Steuerreform - wen juckts?

Wal Buchenberg 15.12.2003 09:02 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
Im Vermittlungsausschuss unserer Berufspolitikerklasse haben sich die Staatsparteien auf eine Steuerreform zum 1. Januar 2004 geeinigt. Angeblich sollen dem Volk 7,8 Milliarden "geschenkt" werden.
Bedeutet das, dass die Herren Staatspolitiker uns 7,8 Milliarden weniger abpressen?
Keineswegs.
Es wird neu umverteilt. Der Spitzensteuersatz sinkt um 3 Prozent auf 42 Prozent, was den Spitzenverdienern ab 100.000 Euro Jahreseinkommen 3000 Euro und mehr bringt. Für die Normalverdiener sinkt der Eingangssteuersatz um ein Prozent auf 15 Prozent, was bei den Durchschnittsverdienern maximal 300 Euro ausmacht.
Gleichzeitig wird aber die Pendlerpauschale auf 30 Cent pro Kilometer gekürzt und die Eigenheimzulage um 30 Prozent.

Steuern und Abgaben sind die wirtschaftliche Grundlage der Regierungsmaschinerie, sie sind die Existenzgrundlage von Beamten, Militärs, Pfaffen, Opernsängerinnen und Polizisten. Sie ernähren gleichermaßen die Sozialbürokraten, die uns ins Gewissen reden wollen wie die Gewaltbürokraten, die uns mit Pfefferspray und Anzeigen kommen. Ach ja, Lehrer und Professoren werden auch aus der Steuer bezahlt. Ob das ausreicht, uns die Liebe zum Staat und zum Steuerbezahlen einzupflanzen?

Es ist daher schwer zu verstehen, warum so viele Linke für Umverteilung statt für Abschaffung der Steuern sind. Wer immer die Steuern auch bezahlt – Reiche oder Arme -, der Staatsapparat wird dadurch gestärkt. Starke Steuern und starke Regierung ist identisch.
Wer immer die Steuern auch bezahlt, sie haben den Zweck, der herrschenden Klasse die Mittel zu verschaffen, um sich als herrschende Klasse zu behaupten.

Karl Marx über Steuern:  http://www.marx-forum.de/marx-lexikon/lexikon_s/steuer.html
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Ergänzungen

Was andere von dieser Steuerreform halten

Wal Buchenberg 15.12.2003 - 18:58
Laut einer Forza-Umfrage sind 88% der Befragten der Überzeugung, dass sie durch die Steuerreform im nächsten Jahr keinen Cent mehr in der Tasche haben werden. (Quelle: RTL-Nachrichten).

(Es werden einige Euro weniger sein).

Und was der Herr mit dem unaussprechlichen Namen hier ablässt, das nennt man Mobbing.

Gruß Wal Buchenberg

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Unübertrefflicher Name und eine fachlich — tiefschürfende Ergänzung