgesucht wurde, nachdem bei Vernehmungen im Zusammenhang mit dem dreifachen Tötungsdelikt ein entsprechender Hinweis erfolgt war. Danach soll der 17-Jährige in der Tatnacht eine selbstgebaute Schusswaffe in diesen Baggersee geworfen haben. Am Rande des Gewässers wurde denn auch eine kleine Tüte mit acht Schuss Munition und ein aus vier Metallrohren gefertigter länglicher Gegenstand gefunden. Es wird noch geprüft, ob dieser Apparat überhaupt schussfähig ist.
Vor sechs Monaten erst war Viktor B. nach Heidenheim gekommen, am Donnerstag war er 15 Jahre alt geworden, am Freitag wollte der Realschüler feiern ? zusammen mit Aleksander S. (17 Jahre) und dem 16-jährigen Waldemar I. Von der benachbarten Disco an der Marienstraße führte den Heidenheimer und die zwei Mergelstetter ihr Weg zum ?K 2?. Hier treffen sie auf Leonhard S.
Zwei Tage nach der Tat sammeln sich immer noch Jugendliche vor der Eingangstür zur Diskothek. Kerzen brennen, Blumengebinde bezeichnen den Ort des Verbrechens. Die Diskothek hat auf ihrer Internet-Seite ein Kondolenz-Buch aufgelegt ? es häufen sich die Einträge. Oberbürgermeister Bernhard Ilg möchte heute mit den Trauerfamilien ins Gespräch kommen und ihnen seine Hilfe und die der Stadt anbieten.
Über das Internet war für Samstagabend auch zu einem Demonstrationszug aufgerufen worden. Über 300 Personen setzten sich gegen 20.30 Uhr vor dem Bahnhof in Marsch, zogen in Begleitung der Polizei bei strömenden Regen durch die Fußgängerzone und versammelten sich anschließend am Tatort. Für die ?Straße? war das Motiv für die dreifache Tötung schnell ausgemacht: Rechtsradikalismus. Entsprechend eindeutig artikulierten sich die aus Stuttgart und Göppingen angereisten Antifaschistischen Gruppen.
Günter Trittner

 http://www.hz-online.de/index.php?mode=full&cat=8&minDate=&id=65798

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HZ Lokales aus Heidenheim 22.12.2003
Heute um 17 Uhr Trauerkundgebung auf dem Eugen-Jaekle-Platz
Gedenken an getötete Jugendliche
Tatverdächtiger macht keine Angaben zum Sachverhalt ? OB Ilg: ?Eine Stadt trauert?
Tiefe Betroffenheit und Trauer haben sich in der Stadt nach dem schrecklichen Verbrechen in der Nacht zum Samstag breit gemacht. Heute ab 17 Uhr wird auf dem Eugen-Jaekle-Platz eine Trauerkundgebung im Gedenken an die drei ermordeten Jugendlichen stattfinden.
Bei einem Pressegespräch brachte auch OB Bernhard Ilg gestern Nachmittag seine Betroffenheit über die unfassbare Tat zum Ausdruck. Er habe sich gefreut, so sagte das Stadtoberhaupt, dass sich am Samstagabend spontan über 200 vorwiegend junge Menschen zu einem Trauermarsch vom Bahnhof aus durch die Stadt zusammengefunden hätten. Es sei allerdings bedauerlich, dass diese Kundgebung von auswärtigen Gruppen für politische Zwecke missbraucht worden sei.
Unter dem Motto ?Eine Stadt trauert? wird heute ab 17 Uhr auf dem Eugen-Jaekle-Platz eine Trauerkundgebung stattfinden. Zur Teilnahme ist die Bevölkerung der Stadt aufgerufen. Bei der Veranstaltung sprechen OB Ilg sowie Jugendliche. Nach der Kundgebung, die mit Glockengeläut beginnt, werden die Teilnehmer, die nach Möglichkeit Kerzen mitbringen sollen, in einem Schweigemarsch zur Marienkirche geleitet, wo Vertreter der beiden Kirchen zu Wort kommen. ?Wir können die Tat nicht ungeschehen machen, aber wir können ein Zeichen setzen für unsere Betroffenheit, für Toleranz und Besinnlichkeit?, sagte OB Ilg. Das Unglaubliche sei real geworden. Ilg fordert die Menschen auf, sich nicht nur an der Kundgebung zu beteiligen, sondern ins Gespräch darüber einzutreten, ?ob wir in der Politik und Gesellschaft, im Wirtschaftsleben, in der Nachbarschaft und in der eigenen Familie ein gutes Vorbild für unsere Jugend geben?. Er hoffe, so Ilg, dass die weihnachtliche Heilsbotschaft ihre Wirkung nicht verfehle. Mit den Familien der Opfer möchte Ilg Kontakt aufnehmen.
Von der Polizeidirektion Heidenheim und der Staatsanwaltschaft Ellwangen wurde gestern mitgeteilt, dass der Haftbefehl gegen den 17-jährigen Beschuldigten in Vollzug gesetzt worden ist. Er machte bisher keinerlei Angaben zum Sachverhalt und wurde am Nachmittag in eine Haftanstalt in Baden-Württemberg gebracht. Die Konsequenzen seiner Tat seien ihm inzwischen bewusst, hieß es gestern vonseiten der Kripo. Die Vertretung des Tatverdächtigen haben zwei Anwälte, davon einer aus Heidenheim, übernommen.
Offenbar hat der Täter in der Tatnacht auch eine selbstgebaute Schusswaffe mitgeführt, die er in einen Baggersee bei Dillingen warf. Dies wurde von der Polizei in Dillingen mitgeteilt. Taucher suchten gestern in dem See nach der Waffe und fanden nach etwa fünf Stunden einen aus Metallrohren zusammengebauten, länglichen Gegenstand. Jetzt muss durch einen Gutachter geprüft werden, ob er sich als Waffe eignet. Am Rand des Gewässers wurde eine Tüte mit acht Schuss Munition gefunden.
Am Tatort versammelten sich das ganze Wochenende über zahlreiche Jugendliche, die ihre Trauer zum Ausdruck brachten. Auf der Homepage der ?Kulturbühne 2? gibt es eine rege Diskussion über das Thema.
Norbert Pfisterer
 http://www.hz-online.de/index.php?mode=full&cat=8&minDate=&id=65794

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Drei Jugendliche vor Disko erstochen

Mit Rosen und Kerzen drücken Jugendliche am Wochenende ihre Trauer über die Bluttat aus. dpa-Bild

Heidenheim. Bei einer Rangelei vor einer Diskothek im baden-württembergischen Heidenheim hat ein 17-jähriger Rechtsradikaler drei junge Spätaussiedler erstochen. Das Motiv des mutmaßlichen Täters, der zunächst die Aussage verweigerte, ist noch unklar.

Das Verbrechen geschah laut Polizei am späten Freitagabend vor der Diskothek "K2": Der 17-Jährige war nicht hinein gelassen worden und hatte mit dem Türsteher eine Auseinandersetzung. Polizisten erteilten dem Schüler einen Platzverweis, doch eine halbe Stunde später war er wieder da.

Gegen 23.30 Uhr kam es zwischen ihm und den jungen Spätaussiedlern zum Streit um "relative Nichtigkeiten", wie Oberstaatsanwalt Harald Stephan sagte. Bei der Rauferei habe der 17-Jährige "unvermittelt und überraschend" ein Messer mit einer 20 Zentimeter langen Klinge gezogen und den drei Jugendlichen gezielt in die Herzgegend gestochen. Nach Polizeiangaben stach der Täter jeweils ein- bis zweimal zu. "Die Opfer hatten keine Chance", sagte Stephan. Zwei Jungen im Alter von 15 und 16 Jahren starben noch am Tatort, ein 17-Jähriger erlag in einer Klinik seinen Verletzungen. Der Täter flüchtete zu Fuß. Die Polizei hatte später telefonischen Kontakt mit ihm. Am Samstagmittag stellte er sich und kam in U-Haft. Der 17-Jährige aus Berlin war erst vor mehreren Monaten in den Landkreis Heidenheim gezogen und ging in der Stadt zum Technischen Gymnasium.

Das benachbarte Lokal "K2" ist ein Treffpunkt der Schüler. Der Polizei war der Jugendliche wegen eines Falles von gefährlicher Körperverletzung bekannt: Am 3. Oktober habe er jemanden mit einer Flasche geschlagen. Diese Straftat habe einen rechtsradikalen Hintergrund gehabt. Nach unbestätigten Informationen handelte es sich um eine Schlägerei zwischen Punks und Skinheads.

Bewohner von Heidenheim zeigten sich bestürzt und betroffen über das Verbrechen. Vor der Diskothek wurden Rosen zum Gedenken an die Opfer abgelegt. Am Samstagabend nahmen etwa 200 Menschen an einem Trauermarsch durch die Stadt teil. (ap)

 http://www.waz.de/waz/waz.welt.artikel.php?id=977457&zulieferer=waz&rubrik=Welt&kategorie=WEL®ion=National

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Messerstecherei
Motiv weiter unklar
Heidenheim - Nach der blutigen Messerstecherei vor einer Heidenheimer Disco mit drei getöteten Jugendlichen ist die Motivlage weiter unklar.

"Zeugen gaben an, dass der Täter von den Opfern provoziert wurde", sagte die Polizei am Montag. Außerdem hätten Taucher in einem etwa 30 Kilometer entfernten Baggersee acht Schuss Munition sowie einen schusswaffenähnlichen Gegenstand gefunden. "Es handelt sich um vier aneinander befestigte 45 Zentimer lange Metallrohre", hieß es bei der Polizei weiter.

Die 15, 16 und 17 Jahre alten Spätaussiedler waren in der Nacht zum Samstag vor einer Discothek erstochen worden. Der 17-jährige Tatverdächtige aus Heidenheim war zunächst geflüchtet, stellte sich aber später der Polizei. Der Haftrichter ordnete am Sonntag Untersuchungshaft wegen Totschlags an. Der Tatverdächtige verweigert bisher die Aussage.

Der verdächtige Berliner war den Angaben zufolge vor wenigen Monaten in den Kreis Heidenheim gezogen und der Polizei bereits bekannt. Am 3. Oktober war er vor der selben Discothek in eine Prügelei geraten. Ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung sei anhängig, hieß es. Diese Tat habe möglicherweise einen rechtsextremen Hintergrund. Die Polizei ordnet den 17-Jährigen der rechten Szene zu. Unterdessen rief der Oberbürgermeister der Stadt dazu auf, am Montagabend der drei Toten zu gedenken.
dpa/lsw
22.12.2003 - aktualisiert: 22.12.2003, 11:25 Uhr

 http://www.s-i-r.de/stz/page/detail.php/573289

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17-Jähriger ersticht drei Jugendliche
Drei Jugendliche sind in der Nacht zum Samstag vor einer Diskothek in Heidenheim an der Brenz niedergestochen und tödlich verletzt worden. Der Täter, ein 17-jähriger Skinhead, schweigt gegenüber der Polizei. Bereits vor zwei Monaten war er wegen Gewalttätigkeit am gleichen Ort aufgefallen. mehr

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17-Jähriger ersticht drei Jugendliche
aus der Badischen Zeitung vom Montag, 22. Dezember 2003
Von unserem Mitarbeiter Rüdiger Bäßler
HEIDENHEIM. Bluttat vor Heidenheimer Diskothek / Opfer sind Russlanddeutsche, der Täter ein Skinhead / Rätselraten über Tatmotive
 http://www.bzol.de/nachrichten/badenwuerttemberg/61,1021879.html

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Streit vor Disco: Drei Jugendliche erstochen
21.12. 2003 Verdächtiger schweigt

Heidenheim (dpa). Bei einer Messerstecherei vor einer Discothek im baden-württembergischen Heidenheim sind in der Nacht zum Samstag drei Spätaussiedler im Alter von 15, 16 und 17 Jahren getötet worden. Ein dringend tatverdächtiger 17 Jahre alter Deutsche, der sich am Samstag den Behörden gestellt hatte, wollte auch am Sonntag keine Aussage machen, teilte die Polizei mit. Das Motiv der Bluttat lag weiter im Dunkeln. Der Haftrichter ordnete am Sonntag Untersuchungshaft an.
Den Ermittlungen zufolge war es am späten Freitagabend vor der Disco ?K2? zunächst zu Streitereien gekommen. Der Verdächtige habe in die Discothek gewollt, sei jedoch abgewiesen worden. Zu den Rangeleien sei die Polizei hinzugerufen worden. ?Es wurde ein Platzverweis gegen den mutmaßlichen Täter ausgesprochen?, sagte ein Polizeisprecher. Der Schüler eines technischen Gymnasiums habe sich vom späteren Tatort entfernt, sei jedoch wieder zurückgekommen, nachdem die Polizei weg war. ?Eine halbe Stunde nach diesem Vorfall ging der Notruf bei uns ein?, teilte der Sprecher weiter mit.

?Die Opfer sind mit gezielten Stichen in Brus und Herz erstochen worden?, sagte Oberstaatsanwalt Harald Stephan. Alles sei so schnell gegangen, dass niemand habe eingreifen können. Die beiden jüngeren Opfer starben noch am Tatort, der 17-Jährige erlag wenig später im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Der verdächtige Berliner war den Angaben zufolge vor wenigen Monaten in den Kreis Heidenheim gezogen und der Polizei bereits bekannt. Am 3. Oktober war er vor der selben Discothek in eine Prügelei geraten. Ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung sei anhängig, teilte Oberstaatsanwalt Stephan mit. Diese Tat habe möglicherweise einen rechtsextremen Hintergrund.

?Wir rechnen den jungen Mann der rechten Szene zu?, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Es gebe jedoch bisher noch keinen Hinweis auf einen rechtsextremen Hintergrund für das Tötungsdelikt am Samstag. Es gebe in Heidenheim keine ausgeprägte rechte Szene.

Am Samstagabend hatten rund 200 Menschen in der Innenstadt der drei jugendlichen Opfer gedacht. Nach Polizeiangaben zogen die Teilnehmer etwa eine Stunde friedlich durch die Straßen. Eine kleinere Gruppe hielt eine Mahnwache vor der Discothek ?K2? ab, die vorerst geschlossen bleibt.

Die Stadt Heidenheim plant nach Angaben von Oberbürgermeister Bernhard Ilg am Montagabend eine Gedenkveranstaltung. ?Wir versammeln uns unter dem Motto: Eine Stadt trauert?, teilte Ilg am Sonntag mit. Es solle Aufrufe zur Besonnenheit und Toleranz geben.

 http://www.nw-news.de/news/mantel/welt/NW_20031221_184720003.html

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Aus aller Welt
Trauermarsch für eine unfassbare Tat
21.12.2003 19:08 Uhr

Jugendliche legen am Tatort in Heidenheim in der Nähe einer Diskothek Blumen nieder.

HEIDENHEIM. Wenige Tage vor Weihnachten hat eine schreckliche Bluttat die baden-württembergische Stadt Heidenheim an der Brenz erschüttert: Ein 17-jähriger Schüler soll in der Nacht zu Samstag drei Jugendliche vor einer Diskothek mit gezielten Messerstichen in die Brust getötet haben, und niemand begreift, warum.
Die Opfer sind Viktor (15), Waldemar (16) und Alex (17), drei russlanddeutsche Jugendliche. Sie waren am Freitag in der 50 000-Einwohner-Stadt direkt an der Grenze zu Bayern unterwegs, um den Geburtstag von Viktor nachzufeiern. Die beiden Jüngeren waren Schüler, der 17-Jährige im Berufsvorbereitungsjahr.

Man kann vermuten, dass Alkohol im Spiel war, als die jungen Spätaussiedler durch die Lokale zogen. Man kann vermuten, dass es diese Gruppe war, die laut Volker Spellenberg, Geschäftsführer der Diskothek ?K 2?, vor seinem Lokal Passanten anpöbelte. In Relation zur Tat, die gegen 23.30 Uhr geschah, stünde das Verhalten der Jugendlichen keines Falls.

Das ?K2? zieht vor allem linksorientierte Schüler und Studenten an. Das Technische Gymnasium befindet sich in der Nähe. Es ist die Schule des 17-jährigen Verdächtigen. Er hatte Hausverbot im ?K 2?, weil Spellenberg ihn für einen ?stadtbekannten Neo-Nazi? hält. Trotzdem tauchte er am Freitag mit einem Mädchen und einem Freund dort auf und bestand darauf, hinein gelassen zu werden. Die Polizei erteilte ihm einen Platzverweis. Als die Beamten weg waren, kehrte der 17-Jährige zurück - und traf auf die feiernden Spätaussiedler. Zwischen einem aus der Gruppe und dem Begleiter des 17-Jährigen kam es zum Gerangel, der Türsteher griff ein.

Während der bullige Mann die Streitenden trennte, soll der 17-Jährige plötzlich das Messer mit einer 20-Zentimeter-Klinge gezogen und blitzschnell zugestochen haben. ?Völlig überraschend und unvermittelt? soll er die Waffe eingesetzt haben, sagte später Oberstaatsanwalt Harald Stephan. Mit dem Messer zielte der mutmaßliche Täter direkt auf das Herz seiner Opfer - je ein bis zwei Mal. Zwei der Halbwüchsigen starben noch vor Ort, der 17-jährige Alex erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus. Der Verdächtige floh zunächst, stellte er sich dann aber der Polizei.

Bei der Staatsanwaltschaft ist der 17-Jährige, der aus Berlin stammen soll und seit sechs Monaten in Heidenheim lebt, bereits bekannt: Gegen ihn wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Am 3. Oktober soll er ebenfalls vor dem ?K2? einem Punk eine Flasche über den Kopf gezogen haben. Bei der dreifachen Tötung schloss die Polizei einen rechtsextremen Hintergrund aus. Der 17-Jährige selbst sagte bislang nichts zur Tat. Gegen ihn erging Haftbefehl.

Geschockt von der Tat zogen gestern 200 Menschen in einem Trauermarsch durch Heidenheim. Für heute Abend ist eine Gedenkveranstaltung geplant. ?Diese Stadt trauert?, sagte gestern Oberbürgermeister Bernhard Ilg. (ap / dpa)

(KR)
 http://www.rundschau-online.de/kr/page.jsp?ksArtikel.id=1071679281742&listID=1038839602120&openMenu=&calledPageId=1039082845263

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Streit vor Diskothek
17-Jähriger ersticht drei Jugendliche
veröffentlicht: 20.12.03 -10:19, akt.: 20.12.03 -19:42 Uhr

Jugendliche legen Blumen für die Opfer nieder. Foto: AP
Heidenheim an der Brenz (rpo). Ein 17-Jähriger hat vor einer Diskothek in der baden-württembergischen Stadt Heidenheim an der Brenz drei Jugendliche erstochen. Die Tötung geschah vermutlich aus Ärger über Hausverbot in der Disko.
Kripo-Chef Bernd Ziehfreund spricht von einer beispiellosen Tat. Die Opfer sind Viktor (15), Waldemar (16) und Alex (17), drei russlanddeutsche Jugendliche, die am Freitag mit ihrer Clique in der 50.000-Einwohner-Stadt direkt an der Grenze zu Bayern unterwegs waren, um den Geburtstag von Viktor zu feiern, der am Donnerstag 15 wurde. Die beiden Jüngeren waren Schüler, der 17-Jährige im Berufsvorbereitungsjahr. Das Täter-Foto der Polizei zeigt einen jungen Mann mit Seitenscheitel und Nickelbrille. Der 17-Jährige aus dem Kreis Heidenheim ist Schüler eines Technischen Gymnasiums.

Man kann vermuten, dass Alkohol im Spiel war, als die jungen Spätaussiedler am Freitagabend durch die Lokale zogen. Man kann vermuten, dass es diese Gruppe war, die laut Volker Spellenberg, Geschäftsführer der Diskothek "K 2", vor seinem Lokal Passanten anpöbelte und anspuckte. In Relation zur Tat, die gegen 23.30 Uhr geschah, stünde das Verhalten der Jugendlichen in keinem Fall.

17-Jähriger ersticht drei Jugendliche

Die Diskothek in der Innenstadt bezeichnet sich als "Alternativen Club für unkommerzielle Ansprüche" und zieht damit vor allem Jugendliche aus der Punkszene, aber auch andere alternative, eher linksorientierte Schüler und Studenten an. Der 17-jährige Gymnasiast hat Hausverbot, weil Spellenberg ihn für einen "stadtbekannten Neo-Nazi" hält.

Trotzdem tauchte er am Freitagabend mit einem Mädchen und einem Freund dort auf und bestand darauf, hinein gelassen zu werden. Der 33-jährige Clubbetreiber rief daraufhin zum zweiten Mal an diesem Abend die Polizei. Das erste Mal waren die pöbelnden Spätaussiedler der Anlass gewesen, die aber beim Eintreffen der Polizei kurz verschwanden.

Als sie wieder auftauchten, trafen sie auf den späteren Täter. Zwischen einem aus der Gruppe und dem Begleiter des Messerstechers kam es zum Gerangel, der Türsteher Roger W. griff ein. Während der bunt tätowierte, bullige Mann mit dem langen grauen Zopf damit beschäftigt war, die Streitenden zu trennen, zog der 17-Jährige im Hintergrund plötzlich das Messer mit der 20 Zentimeter langen Klinge und stach blitzschnell zu.

Handy-Kontakt

"Völlig überraschend und unvermittelt" habe er die Waffe eingesetzt, sagte später Oberstaatsanwalt Harald Stephan. Mit dem Messer zielte der Täter direkt auf das Herz seiner Opfer. Zwei der Halbwüchsigen starben auf dem Hinterhof des Clubs, neben dem Stacheldrahtzaun des angrenzenden Gefängnisses, zwischen parkenden Autos und hart gefrorenen Schneehaufen. Der 17-jährige Alex erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus.

Später fragt man sich, wie es einem Einzelnen gelingt, drei andere zu ermorden, ohne dass jemand eingreift, und wie der Täter zu Fuß entkommen kann. Die Kripo bekam per Handy Kontakt zu ihm, er erklärte, er wolle sich stellen. Mehr als zwölf Stunden nach dem Verbrechen tat er dies auch.

Der Staatsanwaltschaft ist der 17-Jährige, der offenbar aus Berlin stammt und sich erst seit sechs Monaten in Heidenheim aufhielt, bereits bekannt: Gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Am 3. Oktober hatte er genau vor derselben Diskothek einem Punk eine Flasche über den Kopf gezogen. In jener Nacht gab es Auseinandersetzungen zwischen Punks und Neo-Nazis.

Die Polizei hat am Samstag einen rechtsradikalen Hintergrund der dreifachen Tötung ausgeschlossen. Heidenheimer Jugendliche urteilen anders: "Wandelt Wut und Trauer in Widerstand! Zerschlagt die Nazi-Banden!" äußert sich ein/e "Geordie" im Gästebuch auf der Homepage der Diskothek. Ein "Armin" schreibt: "Ich kann wirklich immer noch nicht glauben, dass das tatsächlich vorm K 2 passiert ist, dem wohl friedlichsten Club weit und breit." Am Abend hielten Jugendliche vor dem "K 2", das geschlossen blieb, eine Mahnwache mit Kerzen ab. Eine stille Nacht, wie man sie sich nicht vorgestellt hat in Heidenheim.

 http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/journal/deutschland/31552

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Gedenkveranstaltung der Stadt geplant

Tödliche Messerstiche: 17-Jähriger schweigt weiter

veröffentlicht: 22.12.03 -09:33 Uhr

Die Hintergründe der Bluttat bleiben weiter unklar. Foto: AP
Heidenheim (rpo). Der 17-jährige mutmaßliche Täter hat auch drei Tage nach den tödlichen Messerstichen vor einer Diskothek in Heidenheim gegen drei jugendliche Spätaussiedler noch nichts über die Tat ausgesagt. Die Hintergründe der Bluttat bleiben damit unklar.
Der Gymnasiast mache weiter von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Heidenheim. Zurzeit werde geklärt, ob ein Messer die Tatwaffe sei, das der 17-Jährige dabei hatte, als er sich stellte.

Unterdessen rief ein Bündnis "Antifaschistische Aktion Ulm/Neu-Ulm" für Dienstag zu einer Mahnwache am Tatort, einer Diskothek auf. Für den Montagabend hat die Stadtverwaltung zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen. Das Verbrechen geschah nach Polizeiangaben am späten Freitagabend vor der Diskothek "K2": Der 17-Jährige war nicht hinein gelassen worden und hatte mit dem Türsteher eine Auseinandersetzung. Polizisten erteilten dem Schüler einen Platzverweis, doch eine halbe Stunde später war er wieder wieder da.

17-Jähriger ersticht drei Jugendliche

Gegen 23.30 Uhr kam es zwischen ihm und den jungen Spätaussiedlern zum Streit um "relative Nichtigkeiten", wie Oberstaatsanwalt Harald Stephan erklärt hatte. Bei der Rauferei habe der 17-Jährige "unvermittelt und überraschend" ein Messer mit einer 20 Zentimeter langen Klinge gezogen und den drei Jugendlichen gezielt in die Herzgegend gestochen. Nach Polizeiangaben stach der Täter jeweils ein bis zwei Mal zu. Wenige Stunden nach der Tat hatte sich der 17-Jährige gestellt.
 http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/journal/31697

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Rechtsextremer erstach drei Jugendliche in Heidenheim

17-Jähriger brachte Spätaussiedler mit gezielten Stichen um - Wut über Hausverbot.

Heidenheim an der Brenz (APA) - Bei einer Rangelei vor einer Diskothek in Heidenheim hat ein 17-jähriger Rechtsextremist drei jugendliche Spätaussiedler erstochen. Das Motiv des Täters, der zunächst jede Aussage zu dem Verbrechen verweigerte, ist noch unklar. Nachdem er sich am Samstag gestellt hatte, kam er am Sonntag in Untersuchungshaft.

Das Verbrechen geschah nach Polizeiangaben am späten Freitagabend vor der Diskothek "K2": Der 17-Jährige war nicht hinein gelassen worden und hatte mit dem Türsteher eine Auseinandersetzung. Polizisten erteilten dem Schüler einen Platzverweis, doch eine halbe Stunde später war er wieder wieder da.
Gegen 23.30 Uhr kam es zwischen ihm und den jungen Spätaussiedlern zum Streit um "relative Nichtigkeiten", wie Oberstaatsanwalt Harald Stephan sagte. Bei der Rauferei habe der 17-Jährige "unvermittelt und überraschend" ein Messer mit einer 20 Zentimeter langen Klinge gezogen und den drei Jugendlichen gezielt in die Herzgegend gestochen. Nach Polizeiangaben stach der Täter jeweils ein bis zwei Mal zu.

"Die Opfer hatten keine Chance", sagte Stephan. Zwei Burschen im Alter von 15 und 16 Jahren starben noch am Tatort, ein 17-Jähriger erlag in einer Klinik seinen Verletzungen. Der Täter flüchtete zu Fuß. Die Polizei hatte später telefonischen Kontakt mit ihm. Samstagmittag stellte er sich. Ein Richter hatte da bereits Haftbefehl wegen dreifachen Totschlags erlassen. Dieser wurde am Sonntag in Vollzug gesetzt.

Der 17-Jährige war erst vor mehreren Monaten in den Landkreis Heidenheim gezogen und ging in der Stadt zum Technischen Gymnasium. Das benachbarte Lokal "K2" ist ein Treffpunkt der Schüler. Der Polizei war der Jugendliche wegen eines Falles von gefährlicher Körperverletzung der Polizei bekannt: Am 3. Oktober habe er jemanden mit einer Flasche geschlagen. Diese Straftat habe einen rechtsextremen Hintergrund gehabt. Nach unbestätigten Informationen handelte es sich um eine Schlägerei zwischen Punks und Skinheads.

Bewohner von Heidenheim zeigten sich bestürzt und betroffen über das Verbrechen. Vor der Diskothek wurden Rosen zum Gedenken an die Opfer abgelegt. Am Samstagabend nahmen etwa 200 Menschen an einem Trauermarsch durch die Stadt teil.

2003-12-21 13:47:32
 http://news.tirol.com/chronik/international/artikel_20031221_256593.html

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Dreifach-Mord von Heidenheim - Täter schweigt

Gedenkveranstaltung der Stadt geplant

Heidenheim (APA) - Drei Tage nach den tödlichen Messerstichen eines 17-jährigen rechtsextremen Schülers gegen drei jugendliche Spätaussiedler schweigt der mutmaßliche Täter weiter. Der Gymnasiast mache weiter von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Heidenheim. Zurzeit werde geklärt, ob ein Messer die Tatwaffe sei, das der 17-Jährige dabei hatte, als er sich stellte. Die Hintergründe der Bluttat seien weiterhin unklar.

Unterdessen rief ein Bündnis "Antifaschistische Aktion Ulm/Neu-Ulm" für den (morgigen) Dienstag zu einer Mahnwache am Tatort, einer Diskothek auf. Für den (heutigen) Montagabend hat die Stadtverwaltung zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen. Das Verbrechen geschah nach Polizeiangaben am späten Freitagabend vor der Diskothek "K2": Der 17-Jährige war nicht hinein gelassen worden und hatte mit dem Türsteher eine Auseinandersetzung. Polizisten erteilten dem Schüler einen Platzverweis, doch eine halbe Stunde später war er wieder wieder da.

Gegen 23.30 Uhr kam es zwischen ihm und den jungen Spätaussiedlern zum Streit um "relative Nichtigkeiten", wie Oberstaatsanwalt Harald Stephan erklärt hatte. Bei der Rauferei habe der 17-Jährige "unvermittelt und überraschend" ein Messer mit einer 20 Zentimeter langen Klinge gezogen und den drei Jugendlichen gezielt in die Herzgegend gestochen. Nach Polizeiangaben stach der Täter jeweils ein bis zwei Mal zu. Wenige Stunden nach der Tat hatte sich der 17-Jährige gestellt.

2003-12-22 09:50:57

 http://news.tirol.com/chronik/international/artikel_20031222_256721.html

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Schüler schweigt zu Mord vor Disko
22. Dez 10:06
Jugendliche trauern um die Opfer Foto: ddp

Vor einer Disko in Heidenheim hat ein Schüler am Wochenende drei Spätaussiedler erstochen. Bislang schweigt er zu der Tat.

Der mutmaßliche 17-jährige Mörder dreier Spätaussiedler schweigt weiterhin über die Tat. Ein Polizeisprecher sagte am Montag, der Gymnasiast mache von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.
Der rechtsradikale Schüler wird beschuldigt, am Freitagabend drei jugendliche Spätaussiedler vor einer Disko in Heidenheim erstochen zu haben. Zuvor war er vor der Diskothek «K2» vom Türsteher abgewiesen worden. Nach einer Rangelei erteilten Polizisten dem Schüler einen Platzverweis, eine halbe Stunde später stand er jedoch wieder vor dem Eingang der Disko.

Streit wegen «relativer Nichtigkeiten»

Wegen «relativer Nichtigkeiten» fing er einen Streit mit den anderen Jugendlichen an. Dabei zog er nach Angaben der Staatsanwaltschaft «unvermittelt und überraschend» ein Messer mit einer 20 Zentimeter langen Klinge. Damit stieß es den drei Jugendlichen gezielt in die Herzgegend, jeweils ein bis zwei Mal. Wenige Stunden nach der Tat stellte sich der 17-Jährige.

Die Polizei teilte mit, derzeit werde geklärt, ob es sich bei der Tatwaffe um das Messer handelte, das der Schüler dabei hatte, als er sich stellte. Die Hintergründe der Tat sind weiterhin unklar. Für den heutigen Montagabend hat die Stadtverwaltung zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen. (nz)

 http://www.netzeitung.de/deutschland/266373.html

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MESSERSTECHEREI / Drei Heidenheimer Spätaussiedler tot
Verdächtiger schweigt
Der nach einer tödlichen Messerstecherei am Freitagabend in Heidenheim festgenommene 17-jährige Verdächtige hat bisher keine Aussagen zum Tathergang gemacht. ... weiter
 http://www.schwaepo.de/

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Neues Volksblatt - Chronik
von Harald Zeilinger
Türsteher warf ihn aus dem Tanztempel ? Da zückte er kurz darauf vor der Discothek ein Messer und stach einfach zu - - Deutscher Neonazi (17) ersticht drei Disco-Besucher - - HEIDENHEIM AN DER BRENZ ? Bei einer Range-lei vor einer Diskothek in Heidenheim hat ein 17-jähriger Rechtsextremist dreijugendliche Spätaussiedler erstochen. Das Motiv des Täters ist noch unklar. Nachdem er sich am Samstag gestellt hatte, kam er am Sonntag in Untersuchungshaft. - Das Verbrechen geschah nach Polizeiangaben am späten Freitagabend vor derDiskothek ?K2?: Der 17-Jährige war nicht hineingelassen worden und hatte mit dem Türsteher eine Ausei-nandersetzung. Polizisten erteilten dem Schüler einen Platzverweis, doch eine halbe Stunde später war er wieder da. - Gegen 23.30 Uhr kam es zwischen ihm und den jungen Spätaussiedlern zum Streit um ?relative Nichtigkeiten?, wie Oberstaatsanwalt Harald Stephan sagte. Bei der Rauferei habe der 17-Jährige ?unvermittelt und überraschend? ein Messer mit einer 20 Zentimeter langen Klinge gezogen und den drei Jugendlichen gezielt in die Herzgegend gestochen. Nach Polizeiangaben stach der Täter jeweils ein- bis zweimal zu. - ?Die Opfer hatten keine Chance?, sagte Stephan. Zwei Burschen im Alter von 15 und 16 Jahren starben noch am Tatort, ein 17-Jähriger erlag in einer Klinik seinen Verletzungen. Der Täter flüchtete zu Fuß. Die Polizei hatte später telefonischen Kontakt mit ihm. Samstagmittag stellte er sich. Ein Richter hatte bereits Haftbefehl wegen Totschlags erlassen. Der Polizei war der Jugendliche wegen eines Falles von gefährlicher Körperverletzung bereits bekannt: Am 3. Oktober habe er jemanden mit einer Flasche geschlagen. - -

 http://www.volksblatt.at/295NV_996726.stm

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Politik
22.12.03
Drei Tote bei Streit vor Diskothek
Täter stellt sich der Polizei
F.A.Z. HEIDENHEIM, 21. Dezember. Ein tödliches Ende hat am Wochenende für drei Jugendliche der Besuch einer Diskothek in Heidenheim (Baden-Württemberg) ...
366 Worte; 1.50 EUR
 http://fazarchiv.faz.net/webcgi?WID=40243-0540533-53307_2
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Ergänzungen

Demonstration in Heidenheim am 27.12.2003

Verlinker 22.12.2003 - 15:01

www.linkeseite.de + www.swr.de

ein Überblick 22.12.2003 - 16:47
Heidenheim:
Spontane Demonstration mit über 200 Teilnehmern nach 3-fach Mord
 http://www.linkeseite.de/Texte/2003/dezember/20-5.htm

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Heidenheim
Neue Zeugenaussagen zur Messerstecherei

Im Fall des Dreifachmordes vor einer Diskothek gibt es neue Zeugenaussagen. Wie die Polizei mitteilte, sollen die drei Opfer des Messerstechers den 17-Jährigen zuvor tätlich angegriffen haben.

Über das Motiv schweigt sich der Verdächtige Leonhard S., der von der Polizei der rechten Szene zugeordnet wird, weiter aus. Wie die Polizei am Morgen mitteilte, gaben Zeugen an, "dass der Täter von den Opfern provoziert wurde". Den Ermittlungen zufolge sollen die drei Jugendlichen den Gymnasiasten beleidigt und geschlagen haben.

In einem Baggersee in der Nähe des bayerischen Dillingen fanden Taucher eine selbstgebaute Schusswaffe und Munition des 17-Jährigen. Nach Angaben der Polizei hatte der Jugendliche die Gegenstände noch in der Tatnacht dort versenkt.

Gedenken an die Opfer der Messerstecherei

Für heute Nachmittag, 17.00 Uhr, hat der Oberbürgermeister von Heidenheim zu einer friedlichen Zusammenkunft in der Innenstadt aufgerufen. Mit Gesprächen und einem Lichterzug zur Marienkirche soll der drei getöteten Jugendlichen gedacht werden. Schon am Samstagabend taten dies rund 200 Menschen mit einem Trauermarsch durch die Stadt.

Tödlicher Streit vor Disco
In der Nacht zum Samstag waren die 15, 16 und 17 Jahre alten Spätaussiedler vor einer Diskothek erstochen worden. Der 17-jährige Tatverdächtige aus Heidenheim war zunächst geflüchtet. Am Samstagvormittag meldete er sich der Gymnasiast telefonisch bei der Polizei und stellte sich dann wenige Stunden später den Behörden.

Zum Streit kam es, als der Jugendliche nicht in die Disco "K2" eingelassen wurde. Er hat dort Hausverbot. Eine anfängliche Pöbelei und ein Gerangel, das der Türsteher noch zu schlichten versuchte, artete eine halbe Stunde vor Mitternacht zu einer Messerstecherei aus. In deren Folge starben drei Jugendliche. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Harald Stephan sei alles so schnell gegangen, dass niemand habe eingreifen können.

Polizeibekannter Täter

Die Opfer sind alle Spätaussiedler. Zwei der Opfer erlagen noch am Tatort ihren Verletzungen, ein weiterer junger Mann starb im Klinikum Heidenheim. Alle wurden mit gezielten Herzstichen verletzt.

Der junge Täter, der erst seit einem halben Jahr und ohne seine Eltern in Heidenheim lebt und aus Berlin stammen soll, ist der Polizei bereits bekannt. Gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung mit möglicherweise rechtsradikalem Hintergrund. Am 3. Oktober hatte er vor derselben Diskothek einem Punk eine Flasche über den Kopf

 http://www.swr.de/nachrichten/bw/2003/12/20/index1.html

weitere Artikel

ein Überblick 23.12.2003 - 20:56
Die Lutz Schnedelbach (Berliner Zeitung) schreibt
"Schüler" statt Neo Nazi und das,am Dienstag,
nach all den Informationen über das Schwein

Dienstag, 23. Dezember 2003
Dreifach-Mörder stammt aus Berlin
Schüler stach drei Menschen nieder und schweigt
Lutz Schnedelbach
 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/303064.html

Schüler schweigt zu Mord vor Disko
22. Dez 2003 10:06
 http://www.netzeitung.de/deutschland/266373.html

Heidi Ossenberg in der Sächsische Zeitung

ein Überblick 25.12.2003 - 23:55
„Gezielt und ohne Vorwarnung“
Entsetzen und Sprachlosigkeit nach Bluttat in Heidenheim
Von Heidi Ossenberg, dpa

Heidenheim - Nach der tödlichen Messerstecherei in Heidenheim in der Nacht zum Samstag ist es mit dem vorweihnachtlichen Frieden in der Industriestadt an der Brenz vorbei: Vor allem die Brutalität, mit der der mutmaßliche Täter drei junge Spätaussiedler vor der Discothek „K2“ in der Innenstadt erstochen haben soll, macht die Menschen fassungs- und sprachlos. Oberbürgermeister Bernhard Ilg zeigte sich nicht nur als Stadtoberhaupt, sondern auch als Vater von zwei Söhnen im Alter der Opfer „tief betroffen„. Spontan fanden sich vorwiegend junge Menschen am Samstagabend zu einem Gedenkmarsch und einer Mahnwache in der Innenstadt der gut 50 000 Einwohner zählenden Stadt zusammen.

„Gezielt und ohne Vorwarnung“ seien die 15, 16 und 17 Jahre alten jungen Männer in Brust und Herz getroffen worden, sagte Ellwangens Oberstaatsanwalt Harald Stephan am Samstag. Wohl sei der Messerattacke ein Streit vorausgegangen. Wie es jedoch zur Eskalation kam, konnten die Ermittler zunächst nicht beantworten. Diese Tat sei „beispiellos“ für die Region Heidenheim, sagte Kriminalhauptkommissar Rainer Fritz.

Samstagmittag, kurz nach einer von Staatsanwaltschaft und Polizei einberufenen Pressekonferenz, stellte sich der mutmaßliche Täter den Behörden. Der 17 Jahre alte Schüler eines technischen Gymnasiums sei erst vor kurzem nach Heidenheim gezogen, jedoch bereits polizeibekannt. Es laufe ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen ihn, bestätigte Stephan. Womöglich handele es sich auch um eine Tat mit rechtsradikalem Hintergrund. Der 17-Jährige lebe ohne seine Eltern im Kreis Heidenheim.

Ilg sagte, das Zusammenleben mit den Spätaussiedlern wie mit den Ausländern in Heidenheim sei in den vergangenen zwölf Monaten sehr viel besser geworden. „Wir hatten Probleme, aber die Integration ist uns Stück für Stück besser gelungen“, sagte der Oberbürgermeister. Er wolle in den nächsten Tagen Kontakt zu den Familien der Ermordeten aufnehmen, kündigte Ilg an. „Es wird eine Weile dauern, bis wir wieder von einem Alltag hier in Heidenheim reden können.“

Auch der evangelische Pfarrer der Christuskirche, Eberhard Ostertag, wollte und konnte nach der Tat nicht zur Tagesordnung übergehen: „Im Gottesdienst am vierten Advent werde ich das Entsetzen und die Sprachlosigkeit thematisieren“, sagte Ostertag. Die Grausamkeit sei so nahe an die Bewohner der Stadt herangetreten, dass das Thema Eingang in die Gebete finden werde.

Das Entsetzen über die Tat hat vor allem auch die jungen Bewohner Heidenheims gepackt. Schon wenige Stunden nach der Ermordung der drei Jugendlichen lagen Rosen vor der Discothek. Das „K2“ ist ein beliebter Treffpunkt auch schon von ganz jungen Menschen. Während der Woche eine Kneipe, legen am Wochenende Discjockeys Tanzmusik auf. Im virtuellen Gästebuch des „K2“ schrieben sich schon am Samstag viele Jugendliche ihr Entsetzen von der Seele: „Wie konnte das geschehen?“, fragten sie. Stellvertretend für viele Bitten nach Gewaltlosigkeit schickte ein Jugendlicher mit Namen „Butz“ die Mahnung: „Bitte bleibt friedlich!“  http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=558015

robert andreasch jungle-world

Dokumentation 07.01.2004 - 21:04
Nur drei Tote mehr
Die Morde an drei russischen Aussiedlern in Heidenheim bewegen die Nation nicht. Auch in der Stadt hat sich die erste Aufregung gelegt.
von robert andreasch
 http://www.jungle-world.com/seiten/2004/02/2347.php

HENNING KOBER in der TAZ

Dokumentation 09.01.2004 - 05:07
Landverschickung mit Todesfolge
AUS HEIDENHEIM HENNING KOBER
 http://www.taz.de/pt/2004/01/08/a0145.nf/text

OPFER RECHTER GEWALT
 http://www.taz.de/pt/2004/01/08/a0143.nf/text

Wie wurde aus diesem Jungen ein Killer ?

ein Überblick 17.07.2004 - 04:30