Wirkungsvolle Protestnoten?

Maxi 13.12.2003 14:27
Kommentar zur VV der Uni Freiburg vom 12.12.2003:

....Das wir (Uni Freiburg) uns mit den KommolitonInnen anderer Universitäten anderer Bundesländer solidarisch erklären versteht sich von selbst. Allerdings stellt dies zunächst allenfalls eine formale Stärkung dar, die jene, die sich aktiv (siehe z.B. Berlin) engagieren kaum zu dem erforderlichen Mut und Ausdauer verhelfen.....
"VV Freiburg beschließt Streiktag

von alda_rion - 12.12.2003 17:37

Studierende der Freiburger Universität und der Pädagogischen Hochschule solidarisieren sich auf ihren Vollversammlungen mit den protestierenden Studierenden in Deutschland und Europa und beschließen Streiktag für Mitte Januar. Eine zweite Vollversammlung soll die weitere Vorgehensweise beraten. Danach kam es zur Spontandemo."

 http://de.indymedia.org/2003/12/69778.shtml - siehe:  http://de.indymedia.org/2003/12/69778.shtml


Das wir uns mit den KommilitonInnen anderer Universitäten anderer Bundesländer solidarisch erklären, versteht sich von selbst. Allerdings stellt dies zunächst allenfalls eine formale Stärkung dar, die jene, die sich aktiv (siehe z.B. Berlin) engagieren kaum zu dem erforderlichen Mut und Ausdauer verhelfen.

Erfahrungen zeigen, dass nur der Mut unbequeme Wege zu gehen, im Rahmen der studentischen Möglichkeiten spürbar zu stören (effektive Störung des universitären Betriebes, des Land- u./o. Bundestages via Streik u./o. Besetzung und die in der Öffentlichkeit gerne wie Happenings konsumierten kreativen Aktionen usw.), den individuellen Erwerb des einen o. anderen Scheins hinten an zu stellen, eine echte Wirkung zeigen und einen erfahrbaren Antrieb für studentische Proteste o.g. Art bundesweit haben kann. Auf VVs formulierte Protest- und Solidaritätsnoten sind nett, auf reine, niemand störende Kreativität beruhende Aktionen bewirken zweifellos - und in der Vergangenheit mehrfach erfahren - nette Sympathiepunkte und kaum eine echte Wirkung oder hilfreiche Multiplikatoreneffekte. Will man wirken muß man gespürt und damit bemerkt werden. Gespürt werden Gruppen, denen, wie der unseren, keine Lobby anhängt, allerdings eben nur dann, wenn wir Sand in die Getriebe streuen, stören, kurzfristig sichtbare Verlustgeschäfte provozieren bzw. das diese befürchtet werden müssen (s.d. das sich das politische Anliegen eines Sozialabbaus irgendwann nicht mehr rechnet), die die Entscheidungsträger nicht ignorieren können. Kurz: Es muß ein Leidensdruck erzeugt werden!

Der Aufruf zur Solidarität und des gemeinsamen Protestes an RenterInnen, Arbeitslose, MigrantInnen usw. hat bedauerlicherweise die DozentInnen, ProfessorInnen und sonstige Angestellte der Universitäten nicht eingeschlossen. Gerade deren Solidarität und artikulierte Betroffenheit wäre äußerst hilfreich und würde sicherlich den einen oder die andere möglicherweise noch zögerliche StudentIn zu o.g. Engagement ermutigen.
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Ergänzungen