Angriff auf Pressefreiheit in Hamburg

FSK-Hörer 26.11.2003 02:54 Themen: Medien Repression
Am Dienstag Mittag wurde im Freien Sender Kombinat (FSK) in Hamburg ein Durchsuchungsbefehl vollstreckt. Gefunden werden sollte ein Mitschnitt einer Sendung in der ein Telefonat mit einem Pressesprecher der Polizei ausgestrahlt wurde. Die Suche blieb vorerst erfolglos.
Vor der Tür des Senders versammelten sich zahlreiche Unterstützer und führten Abends eine Spontandemo mit 200 Teilnehmern gegen die Durchsuchung durch.
Presseerklärung von FSK | Bilder: 1 und 2 | englisch | russkij
Die Vorgeschichte
Am 20. oder 21. Oktober klingelte in der Polizeipressestelle das Telefon. Am anderen Ende jemand von FSK, der Auskunft über zwei Festgenommene von der Bambule-Demo am 18. Oktober bekommen wollten. Das Gespräch wurde mitgeschnitten und einige Tage später ausgestrahlt.

Der normale "Amtsweg"
Alle Radiosender in Hamburg sind verpflichtet ihre Sendungen drei Monate lang zu speichern und auf Anfrage zugänglich zu machen. Wenn ein Beitrag beanstandet wird, muß eigentlich die Hamburgische Anstalt für neue Medien (HAM) eingeschaltet werden. Diese fordert von dem Sender die gespeicherte Sendung und den Namen eines Verantwortlichen an.

Der andere "Amtsweg"
Die Staatsanwaltschaft scheint sich den Umweg über die HAM gespart haben zu wollen und beantragte beim Amtsgericht einen Durchsuchungsbefehl wegen Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes (o.ä.). Einziges Anliegen sollte sein, einen Mitschnitt der inkriminierten Sendung zu finden, den FSK auf Anfrage der HAM sowieso zur Verfügung hätte stellen müssen. Dies dürfte auch kein Problem darstellen, da Sendungen, die über den Äther gingen nun wahrlich kein Geheimnis sind.

Der Ablauf
Gegen 13 Uhr 15 erschienen in den Räumen des FSK Beamte von Staatsanwaltschaft und Polizei und zeigten der einzigen Anwesenden Person einen Durchsuchungsbefehl. Es konnten noch weitere Personen von FSK und ein Anwalt herbeitelefoniert werden. Vor der Tür zum Sender hatten sich Polizisten in Kampfausrüstung auf dem Schulterblatt postiert.
Der Sendebetrieb FSK´s mußte auf Androhung der Polizei normal weiterlaufen ("Gefahr im Verzug") und die Durchsuchung durfte nicht erwähnt werden. Hinter dem Rücken des gerade Sendenden saß eine Polizistin um das Gebot zu überwachen.
Zwischen den eintreffenden FSKlern, dem Anwalt und der Staatsmacht begannen Diskussionen über die Durchführung der Durchsuchung. Wie bei einer Anfrage der HAM wollte FSK auch in diesem Fall den Mitschnitt der Sendung zur Verfügung stellen. FSK ist jedoch kein reicher Sender und regelmäßige Hörer wissen, dass technikprobleme bei FSK nicht unbekannt sind. Der Computer auf dem der Mitschnitt gespeichert war stürzte auch prompt ab und das Objekt der Begierde konnte nicht sofort zur Verfügung gestellt werden.
Nachdem sich der Redakteur, der das Interview mit der Polizei geführt hatte und namentlich bekannt war, zur Verfügung gestellt hatte und ein zweiter Redakteur, der für die Sendung des Mitschnitts verantwortlich sein soll gefunden war rückte die Polizei ab. Sie nahm jedoch zwei Aktenordner und das Studiobuch, in dem rein theoretisch die jeweiligen Nutzer der Senderäume verzeichnet sein sollen, mit.
Zeitgleich wurde die Wohnung eines FSK-Redakteurs durchsucht. Dort wurden ein Computer, mehrere Tonträger sowie andere Arbeitsmaterialien beschlagnahmt.

Solidarität
Auf dem Bürgersteig vor den FSK-Räumen versammelten sich schnell 50 potentielle HörerInnen, die gegen die Durchsuchung protestierten. Die Zahl blieb bis zum Ende der polizeilichen Maßnahme gegen 16 Uhr 30 konstant. Die Bereitschaftspolizei war während der ganzen Zeit bemüht den fließenden Verkehr auf dem Schulterblatt aufrecht zu erhalten.
Gegen 17 Uhr sammelten sich 150 HörerInnen vor FSK. Nachdem eine Spontandemonstration angemeldet werden sollte agierte die Polizei zunächst völlig kopflos. Leute wurden geschubst, Polizeieinheiten rannten planlos umher und einige Beamte stießen einen Menschen, der zusammen mit anderen die Spontandemo anmelden wollte, brutal vom Fahrrad, nahmen ihn in den Schwitzkasten und zogen ihn quer über die Straße. Er wurde trotz Protesten der zahlreichen Umstehenden mit dem üblichen Vorwurf des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte fest genommen.
Die Spontandemo mit inzwischen über 200 Teilnehmern zog kraftvoll mit vielen alten und neuen Parolen ("Bullen, Schnüffler, LKA - Hände weg von FSK", "BRD, Bullenstaat - wir haben dich zum Kotzen satt", "Hausdurchsuchung für ein Band - unsere Antwort Widerstand" in einem Kreis über Altonaer und Stresemannstraße wieder zum FSK. Zwischenkundgebungen fanden vor dem seit gestern besetzten Drogenkonsumraum Fixstern und vor der Lerchenwache, in der gerade der Interviewer vernommen wurde, statt. Die Polizei stellte genügend Beamte für eine 1:1-Betreuung zur Verfügung.

Die Motivation der Staatsgewalt [Spekulationen]
Warum geht die Staatsanwaltschaft nicht den normalen, unauffälligen Amtsweg? Sonden produziert lieber riesige Polizeieinsätze und greift massiv in die Pressefreiheit ein. Man stelle sich nur mal vor, eine Zeitungsredaktion wird von Polizei und Staatsanwaltschaft durchsucht um einen Artikel zu finden, der einen Monat zuvor mit Namen des Autors und einem verantwortlichen Redakteur im Impressum gedruckt worden ist. Völlig übertrieben und unverhältnismäßig, aber vergleichbar zum aktuellen Geschehen in Hamburg.
FSK ist ein freies Radio. FSK ist unkommerziell und lebt von dem Beiträgen der Fördermitglieder. FSK ist links.
Nach dem neuen Hamburger Mediengesetz ist Dudelfunk möglich. Die kommerziellen Radiosender machen in "diesen schweren Zeiten" gerne mit und die Senderprofile verkommen zu einem Einheitsbrei. FSK war da schon immer anders - politisch und kulturell! [Die internen Diskussionen um die Bedeutung freier Radios oder Antisemitismus werden hier ausgeklammert.] FSK war für seine subjektive Berichterstattung bekannt. Im letzten Jahr berichtete FSK oft live von den Protesten gegen die Räumung des Wagenplatzes /A> und gegen den Mitte-Rechts-Senat und anderen Ereignissen. Auf der Straße gerieten schon mehrmals Reporter FSK´s in die Fänge der Polizei. Eine Festnahme während der Räumung der Bambule lief sogar live über den Äther. Ob die Politik in diesem Fall Einfluß auf die Ermittlungsbehörder genommen hat scheint nicht abwegig zu sein. So wurde in Zeitungen des senatsfreundlichen Springer-Konzerns schon vor Monaten über den angeblichen "Chaotensender" FSK, der wegen der aktuellen Berichterstattung von Demonstrationen in vielen Polizeiwagen gehört wird, berichtet.
FSK beteiligte sich auch aktiv an Interventionen in den öffentlichen Raum der Stadt. Bekannteste Beispiele sind das Radioballett im Hauptbahnhof oder die Zerstreuung während der Vorweihnachtszeit vor einem Jahr in der Innenstadt. Am Donnerstag sendet FSK aktiv ab 8 Uhr zu den Aktionen der Gesellschaft für Legalisierung.
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Ergänzungen

In Spanien und Italien Alltag

Maxx 26.11.2003 - 03:22
In Spanien und Italien werden sher häufig die wenigen verbliebenen alternativen Medien durchsucht. Aznar, der in der Franco-Jugend war und Berlusconi, der Mussolini ehrt und mit den Faschisten koaliert dulden keinen Widerspruch und haben fast alle Medien unter ihrer Kontrolle.
Geht es hier in Deutschland jetzt ähnlich ab?
Jein! Deutschland war nie so demokratisch wie andere EU-Staaten, was Medien angeht. In Deutschland sind oppositionelle TV-Stationen (gabs/gibs in anderen Staaten) undenkbar, Freie Radios sind nur in einigen wenigen Städten on air, Radiopiraten werden wie Terroristen verfolgt. Gemeinsam mit Italien und Spanien (und mittlerweile auch mit anderen Staaten) ist das sich rasch verschärfende Klima gegen Oppositionelle und oppositionelle Medien.

Guter Artikel

(:ö<>ö<>ö:) 26.11.2003 - 08:54
Sehr übersichtlich und gut zusammengefasst, an der Stelle ein Lob ;-)

www.fsk-hh.org?

surfer 26.11.2003 - 13:31
www.fsk-hh.org geht nicht mehr. haengt das eventuell mit der durchsuchung zusammen?

lokalpresse

egal 26.11.2003 - 16:55
 http://www.taz.de/pt/2003/11/26/a0234.nf/text

Flotter Mitschnitt
Dreistündige Durchsuchungsaktion beim FSK.
Polizei suchte Bandaufzeichnung eines Telefonats

Gestern durchsuchten mehrere Beamte der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft die Redaktionsräume des Rundfunksenders "Freies Sender Kombinat" (FSK) am Schulterblatt. Laut Staatsanwaltschaft geht es um ein Verfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts auf Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes.

Hintergrund ist ein Telefonat, das ein Mitarbeiter des Senders unter angeblich falschem Namen mit der Polizeipressestelle am 20. Oktober geführt hatte. In dem Gespräch wurde der Polizei der Vorwurf gemacht, gegenüber zwei nicht auffälligen Bambule-Demonstranten Gewalt ausgeübt zu haben. Das Telefonat wurde ohne Wissen des Polizeisprechers aufgezeichnet und einen Tag später gesendet.

Bei der amtsgerichtlich angeordneten Durchsuchungsaktion sollte der Sendemitschnitt sichergestellt und der Anrufer identifiziert werden. FSK-Mitarbeiter empfanden die Aktion als völlig unverhältnismäßig. In der Vergangenheit seien schriftliche Aufforderungen seitens der Hamburger Anstalt für Neue Medien (HAM) bezüglich der Herausgabe von Sendematerial an das FSK gestellt worden.

Zum Ende der Aktion um 17 Uhr kamen spontan rund 60 Menschen zusammen und riefen: "BRD Bullenstaat, wir haben dich zum Kotzen satt!" " SK



 http://www.abendblatt.de/daten/2003/11/26/234305.html

Razzia bei Radiosender


Begleitet von einem Großaufgebot von Bereitschaftspolizisten haben Beamte des Staatsschutzes und der Staatsanwaltschaft gestern mehr als drei Stunden lang die Redaktionsräume des Alternativ-Radios "Freies Sender Kombinat" (FSK) durchsucht. Gegen die Razzia protestierten etwa 150 Menschen vor dem FSK am Schulterblatt (St. Pauli), am Abend formierte sich eine Demonstration im Schanzenviertel.

Oberstaatsanwalt Rüdiger Bagger sagte, die Staatsanwaltschaft ermittele wegen des Verdachts der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes gegen unbekannt: Ein Mitarbeiter des nichtkommerziellen Senders hatte sich Ende Oktober telefonisch bei der Polizeipressestelle nach angeblich festgenommenen Demonstranten erkundigt. Das Gespräch und ein weiterer Anruf wurden ohne Wissen des Polizeisprechers aufgezeichnet und später gesendet.

Die Durchsuchung, bei der nach dem Tonträger und nach Hinweisen auf die Anrufer gesucht wurde, war vom Amtsgericht Hamburg genehmigt worden. Bagger nannte die Aktion "absolut verhältnismäßig". Nach FSK-Angaben wurden zwei Ordner beschlagnahmt, zudem später die Wohnung eines Redakteurs durchsucht. FSK-Sprecher sprachen von "Kanonen, die auf Spatzen schießen". Die Polizei habe einen Mitschnitt wie üblich von der Landesmedienanstalt bekommen können.

Im FSK als nichtkommerziellem Lokalradio haben sich Vereine und Privatpersonen zusammengeschlossen, um Rundfunksendungen zu produzieren. Das 1996 gegründete FSK finanziert sich über die derzeit knapp 2000 Fördermitgliedschaften der Radiohörer. cd

erschienen am 26. Nov 2003 in Hamburg

Lokalpresse (Update)

jock 27.11.2003 - 10:39
taz Hamburg,27.11.03

"Total überzogen"

FSK-Razzia: Medienverbände verurteilen Polizeiaktion bei linkem Sender und sehen Angriff auf die Pressefreiheit
Der Radiosender Freies Sender Kombinat (FSK) will juristisch gegen die polizeiliche Durchsuchung vom Dienstag vorgehen. Anlass ist ein Verfahren gegen unbekannt wegen eines nicht autorisiert gesendeten Gesprächs mit Polizeisprecher Ralf Kunz, das sichergestellt werden sollte (taz berichtete).

"Eine sonst übliche schriftliche Anfrage über die Hamburger Anstalt für neue Medien hätte 55 Cent gekostet", empörte sich FSK-Vorstandsmitglied Regina Mühlhäuser. "Dass gleich 30 PolizistInnen die Radioräume stürmen, ist eine völlig unverhältnismäßige Maßnahme." Bisher sei das FSK jeder Anfrage seitens der HAM nachgekommen. Der Mitschnitt sei zudem schon vor einem Monat ausgestrahlt worden. "Dass erst jetzt eine Hausdurchsuchung durchgeführt wird zeigt, dass es um einen Einblick in die Strukturen des FSK geht." Das FSK bewertet die "überfallartige Durchsuchung" als Verletzung der Pressefreiheit. Zudem durfte über die Razzia zunächst nichts gesendet werden. "Dies ist ein erneuter Versuch der Einschüchterung, ein Versuch, freies Radio und politische Meinungsäußerungen gegen den Schwarz-Schill-Senat zu kriminalisieren", so Mühlhäuser.

Für die Deutsche Journalisten Union (DJU) in Hamburg passt die Polizeiaktion in die politische Landschaft. "Die Aktion war total überzogen", sagt der DJU-Sprecher Fritz Gleis.

"Wenn eine Pressestelle vom FSK angerufen wird, dann muss diese davon ausgehen - auch die Polizeipressestelle - , dass dies für eine Veröffentlichung geschieht", ergänzt ver.di-Mediensekretärin Eva Schleifenbaum. Sie vermutet einen Zusammenhang mit dem neuen Hamburgischen Mediengesetz, "kritische Konkurrenz" zu den privaten Anbietern auszuschalten. "sk/kva

ebenfalls in hamburg

radiofreund 28.11.2003 - 04:29
in der neuen "zeit" gibt es einen artikel zur hamburger abschiebepraxis gegen kinder... hat zwar nix direkt mit fsk zu tun,dafür umsomehr mit hamburger bullenpraxis... anzuhören ist der artikel auf:
 http://hoeren.zeit.de

DEMO AM DIENSTAG ,2.12

KLOOT 30.11.2003 - 17:47
Am Dienstag den 2.12. findet eine Demo gegen die Repressionen in HH im Allgemeinen ,und gegen die FSK-Durchsuchung, die Eskalation des HWP-Protestes und die Fixstern-Schliessung im Besonderen statt.
Start um 17Uhr vor Radio FSK(Schulterblatt23c)

Online-Petition: Informationsfreiheit!

crosslynx 01.12.2003 - 01:53
Unterschreibt nicht nur deswegen bei der:

Erklärung gegen die Einschränkung der Informationsfreiheit

 http://odem.org/informationsfreiheit/erklaerung.html







FREE INFORMATION!


Bundeskongress Freier Radios (BFR) meint:

hoerer 01.12.2003 - 18:33
Eklatanter staatlicher Eingriff in die Pressefreiheit
Hausdurchsuchungen bei Freiem Radio in Hamburg
Zur Kenntnisnahme an Medienpolitik und Presse

An die Senatskanzlei, Hamburg
z. Hd. Staatsrat Dr. Volkmar Schön
und an Innensenator Nockemann, Hamburg

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Bundeskongress Freier Radios (BFR): Resolution
Berlin, 30.11.2003

Das Hamburger Freie Radio und BFR-Mitglied Freies Sender Kombinat (FSK) hat uns heute während des Bundeskongresses der Freien Radios in Berlin über die Hausdurchsuchung in ihren Räumen und bei einem ihrer Redakteure berichtet (vgl. Anlage: Pressemitteilung von FSK).

Wir sind schockiert über diesen Vorfall und halten das polizeiliche Vorgehen für einen eklatanten staatlichen Eingriff in die Pressefreiheit. Wir werten den Vorfall als Angriff auf unabhängige Medien.

Statt den Vorwurf eines medienrechtlichen Vergehens auf üblichem, gesetzlichem Weg zu verfolgen, wurde statt dessen eine äußerst unverhältnismäßige Polizeiaktion durchgeführt, offensichtlich um weitergehende Einblicke in die Strukturen des Freien Sender Kombinats und der Arbeit seiner RedakteurInnen zu erhalten.

Neben der Beschlagnahmung von für den geordneten Programmablauf notwendigen Dokumenten, halten wir es für einen unvergleichlichen Eingriff in die Freiheit der Berichterstattung, dass den anwesenden RedakteurInnen verboten wurde, im laufenden Sendebetrieb über die Hausdurchsuchung zu berichten.

In einer aus aktuellem Anlass zusätzlich eingerichteten Arbeitsgruppe wurden auf dem Kongress erste Handlungsmöglichkeiten zu diesem Vorfall vorbereitet.

Der BFR sichert FSK die größtmögliche Unterstützung bei der Ergreifung aller juristischen und politischen Mittel gegen diese Maßnahme zu. Wir erklären uns solidarisch mit FSK und erwarten eine öffentliche Stellungnahme von den politisch Verantwortlichen in Hamburg. Außerdem rufen wir alle medienpolitischen Akteure dazu auf, den Vorgang in ihren Gremien zu thematisieren und klare Positionen zu beziehen.

Wir, die Freien Radios im deutschsprachigen Raum, werden alle unseren publizistischen Möglichkeiten vor Ort nutzen, um diesen politischen Eingriff in die Pressefreiheit bei FSK in die Öffentlichkeit zu tragen.

Diese Resolution wurde einstimmig verabschiedet. Im Namen aller in Berlin vertretenen Radios und Initiativen

Radio Flora, Hannover
coloRadio, Dresden
Radio Unerhört Marburg
Querfunk, Karlsruhe
Free FM, Ulm
Freie RadioCooperative Husum
Radio Blau, Chemnitz
Radio T, Leipzig
Radio Corax, Halle
Radio FREI, Erfurt
Lora, Zürich
FSK, Hamburg
radiokampagne.de, Berlin
Onda, Berlin

Schwierige Gegenoeffentlichkeit

Peter Nowak 01.12.2003 - 22:41
Das Ereignis führte beim Kongress des Bundesverband Freier Radios am Wochenende in Berlin zu einem neuen Wir-Gefühl bei den ca. 40 Teilnehmern, die 12 Freie Radios vertraten. "Das kann uns allen passieren, wenn wir unseren Anspruch nach Gegenöffentlichkeit gerecht werden", lautete eine breit unterstützte Einschätzung,

Tatsächlich hat das fsk in Hamburg in den letzten Monaten mit stundenlangen Liveberichten über Aktionen gegen Schill und den rechten Senat jene Rolle gespielt, die den Aktivisten der Freie-Radio-Bewegung vor mehr als 20 Jahren vorschwebte. Ein nichtkommerzielles Sprachrohr der Bewegungen sollte es sein. Das fast schon legendäre erste Freie Radio Dreyeckland hat seine Wurzeln im Widerstand gegen das AKW Wyhl bei Freiburg.
Doch das Abflauen der sozialen Bewegungen ging auch an den Freie-Radio-Aktivisten nicht spurlos vorüber. Auf dem Kongress am Wochenende wurde immer wieder konstatiert, dass es bei den bestehenden Radios an Mitarbeitern fehlt. Öffentlicher Druck für Neugründungen lässt sich so kaum herstellen. Das wurde schon am Freitagnachmittag bei der Auftaktveranstaltung deutlich. Die Vertreter verschiedener Parteien, die sich zu der Forderung nach einem Freien Radio in Berlin positionieren sollten, blieben fern.

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Einseitigkeit! — quasi4u

So schön blind! — quasi4u

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