SELBSTSTÄNDIGER STREIK BEI FORD IN KÖLN!
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Zweieinhalb Tage, vom 17.11. abends bis zum 20.11. morgens, streikten 1.100 Kolleginnen und Kollegen des Ford-Werkzeugbaus in Köln selbständig. Seit Wochen werden sie mit Gerüchten über die Schließung des Werkzeugbaus und die Vernichtung Hunderter Arbeitsplätze hingehalten. Bereits am 29.10. protestierte die Frühschicht mit einem einstündigen Warnstreik gegen die Pläne der Geschäftsleitung. Im belgischen Ford-Werk in Genk kam es Anfang Oktober zu Streiks gegen die geplante Vernichtung von 3.000 Arbeitsplätzen.
Nachdem nun am Montagabend durchsickerte, dass möglicherweise der gesamte Werkzeugbau geschlossen werden soll, stellten als erstes die Kollegen im Werkzeugmaschinenpark die Maschinen ab. Bei einer Versammlung am nächsten Morgen musste der leitende Manager des Werkzeugbaus vom Werkschutz "in Sicherheit" gebracht werden. Bis 9.00 Uhr legten am Dienstag beide Hallen (Z1 und Z2) des Werkzeugbaus komplett die Arbeit nieder. Ein weiterer Bereichsmanager musste ebenfalls abgesetzt werden, weil die aufgebrachten Werkzeugmacher darauf bestanden. Schließlich eilte Ford-Europa-Chef Lewis Booth herbei, um direkt mit den Kollegen und ihren Vertretern zu verhandeln. Erst nachdem die Geschäftsleitung ausdrücklich zusagte, dass bis Jahresende keiner der geplanten 585 Kollegen entlassen werde und bis dahin weitere Verhandlungen geführt würden, beendeten die Werkzeugmacher nach der Nachtschicht am Donnerstagmorgen ihren Streik.
Für Donnerstag hatten die Werkzeugmacher bereits einen Marsch durch das ganze Werk geplant. Auch im Fertigungsbereich in der Y-Halle kam es zu kleineren Streiks und die dadurch stockende Türenproduktion hatte erste Auswirkungen auf das Ford-Werk in Valencia (Spanien).
Nachdem nun am Montagabend durchsickerte, dass möglicherweise der gesamte Werkzeugbau geschlossen werden soll, stellten als erstes die Kollegen im Werkzeugmaschinenpark die Maschinen ab. Bei einer Versammlung am nächsten Morgen musste der leitende Manager des Werkzeugbaus vom Werkschutz "in Sicherheit" gebracht werden. Bis 9.00 Uhr legten am Dienstag beide Hallen (Z1 und Z2) des Werkzeugbaus komplett die Arbeit nieder. Ein weiterer Bereichsmanager musste ebenfalls abgesetzt werden, weil die aufgebrachten Werkzeugmacher darauf bestanden. Schließlich eilte Ford-Europa-Chef Lewis Booth herbei, um direkt mit den Kollegen und ihren Vertretern zu verhandeln. Erst nachdem die Geschäftsleitung ausdrücklich zusagte, dass bis Jahresende keiner der geplanten 585 Kollegen entlassen werde und bis dahin weitere Verhandlungen geführt würden, beendeten die Werkzeugmacher nach der Nachtschicht am Donnerstagmorgen ihren Streik.
Für Donnerstag hatten die Werkzeugmacher bereits einen Marsch durch das ganze Werk geplant. Auch im Fertigungsbereich in der Y-Halle kam es zu kleineren Streiks und die dadurch stockende Türenproduktion hatte erste Auswirkungen auf das Ford-Werk in Valencia (Spanien).
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Ergänzungen
weiter solche berichte !
die Kölner wehren sich wenigstens!
Der Autokonzern Ford will laut einem Pressebericht wegen der schlechten Ertragslage bis zum Jahresende weltweit rund 12.000 Arbeitsplätze streichen. Außer den 1700 Stellen, die in Deutschland wegrationalisiert werden, sind mehrere tausend Arbeitsplätze in den USA und in Kanada betroffen, hieß es am Dienstag auf der Internetseite des "Wall Street Journal" unter Berufung auf Firmenkreise.
Der US-Konzern wolle seine Lohnkosten bis Ende 2003 um zehn Prozent senken. Insgesamt beschäftigt Ford 350.000 Mitarbeiter in aller Welt, davon rund 28.000 in Deutschland.
Die US-Geschäftsbank Goldman Sachs hatte vergangene Woche unter Berufung auf eigene Berechnungen mitgeteilt, dass in der heimischen Automobilindustrie in den kommenden vier Jahren bis zu 50.000 Stellen wegfallen könnten. Der weitere Personalabbau wird durch eine Übereinkunft der drei großen US-Autokonzerne Chrysler, Ford und General Motors sowie einiger Zulieferer mit der US-Autogewerkschaft United Auto Workers (UAW) ermöglicht.
(apa)
http://www.aon.at/jet2web/FE/LayoutTemplates/FE_Layout_bw_article/0,4976,722-0-432218-1134-0,00.html
Mit den amerikanischen Gewerkschaften ist also alles schon ausgemacht! feine Sache! und die IG Metall in Köln hat nichts gewußt? wenigstens wehren sich die Kölner Kollegen.
Was ist mit 30 h wie bei Opel?
kann man sich nicht wie bei Opel oder damals VW auf eine 30 Stunden Woche einigen, um Entlassungen zu vermeiden? Das wäre doch Sinnvoll.
MfG Toussaint
nachrichtensperre durchbrechen
www.rf-news.de
die berichten in den letzten wochen öfter über selbstständige aktionen!
@Toussaint
Solidarität
Arbeitszeitverkürzung?
Das VW-Modell - oder: ein Personalchef hakt seine Wunschliste ab
http://www.wildcat-www.de/zirkular/18/z18vwmod.htm
Die »35 Stunden« gegen das Proletariat
Die Politik der Arbeitszeitverkürzung in Frankreich
Mouvement Communiste (Paris/Brüssel, Mai 1999)
http://www.wildcat-www.de/zirkular/55/z55azvfr.htm
35-Stunden-Woche:
weniger Lohn und mehr Arbeit
http://www.wildcat-www.de/zirkular/48/z48azver.htm
Mythos »Arbeitszeitverkürzung«
Die 38½-Kampagne 1984
http://www.wildcat-www.de/wildcat/33/w33arbzv.htm
Wie habt ihr euch gegenseitig informiert
super Sache da bei Ford in Köln. Mich interessiert wie die Kommunikation und Information untereinander lief. Habt ihr Versammlungen durchgeführt oder lief das über Infoblätter ? Wie ist die Stimmung in den Bereichen der Fabrik die nicht mitgestreikt haben ?
Und vorallem. Lasst euch nicht von den Geschäftsführern einlullen. Versprechen geben und dann brechen hat lange Tradition, genauso wie beim IG Metall-Apparat.
Unsere Solidarität habt ihr !
Arme und sozial Schwache?
Werkzeugmacher sind die bestqualifiziertesten und höchstbezahlten Metallarbeiter, die noch am ehesten dem traditionellen Handwerker entsprechen.
Sie stellen Einzelstücke von Industriewerkzeugen (d.h. die formgebende Teile einer Maschine) her bzw. halten sie instand und reparieren sie.
Die Verbilligung der dreidimensionalen comutergesteuerten Fertigung macht zunehmend auch Einzelfertigung von Werkzeugen rentabel und ersetzt auch hier die Handarbeit.
Die Werkzeugmacher bei Ford haben Jahresgehälter von brutto über 40.000 Euro.
Von wegen, dass nur "die Armen" kampfbereit und kampffähig wären oder etwa die "sozial Schwachen" (ein Schwachsinn von einem Begriff!).
"Sozial schwach" sind Politiker, die nach dem Ausscheiden aus ihren Ämtern einen Babysitter brauchen, der ihnen das Essen im Restaurant bestellt (Bill Clinton) oder Bundestagsabgeordnete, die ohne Sekretärin sich kein Flugticket bestellen können.
Wal Buchenberg
Baut auf uns
Damit niemand Räder neu erfinden muss: Es gibt ein nettes AKkraakvideo über eine Fabrikerhaltung in Argentinien ( Zanon). Äußerst inspirativ, gerade durch den Zusammenhang zwischen allen sozialen Bewegungen.
Was ist mit den Gewerkschaften?
Bitte berichtet davon, da auch das wahrscheinlich sonst nicht zu finden sein wird...
P.S.: Die Unterscheidung in inhaltlich/nicht-inhaltlich finde ich gerade hier irgendwie komisch...
Ein Comment in der Kategorie nicht-inhaltlich fragt genau nach der Wirkung auf die Gewerkschaften bzw. merkt die polemisch (nicht unbedingt etwas negatives...) an. Warum landet das bei nicht-inhaltlich?
Selbständiger Kampf
Im Folgenden der Wortlaut des Artikels aus dem Kölner EXPRESS:
"Streik bei Ford!
900 Arbeiter kämpfen um ihre Jobs – Abteilung Werkzeugbau soll ausgelagert werden
Von TOBIAS MORCHNER
Köln – Seit Dienstagmorgen, kurz vor 9 Uhr, wird in den Hallen Z1 und Z2 bei Ford nicht mehr gearbeitet. Spontan versammelten sich rund 1100 Werkzeugbauer, um eine Frage beantwortet zu bekommen: Wird diese Abteilung zum Jahresende geschlossen oder nicht?
Seit ein paar Tagen sickerten immer neue Gerüchte über die Zukunft der Abteilung durch. Von Erhalt bis Schließung des Werkzeugbaus zum Jahresende war alles dabei. „Offiziell hat mit uns noch keiner geredet. Wir wollen Klarheit über unsere Zukunft. Deshalb haben wir die Arbeit niedergelegt“, so ein Fordler. Er möchte seinen Namen nicht nennen. Wie seine Kollegen fürchtet er um seinen Job.
Klar ist jetzt: Von den 1700 Stellen, die insgesamt im Niehler Werk abgebaut werden sollen (EXPRESS berichtete), kommen rund 900 aus dem Bereich Werkzeugbau.
Ziel der Konzernleitung ist offenbar, den gesamten Bereich an eine Fremdfirma zu vergeben. Besagte 900 Stellen sollen über ein freiwilliges Pensionierungsprogramm abgebaut werden. Die übrigen 200 Mitarbeiter werden auf andere Bereiche des Unternehmens verteilt. „Momentan laufen in der Tat Gespräche zwischen Betriebsrat und Konzernleitung zu diesem Thema. Die Mitarbeiter müssen sich bis zum 31. 12. entscheiden, ob sie die Pensionierung annehmen oder nicht“, so Ford-Sprecher Erik Walner.
Die rund 1100 Mitarbeiter in den Hallen Z1 und Z2 stellen für ganz Europa die Presswerkzeuge her, die zur Produktion von Blechteilen (z. B. Motorhauben) benötigt werden. Deshalb sind auch andere Ford-Werke von dem Streik betroffen.
„Die ganze Situation ist durch die Unsensibilität des Managements hervorgerufen worden. Ich kann verstehen, dass es bei den Mitarbeitern im Werkzeugbau erhöhten Klärungsbedarf gibt. Ich hoffe, dass möglichst bald mit den Leuten gesprochen wird“, meint Ford-Betriebsrats-Chef Dieter Hinckelmann. "
Outsourcing
Das geht natürlich nur so lange, wie alle still und brav ja und Amen sagen.
Ergänzungen
nicht inhaltlich: wenn es ein einfacher kommentar ist, keine inhaltliche ergänzung
diese unterscheidung macht sinn, weil sonst die ergänzungen zwischen lauter diskussionen verschwinden würden.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
weiter so — ich freue mich einfach
@ NN — Maike