4. Pressemtlg: Hände weg vom Conne Island!!!

. 06.12.2003 17:26
Für alternative Jugendkultur!
Jeden Sonntag wird für den Erhalt des Conne Island demonstriert
Solidaritätskampagne gestartet
Politische Motivation des Finanzamtes wird vermutet
Leipzig, den 06.12.2003
Die Betreiber/innen des Conne Islands haben für die folgenden drei Sonntage (07., 14. und 21. Dezember 2003) weitere Demonstrationen für den Erhalt alternativer Projekte in Leipzig angemeldet. Unter dem Motto "Hände weg vom Conne Island! für alternative Jugendkultur in Leipzig" soll vorallem auf die akute Existenzbedrohung des selbstverwalteten soziokulturellen Zentrums Conne Island hingewiesen werden. An der letzten Demonstration für das Conne Island am 30. November 2003 beteiligten sich ca. 800 Personen.

Anlass ist die Aberkennung der Gemeinnützigkeit für das Conne Island durch das Finanzamt. Aufgrund der rechtlichen Auseinandersetzung ist das Verfahren zwar noch in der Schwebe, allerdings droht mit einem möglichen negativen Bescheid das Aus für das Conne Island. Während von der Heinrich-Böll-Stiftung über den amtierenden Bundestagspräsidenten bis hin zur Leipziger Stadtverwaltung die Arbeit des Conne Island gelobt und geschätzt wird, versucht das Finanzamt, mit formalen Einwänden die Vereinstätigkeit aus politischen Gründen zu torpedieren. Inzwischen ist dem Vereinsvorstand des Conne Island bekannt geworden, dass ein Schreiben des Sächsischen Verfassungsschutzes an das Regierungspräsidium Leipzig auf die Einstellung der Förderung für das Conne Island abzielt. Vermutlich ist dieses Papier auch bei der Entscheidung des Finanzamtes handlungsanleitend gewesen. Darin versucht der Verfassungsschutz, aus seit Jahren öffentlich bekannten Fakten, gepaart mit schlichtweg falschen Anschuldigungen, dem Conne Island jetzt einen Strick zu drehen. Die politische Arbeit von Initiativen gegen Rechtsextremismus, Nationalismus und Krieg, die z.B. im Conne Island Veranstaltungen durchführen durften, soll nun dazu dienen, den offenen Treffpunkt zu kriminalisieren. Und das, obwohl der Kampf gegen den Rechtsextremismus zur Staatsräson erhoben wurde, lange nachdem das Conne Island die gesellschaftliche Wichtigkeit eines entsprechenden Engagements erkannt hat.

Um gegen die mögliche Schließung des einzigartigen und unersetzbaren Kultur- und Jugendzentrums zu protestieren, wurde eine Solidaritätskampagne für das Conne Island initiiert. Ein entsprechender Aufruf geht zur Unterzeichnung an Künstler/innen, Politiker/innen, sonstige Personen des öffentlichen Lebens sowie weitere Vereine, Initiativen und Einzelpersonen. Die Unterschriften sollen dem Finanzamt Ende des Jahres überreicht werden - und ihm gleichzeitig signalisieren, wieviele die Arbeit des Conne Island als gemeinnützig betrachten und bereit sind, sich für seinen Erhalt einzusetzen.

 http://www.nadir.org/nadir/initiativ/ci/haende_weg.html

DEMONSTRATION SONNTAGS 15:00UHR , SÜDPLATZ, LEIPZIG
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Ergänzungen

Rettet das Conne Island (ohne Rubberslime)???

Möwe 03.01.2004 - 14:07
Ein paar Betrachtungen zu dem "tollen" Conne Island Text betreffs Rubberslime:

Conne Island: "Deutscht uns nicht voll! – Stay Punk. Erklärung des Conne Island (Leipzig) zur Absage des Konzert mit Rubberslime"

Conne Island: „Diese ewige, wirklich abgedroschene Bezugsetzung zum Faschismus in Deutschland im Falle des US-Imperialismus und dem Angriff auf den Irak, nur weil es so griffig ist und sich hart anhört, gefällt mir nicht, sie ist in Ihrer Einfallslosigkeit politisch schlicht falsch ... Vielleicht hätte Elf das Alles lieber mit einer gänzlich neuen Band und einem Namen, der nicht im direkten Bezug zu SLIME steht verfolgen sollen.“ (Stephan Mahler, Drummer der Ex-Band SLIME)

Möwe: Vielleicht schämt sich der gute Stefan (Ex - Slime Drummer und jetziger Juniorchef einer großen Textilhandelsfirma) ja auch seiner musikalischen und inhaltlichen Vergangenheit: Elf und Dirk (jetzt RubberSlime) jedenfalls tun das nicht, sondern schließen da an, wo Slime 1994 aufgehört haben!

Conne Island: "Gerade ist es in Europa und besonders in Deutschland angesagt, die USA oder deren Regierung zum absoluten Feind der Menschheit zu erklären. Die gesamte deutsche Presse – ob sogenannte Staatspresse wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung oder sogenannte unabhängige Medien wie Indymedia – haben die Reihen dicht geschlossen, indem für die Menschlichkeit und gegen die USA berichterstattet wird."

Möwe: Falsch beobachtet! Es wird über Verbrechen des Saddam Regimes berichtet, gleichwohl aber auch klargestellt, dass von den angeblichen Massenvernichtungswaffen (immerhin der Kriegsgrund...) bisher rein gar nichts gefunden wurde! Und Gelegenheit, etwas zu finden, gab es vor und nach dem Krieg der Amis gegen Saddam ja wohl genug...

Conne Island: "Auf den Friedensdemos versammelten sich Beamte, Studenten, linksradikale Antiimperialisten, Neo-Nazis, PDS-Opas, Gewerkschaftler, Unternehmer und Regierungsvertreter. Ob Hip Hop, Hardcore, Reggae, Punk oder sonst was – bei Konzerten, die wir im Conne Island veranstalten, ist es seit über einem Jahr allgemein üblich, „Fuck Busch“ von der Bühne zu schreien."

Möwe: Dieses gelang dem Conne Island leider nicht, im Vorfeld auszuschließen... Man hätte doch vorher bei diesen Bands eine Gehirnwäsche ansetzen sollen!

Conne Island: "Hat man vor und während dem 3. Golfkrieg die allgemeine Friedenssehnsucht bloßgestellt, indem man aufgezeigt hat, dass im Irak seit Jahrzehnten kein Frieden herrscht, weil Saddam Hussein in „seinem“ Land die Oppositionellen permanent niedergemetzelt hat, so zog man den Unmut seiner Umgebung auf sich, die so was nicht hören wollte. Schließlich lebt es sich besser mit einem Feindbild Amerika."

Möwe: Es gibt kein „Feindbild Amerika“, sondern eine berechtigte Kritik an der Rolle des amerikanischen Staates sowie dessen Auftraggebers, der amerikanischen Industrie, als Weltpolizist. Wobei diese Rolle nur dann eingenommen wird, wenn auch was zu holen ist! Rohstoffe, strategische Positionen in „Krisenregionen“ etc. Wo waren die Amis z.B. in Ruanda, als dort vor ein paar Jahren innerhalb eines Monats über eine Million Menschen im Zuge von Konflikten zwischen Bevölkerungsgruppen niedergemetzelt wurden? Es ist keine grundsätzliche Kritik am amerikanischen Volk, denn trotz gewaltiger Beeinflussung durch patriotische und staatstreue Medien durchschauen auch in den USA eine große Anzahl von Menschen das Treiben ihres Landes.

Conne Island: "Man findet seine Ruhe mit sich selbst und seiner Umgebung. Man schließt seinen Frieden mit der Gesellschaft. Das, was das eigene Leben so unerträglich macht und die gegenwärtige Gesellschaft in Frage stellt, wird einfach den USA angelastet.
Punk hat sich für uns immer dadurch ausgezeichnet, dass es die Wirklichkeit nicht verklärt hat, sondern gnadenlos dargestellt hat. Punk hat immer gezeigt, dass das Leben in einer Gesellschaft, die einen dazu verurteilt, sein ganzes Leben lang Vorgesetzten zu gehorchen, an ekligen Orten zu schuften, den Umständen gemäß ordentlich zu sein und sich je nach Umgebung anzupassen, beschissen ist. Gegen die verkappte Gewalt der Gesellschaft, die einem entweder tagtäglich mit dem Klingeln des Weckers oder in der Form eines leeren Kühlschranks begrüßt, hat Punk die offene Provokation mit Gewalt gesetzt. Ob in Gestalt der zur Schau getragenen Selbstzerstörung oder in Form der Chaostage. Punk war immer Bürgerschreck, indem er die alltägliche Gewalt und das Elend des Lebens offen zur Schau trug. Obwohl Punk sich niemals tiefgreifende theoretische Gedanken gemacht hat, war er als Bürgerschreck immer davor geschützt, zum Bestandteil des deutschen Gemeinschaftsmobs zu werden."

Möwe: Punk? Frieden mit der Gesellschaft? Und am leeren Kühlschrank sind die Amis schuld/nicht schuld? Was für ein gefühlsduseliger Blödsinn!!! Die zur Schau getragene Selbstzerstörung ist die eben stattfindende Selbstzerstörung des Conne Island!!! Ohne Fremdeinwirkung! Durch internes Sektierertum und Dickköpfigkeit... Was mit den Händen aufgebaut wurde, wird mit dem Arsch wieder eingerissen!

Conne Island: "Doch der neuaufgelegte und neugetextete Song „Yankees Raus“ von Rubberslime (EX-SLIME) ist eine Grußbotschaft an das deutsche Volk und hat mit Bürgerschreck nichts mehr zu tun. Ganz im Gegenteil: Dieses Lied spricht den Deutschen aus der Seele."

Möwe: Noch so ein geistiger Dünnschiss... Eine Meinung oder Einstellung muss doch nicht deshalb falsch sein, weil andere auch so denken (wenn vielleicht auch nicht in so krasser Form). Weil die überwiegende Mehrzahl der Bürger beispielsweise gegen Mord ist, soll Punk (als „Bürgerschreck“) dafür sein???

Conne Island: "In dem Lied, welches von Elf umgedichtet wurde, wird die USA mit „SA - SS“ verglichen. Das wollten die Deutschen schon immer; dass ihre Nazi-Vergangenheit gar nicht so einzigartig ist, sondern ähnliche Verbrechen gar von denen begangen werden, die vormals die faschistische deutsche Volksgemeinschaft niedergerungen haben."

Möwe: Bitte nicht die Geschichte verdrehen: die USA stiegen zu einem Zeitpunkt in den Krieg gegen Nazideutschland ein, als es schon starke Tendenzen für eine Niederlage der Faschisten gab, welche sie dann beschleunigen konnten. Ohne ihr Eingreifen hätten sie jeglichen Einfluss auf den weiteren Werdegang in Europa nach einem Sieg der Russen verloren. Also: strategisches Kalkül der USA! Übrigens wurde auch Leipzig von der Sowjetarmee befreit (schon vergessen?)! Soweit dazu, wer wen oder was niedergerungen hat.

Conne Island: "Dass jene, die die Kriege der USA mit den Verbrechen der Nazis vergleichen, rein gar nichts vom deutschen Faschismus begriffen haben, ist die traurige Wahrheit. Schon im Lied „Deutschland muß sterben“ – so sympathisch der Titel und der Refrain auch ist – ging es hauptsächlich gegen „Bonzen“ und „Multis“, anstatt gegen Antisemiten, Rassisten und die Feinde von Sozialschmarotzern. Dass es in Deutschland „Multis“ und „Bonzen“ gab und gibt, unterscheidet Deutschland nicht von anderen Ländern. Dass die Deutschen Auschwitz verbrochen haben, unterscheidet sie sehr wohl von anderen Nationen. Und Auschwitz war kein Projekt von deutschen Bonzen, die die Arbeit anderer für ihren Profit ausbeuten wollten, sondern ein Vernichtungslager, in dem die Deutschen jene Menschen vernichten wollten, von denen sie in ihrem antisemitischen Wahn glaubten, ausgebeutet und in ihrer völkischen Existenz bedroht zu werden. Auschwitz war eine Fabrik zur Vernichtung von Menschen. Einen anderen Zweck hatte Auschwitz höchstens beiläufig. Das unterscheidet es grundsätzlich von imperialistischen oder anderen Kriegen, deren Zweck nicht darin besteht, Menschen zu töten, sondern wirtschaftliche Profite zu machen oder für Ruhe und Ordnung im Sinne des Profits zu sorgen."

Möwe: Wie sind in dieser Betrachtung eigentlich die Hunderttausende von Toten von Hiroshima und Nagasaki einzuordnen, die durch Atombomben der USA zum Kriegsende ums Leben kamen? Ist das keine Massenvernichtung?
Slime waren immer eine ganz klar antifaschistische Band, das wird sich auch bei RubberSlime nicht ändern!!! Es wird in der Neufassung von „Yankees raus“ auch kein Verbrechen der Nazis verharmlost, sondern die aggressiven imperialistischen Bestrebungen der USA mit denen des Dritten Reiches verglichen! Punk muss provozieren!!! Wer längere und detailliertere Ausführungen sucht, soll ein Buch lesen und keinen Punksong hören... Wobei man Wahrheiten auch in knappen Parolen treffend formulieren kann!

Conne Island: "Wer die heutigen Geschehnisse im Irak mit den Verbrechen der Deutschen an den Juden, Sinti und Roma und anderen vergleicht, hat auf der Bühne im Conne Island nichts verloren. Dass könnt ihr als Zensur bezeichnen, für uns ist das die Möglichkeit, uns inhaltlich zu positionieren."

Möwe: Genau! Eine weitere inhaltliche Positionierung ist, dass die Amiband Antiseen im Conne Island spielte, obwohl sie ein Stück der englischen Naziband Screwdriver im Programm hat! Tolle Wurst!

Conne Island: "Uns vorzuwerfen, dadurch Zensur zu betreiben, fänden wir o.k., würde dieser Vorwurf beispielsweise auch jene Punks treffen, die auf ihrer Lederjacke nicht alle Punkbands bewerben, sondern nur ein paar. Was den Punks ihre Lederjacke, ist uns unsere Bühne. Darauf lassen wir jene Bands, die uns in den Kram passen."

Möwe: Wurden diese ganzen „tough guy“ Bands (für die das Conne Island regelrecht bekannt ist) auch so sorgfältig nach Inhalten überprüft wie in diesem Falle RubberSlime? Oder reichte da einfach das coole Auftreten (inkl. Tattoos, Streetwear etc.)? Ohne jetzt ins Detail gehen zu müssen, ist die Wahrscheinlichkeit, bei diesen „Muckibuden“ den einen oder anderen Redneck, Sexisten und/oder Nationalisten dabei zu haben, nach Erfahrungswerten doch leider recht hoch (siehe Antiseen)!

Conne Island: "Bei Rubberslime fällt es uns schwer, sie nicht zu machen, schließlich ist diese Band das Nachfolgeprojekt der wichtigsten deutschen Punkband, die es gegeben hat. Etwas leichter fällt es uns nun wiederum, nachdem uns eine Äußerung von einem ehemaligen SLIME-Mitglied unter gekommen ist, die darauf hinweist, dass die neue Version des Songs „Yankees Raus“ nicht im Interesse aller Bandmitglieder ist."

Möwe: Richtig! Bedenken hat einzig und allein der Stefan Mahler, wenn wahrscheinlich auch eher urheberrechtlicher Natur...

Conne Island: "Punk sollte sich nicht durch Überspitzung von gängigen deutschen Einstellungen der Öffentlichkeit andienen, sondern provozieren. Wenn man merkt, dass man mit den eigenen Aussagen in die deutsche Öffentlichkeit eingemeindet wird, sollte man schnell die Notbremse ziehen und wieder übers hemmungslose Saufen, das Recht auf Arbeitslosigkeit und den scheiß Staat singen."

Möwe: Um Himmels Willen... Als erstes wird demnächst das Conne Island von der deutschen Öffentlichkeit eingemeindet: und zwar platt gemacht von der Stadt Leipzig! Warum? Tja, warum nur...?